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Einmütige Mlehmmg all« Araber des englischen TeilungSplaneS Die Palästinafrage steht im Mittelpunkt der poli tischen Besprechungen in der ganzen arabischen Welt. Der englische Teilungsplan wird von sämtlichen Kreisen nach wie vor scharf abgelehnt. Bei König Ghazi und der Regierung vom Irak laufen von allen Setten Proteste von Gesellschaften und einzelnen führenden Per sönlichkeiten ein. So hat Hussein al Kassif al Gitta, einer der Führer der Mohammedaner deS Irak, im Namen sämtlicher Würdenträger der heiligen Städte des Irak ge gen den Teilungsplan telegraphisch Einspruch erhoben. ! Der Scheich Ahmed al Sabba, der Herrscher des eng lischen Protektorats Kuweit am Persischen Golf, drahtete an König Ghazi und forderte ihn auf, alles zu tun, was in seiner Macht stehe, um die Interessen der Araber in Palästina zu schützen. Das »Savs -er Deutsche« KM" Die deutsche Kunst hat wieder eine Heimstatt. Am 18. Juli wird als Abschluß einer dreitägigen Feier der erste Großbau für die Kunst im neuen Deutsch land eingeweiht: das „Haus der Deutschen Kunst* in München. Das darf als Symbol dafür gewertet werden, daß die Kunst in Deutschland wieder eine besondere Heim statt erhallen hat. Als am 6. Juni 1931 der weltberühmte Glaspalast in München ein Raub der Flammen wurde, trauerten mit Deutschland die Künstler der ganzen Welt. Denn der Glaspalast hatte Kunstrichtungen und Berühmt heiten geschaffen; in ihm war die Bedeutung Münchens als internationale Stadt der Kunst verkörpert. Um so größer war die Freude, als 1933 München vom neuen Staat mit einem kostbaren Geschenk überrascht wurde. An dem Täg, da sich der verhängnisvolle Brand zum zweiten Male jährte, wurde bekanntgegeben, daß der Glaspalast Wiedererstehen solle, und zwar in neuzeitlicher, umfassend ster und schönster Form: als „Haus der Deutschen Kunst*. Dann haben die Münchener innerhalb von vier Jah ren das große Werk emporwachsen sehen. Doch nicht wie der an der alten Stelle, sondern am Englischen Garten, vor einem Hintergrund hoher, alter Bäume, und auch nicht mehr als „Palast* in dem Sinne, wie unsere Väter und Großväter bauten. Dieser Monumentalbau des neuen Kelches ist zugleich auch ein Werk des neuen Bauwillens. Professor Troost, der geniale Architekt des Führers, der kurz nach der Grundsteinlegung des Baues die Augen schloß, hat noch die Pläne dazu entworfen und im Modell «usgeführt, ebenso wie ihm das neue Deutschland die Pläne zu anderen Großbauten verdankt. Das „Haus der Deutschen Kunst* ist eine vollendete Schöpfung des neuen Stiles — schlicht, würdig, groß in »er Linienführung. Es hat die eindrucksvolle Länge von 175 Meter und eine Breite von 80 Meter. Jeder Längs- sront, sowohl nach der Straße als auch nach dem Park ui, ist eine großartige Säulenhalle vorgelagert. Ueber sieben Stufen, die die ganze Länge des Gebäudes be- zleiten, steigt der Besucher empor zu diesen Hallen mit ihren 22 Säulen aus Porphyr; dann tritt er in ein Vestibül und von da aus in die tiefe dreischiffige Halle, »en Ehrenraum des „Hauses der Deutschen Kunst*. Diese Halle erhielt ihren vornehmsten Schmuck durch «ne Anzahl von Großplastiken. Links und rechts von ihr lffnen sich je drei Nethen von Ausstellungssälen, »n die sich kleine Kabinette schließen. Breite, sanft an steigende Treppen führen zum Obergeschoß empor, das »benfalls eine Reihe kleinerer Ausstellungsräume enthält. Segen den Englischen Garten zu öffnen sich Terrassen, »ie als elegantes Gartenrestaurant eingerichtet werden. Wer vor dem Bau steht, ist überrascht von der Ein- kachheit seiner Formen. Sein einziger Schmuck liegt in »er Harmonie der Verhältnisse, sein Aufwand allein im »dlen Material. Aber gerade Material und Linie sollen sine Huldigung darstellen an die Würde und den Ernst »er Kunst. Die weiten Säle sind ausersehen für die Aus- tfellyng grober Gemälde, Fresken, Mosaiken, Wand- «eppiche, Holzschnitzereien; denn die monumentale Kunst ioll im neuen Staat eine weit größere Nolle spielen als Usher. Die kleinen Räume, vor allem die des Oberge- Ichosses, werden für Sonder- und Kollektivausstellungen »ereitgehalten, und schaffen schon durch den intimen Reiz »er Kabinettform die zum Genießen der Kunstwerke nötige Stimmung. Im Untergeschoß befinden sich neben der ge- ^mten Betrtebsanlage auch eine Klimaanlage und eine fteihe weiträumiger Kellerhallen, die zur Lagerung der üngesandten Kunstwerke dienen. Die Lage des „Hauses der Deutschen Kunst* ist einzig- zrtig. Der prachtvolle Sänlenbau erhebt sich zwischen zwei llrmeu des Jsarflusses. Gegen die Stadt zu schließt den Mick das entzückende Prinz-Carl-Palais im Empirestil »b, und dem Zug der Prinzregenten-Straße folgend, Kegen hier auch das Bayerische Nationalmuseum und der Ilassische Bau der Schackgalerie. An der Isar endlich, am Ilbschluß der Straße, ragen dic^ geschwungenen Hügel des Flusses auf, als Krönung ihrer weiten Steinterrasscn die Säule mit dem goldenen Friedensengel tragend. Doch Professor Troost hat damals, als er die Pläne mm „Haus der Deutschen Kunst* schuf, nicht nur den kau als solchen bedacht. Er war wohl der begabteste ind weitschauendste deutsche Städtebauer unserer Zeit, sind so hat er als Vermächtnis Pläne hinterlassen, die zeigten, wie er sich die ganze Umgebnng dieser neuen Heimstätte der deutschen Kunst dachte. Diese Pläne gaben kinblick in ein einzigartig schönes Städtebild. Nach ihnen vird nun die Umgebung des „Hauses der Deutschen Eunst* umgestaltet. Die Von-der-Tann-Straße, die Zu- iahrtsstraße von der Ludwigstratze her, hat man bereits in das neuentstehende Städtebild eingegliedert. Sie trägt »ur noch auf der Rordseite Häuser, während ihre Süd seite sich verbinden wird mit dem „Architekturgarten*, der ils Ausdruck neuen deutschen Stilempfindens den Ueber- zang vom Englischen Garten zur reizvollen Ruhe des von Lskaden umschlossenen Hofgartens bilden wird. Von der kudwigstraße aus bis zum „Haus der Deutschen Kunst" vird sich diese neue Parkanlage hinziehen — beinahe »inen halben Kilometer lang! Vier Jahre ist am „Haus der Deutschen Kunst* ge baut worden. Nun ist der Ban vollendet. Als glanzvoller Sammelpunkt der besten Werke der lebenden deutsche» Meister, als Künder eines neuen Schöpfergeistes ragt das Haus, das nach den Worten des Führers „das neue Deutschland seiner Kunst gebaut* hat. Oesterreichs Politik Eine Rede des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg Der österreichische Bundeskanzler, Dr. Schusch nigg, äußerte sich auf einem ihm zu Ehren von den Kor respondenten der auswärtigen Presse gegebenen Essen über Oesterreichs Politik. Er erklärte, daß man von der öster reichischen Politik keine Ueberraschungen zu erwarten brauche. Das Ziel seiner Politik sei die Erhaltung des Staates und die Besserung der Lebensmöglichkeilen der Bevölkerung. Die Auffassung, so erklärte Dr. Schuschnigg weiter, daß man sich zum Neuaufbau des Staates aus Irgendeiner Kollektion ein Rezept herausgesucht habe, sei falsch. Das, was in Oesterreich unternommen werde, sei der Versuch, die Demokratie und den Parlamentarismus zu reformieren. In diesem Zusammenhang kam der Bundeskanzler auch auf die Forderung nach Wahlen in Oesterreich zu sprechen und sagte: „Vielfach hört man aus der Bevölke. rung in Oesterreich, soweit sie politisch interessiert ist. den Wunsch heraus^ es möge zu Wahlen geschritten werden, es mögen die Wahlen in den Berufsständen durchgeführt werden. Ein solcher Wunsch ist insbesondere aus Arbeiter- kreisen laut geworden. Ich weiche diesem Wunsch »ich» aus. Natürlich, wir sind für Wahlen, aber nicht isoliert für einen Sektor, sondern für alle, nicht nur für einen Teil, sondern auch für die anderen, für alle Berufsstände - gleichzeitig*. i Erst wenn die neue Verfassung endgültig fertiggestellt sei, werde, so erklärte Dr. Schuschnigg weiter, der Augen- bliS gekommen sein, zu beurteilen, was sich bewährt habe und was reformbedürftig sei. Der Bundeskanzler gab dann noch seinem Optimismus über die künftige Entwick- lung Europas Ausdrück, indem er erklärte, daß seiner Ueberzeugung nach der Gedanke der notwendigen Er- Haltung des Friedens in allen europäischen und außer europäischen Negierungen fest verwurzelt sei. „Postflugzeuge" für Valencia Französische Luftfahrtgesellschaft umgeht das amerikanische Ausfuhrverbot Die Karlsruher Zeitung „Der Führer" meldet, daß die französische Lustsahrtgesellschaft Aire France den Kauf einer beträchtlichen Anzahl neuester amerikanischer Flugzeuge an die Spanienbolschewiften vermittelt habe. Wie das Blatt aus zuverlässiger Quelle erfährt, er hielt die Aire France vor wenigen Tagen eine Lieferung von zwanzig einmotorigen amerikanischen Bellanca- Maschinen. Die Maschinen stellen den Typ des neuesten mittleren Bombers dar und entwickeln die außerordent liche Geschwindigkeit von 450 Stundenkilometer. Gekauft wurden die Maschinen als „Postflugzeuge*, obgleich die halbamtliche französische Luftfahrtgesellschaft nur die Er- laubnis erhalten hat. Flugzeuge französischer Erzeugung zu fliegen Mit dem Ankauf der zwanzig amerikanischen Bomber, die schon in Valencia eintrafen, ist, wie „Der Führer* schreibt, nicht nur eine vollkommen sichere und schon hinlänglich erprobte Ueberführung von Kriegsflug zeugen in das spanische Kriegsgebiet vorgenommen wor den, sondern auf dem Umweg über Frankreich konnte auch das amerikanische Waffenausfuhrverbot für Spanien umgangen werden. Die allgemeine Stimmung ist äußerst erregt. Es sind Anzeichen dafür vorhanden, daß in Bagdad und anderen Städten große Protestkundgebun gen der Araber geplant sind. Streilhetzer und Raubmörder Vor dem Warschauer Appellationsgericht wurde ein Pro zeß gegen 26 Kommunisten entschieden, die sich sei« dem Jahre i1932 in der Woiwodschaft Bialystok betätigt hatten. Es war ihnen dort gelungen, mehrere Organisationen unter ihren Ein- ! ckluß zu bekommen und die Gewerkschaften so zu unterhöhlen, ! daß sie ausgelöst wurden und an ihrer Stelle neue rein kom- > muntstische Organisationen entstanden. Nach verschiedenen s Streiks in den Jahren 1935 und 1936 gingen die Kommun i- j Neu zur Blockierung des Polizeipostens, zu einem Raubüber- fall auf eine Oberforsterei, wobei ein Angestellter der Försterei getötet und zwei weitere schwer verletzt wurden, und zu einem weiteren Naubübersall auf ein Pfarramt über, der ebenfalls mit einem Mord verbunden war. Der Polizei war es schließ lich gelungen, den geheimen Stab der kommunistischen Organi- - sation bei einer Zusammenkunft im Walde zu überraschen. Das Appellationsgericht bestätigte das Urteil der ersten In stanz, wonach vier Kommunisten zum Tode und 22 zu Zucht hausstrafen von acht bis zwei Jahren verurteilt worden waren. Frankreich hat seinen Willen durchgesetzt Internationale Kontrolle aufgehoben. Entsprechend der Note, die der französische Botschafter in London dem Vorsitzenden des Nichteinmischungsaus- schusses überreicht hat, ist die internationale Kontrolle an der spanisch-französischen Grenze am Dienstagmtttag sus- pendiert worden. Die ausländischen Kontrolleure haben sich auf An weisung von Oberst Lunn nach Perpignan begeben, wo sie neue Aniveisungen abwarten werden. Ihre Kontrolle ist aufgehoben, aber die Nichteinmischnngsverpflichtungen, die Frankreich übernommen hat, werden geachtet, und die Ueberwachung der Grenze bleibt, wie es heißt, dieselbe. Die ausländischen Kontrolleure brauchen sich jedoch nicht mehr vergewissern, daß alle Maßnahmen zum Ziveck einer wirksamen Kontrolle getroffen sind. Englands Sorge nm de« Feme« vite« Ständige Fühlung mit den Bereinigten Staaten Der englische Außenminister Eden empfing am Montagnachmittag den japanischen Botschafter und den amerikanischen Geschäftsträger sowie am Dienstagvor mittag den chinesischen Botschafter.. Außenminister Eden brachte gegenüber den Vertretern Japans und Chinas die „ernste Sorge Großbritanniens angesichts der Entwick lungen im Fernen Osten* zum Ausdruck. Auch der Be such des amerikanischen Geschäftsträgers stand mit den Vorgängen im Fernen Osten in Zusammekhang; wie ver lautet, steht die englische Regierung wegen dieser Ereig nisse in ständiger Fühlung mit der Regierung der Ver- -injgten Staaten. , Ein erschütterndes Kinderdrama Reval, 1-1. Juli. Ein erschütterndes Unglück, dem drei Kinder zum Opfer fielen, hat sich aus der Insel Oesel ereig net. Einige Kinder hatten sich ein Floß gebaut, aus dem sich ein achtjähriger Knabe und ein sechsjähriges Mädchen mit seinen: dreijährigen Schwesterchen aus die Ostsee hinauswag ten. Der Wind trieb das Floß rasch vom Ufer fort, ohne daß es von irgendeinem Erwachsenen bemerkt worden war. Als die Kinder am Abend nicht heimkamen, stellte man durch Be fragen eines an Land zurückgebliebenen Mädchens den Grnnd des Verschwindens fest. Die daraus anaestellten Nachforschun gen blieben leider erfolglos. 1 Ozeane auf einen Blick. Amerika hat seinen zahl- reichen Sensationen eine neue hinzugefügt: den gleichzeitigen Blick auf die beiden größten Weltmeere, den Atlantischen und df" Pazifischen Ozean. Dieser gewiß ungewöhnliche Genuß ! bietet sich Flugreisenden auf der neuen mlttelamerikanlschen ^Flugstrecke von Panama City nach Cristobal, die den ameri- . konischen Kontinent an-seiner schmälsten Stelle überquert. De» ölug von Küste zu Küste dauert nur 2s Minuten, und wen» das Flugzeug über den die beiden Meere trennenden Berg, hohen schwebt, ertönt in der Kabine ein Gong, der die Flug- gaste daraus aufmerksam macht, daß der große Augenblick ge- komm-n IN ! Die Verstaatlichung der französischen Eisenbahngesellschaf- ten scheint jetzt bevorzustehen. Der stellvertretende Minister- Präsident LLon Blum erklärte auf dem sozialdemokratischen Landesparteitag in Marseille, die sozialdemokratischen Mini ster hätten der Erhöhung der Eisenbahntarife nur unter der Bedingung zugestimmt, daß die Eisenbahngesellschaften noch vor dem 31. August 1937 zu einer einheitlichen Staatscisen- bahn zusammengeschlossen würden, wobei der Staat die Aktienmehrheit erhalten solle. Der belgische Ministerpräsident van Zeeland begab sich zum König, dem er die Mitteilung machte, daß der Justiz minister de Laveleve den unwiderruflichen Entschluß gefaßt habe, von seinem Posten zurückzutreten. Gleichzeitig bot van Zeeland den Rücktritt der gesamten Regierung an. Der Kö- nig hat den Rücktritt des Justizministers angenommen. Den Gesamtrücktritt der Regierung jedoch nicht, weil unter den gegenwärtigen Umständen eine Regierungskrise nicht verant wortet werden könne. Er ersuchte den Ministerpräsidenten, auf dem Rücktrittsangebot nicht weiter zu bestehen. Der Ka binettsrat, der im Anschluß hieran zusammentrat, hat sich dem Wunsche des Königs gefügt. Drei Sachsen fahren nach England zur Teilnahme am Modellwettfliegen <NSG.) Am 2. August findet in England ein Modell-i wettfliegen für Motorflugmodelle mit Gummianirieb um ven Wakefield-Pokal statt, an dem auch eine deutche^ Mannschaft tellnehmen wird. Der Korpsführer des Nationalsozialistischen Flieger-> korps, Generalmajor Christiansen, hatte, um die besten Modellbauer für die nach England z» sendende deutsche Manüschaft festzustellen ,am 10. und 11. Juli ein Aus- icheidnngsfliegen in Berlin-Rangsdorf veranstaltet. Es! gehen nun von Deutschland sechs Modellbauer zu diesem; englischen Modcllwettfliegen. Unter diesen sechs Mann sind drei von der sächsischen NSFK.-Gruppe 7 ausgewählt worden, und zwar die Dresdener Modellbauer Lippmann, Klose und Menzel. — Wir wün schen den deutschen Modellbauern, daß sie bei dem eng lischen Modcllwettfliegen gut abschncidcn und ein gutes Zeugnis von dem Stand des deutschen Modellflugspor tes ablegen können.