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Beilage zur „Weißeritz - Teitung " Ak. 160 Dienstag, am 13 Juli 1937 103. Jahrgang Für eilige Leser Die aus den Panzerschiffen „Sverige" und „Drottning Viktoria" und dem Flugzeugkreuzer „Gotland" bestehende I. schwedische Panzerdivision verließ am Montagvormittag nach mehrtägigem Aufenthalt den Neichskriegshafeu Kiel, mit dem Ziel Slerösund, um dort an einem großen schwedischen Flottentag tcilzunehmen. Nach einer amtlichen Mitteilung dürfen die italienischen Zeitungen von Mitte Juli ab bis auf weiteres nicht mehr als. mit acht Seiten erscheinen. Die einschränkende Maßnahme wird mit der Weltknappheit der Zellulose und mit ihrem hohen Preise begründet. Bei der Biirgermeisterwahl in Elbarud in der Gegend von Assiut in Aegypten kam es zu einer Schießerei, in deren Verlauf drei Personen getötet und mehrere verlebt wurden. Neuschnee im Juli. Der Weticrumschlag mit Regen und Sturm Hal im Allgäu ein starkes Absinkcn der Temperaturen gebracht. Das Thermometer zeigte am Montag früh nur 12 Grad Wärme. In den Bergen ist fast bis zur Waldgrenze herab Schnee gefallen. Die Gipfel zeigen sich von -er Zug- spitze bis zum Bregenzer Wald in leuchtendem Weitz. Hausciusturz in Obnitaliem >.J» der Ortschaft Liaverno bei Verona stürzte, wahrscheinlich infolge Unterspülung des Bodens durch Gewitterregen, ein zweistöckiges altes Bauern haus ein, wobei sieben Personen verschüttet wurden. Aus den Trümmern wurden ein Toter und zwei Schwerverletzte geborgen. Die übrigen kamen mit leichteren Verletzungen und teils unversehrt davon. Sechs Tote bet einem Autounglülk. Ein Automobilunglück ereignete sich in der Nähe von Orttans, wo zwei Privatkrast- wagen in voller Fahri zusammensticßen und Feuer singen. Die beiden Insassen des einen Wagens und vier des anderen verbrannten. Nur einer der Insassen konnte gerettet werden. Doch sind seine Verletzungen so schwer, daß an seinem Auf kommen gezweifelt ivird. Sie ließ nach und nach die ganze Familie sterben. In der englischen Jndustricdl Sheffield stahl eine Frau aus einem Standesamt Formulare für Sierbeurtvnden. Sie fälschte nach und nach zwölf Urkunden und ließ ihre Mutter, ihren Mann, ihren Bruder und fast die ganze Verwandtschaft sterben. Bei Versicherungsacsellschasien erhob sie auf diese falschen Beschei nigungen mehrere tausend Mark. Als sie die dreizehnte Ur kunde cinkassieren wollte, schöpfte man Verdacht. Ergebnis: 6 Monate Gefängnis. 230 Hitzropfer in USA. Die außergewöhnliche Hitze, die feit fünf Tage» über den westlichen Prärien lastet und sich bis zum Nordatlantik ausdehnt, hat eine hohe Zahl von Todesopfern gefordert. Bisher sind 230 Menschen Hitzschlägen erlegen, davon allein im Staate New Aork 48 Personen. Nach den Angaben des Wetterdienstes ist vor Donnerstag mit keiner Erleichterung zu rechnen. Wieder ernste Streikunruhcn in NSA. In Massilon (Ohio) ist es vor dem Repnblic-Smhlwcrk zwischen den Streikhetzern der Lewis-Gewerkschast und Arbeitswilligen erneut zu bluti gen Auseinandersetzungen gekommen. Während des Schicht wechsels terrorisierten Trupps der Lewis-Gewerkschaft die Arbeiterschaft und beschossen die Kraftwagen, in denen die Arbeiter znm Werk befördert wurden Bei den darauf folgen den Zusammenstöße» griff die Polizei ein, die mit Tränen gas und Maschinengewehren vorging. Miliz ist zur Unter stützung der Polizei eingesetzt worden. Die Kämpfe dauern noch an. Bis fetzt wird ein Toter gemeldet. Wie hoch die Zahl der bisher Verletzten ist, steht nicht fei" Räuber Habicht. Ein von einem Habicht in Ostpreußen erjagter und in die Lust gehobener Iltis setzte sich in betracht- kicher Höhe zur Wehr und brachte beide zum Absturz. Der Habicht blieb mit durchbissener Kehle tot liegen, während der Iltis das Weite suchte. — Mehr Glück hatte schon ein Würt- temberger Habicht. Er stieß auf einen mit seinem Frauchen über die Wiesen spazieren gehenden Zwergpintscher und ent führte ihn in die Lüste. Leider wurde der Ausgaua dieses Dramas nicht weiterversolgt. „Fest des MeereS" In Gdingei. In Gdingen wurde in Anwesenheit des Staatspräsiden ten der „Tag des Meeres" gefeiert. 20 000 Polen waren In Sonderzügen hingebracht worden. Der Vorsitzende der See- und Kolonial-Llaa, General Kwasniewski, erklärte, daß sich Polen aus der Liste der See- und Kolonialstaaten befinden müsse, die über Frieden oder Krieg entscheiden. Der Ausbau der Kriegsflotte müsse nicht nur Sorge der Regierung, sondern deL gesamten Volkes sein. Von Deck des Torpedobootes „Mazur" nahm dann der Staatspräsident eine Parade der polnischen Seestreiikräfte nnd anschließend iü einer Gdinger Straße eine Truppenparade ab. Triumph praMscher Wirtschaftspolitik Das Juni-Ergebnis des deutschen Arbeitseinsatzes ist ein denkbar günstiges. Es macht jeden Deutschen einfach stolz, denn mit der weiteren Abnahme der Arbeitslosen zahl auf 649 000 Arbeitslose ist praktisch die unterste Grenze erreicht, die erreicht werden kann. Mit diesem Er gebnis hat der Nationalsozialismus einen der stolze sten Triumphe praktischer Wirtschafts politik davongetragen. Es ist ein Triumph, wie er bisher nirgends erreicht worden ist. In der kurzen Zeit von 4)6 Jahren mehr als sechs Millionen Menschen, die zum großen Teil Jahre hindurch bereits ohne Arbeit waren, die längst vergessen. hatten, an den Segen der Arbeit zu glauben, die fast das Arbeiten, das fröhliche Schaffen verlernt und sich einer düsteren Verzweiflung hingegeben hatten, wieder in Arbeit und Brot zu bringen, ja mehr noch, in ihnen die Freude an der Arbeit wieder zu wecken, sie an der Arbeit wieder kräftigen, tätigen An teil nehmen zu lassen, das ist eine Leistung, die nicht hoch genug veranschlagt werden kann. Damals, als der Führer ' vem deutschen Volke versprach, allen wieder Brot nnd Arbeit zu geben, da waren auch selbst im Inland Zweifler genug, die an dem Wort des Führers glaubten zweifeln zu müssen. Vom Auslande nicht zu reden, das die Besei tigung der Arbeitslosigkeit In so kurzer und umfassender Weise einfach für unmöglich erklärte. Das Unmögliche ist greifbare Wirklichkeit geworden. Nicht, weil irgend welche Wundermittel angewandt worden wären, nicht weil „The orien" ausprobiert wurden, sondern einfach, weil einem ganzen Volk der Glaube an seine Aufgabe, an seine Be stimmung zurückgegeben und damit ihm die Pflicht auf- crlegt wurde, mitzuschaffen am Aufbau unserer Wirtschaft. Und sie schaffen mit, schaffen mit aus frohem und ver trauendem Herzen, während die reichsten Länder der Welt, USA. und Frankreich, nicht wissen, wie sie Herr der Ar beitslosigkeit werden sollen. Trotz goldener Horte und goldener Schätze. Der deutsche Wirtschastswiederaufban ist erreicht, und wenn es heute eine Sorge gibt, so ist es höchstens dio, woher die Arbeitskräfte nehmen für all die vielen hoch wertigen Facharbeiten, die verlangt werden. Jahre hin durch war in den Zeilen der Krise die Schulung des Nach wuchses vernachlässigt worden. Wir tragen heute die Folgen. Aber auch dieser Mangel wird in Kürze dank der gründlichen Schulung, die Industrie und Handwerk ! durchführen, beseitigt werden. Denn es gibt nach dem Wort des Führers für uns Deutsche heute kein „Unmög lich". Die Schwierigkeiten, die uns erwachsen, sind dazu > da, überwunden zu werden. Und sie werden überwun den. Das Beispiel der über sechs Millionen Arbeitslosen hat es uns gezeigt. Berichtigungen znm PalWnapIan Vorschläge des Emirs von Transjordanien. Der Emir Abdullah von Transjordanien hat im „Daily Telegraph" seine Stellungnahme zum britischen Teilungsplan für Palästina bekanntgegeben. Er sei zwar, erklärt er, enttäuscht über die vorgeschlagene Aufteilung; sie könne aber angenommen werden, vorausgesetzt, daß gewisse für die Araber ungünstige Empfehlungen berichtigt würden. Die Araber hätten gewünscht, ganz Palästina zu behalten, aber es sei ihre Pflicht, unter den gegen wärtigen Umständen nachzugeben. Von arabischer Seite würden hinsichtlich der vorge-! schlagenen Grenzziehung einige Forderungen aufgestellt,! Zu bemängeln sei, daß Jaffa von den übrigen arabischen Staaten abgetrennt werden solle und nur durch den vor geschlagenen britischen Korridor erreicht werden könne. Ferner habe man den Juden die Negierung über 300 000 Araber anvertraut, während die Araber nicht die Ober hoheit über die jüdischen Siedlungen im Jennine-Gebiet erhalten hätten. Die Araber forderten ferner den Ein schluß des Jaffaer Korridors in das arabische Verwal tungsgebiet, wenn auch unter einem Mandatsystem. Schließlich forderten sie eine Vereinbarung, durch die die moralischen, kulturellen und religiösen Rechte der Araber innerhalb des jüdischen Staates garantiert würden. Wachsender arabischer Widerstand Der Widerstand der Araber gegen den britischen Teilungsvorschlag versteift sich immer mehr. Für den Sonnabend wurde ein arabischer Landeskongreß nach Jerusalem einberufen. Eine arabische Delegation will an schließend nach Genf fahren, um an der Sitzung der Man datskommission des Völkerbundes am 30. Juli teilzu- nehmen und dort den Kolonialsekretär Ormsby-Gore auf zusuchen. Eine von dem irakischen Ministerpräsidenten Hikmet Bey Suleiman an das arabische Zentralkomitee gesandte Kundgebung, in der er sich scharf gegen den englischen Plan ausschricht, schlug in Jerusalem wie eine I Bombe ein und ve ' ' die ablehnende Stimmung der ! Ärabei gegen den Teilungsplan entscheidend. Unter dem f Druck des aufflammenden Widerstandes finden gegen- wärtig Versöhnungsverhandlungen zwischen der Mufti- Partei und der Naschaschibi-Partei durch Vermittlung Aunibeys Abdulhadi zum Zwecke der Wiedervereinigung- im arabischen Zentralkomitee statt. „Alle marschieren mit!" Aufruf an die deutsche» Betriebssichrer. Der Gesamtbeauftragte für den „Leistungskampf der deutschen Betriebe", Neichsamtsleiter Dr. Theo Hupf aue r, hat folgenden Aufruf erlassen: Im Vollzüge der Verordnung des Führers über de» nationalsozialistischen Musterbetrieb ist der „LeistungS- kamps der deutschen Betriebe" verkündet. Damit ist die deutsche Arbeitspolitik in ein weiteres entscheidendes Stadium ihrer Entwicklung von liberalistischen zu natio nalsozialistischen Grundsätzen getreten. Die nationalsozialistische Bewegung hat den Be triebsführern durch Uebertragnng der Führereigenschaft ein gewaltiges Vertrauen geschenkt. Durch ihre Teil nahme am Leistungskamps sollen jetzt die Betriebssichrer beweisen, daß sie dieses Vertknuens würdig sind, daß sie , mitmarschieren und die Ziele Adolf Hitlers zu ihren eigenen gemacht haben. Sic sollen zeigen, daß sie — wie es ihre Führerstellung im Betriebe verlangt — die aktiv-! sten Kämpfer in der deutschen Volksgemeinschaft für die! Erringung der Ziele der nationalsozialistischen Revolution j auf dem Sektor Arbeitspolitil sind. ! Kein deutscher Betrieb wird sich von diesem gewal-! tigen Bekenntnis zum Reiche Adolf Hitlers ausschlicßen.; Jeder wird durch seine Teilnahme beweisen, daß er ge-! Willi ist» mitzumarschieren. Die Teilnahme am Leistungs-, kampf wird der Ausdruck der inneren Einstellung der Be-! triebsgemeiuschaften zum Nationalsozialismus sein. Ich appelliere deshalb an euch, deutsche Betriebssichrer, meldet euch zum „Leistungskampf verdeutschen Betriebe"»«!» zeigt so euren Gefolgschaftsmitgliedern, daß ihr mit ihnen, in einer Front marschiert und euch als Sozialisten der Tat verantwortlich fühlt für das Leben der an eurem eigenen Werk und damit für die Sache des ganzen Volkesl schaffenden Menschen. Dr. Theo Hupfauer, Reichsamtsleiter der NSDAP., Gesamtbeauftragter für die Durchführung des „Leistungskampfes der deutschen Betriebe". Mord an einem Jugendlichen. In einer Kiesernschoiinng in der Heide zwischen Bergen bei Celle und Soltau wurde der am 12. 12. 1920 zu Deminn in Pommern geborene HanS ! Limmermann mit zahlreichen Stichverletzungen tot ansgesnn- I den. Zimmermann hatte sich am 26. Juni aus der elterlichen I Wohnung in Greifswald entfernt. Deutsche Kriegsschiffe auf dem Rhein. Wellimo c^c-. Die i. Räumlwotsfwttille, die zur Teilnahme an dem Bundestag des^ NS.-Marinebunbes in Düsseldorf den Rhein besucht, ist über Holland in den Rhein eingesteuert u"d ha» bei Emmerich die deutsche Reichsgrenze passiert (unser Bild). Es ist sei« 25 fahren das erste mal. daß deutsche Kriegsschiffe rheinaufwärls fahren und aus dem Rhein die deutsche Kriegs klagge zeigen Bier deutsche Wagen in Belgien auf den ersten Plätzen. Weltbild (M). König Leopold lll. mit deutschen Rennfahrern nach dem glanzenden Trnimpb den die deutschen Wagen beim Großen Preis von Belgien m «Pa ,eierte». Mik Brille Rudolf Hai e. der auf Auto-Union in Rekordzeit siegte. Rechts: Haise am Auto-Uiuon geht durchs Ziel und gewinnt den Grand Prix vor Stuck (Auro-Umon), Lang (Mercedes-Benz) und Kautz (Mereedes-Benz).