Volltext Seite (XML)
Tageszeitung unü Anzeiger für Dippvl-iswalöe, Schmieöeberg u. U. k Bezugspreis: Für einen Monat 2.— k f mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Rpfg. « - :: Gemeinde-Verbands-GIrokonto Nr. 3 :: t - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 t i :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ß Nr. 153 Aeltest« Zett««g des Bezirks Dieses Blalt enthält die amllichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft, des Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 40 Millimeter breite ß - Millimeterzeile ö Rpfg.: im TerNeil die 03 - Millimeter breite Mlllimeterzelle 18 Rpfg. - t :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: - :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: ß 7 , ... ' k Montag, am 51 Juli 1937 103. Jahrgang l Nus! -er Heimat an- -em Sachsenlanö Dippoldiswalde. Mit dem Ferienbeginn in der Groß stadt am vergangenen Freitag setzte ein recht starker Ver kehr ins Gebirge ein, der am Sonnabend noch wesentlich zu nahm und am Sonntag fast keine Grenze kannte. Am Sonnabend nachmittag muhte die KVG zu einzelnen Kur sen nicht nur 2 oder 3 Wagen stellen. Bis zu 6 fuhren Busse hintereinander. Der Sonntag brachte uns nun so schönes und warmes Welter, dah sich der Strom der Er holungsuchenden noch wesentlich steigerte. Die Reichsbahn züge waren voll besetzt, und die Straße wurde nicht mehr frei von Kraftwagen, die in langer, bunter Kette bis in die Nachmlltagsstunden talaufwärts und bis weit in die Nacht hinein wieder heimwärts fuhren. Außerordentlich stark be sucht war auch unsere Talsperre, an der ein bunlbewegtes Leben herrschte. Die Bäder waren dicht beseht, alle Boote waren unterwegs und viele warteten, bis die Mietboote wie der frei wurden. Vollbesetzt waren auch die Motorboote. Festzustellen war, daß auch einmal verhältnismäßig viele Büste und Wagen hier in Dippoldiswalde Halt machten. Es ist recht erfreulich, wenn Autowanderer auch einmal die Schönheiten unserer Stadt besichtigen, nicht nur immer an die Talsperre fahren. Es war dieser erste Feriensonnlag ein schöner Auftakt, und man möchte wünschen, daß die an deren Sonntage ebenso werden. Dippoldiswalde. Der vergangene Sonnabend stand für unsere Stadl und Umgebung wieder einmal ganz im Zeichen der Be- lricbsfahrten. Gegen 11 Uhr brachte ein Sonüerzug 800 Arbeiter und Angestellte der Firma Iasmatzi, Dresden, nach hier. Am Bahnhof wurden sie von Wallern o«r DAF empfangen und un ter Voranlritt der Standartenkapelle nach dem Schühenhaus ge führt, wo sie sich den ganzen Tag aufhielten. Von Lehrer Gössel wurden den Teilnehmern die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt gezeigt. Mit Sonderzug verließen die Gäste >/-22 Uhr wieder die Stadt. 3m „Seeblick", Paulsdorf, hatten sich die Gefolgschaften der Strumpfwirkerei Rehm mit 35 Mann sowie die Strumpf wirkerei A. W. Glathe, Oberoderwitz, mit 170 Mann eingefun- den. Diese verließen gegen 8 Uhr den Ort, dafür trafen, von Sebnitz Kommend, fünf neue Autobusse ein. In Malter hatten sich über 300 Mann der Firma Heinrich Bierling, Brockwitzer Lcderwerke, welche auf einer Blaufahrt sich befanden, eingesun den. Die Fahrt war über Meißen, Hartha, Grillenburg, Frauen stein nach Rittergut Naundorf gegangen, wo der Betriebsfahrer, Kommerzienrat H. Bierling, seinen Leuten das Gut zeigte. Nach dem Osterzgebirge durchfuhren 5 Buffe der Firma Waldhaußen- Söhne, Waldheim, ebenfalls unsere Stadt. , — In die Arbeitskammer Sachsen berufen. Auf Anordnung des Reichsorganisationsleiters Pg. Dr. Robert Ley wurden die nachstehend aufgesührten Betriebsführer und Be triebsobmänner der sächsischen Musterbetriebe in die Arbeits- kammer Sachsen berufen: Betriebsführerin Frau Ruth Zwingen berger, Betriebsobmann Franz Szyniczak, Betriebrführer Pg. F. E. Krautz, Be iebsobmann Pg. Kurt Weisslog, Betrieb!« sichrer Pg. Hermann Rausch,. Betriebssichrer Pg. Dr. Ing. Werner Stöhr und Betriebsobmann Pg. Erich Kind. MppoldiSwalde. In Verbindung mit dem Rerchsausschuh für Sachwert-Erhaltung veranstaltete am Sonnabend der Grund - und Hausbesitzerver«in einen L i chtbilLervortraa , im „Gvldnen Stern". Masor a. D. Freiherr von Massenbach war der Redner und zugleich auch der Vorführer der Filmstreifen. Schallplattenmusik über Lautsprecher kürzte die Zeit vor Beginn und während der Pausen. An den Beginn des Abends stellte, Freiherr von Massenbach nach Begrüßungsworten des Vereins leiters, Polizelkommisfar i. R. Burkhardt, einen Vortrag über „Die Luftwaffe des Auslandes". Die Frage: „Ist Lufschutz, wie ihn der RLB vorbereitet, überhaupt nötig?" beantwortete er da hin, daß die Abrüstungskonferenz nichts erreicht hat und geschei tert ist, daß Mißtrauen und politisch« Spannung immer größer werden und daß all« Staaten mehr und mehr, ja geradezu fieber haft mit der Luftwaffe aufrüsten. Deutschland, im Herzen Euro pas, kann in kurzer Zeit nach Kriegsbeginn von allen Fronten aus angegriffen und überflogen werden. Alles ist auf Vernich tung des Gegners eingestellt. Frankreich sucht seine Luftwaffe als Lie stärkste Europas zu erhalten und will sie bis 1938 noch verdoppeln. Sein Militär-Abkommen mit Rußland ist gegen Deutschland gerichtet, und dazu hat eS auch die Tschechoslowakei cingespannt, das im Vorjahre allein 38 Flugplätze gebaut hak. Sollte ein Krieg ausbrechen, Deutschland wird als ganzes Land Kampfgebiet werden, das ganze Volk würde Kämpfer sein. Da gilt es aber auch, daß daS ganze Volk sich schon jetzt zusammen schließt und sich auf einen Ernstfall vorbereitet, damit die Ver luste auf ein Mindestmaß herabgedrückt werden. Mach sein und vorbereitet sein, ist die Hauptfach«. Ein Film „Volk in Gefahr" zeigte Bilder aus der RLB-Schuie In Berlin, wo di« Selbstschutz kräfte ausgebildet werden, daß sie das Gelernte und Geschaute weiter Ins Land und Ins Volk tragen. Es stellte sich dann der Kreis-Octsgruppenlciter des RLB, Reumuth, vor und sprach dann ebenfalls über die Luftgefahr und die Notwendigkeit, daß all« sich darüber aufklärcn lassen. Wenn der Ruf zur Schulung und zur Mithilfe ergeht, müßten alle kommen, ganz gleich ob jung oder all, arm oder reich, und mühten mit helfen an der Stelle, wo sie «tngefttzt wlttdeü.- Er förderte auf, Mitglied des RLB ZU wer- „wir wollen Veuische bleiben" 65000 Sudelendeutsche beim Volksfest in Hohenelbe Das von den Sudelendeutschen veranstaltete „Fest aller Deutschen" in der Riesengebirgsstadt Hohenelbe, das vom 2. bis 5. Juli dauert, erreichte am Sonntag seinen Höhepunkt. In die kleine Stadt waren 65 000 Menschen zusammen geströmt, die Konrad Henlein und eine Reihe führender Mitglieder und Parlamentarierer der Sudetendeukschen Partei begrüßten. Der Tag begann mit einem Morgenappell der Iunglu» ner, dem die Hauptversammlung folgte. An dem färben-, prächtigen Trachtenzug beteiligten sich etwa 20 000 Men-! schen. Brausende Sieg-Heil-Rufe sowie der Ruf „Wir wol len Deutsche bleiben!" begleiteten ununterbrochen den Zug» dessen Vorbeimarsch über eine Stunde dauerte. Ein bedeutsames Abkommen Arbeiteraustausch und enge sozialpolitische Zusammenarbeit Deutschland-Italien Neichsleiter Dr. Ley und der Präsident des Italieni schen Jndustriearbeiterverbandes, Cianetti, Mitglied des Großen Faschistischen Rates, sind im Anschluß an den Besuch des Präsidenten Cianetti in Deutschland und an den Besuch des Reichsleiters Dr. Ley in Italien in diesen Tagen in Bad Schachen am Bodensee erneut zusammen gekommen. Als Ergebnis eingehender Besprechungen zwischen Dr. Ley und Präsident Cianetti ist das nachstehend for mulierte bedeutsame Abkommen vereinbart und sowohl vom Führer und Reichskanzler Adolf Hitler als auch vom Chef der Italienischen Regierung, Mussolini, genehmigt worden: 1. Es ist unsere Absicht, eine gemeinsame Arbeit zu leisten, die in gleichem Maße beiden Ländern nutzen und auch gleichzeitig dazu beitragen soll, die guten Beziehun gen zwischen allen Völkern zu fördern. , 2. In dieser g e m e i n s a m e n A r b e i t, die auf dem gemeinsamen Glauben und auf dem gegenseitigen Ver trauen ruht, sind wir entschlossen, die Eigenarten der zwei Völker streng zu achten, und zwar aus der Ueberzeugung heraus, daß diese Erkenntnis die Gewähr und die Grund lage des Erfolges bildet. 3. Aus diesem Grunde erkennen wir die organisato rischen Formen des Faschismus und des Ratio- nalsozialismus als gegeben an. Eine Gegen überstellung des syndikalistischen korporativen Systems deS Faschismus zum Zellensystem der Deutschen Arbeits front ist demnach ausgeschlossen. 4. Zur Erreichung obiger Ziele wird die Notwendig, leit erkannt, Begegnungen zwischen Leitern und Arbeitern beider Völker zu veranstalten und zu fördern, und zwar mit dem Endziel, daß sich beide Systeme gegenseitig gründlich kennenlernen. 5. Diese Begegnungen von Leitern und Arbeitern sollen durch Untersuchungen der einzelnen organisatori schen Erfahrungen, durch Studium der Statuten der ver schiedenen Organisationen, durch Besuche von AmtSstellen und Werken, durch Austausch von kulturellem und vropa- gandistischem Jnformationsmaterial ergänzt werden. Alles geschieht in der Absicht, die beiden Völker über das jeweils Erreichte auf dem Laufenden zu halten. 6. Bezüglich des Zieles, eine große Teilnahme von Arbeitern an dem Austausch sicherzustellen, wird verein bart, daß von beiden Seiten alles getan wird,, um die eventuellen Schwierigkeiten zu überwinden, die sich ans dem Problem der Devisen und der Transportmittel er geben sollten. 7. Der gemeinsame Wille, auf Grund deS Inhalts obenstehender Punkte zu einer deutsch-italienischen Vcr- Mndigung zu gelangen, darf nicht als daS Bestreben -nr Gründung einer neuen Internationale angesehen wer den. Jede vertretene Organisation wahrt ihre Eigenart und ihre völlige Selbständigkeit. 8. ES wird jedoch vereinbart, daß sich beide Telle m allen Angelegenheiten, die in den Rahmen der gegen wärtigen Vereinbarung fallen, verpflichten, sich gegen seitig zu besprechen, bevor sie Maßnahmen ergreifen, die internationalen Charakter haben. gez. Dr. Robert Ley. gez. Tulio Cianetti. Len und wanLke sich besonders auch an die Frauen, aus deren Hilse und Mitarbeit es besonders ankommt. Dem Hausvesitzer- vcrein aber wies er die Aufgabe zu, an seinem Teile beim Aus bau von, Echutzräumen mitzuhelfen. So müsse jeder milhelfen zum Wohle der Gesamtheit und des Vaterlandes. Ein Film „Nächt licher Spuk" behandelte als Trickfilm das Thema der Erhaltung des Hausbesihes und aller Bauten vor den zerstörenden Elemen ten: Wind, Rost, Regen usw. Weiter sprach dann Freiherr vpn Massenbach noch über den „Volkswirtschaftlichen Wert der Haus- Instandsetzung". Er zeichnete ein Bild von der furchtbaren Lage Les Hausvesitzes in der Systemzeit und von der Besserung nach der Machtergreifung. Instandsetzungsgelder wurden zur Ver- süaung gestellt, und mehr und mehr können auch jetzt die Häuser instand gehalten werden. Es darf nicht verkannt werden, daß Instandsetzung — Werterstattung ist. Viel ist noch zu tun, aber es geht vorwärts. Redner verbreitete sich im weiteren über den volkswirtschaftlichen Wert des Anstrichs, der keineswegs als ein Verschönerungsmittel, sondern als ein Schutzmittel zur Erhaltung der Baustoffe zu gelt«n hak. Der Redner streifte die Frage der Werkstoff-Umstellung, wobei er betonte, daß die neuen Werk- loffe keineswegs „Ersatz"stoffc seien und konnte versichern, daß tarke Kräfte am Werke sind, die Lage des Hausbesitzes zu bcs- ern. Er verlangte aber auch, daß jeder Hausbesitzer an seinem , Teile milhilft und di« Häuser instand hält, womit auch dem Vater- lande geholfen, wird. Der zuletzt laufende Film „Hier irrt Schil- ! ler" sollte zeigen, daß die Worte Schillers: „Die Axt im Haus er- ' si'art den Zimmermann" nur bedingt richtig sind, daß trotz „der , Axl" der Fachmann die Arbeiten ousführcn muß, wenn sie gut > und haltbar sein sollen. Der Gedanke ist richtig und wahr und , sollte noch viel mehr ins Publikum und die betreffenden Kreise j gebracht werden,. Aber anders als in diesem Film. Denn in sei- ren maßlosen Uebcrlreibungen verschwindet der wahre Zweck des Filmes. Mit den Dan,Kesworten an den Vortragenden ver- - :and der Vcreinslett«r Worte des Dankes an den Führer, der , auch Lem Hausbesitz wieder die Lcbensmöglichkcit gegeben und chloß Len Abend mit der Führerehrung. Dippoldiswalde. Ein Verkehrsunfall trug sich in ver- ' jangener Nacht gegen l Uhr im benachbarten Ulberndorf n der Kurve zwischen dem Schaltwerk und dem Gasthaus Zrankenmühle zu. Ein in Richtung Dippoldiswalde fahrender Rotorradfahrer H. Lieber aus Sadisdorf überholte dort mehrere junge Leute, die paarweise auf der rechten Seite in gleicher Richtung gingen. Dabei geriet er zwischen ein Paar, wodurch beide Personen auf die Straße geschleudert und verletzt wurden. Der Krastradfahrer seihst querte die Straße und kam auf deren linken Seite zum Sturz. Dabei zog er sich erhebliche Verletzungen zu, die seine Ueberführung ins Krankenhaus nö.ig machten. Außerdem ist beiderseits Sachschaden entstanden. Die Schuldfrage muß noch geklärt werden. Niederfrauendorf. Heute Hotei die Bauarbeiten an der Straße nach Reinholdshain begonnen. Auf etwa 700 Meter wird die Straße mit Kleinpflaster versehen. Dresden. Vogelwiese eröffnet. Am Sonn abend wurde bei herrlichem Sommerwetter in alter Weise die Vogelwiese, das größte sächsische Volksfest, er öffnet. Auch diesmal waren hundert Fürsorgeempfänger von der Bogenschützcngescllschaft als Gäste betreut wor den. Wettervorhertayr -es Neichswetter-renftes AuSgabeorl Dresden . für Dienstag: Westliche bis südwestliche Winde. Wechselnd bewölkt. Zeitweise bedeckt. Gewliterneigung. Warm. Wetterlage: lieber Westdeutschland ist gestern sub tropische Warmlust weiter nach Norden vorgestotzen. Sie wird heute im Laufe des Tages durch einen Strom kühlerer Meeresluft verdrängt, wobei es in den östlichen Teilen des Reiches vielfach zu Gewitlerbildung kommt. Morgen wird sich in Mitteldeutschland die erste Auswirkung einer neuen» vom Atlantik heranziehenden Störungsfront bemerkbar ma chen. _ -