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Beilage zur „Wcißeritz-Ueilung" Nr. 162 Donnerstag, am 15. Juli 1'837 163. Jahrgang " „las der deutschen Kunst" DaS Festprogramm für die Tage vom 16. bis 18. Aull. In der Hauptstadt der Bewegung, der „Stadt der deutschen Kunst", wird in den Tagen vom 16. bis t8. Juli der „Tag der deutschen Kunst" ftattfindcn. Im Mittel punkt dieser Beranstaltung, die einen Ueberblick über das bisherige und zugleich eine Ausrichtung auf das künftige Kunstschaffen im nationalsozialistischen Deutschland geben wird, steht die Einweihung des „HauseS der deutschen Kunst". Freitag, den 16. Juli. 11.00 Uhr: Feierliche Eröffnung des „Tages der deulschcn Kunst" im Kongreßsaal des Deutschen Museums. Es spricht Gauleiter Staatsminister Wagner. 14.30 Uhr: Empfang der In- und ausländischen Presse. ES sprechen Gauleiter Staatsminister Wagner und Neichs- pressechef Dr. Dietrich 18.30 Uhr: Fcstaufführung im Nationaltheater: Neu inszenierung von „Tristan und Isolde". 1S.00 Uhr: Festaussührung im Residenz-Theatcr: „Don Giovanni." 20.00 Uhr: Festaussührung in den Kammerspielcn des Schauspielhauses: „Minna von Barnhelm." 21.00 Uhr: Begrüßungsabend der Retchökammer der bil denden Künste. Sonnabend, den 17. Juli. 9.00 Uhr: Sondertagungen der Retchskammer der bilden den Künste. 11.30 Uhr: Jahresversammlung des „Haus der deulschcn Kunst «neuer Glaspalast)". lü.30 Uhr: F e st s t tz u n ader Rcichskammer der bildenden Künste im Kongreßsaal des Deutschen Museums. Es spreche» Reichsminister Dr Goebbels, Staatsminister Wagner. Oberbürgermeister Fiehler und der Präsident der Reichs» kammer der bildenden Künste, Pros Ziegler. 10.00 Uhr: Festaussührung im NaNonaltheater: „Aida", und Empfang der Rcichsregterung im Ansstellungspark. . ».„ Uhr: Festliche Illumination der „Stadt der deutschen Kunst ; Festkonzerte berühmter deutscher Orchester und Chöre. Sonntag, den 18. Juli. lOJO Uhr: Feierliche Einweihung des „Hans der deut- w'ä 1937" Ermchlmg der „Groben deutschen Kunstansstel- 13.00 Uhr: Empfang der „Stadt der deutschen Kunst", Nunchen, für die in- und ausländischen Gäste. lü.30 Uhr: Festzug „2000 Jahre deutsche Kultur". >ios<mtavaUer"' ^staufftthrung 'm Nationaltheater: „Der 20.00: Fcstnachi der Künstler. 20.00 Uhr: Tan, aus öffentlichen Plätzen der Stadt. Für eilige Leser Summe entfällt aus eine Erhöhung dtt Pa^ nicht weniger als 84 300 Pfund (rund 1 Million NM). Aul den Präsidenten des Indischen Nationalkongresses, Pandit Neh^ Steine geschleudert, als er mit- seinem Kraftwagen durch einen mohammedanischen Wahlkreis n -rbansi l Zentralindien) fuhr. Pandit Nehru wurde durch Uue« St^ ohne jedoch ernstlich verletz, zu werden. ">n Slnugan, der Stadt der Ausländsdeutschen, findet vom'28. August bis 5. September die Fünfte Nelchstagung der Ausländsdeutschen statt. Veranstalter ist die Auslands- organisation der R-sDAP. Der japanische und der chinesische Botschafter in Berlin haben den Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr» von Neurath, aufgesucht, um ihm über die Lage in Nordchina Mit teilungen zu machen. s Wie die syrische Presse meldet, ist die Stadt Kamichlie in dec uordsyrischen Djesirelprovinz durch 5000 Araber und syneusreundliche Kurden umzingelt, die das Signal der Da- mastiiü-Neglernug erwarten, um die dorngen Auftuhrcr und UngblMgigkcitSpropagandisten zu bestrafen. Gleichzeitig lau sen von allen Seiten Proiestielegramme der Christensuhrer gegen den bisherigen Gouverneur Hochdjcsirels ein, der ab- sichtlich Zwistigkeiten zwischen Christen nud Mohammedanern gesät und den Lostrennungsbestrebungeu Vorschub geleistet Hal. ' Boni Ertrinken gerettet. Die 21jährige Grete Frcfzer aus Basel machte den Versuch, über die Ostsee von Stubbenkammer nach Binz zu schwimmen. Ungefähr drcivieriel des Weges, einige Seemeilen nordöstlich von Binz, verließen sie die Kräfte. Der Schärenkrcnzer „Aegir 9", der nach der Pommern- Woche auf der Reise von Staisund nach Kopenhagen war, hörte die Hilferufe und rettete das bewußtlos gewordene Mädchen. Vjan brachte die Schwimmerin nach Saßnitz zurück. Die Generäle von Alten und von Lachemair -f-. Aus dem Eschberg bei Saarbrücken verstarb Generalleutnant Karl von Altcn-Dunau im Alter von 84 Jahren. Generalleutnant von Alten war in seiner letzten Fricdensstellung Chef der Reitschule in Hannover und während des Krieges u. a. Gou verneur von Riga. — In Kieserssetden ist nach längerein Leiden im Alter von 78 Jahren Generalleutnant a. D. Maxi milian von Lachemair, der frühere Kommandeur der Mün chener Kriegsschule, gestorben. Während des Weltkriegs führte er die 2. Landwehr-Jnsamerte-Brigade Geständnis des Mädchenmördcrs. Hermann Kretschmer hat in Magdeburg nach längerem Leugnen eingestanden, die Iljährige Schülerin Margot Böttger in der Nach« zum 6. Juli ermorde» zu haben, nachdem er an dem Kind ein SUtlich- keitsverbrechen begangen hatte An der Tat sind weitere Per sonen nicht beteiligt. Der regen Mitarbeit der Bevölkerung ist es zu verdanken, daß der Mörder von einem Gendarmerie beamten zwischen Niemegk und Neundorf nach verhältnismäßig kurzer Zeit sestgenommen werden konnte. 435 Wechsel gefälscht. " Die Große Strafkammer in Frankfurt a. M. verurteilte den 37jährigen Otto Nisch wegen fortgesetzter Urkundenfäl schung sowie Betrugs- und Konkursverbrechens zu drei Jahren Zuchthaus »ud drei Jahren Ehrverlust. Der Mitangeklagte Anton Stockhausen erhielt neun Monate Gefängnis. Risch hatte als Inhaber einer Möbelfabrik in Kelkheim im Taunus 435 Wechsel über 150 000 RM gefälscht, wobei Stockhausen Beihilfe leistete. München im Zu» M7 Zum „Tag der Deutschen Kunst" Im neuen Deutschland hat der Führer der Stadt München, der Hauptstadt der Bewegung, in der bildenden Kunst eine bedeutsame Stellung eingeräunu, sie zur „Stadt der Deutschen Kunst* gemacht. Die Worte, die er bei der Grundsteinlegung des „Hauses der Deutschen Kunst* im Oktober 19?3 sprach, sind bereits bewußtes Bekenntnis geworden: „Ein Volk sind wir, ein Reich wollen ^vir sein. Nicht im Hader oder kleinen eifersüch tigen Streit mit den anderen Brüdern unseres großen deutschen Vaterlandes haben wir die Möglichkeit des Eigenlebens Bayerns und seiner Hauptstadt zu sehen, " sondern im Bekenntnis der unlösbaren Verbundenheit mit dem ganzen deutschen Volk sowie in der Größe des Beitrages, den dieser Stamm und diese Stadt hier leisten »zur Größe des Reiches und,zur Größe der Nation." Mit diesen Worten bekam Bayern, bekam vor allem München, das sich schon zur hohen Ehre zählen durste, der Aus gangspunkt des Nationalsozialismus und damit der Erneuerung des ganzen deutschen Volkes und des Deut schen Reiches gewesen zu sein, den Auftrag, im neuen Reiche den Platz in einem besonderen und wichtigen Ge biet des deutschen Kulturlebens, der bildenden Kunst, wieder einzunehmen, den es früher schon so lange zum Ruhm Deutschlands eingenommen hatte. Immer schon war cs die schöne Aufgabe Münchens gewesen, als Stadt deutscher Kunst ein einigendes Band um die deutschen Stämme zu schlingen, die anders noch »licht vereinigt sein konnten. Von München ans ist mit jenes Gemeinschaftsgefühl entwickelt worden, das nach des Führers Worten der Urquell aller großen kultur schöpferischen Leistungen ist. Die Eigenart, der Reiz und der Reichtum der deut- scheu Kultur liegen in ihrer Vielfalt. Jeder deutsche Gau hat diese Eigenschaften, die unser Stolz und unser Glück sind, besonders ausgeprägt. Wen« wir durch die deutschen Lande wandern, begegnen uns allenthalben landschaftlich und blutsmäßig gebundene Stile. Franken, Schwaben, das Rheinland, Westfalen, Niederdeutschland, die preu ßische und die schlesische Mart, Mitteldeutschland und Süddeutschland, all diese Gaue haben ihr eigenes Gesicht, ihre eigene lebendige, bodenständige Kraft, die sich in allen Lebensäuberungen, also auch in» künstlerischen Schaffen, ausspricht und ihnen die besondere Note gibt. Die Siammeseigenschaften, die sich so sichtbar in der Kunst aller deutschen Landschaften widerspiegeln, könnten niemals verwischt werden, ohne daß der Reichtum unserer Kultur dahinschwände. Und doch hat es zwischen den i stammesmäßig bedingten Kultnrkreisen im deutschen Lebensraum von jeher Wirkungen und Wechselwirkungen gegeben, die je nach der Stärke und Anziehungskraft der einzelnen zentralen Kräfte lebendiger oder schwächer ge wesen sind. Einer der wenigen deutschen Fürsten, die vor über hundert Jahren schon großdeutsch denken konnten, Lud wig I. von Bayern, hat bewußt und in voller Erkenntnis der Folgen München diese zentrale, sammelnde, verbin dende und wiederausstrahlende Stellung in der deutschen Kunst geschaffen, die ihm heute wiederum das Recht gibt, die Stadt der Deutschen Kunst zu sein. „Ich will aus München eine Stadt machen, daß niemand Deutschland kennen soll, der München nicht kennt."-Dieser Ansspruch Ludwigs I. kam nicht ans mäzenatischer Liebhaberei, er war der Ausdruck eines bewußten kulturpolitischen und allgemeinpolitischen Willens. München hat neuschaffend die gnte Tradition im Wandel der Zeiten immer bewahrt, lieber Zeiten des Verfalls hinweg ist das kulturelle Erbe der Väter erhal ten geblieben und weitergegeben worden, auch dann noch, als der Markt ausschließlich von Sensaiions- und Systempropaganda beherrscht wurde. München ist heute nicht mehr die Residenz mäzenatischer Könige ynd »nch nicht mehr die Börse spekulierender Händler, die Kuns^ werke wie Aktien steigen oder fallen ließen. Das Reich und sein Führer sind ihm Mäzene geworden. „Der au»o-i ritäre Wille ist zu allen Zeiten der größte Auftraggeber für die Knnst gewesen!" Dieses Wort oes Führers ist nun Wirklichkeit geworden. Der politisch-kämpferische Geist hat München zur Hauptstadt der Bewegung gemacht, der kulturelle Wille machte es zur Stadt der deutschen Kunst. Aus beidem erhält München sein neues Gepräge, wie es in der Ausgestaltung des Königlichen Platzes und im „Haus der Deutschen Kirnst* schon endgültige For mung gefunden ha». Wir sind heute um eine Knust der Gemeinschaft bemüht, wie sie sich etwa in der gotischen Zei, in der» Bauhütten und ihren Werken ausdrttcktc. Im Mittelpunkt der Münchener Feier steh, nun mit der Ein weihung des ^.Hauses der Deutschen Kunst" anch die erste große Kunstausstellung in diesem Haus, das die Tra dition des Münchener Glaspalastes — eine glanzvolle Tradition — glanzvoll und im neuen Geiste welterfuhren soll. Wie die Pläne zum Hause der Kunst schon lange fertig waren, ehe der Nationalsozialismus noch an der Macht war, und dann nur ausgeführt zu werden brauch ten, so war die Vorstellung von der neuen deutschen" Kunst bei den führenden Männern schon eher da als diese Kunst selbst. Nun ist sie da! Die Ausstellung in München wird jedem, der es sehen will, zeigen, was der Nationalsozialismus von der deutschen Kunst verlangt. Sie wird, »vie es der Präsident der Neichskaminer der bildenden Künste, Professor Adolf Ziegler, ausdrückt, „richtungweisend" sein und „Vorbild" für all die, die sich bisher von falschen Auffassungen noch nicht befreien konn ten. Der schaffende Künstler unserer Zeit lebt nicht mehr isoliert in einem Wnnschschloß des Reiches der Kunst. Er lebt mitten in seinen» Volk, von dem er ein Teil ist, aus dem heraus und für das er schafft. Es war der Nationalsozialismus, der ihn aus seiner Isoliertheit, aus einer teils freiwilligen, teils erzwungenen Isoliertheit erlöst hat. Der Nationalsozialismus gibt dem deutschen Künstler die Möglichkeit des Schaffens ebenso wie die Grundlage des Schaffens. Mit der Ehrfurcht vor dem wertvollen Alten verlangt er den Mut zu schöpferischem Neuen. So wird das neue Haus der Deutschen Kunst in München, das den alten Glaspalast ersetzt, fast zu einem Symbol. Der „Tag der Deutschen Kunst* in München 1937 ist ein neuer Anfang. Es wird Aufgabe der kom menden Zei« sein, die Idee unserer Zeit auch in der Kunst zur lebendigen Wirklichkeit zu machen. . Nächtlicher Appell Ley sprach zum Gastwirtsgcwcrbe. Von der Ausstellung „Schaffendes Volk" in Düssel-f dorf aus sprach in der Nacht auf Mittwoch Reichsorga^ nisationsleiter Dr. Ley über alle Neichssender zu dem Schaffenden des deutschen Gaststätten- und Beherber-i gungsgewerbes, zu rund einer Million Männer undl Frauen in 300 000 Betrieben. 4000 Betriebsführer und Gasthausangestellte Hattens sich im Festsaal der Ausstellung selbst zu dieser Kund-i gebung versammelt, die zum ersten Male allen Angehöri gen dieses vielseitigen und weitverzweigten Gewerbes eine gemeinsame Ausrichtung geben sollte. Dr. Ley erinnerte diese Schaffenden, die täglich mehr als andere mit Men schen aller Art in Beziehung kommen, daß gerade sie in ihrer Berufsstellung dem neuen Deutschland unendlich viel helfe»« könnten. Dr. Ley bat die Unternehmer, das beson-i dere Augenmerk auf die sozialen Verhältnisse ihrer Mit-^ arbeiter zu richten. In der Unterkunfts-, Urlaubs- un« Nachwuchsfrage sei, sozial gesehen, sehr viel gutzumachen^ In allen diesen Dingen sollten die Betriebsführer sich ntchv erst nötigen lassen, fondcrn den Anfang machen. Bor der Einweihung des HauseS der Deutschen Kunst. Die Einganasballc des Hauses der Deutschen Kunst in