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Tageszeitung m>» Anzeiger sür DWoMswawe, Schmiedeberg u. II. ! Bezugspreis: Für einen Monat 2.— k mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Npfg. :: Gemeiade-Verban-s-Girokonko Nr. 3 :: i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 x :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung de» Bezirks Dieses Bla» enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des Stadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite ß Millimeterzeile 6 Npfg.: lm Tertteil di« S3 ? Millimeter breite Millimeterzelle 18 Npfg. - :: Anzetoenschluß: 10 Uhr vormittags. :: - :: Zur Zett »st Preisliste Nr. 4 gültig. :: ; Nr. 151 Freitag, am 2. Juli 1937 103. Jahrgang —— Nus der Heimat an- -em Sachjenlanö Dippoldiswalde. Kaum ist der Johannistag vorüber und die Tage nehmen wieder ab, so weht auch schon der Wind wieder über die Stoppeln; dieses Jahr infolge der heißen Tage in den letzten Wochen besonders früh. In Malter steht ein Gerstenfeld in Puppen, ein solches auch seit gestern in Dippoldiswalde am Planberge. — Heute vormittag gegen Ähr erfolgte in der Hans- Schemm-Schule übungsweise Luftschutzalarm, der tadellos klappt«. Im Nu halten die Kinder die Schule ver lassen und eilten auf schnellstem Wege nach Hause. — Bann 216 rüstet zum Sommerlagerk 3n der Zeit vom 21. Juli bis zum 3. August findet -Im Glazer Bergland bei Mittel walde das diesjährig« Sommerlager statt. Der Bann 216 ruft alle, Meister, Lehrherren, Erzieher und Eltern einerseits, und Jungarbeiter und Schüler anderseits auf, mit allen Kräften zum. Gelingen des Lagers beizutragen. Jeder Hitlerjunge soll dabei sein, mindestens einmal soll er in einem Grohlager gewesen sein. Die Jungens werden in den Betrieben um Freizeit bitten, sie wer den ihre Eltern um Erlaubnis fragen oder ihren Lehrer um Schutbefreiung angehen. Die H3 weih, -aß die Erfüllung dieser Forderungen für viel« «ine Selbstverständlichkeit geworden ist und ist ihnen dafür dankbar. Zn diesem Punkt« müssen alle kleinlichen Bedenken und Sorgen beiseite geschoben werden. Das große Ziel gilt eS zu erkennen! Wenn in diesen Wochen einmal alle Dolks- genossen in die Heime und Geschäftsstellen der HI sehen könnten, erblickten sie Jungens mit begeisterten Gesichtern und überlegen den Mienen über Landkarten gebeugt. Kitometermesser liegen in greifbarer Nähe. Es werden Fahrtenpläne aufgestellt. Siefreuen sich schon, mit ihren Kameraden durchs Glatzer Bergland über Höhen und Täler, durch Sonnenschein, aber auch durch Regen marschieren zu können. 3eder hat eine große Aufgabe zu er füllen: Jeder muß Im wahrsten Sinne Kamerad sein. Diese Ka meradschaft wird nirgends mehr iy die Tat umgeseht als im La ger. Als geschlossene Einheit erleben die Jungens die anderen schönen Gaue -es Reiches kennen. Aus diesem Erleben heraus lernen sie auch dort die Menschen kennen und in ihrer Art Ichät- zcn. Bei dieser Erziehungsarbeit kann der Bann 216 nicht auf halbem Wege stehen bleiben und nur einen kleinen Teil der .lu gend im Lager erfassen, nein, alle Jungens müssen kommen. Alle werden die große Kameradschaft erleben! — Sommerlager der Fliegereinheiten der HI. Ab 4. Juli werden die sächsischen Fliegereinheiten der HI in 13 Sommerlager ziehen und dort bis 1. August gemeinsam in Zelten die Freizeit zu verbringen. 780 Hitlerjungrn werden mit 34 Segelflugzeugen den herrlichen Segelflugsport betreiben. 28 Fluglehrer des NSFK werden die nötigen Anweisungen dazu geben uni aus diesen sportbegeisterten Hitlerjungen Segel- flieger zu machen. Die Lager sind wie folgt verteilt: In Schöneck/Bogtl. zwei Lager, in Schönheide am Kottmar bei Ebersbach ein Lager, aus dem Schwartenberg bei Seissen ein Lager, in Burkhardtsdorf rin Lager, in Weigmannsdorf ein Lager, in Schön selb zwei Lager, in Berthelsdorf ein Lager und am Pöhlberg zwei Lager. Das Verladen der von Dresden nach den Lagern gehenden 9 Segelflugzeuge ist bereits erfolgt. Die Fliegereinheiten der HI werden am 3. Juli, abends, ab- fahren. — Sonntagsnachmtttagseinbr«ch«r plündern erneut die Woh nungen von Bäckern und Fleischern. Die Staatliche Kriminal polizei — Kriminalpolizeisieile Chemnitz — teilt mit: 3m vergan genen 3ahr« würben in Chemnitz in den Nachmittagsstunben der Fefb und Sonntage in zahlreichen Fällen Einbrüche in die Woh nungen von Bäckern und Fleischern ausgeführt. Nachdem die Einbrecher bet einem Einbruch bei einem Bäckermeister überrascht worben waren, aber entkommen konnten, hörten die Einbrüche auf. 3etzt hoben bie Einbrecher ihr Tätigkeitsfeld- auf die Umge bung von Chemnitz verlegt. Am 6. 6. wurde in bie Wohnung eines Fleischermeisters in Siegmar-Schönau und am 27. 6. in bie Wohnung eines Fleischermeisters in Hainichen eingebrochen, wo bei di« TSter erhebliche Geldbeträge .erlangt haben. 3m letzten Fall« sollen die Einbrecher mit der Eisenbahn nach Chemnitz ge fahren sein. Sie werben beschrieben: etwa 25—30 3ahre alt, der eine etwas kleiner als be» andere. Sie trugen abgetragene, graue Anzüge und waren ohne Kopfbedeckung. Die Kriminalberalungs- ftellc Chemnitz nimmt erneut Anlaß, die Bevölkerung vor Sorg losigkeit zu warnen. Ein gutes Sicherheitsschloß ist ber beste Schutz gegen solche ungebetenen Gäste. Possendors. Zu einer Dienstbesprechung ber Untergruppen- lührer und Biockroarte des RLB von Posfendorf, Oelsa, Wen- bischcarsborf, Hänichen, Wilmsdorf und Börnchen hatte Ge- mcinbegruppenführer A. Dippmann am Mittwochabend in San ders Gasthof eingeladen. Verschiedene Anweisungen und Dienst- bcfehle wurden herausgegcben bczw. verlesen und die künftige Arbeit in der Ausbildung der Setbstschuhkräste und bie Werbung besprochen. Kassenführer Feiks erklärte bas seit April cingc- führte Elnhebungs- unb Abrechnungsvetfahren sowie das Melde wesen. Eine Aussprache klärte manche Ungewißheit. Aus eine demnächst folgende Entrümpelung wurde hingewiesen und allen Amtslrägern zur Pflicht gemacht, einen ber nächsten Kurse In ber Hauplluftschuhschu'le Dippoldiswalde zu besuchen. Glashütte. Marschmusik klang am Mittwochabend plötzlich In den Straßen der Stabt. Der NSKK-Sturm M. 33, voran der Musikzug und In seinem Gefolge bie Motor-H3 marschierte zur Moskau konzentriert Amur-Kotte Ernste Beurteilung des schweren Grenzzwischenfalls Der Ucberfall sowjctrussischcr Kanonenboote aus ein« japanisch mandschurische Grenzwache wird in Tokio als sehr schwer und die dadurch geschaffene Lage als sehr ernsi bezeichnet. Der japanische Gencralstab beriet eingehend über den neuen schweren Zwischenfall, und auch das Ka binett wurde zu einer Sondersitzung einberufen. Wie verlautet, wurde beschlossen, trotz der neuen Pro vokationen der Sowjets, die diplomatischen Verhandlun gen mit Moskau noch fortzusetzen. Japan hat jedoch ge- fordert, daß die Sowjettruppen sofort die von ihnen widerrechtlich besetzten Amur-Inseln Sennufa und Bolshoi räumen. Weiter verlangt die japanische Regierung, das die an der Ueberfallstelle besonders stark konzentrierten sowjetrusstschen Truppen zurückgezogen werden. Japanischerseits erwartet man weitere Zwischenfälle, da die Sowjetruffen in der Stadt Bojarkow am Amu« gegenüber den umstrittenen Inseln starke Streitkräfte ver sammelt haben. Hier wurde die gesamt? aus 30 Kanonen booten bestehende Amur-Flotte zufammengezogen und ein« Division mit einer gemischten Brigade konzentriert. Nach einer Meldung der japanischen Nachrichten agentur Domei kreuzten fünf sowjetrussische Kanonenboote in der Nähe der Insel Sennufa an der mandschurischen Grenze. Offensichtlich planen die Sowjetrussen, eine De monstration durchzuführen. Ueber den Ueberfall hat das japanische Oberkommando einen Bericht veröffentlicht, der besagt: Die Angriffe der Sowjets erfolgten in der Nähe der von Sowjettruppen widerrechtlich besetzten Amur-Inseln Sennufa und Bolshoi, etwa l50 Kilometer von Blagowjeschtschensk. Drei sowjetrussische Kanonenboote beschossen mandschurisch japanische Grenztruppen, worauf diese das Feuer erwider- ten. Im Verlauf des Gefechts wurde ein Kanonenboot der Sowjets versenkt, ein anderes schwer beschädigt. Der japanische Botschafter in Moskau hatte mit dem stellvertretenden Kommissar für ausländische Angelegenhei ten eine dreistündige nächtliche Aussprache, um den Zwischenfall beizulegen. Ein Ergebnis wurde noch nicht erzielt, doch werden die Verhandlungen fortgesetzt. Von beiden Seiten wurden wegen des Vorfalls formelle Protest« vorgebracht. Der japanische Botschafter wies darauf hin, daß die Souveränität der Amur-Inseln, bei denen sich der Zwischenfall zutrug, nicht in Zweifel gezogen werden 'önne. Die Sowjets hätten die mandschurischen PosteH widerrechtlich von den Inseln vertrieben. Ein amtlicher sowjetrussischer Bericht schiebt selbstver^ stündlich Japan die ganze Schuld zu. Bei dem Zwischen^ sall seien zwei Sowjetrussen getötet worden, und drei hätten Verletzungen erlitten. Von japanischer Seite werde» die Verluste der Sowjetrussen dagegen auf über 100 Tot« geschätzt. Die Versenlung des Kanonenbootes n.rd in den Moskauer Berichten verschwiegen, dagegen aber mitgeteilt^ daß es gelungen sei, einen mandschurischen Kutter »» kapern und dessen Besatzung gefangenzunehmen. Mosla« lMMst Tokio Völlig ergebnislose Aussprache über die Amur Zwischenfälle Donnerstag nachmittag sprach der japanische Bot schafter Shigemitsu erneut bei Litwinow-Finkelstein vor^ um in fast zweistündiger Unterredung den Standpunkt seiner Regierung zu dem letzten Zwischenfall darzulegen. Shigemitsu erklärte, seine Unterrichtungen ließen keinen Zweifel darüber, daß die sowjetrussischen Kanonenboote mit dem Fever auf mandschurische Grenzposten begonnen hätten; erst daraufhin hätten die Küstenbatterien vom man dschurischen Ufer des Amur aus dem Feuer auf die Sow- jets«biffe erwidert, wodurch ein sowjetruffisches Kanonen- ocot versenkt, ein zweites beschädigt und ein drittes zum Rückzug gezwungen worden sei. Litwinow-Finkelstein beantwortete, wie man weiter erfährt, die Vorstellungen des japanischen Botschafters mit der unentwegten Behauptung, daß die japanisch-man dschurischen Küstenbatterie» daS Feuer auf die Sowjet- Kanonenboote eröffnet hätten. Zur Besetzung der Amur-Insel» durch sowjetruffische i Grenzposten erklärte der japanische Botschafter, daß hierin allein die Ursache der letzten Zwischenfälle zu sehen sei, und sorderte im Namen seiner Regierung die sofortige! Zurückziehung der sowjetruffischen Posten von den In- sein. Litwinow-Finkelstein erklärte darauf, daß die Sow- jetregierung diese Forderung ablehne. Die Verhandlungen, die somit bis jetzt völlig ergeb- j nislos verlaufen sind, sollen dieser Tage fortgesetzt wer-! den. Wohnung -eS Slurmführcrs Wailer Kießling, -em zu Ehren aus Anlaß seines 40. Geburtstages ein Kameradschaftsabend- in -ön Aufenlhaitsräumen -eS Kohlschen Betriebes veranstaltet wurde. Höckendorf. Aufgeboten wurden der Polsterer Kurt Bruno Lorenz aus Borlas mit Ler Hausangestellten Hildegard Charlotte Fcl-zenauer, ebenfalls aus Borlas. Höckendorf. Äie Witwe des früheren Gemeindcdieners, Frau Amalie Augustine Hardtmann geb. Rülke, vollendete am 1. 3uli ihr 80. Lebensjahr. 3hr ist es vergönnt gewesen, diesen Tag bei voller körperlicher und geistiger Rüstigkeit zu begehen. Dresden. Das neue Dienstgebäude des Landerarbeilsamtes Sachsen auf der Hugo-Göpfert-Straße wurde am Donnerstag mit einer Ansprache des Professors Hardraht eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben. Staatsminister Dr. Fritsch über mittelte die Grüße und Wünsche des Reichsstatthalters und der Staatsregierung. Der Präsident der Reichsanstalt für Ar beitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung skizzierte die Auf gaben der Arbeitsämter im Zeichen des Vierjahrerplanes und würdigte die Tätigkeit der Reichsanstalt. Nach dem Stande vom 30. Juni d. I. hat die Zahl der Arbeitslosen in Sachsen erstmaliig die Grenze von 100 000 unterschritten Oschatz. Fehlbetrag beseitigt! Ein Nachtrags- ! haushalt schließt gegenüber dem Ordentlichen Haushalt- ! plan bei 232 000 NM. Mehrausgaben mit 3O2ÖOO RM. Mehreinnahmen ab. Im Rechnungsjahr 1!)36 konnten , erhebliche Ersparnisse gegenüber dem Voranschlag erzielt werden; die Rechnung sür 1036 kann daher ohne jeden Fehlbetrag abschließcn. Ein außerordentlicher Nachtrags haushaltplan steht mit 266 000 RM. im Gleichgewicht. Döbeln. Wohnhaus e i n g c ä s ch e r l. In Lan genau brach nachts im Wohnhaus des Arbcilers Arthur Katzschmann ein Brand aus, der mit großer Schnelligkeit um sich griss. Troh sosorngen Eingrciscns der Feuer wehren wurde das Haus bis ans die Grundmauern ein- geäschcrt. Die Brandnrsache konnte noch nicht ermittelt werden. Leipzig. Todessturz eines Lehrlings. Per 17jährigc Schtosserlchrling Rndols Wagner brach beim Jnstandsctzcn der Oberlichtfenstcr einer Werkhalle in Lin denau durch eine Glasscheibe und stürzte aus einer Höhe von acht Meter in die Halle, wo er tot liegen blieb. Frankenberg. Todesopfer durch fahrlässi gen Kraftfahrer. Nachts fuhr hier ein Personen kraftwagen aus einen Fcrnlastzug auf. Dabei wurde der 27 Jahre alte Sündcmann aus Olbernhau überfahren und getötet. Drei Verletzte mußten dem Krankenhaus zugesührt werden. .. . .... Zwickau. Tödlicher Kraftradunfall. In Weißbach stieß der 37jährige Kraftradfghrer Otto Geier aus Kirchberg mit einem entgegenkommenden Kraftrad fahrer aus Rittersgrün zusammen. Geier wurde so schwer verletzt, daß er alsbald starb. Der zweite Fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Wettervorhertage öes Keichswetteröienstes Aufgabeort Dresden für Sonnabend: ' Schwache bis mäßige westliche Winde. Wolkig bis heiter. Noch einzelne, stellenweise gewittrige Schauer. Etwas wärmer. Wetterlage: Der Kern des Hochdruckgebietes, das am Donnerstag noch über dem Atlantik lag, hat sich am Freitag nach dem südlichen Mitteleuropa verlagert. Das Lustdruckgefälle ist daher um Deutschland vdn Süden nach Norden gerichtet und bedingt hier eine West-Wetterlage. Weiteren Drucksall über Frankreich, sowie steigender Lustdruck über Nordost-Deutsch- land lassen erkennen, daß sich das Hochdruckgebiet weiter nach Nordosten verschiebt. Bei mäßigen bis schwachen westlichen Winden wird es daher am Sonnabend zeitweise aufheitern. Mit einzelnen gewittrigen Schauern muß jedoch noch gerech- netlwerden. Die Temperaturen steigen noch an.