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„Lar Mater im Freie«' VeichSkulturwalter Moraller über die Bedeutung der Freilichtspiele Die in Verbindung mit dem Neichsbund der deut schen Freilicht« und Volksschauspicle geschaffene Ausstel lung „Das Theater im Freien- wurde in Frankfurt a. M. eröffnet. Reichskulturwalter Moraller, der Präsident des Letchsbundes der deutschen Freilicht- und Voltsschauspiele, betonte, daß das Freilichtspiel in dem Augenblick zu wach sender Bedeutung kam, in dem das geschlossene Theater den Weg des kulturellen Niederganges beschritt. Das Freilichtspiel sei nirgendwo und niemals von jüdischem und liberalistischem Geist angekränkelt gewesen, sondern zu ihm hätten sich im Gegenteil die gesunden Instinkte geflüchtet, als die Juden das Theater beherrschten. Auf gabe des Freilichtspieles sei nicht die Hebung des Frech denverkehre. 4s liege auch nicht im Wesen des Freilicht- sptels, allein durch größere Aufmachung zu wirken, denn man wolle icine Revuen im Freien. Man könne auch nicht einfach Handlungen aus dem geschlossenen Theater ins Freie übertragen. Er richte daher die Aufforderung an den deutschen Dichter, sich besonders mit dem Frei- lichtsptel zu befassen. Es lohne sich, diese Pionierarbeit zu leisten, denn dem Freilichtspiel sei die große Aufgabe zugefallen, dem deutschen Volk Freude, Entspan nung und Erinnerung zu vermitteln. Neue NM«assm>leihe der Sowjet; Neue vier Milliarden Rubel zur „Verstärkung der Landes verteidigung". Amtlich wird ein Beschluß deS ZentralvollzugSauS- schuffes und deS „Rates der Volkskommissare" bekanntge- geben, der die Auflegung der neuen Rüstungsanleihe ver- sügt. Die Anleihe wird in einer Höhe von vier Milliarden Rubel und zu 4 Prozent Zinsen ausgegeben. Mit bemerkenswerter Schnelligkeit haben die bolsche wistischen Zentralinstanzen die Vorarbeiten, für die Aus gabe der neuen Rüstungsanleihe abgeschlossen. Wenn man freilich berücksichtigt, daß bereits seit einiger Zeit durch die von oben verfügte Herbeiführung immer neuer „Wünsche und Bitten der Werktätigen, für sie Reklame g-macht wird so ist es klar, daß die Anleihe seit jener ersten „Initiative" der Eisenbahner beschlossene Sache war. Nunmehr wird , in Presse und Rundfunk der Bevölkerung „nahegelegt", sich an der Zeichnung der Anleihe, die amtlich als „Anleihe zur Verstärkung der Landverteidigung" bezeichnet wird, zu beteiligen. Die Anleihe ist — wie alle Sowjetanleihen — dem Buchstaben nach „freiwillig". In Wahrheit wird aber dem Sowjetarbsiter zwangsweise ein be stimmter Satz seines Lohnes von vornherein für die An leihe abgezogen, so daß sie also alle Merkmale einer Zwangsanleibe aufweist. Das poimmrumamWe Bündnis Die Polnische Telegraphen-Agentur veröffentlicht über den Besuch König Carols in Polen eine amtliche Verlautbarung, in der es heißt, der Besuch habe der un zerstörbaren Freundschaft, die die beiden verbündeten Länder so glücklich verbinden, starken Ausdruck gegeben. Die Besprechungen, die bei dieser Gelegenheit über die die beiden Länder gemeinsam interessierenden Fragen stattfanden, hätten die volle Uebereinstimmung ihrer In teressen erwiesen und zu der Feststellung geführt, daß die Erhaltung des Friedens das grundsätzliche Ziel ihres Bündnisses sei. Gleichzeitig habe die große und spontane Begeisterung der polnischen Oeffentlichkeit bewiesen, wie tief sich die polnische Nation der Idee und der Verwirk lichung des Bündnisses verbunden fühle, das so gut den Lebensinteressen der beiden Nationen entspreche. — König Carol habe auch den starken Eindruck zum Ausdruck ge bracht, den die vorzügliche Verfassung der polnischen Armee, ihre Ausrüstung und militärische Ausbildung auf ihn gemacht habe. Der rumänische Außenminister Antonescu und der polnische Außenminister Beck unterzeichneten in Krakau ein Protokoll, demzufolge in kürzester Frist die rumänische Gesandtschaft in Warschau und die polnische Gesandtschaft in Bukarest zum Range von Botschaften erhoben werden sollen. Kein Grenzzwischenfall Das französische Nachrichtenbüro „Havas" hatte aus Bayonne gemeldet, daß es an der französisch-spanischen Grenze zu einem ernsten Zwischenfall gekommen sei, da Grenzsteine von den nationalspanischen Militärbehörden entfernt und an deren Stelle die nationalspanische rot- goldene Fahne aufgepflanzt worden sei. Der spanische Grenzkommandant von Jrun erklärt, daß es sich bei dem „Grenzzwischenfall", der sich etwa zehn Kilometer südlich von St. Jean de Luz am Berg La Rhune ereignet habe, um einen Vorgang ohne jegliche Bedeutung handle. Wenn versucht werde, daraus einen ernsten Zwi schenfall zwischen Frankreich, und dem nationalen Spa nien zu konstruieren, so handle es sich dabet um die zur Genüge bekannten Absichten gewisser ausländischer Kreise, die die internationale Lage trüben wollen. Ueber den Berg La Rhune verlaufe die spanisch-französische Grenze. Auf ihm befinde sich ein französisches Ausflugslokal, zu dem auf französischer Seite eine Drahtseilbahn hinauf führe. Die Grenzsteine seien im Scherz von französischen Touristen um ein paar Meter nach Spanien hinein ver setzt worden und daraus von spanischen Zivilisten, die diesen Vorgang bemerkten, auf ihren alten Platz zurück gesetzt worden. Kundgebungen oder Auseinandersetzungen hätten nicht stattgefunden. Erlassung des Verbrauchs an Kraftstoffen Am l. Juli 1937 ist tm Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsanzeiger die Anordnung der Uebertvachungsstelle für Mineralöl über die Erhebung der ortsfesten und ortsbeweg lichen Verbrennungsmotoren und ihres Verbrauchs an Kraft- und Schmierstoffen veröffentlicht worden. Auf diese Erhebung wurde durch die Tagespresse bereits unter dem 25. und 2«. April >937 hingcwiesen. Die Erhebung erstreckt sich auf alle ortsfesten und ortsbe- westlichen Verbrennungsmotoren — stationäre Motoren. Schlepper ohne polizeiliches Kennzeichen, Motoren zum An trieb von Kreissägen, Betonmischmaschinen, Dreschmaschinen a Vie Schraube ohne Ende Teuerungswelle folgt der Frankenabwertung Die Arbeitgeber im Hotelgewerbe haben im Kampf gegen die Einführung der 40-S1unden-Woche die Schließung aller Hotels vorbereitet. Die Lebensmittelgeschäfte wollen sich anschließen, und die Pariser Großgaragen, die etwa 3500 Unter nehmer umfassen, wollen ein gleiches tun. Der marxistische Gewerkschaftsverband für das Hotelgewerbe droht seiner seits mit einem Generalstreik. Verantwortungs bewußte Kreise sind sich im klaren darüber, daß, wenn zw der Teuerungswelle auch noch Massenstreiks kommen, e^ für den Finanzminister kaum möglich sein wird, seine Sanierungsmaßnahmen ungestört durchzuführen. etnsetzenden weiteren Teuerung die Gewerkschaften mit neuen Lohnforderungen kommen, und daß die gegenwär tigen Auseinandersetzungen zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu einer weiteren finanziellen Belastung der Allgemeinheit führen werden. Der offiziöse Mailänder „Popolo d'Jtalia" veröffent licht einen großaufgemachten Leitaufsatz über das Thema „Die Freiwilligen und London", der erkennen läßt, daß er von hoher Stelle inspiriert worden ist. Das Blatt gibt zunächst einen Ueberblick über die Entwicklung des Freiwilligenproblems seit dem Ausbruch der Kämpfe in Spanien, nachdem die Bolschewisten von Anfang an erklärt hätten, daß es sich darum handele, den Faschismus zu zerschlagen. In Hinblick auf die spanische und die internationale Entwicklung hätten die Schwarz- Hemden nicht mehr teilnahmlos bleiben können. Es seien die Bolschewisten gewesen, die den Ereignissen in Spanien den Charakter eines europäischen Krieges der Grundsätze aufdrückten. Italien habe das im Februar dieses Jahres getroffene Abkommen, das die weitere Entsendung von Freiwilligen verbot, peinlich genau eingehalten, wogegen die Sperre von Frankreich niemals geachtet worden sei. Die italienischen Freiwilligen feien nicht von der Re gierung hinausgeschickt worden. Folglich habe die Regie rung nicht die Mittel, sie zurüzurufen. Nur General Franco könne sie vor oder nach dem Sieg von ihrer mora lischen Verpflichtung befreien. Die italienische Regierung könne dies nicht tun und werde es auch nach dem Stand der Dinge nicht tun. Im übrigen sei es an der Zeit, zu sagen, daß die eng lische Nichteinmischung eine Fabel sei, an die nur Dumm köpfe glauben könnten. In Wahrheit seien von Großbri tannien freiwillige Offiziere und Soldaten, Waffen, Weg -er Grundsätze Italien zieht die Spanien-Freiwilligen nicht zurück Nachdem die amtliche Mitteilung, daß der Franken abgewertet wird, veröffentlicht worden ist, wartete daS gesamte französische Volk mit nervöser Spannung aus die bevorstehenden näheren Bestimmungen. Das vom Parla ment angenommene Ermächtigungsgesetz gestattet der Re gierung, unter Verzicht auf eine Devisenkontrolle, alle Maßnahmen sür die Ordnung von Finanzen und Wirt schaft sowie sür die Abwertung deS Franken zu tresfen. Erwartungsgemäß hat als Folge der Regierungsverord- nung eine erhebliche Teuerungswelle eingesetzt, die dies mal wesentlich schneller kam, als bei der Abwertung des Franken im Oktober des vergangenen Jahres. Der Oberste Eisenbahnrat hat eine Erhöhung der Fahrpreise in allen Wagenklassen um fünf Centimes je Kilometer beschlossen. Der Wasserpreis für die Stadt Paris wurde von 1,55 auf 2 Franken erhöht. Es steht auch eine Erhöhung der Tarife für die Verkehrsmittel in der Hauptstadt bevor. Man befürchtet, daß infolae der nun ^»ugzeuge uno wiunuwn ausgegangen. ES seien öffent liche Zeichnungen veranstaltet worden. Eine lebhafte Werbetätigkeit unter Mitwirkung hoher kirchlicher und politischer Persönlichkeiten sei in Großbritannien zugun sten der Bolschewisten entfaltet worden. Die Forderung nach Zurückziehung der Freiwilligen sei mit lauter Stimme von Valencia und Moskau erhoben worden. Daraus sei zu schließen, daß sie ausschließlich oder vorwiegend den Bolschewisten zugute kommen würde. Alles, was von englisch-französischer Seite getan wer- den konnte, um den Bolschewisten von Valencia den Sieg zu bringen, sei getan worden. Dagegen fei von deutscher und italienischer Seite alles unternommen Wörden, um den Brand in Spanien zu isolieren. Das letzte entscheidende Wort bleibe den Kanonen Vorbehalten. Der bolschewi stische Versuch, in das Mittelmeer einzudringen, sei zer schlagen. Die Prophezeiungen Lenins seien Lügen ge straft worden. ' „Corriere della Sera" erklärt zur Lage, es handele sich darum, eine Formel zu finden, die dazu diene, de« euro päischen Frieden gegen die Herausforderungen der bolsche wistischen Spanier zu schützen. Die Turiner „Stampa" be tont, wenn es England und Frankreich nicht gelinge, ein neues annehmbares System vorzuschlagen, dann bleibe in der Erwartung des sicheren Sieges von Franco nichts anderes übrig, als die Handlungsfreiheit für jeden ein zelnen. unv äynl. Maschinen, - iowie auf die von ihnen venöttgien Kraft- und Schmierstoffe. Von dieser Erhebung werden nicht betroffen alle Kraftfahrzeuge mit polizeilichem Kennzeichen und die Wasserkrastfahrzeuge. Jeder Volksgenosse, der in seinem gewerblichen, landwirt- schastlichen. forstwirtschaftlichen oder sonstigen Betrieb einen derartigen Motor betreibt bzw. Eigentümer einer derartigen Anlage ist, ist verpflichtet, von der für ihn zuständigen Polizei behörde in der Zeit vom l. bis 15. Juli 1937 die erforder lichen Fragebogen abzuholen, gewissenhaft auszufüllen und unverzüglich derselben Stelle zurückzureichen. Die Mitarbeit ,ed«s beteiligten Volksgenossen ist un Interesse der Versor gung dieser wichtigen Verbraucher von Mineralöl erforderlich. 421 rote Flngzeuge abgeichoffen Die Oberste Heeresleitung in Salamanca teilt mit, oaß die Zahl der durch die nationalen Jagdflieger und Luftabweyrgeschütze unbrauchbar gemachten bolschewisti schen Flugzeuge 421 beträgt, 63 wurden schwer und 18 leicht beschädigt. Die Verluste der nationalen Flieger erreichen dagegen weniger als 10 v. H. dieser Zahlen. Weltbild (M) " Die deutsche Walfang-Flotte wächst. Auf der Deutschen Werft in Hamburg läuft am 3. Juli rin neues Walfang-Mutterschiff vom Stapel, das den ^Namcn „Walter Nau, Bremen" erhalten Wirt Doriot; Stellvertreter letzt Mrgermeifter Doriot Ehrenbürgermeister von St. Denis. Trotz eifriger Gegenpropaganda der Volksfront in St. Denis wurde der stellvertretende Bürgermeister und enge Mitarbeiter des amtscnthobenen bisherigen Bürger meisters Doriot zum neuen Bürgermeister von St. Denis gewählt. Der gleichzeitig neu gewählte Stadtrat, dem außer 5 Volksfrontanhängern 29 Mitglieder der Franzö sischen Volkspartei Doriots angehören, ernannte Doriot zum Ehrenbürgermeister der Stadt St. Denis. Die Marxisten haben ihren Anhängern befohlen, von jetzt ab jeden Abend vor allen Fabriken von St. Denis nach Arbeitsschluß Kundgebungen zu veranstalten, „solange bis die Regierung den frischgewählten Stadtrat von St.! Denis wieder absctzt". Bestandserbebung über Eisen- und Stahlmaterial Aus Anweisung des Ministerpräsidenten Generaloberst Göring als Beauftragten sür den Vierjahresplan erfolgt eine allgemeine Bestandserhebung über das gesamte atn 3V. Juni 1937 im Reich lagernde Eisen- und Stahlmaterial. Zu diesem Zweck erläßt die Ueberwachungsstelle sür Eisen und Stahl eine Anordnung 26 folgenden Inhalts: Wer am 39. Juni 1937 einen Lagerbestand von insgesamt mehr als 19 Tonnen Eisen- und Stahlmaterial im Eigentum hat, ist verpflichtet, diesen Bestand bis zum 15. Juli 1937 der Ueberwachungsstelle für Eisen und Stahl zu melden. Für die Meldungen sind Formblätter zu verwenden, die von den zuständigen Wirtschasts-, Fachgruppen bzw. Hand werkskammern ihren Mitgliedern übersandt werden. Wenn Meldepflichtige die Formblätter nicht bis zum 10. Juli 1937 erhalten haben, sind diese sofort von der zuständigen Witt- schafis-, Fachgruppe bzw. Handwerkskammer anzufordern. Die Organisation der gewerblichen Wirtschaft und die in Betracht kommenden öffentlichen und privaten Meldepslichttgen haben Vorsorge zu treffen, daß die. Bestandserhebungen umgehend durchgefübrt werden können. Die Ueberwachungsstelle sür Eisen und Stahl ist angewiesen, Verstöße unnachsichtlich zu verfolgen. Das Dreimüchle Wührmigsabtommea bleibt Erklärungen Morgenthaus und SimonS. Der amerikanische Finanzminister Morgenthau gab in der Pressekonferenz bekannt, daß daS Dreimächte-Wäh- rungsabkommen trotz.der Finanzkrise in Frankreich fort- gesetzt werden würde. Der Minister teilte weiter mit, daß er den französi schen Finanzminister Bonnet von dieser Entscheidung in Kenntnis gesetzt habe. Auch Großbritannien sei von dem Entschluß der Vereinigten Staaten, das Dreimächte-Wäh- rungsabkommen aufrecht zu erhalten, unterrichtet worden. Im englischen Unterhaus erklärte Sir John Simon, er habe in ähnlicher Weise wie der Finanzminister der Vereinigten Staaten dem französischen: Finanzminister mitgeteilt, daß Großbritannien auf eine Fortsetzung der engen Zusammenarbeit auk Grund des Dreimäckte-Ab- kommens hoffe.