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VVotoririLrunq <Ier Iuqenö Die Motorisierung der Jugend ist die Grund- lag« für die Weiterentwicklung der deutschen Kraftfahrt und die Erfüllung ihrer großen Auf- gaben. Dieser Erkenntnis trug seinerzeit auch di« Vereinbarung deS Jugendführers des Deut- scheu Reichs, Baldur von Schirach, mit dem Korpsführer Lühnlein Rechnung, die die motorsportliche Ausbildung der LI. regelte und eine enge Zusammenarbeit mit dem Na tionalsozialistischen Kraftfahrkorps herbeiführte. Die Motor-LI., in deren Einheiten die mo- torsportlich und -technisch besonders begabten Jungen sorgfältig geschult werden, stellt den Nachwuchs für das Kraftfahrkorps und die mo torisierten Truppenteile des Leeres. Mit dem 16. Lebensjahr kann der Junge, der die Begei sterung für Motor und Motorsport mit körper licher und praktischer Befähigung vereint, in die Motorsportscharen ausgenommen werden. Stufen weise wird er in die motortechnischen Fragen eingeweiht, und es ist für manchen sicher eine harte Geduldsprobe, bis er zur Fahrausbildung zugelassen wird. Der technische Dienst wird von NSKK.-Führern geleitet, die aus der Praxis heraus Erfahrungen und Ratschläge an die Jugend weitergeben können. An Land von Lehrmodellen und bei der Arbeit an Motor und Werkbank erhält der Junge Einblick in den Auf bau und die ^Arbeitsweise der Kraftfahrzeuge und in die Funktionen ihrer Bestandteile. Tech nisches Können und vollkommene Sicherheit in den verkehrsgesetzlichen Bestimmungen wird im Molordienst der LI. hauptsächlich angestrebt. Ein weiteres hat das NSKK. durch die Einrich tung von Werkstattzügen getan, die besonders der handwerklichen Schulung der Ju gend dienen. Diese „fliegenden Werkstätten er möglichen vor allem die Erfassung und Aus bildung von Jungen, in deren Wohnbereich es keine oder nur geringe Gelegenheit zur technisch praktischen Betätigung gibt. Den Schlußstein zur motorsportlichen Aus bildung der Jugend legen die Reichs motorsportschulen, die vom NSKK. ge schaffen wurden und besonders veranlagte und motorbegeisterte Jungen ausbilden, bevor sie in den Dienst des Leeres oder des NSKK. über gehen. Während in den Motor-LI.-Einheiten mehr Wert auf eine allgemeine Grundaus bildung gelegt werden muh und technische Son ¬ dergebiete nur knappe Berücksichtigung finden können, spielt auf den Motorsportschulen die Technik eine entscheidende Rolle. Nach dem Wort des Korpsführers Lühnlein, des Ehren führers der Motor-LI., daß die Wissenschaft des NSKK. die Praxis ist, werden die Jungen hier in alle Gebiete der Kraftfahrt praktisch ein- geführt und lernen in mustergültigen Lehrwerk stätten die Maschinen kennen und Pflegen, auf denen sie dann ihre Bedingungen für die Führerscheine fahren sollen. So wird ein Kraftfahrernachwuchs heran gebildet, der alle Schwierigkeiten- und Aufgaben zu meistern versteht und jedem Einsatz gerecht wird. Das beweist die LI. immer von neuem durch ihre Teilnahme an den Zuverlässigkeits- Iungvolkpimpf Klaus ist in die LI. überwiesen worden, und da er immer schon zu Abenteuern und Seeräuberromantik neigte, kam er zur Marine-LI. Schon nach der ersten Pimpfen probe hatte er sich zur Iungvolk-Segeldienst- gruppe gemeldet, er weiß also etwas von Boo ten, Wind und Wasser. Nun trägt er zum ersten Male die Seemannshose und blaue Bluse, und die Mützenbänder flattern im Winde. „Jetzt geht's los", denkt der frifchgrbackene Marine- Lillerjunge. Aber es fängt sehr klein an. Vom Wasser ist zunächst noch gar nichts zu sehen. Ein paar nach Teer riechende Enden hängen an einer Knotenleine zwischen zwei Bäumen. Es werden Knoten geübt, drei Jungen spleißen sogar schon, was gar nicht so einfach ist. Und es wird weiter gelernt: Kompaß, Fahrwasserbetonnung, Lich terführung der Schiffe, Ausweichregeln, Aus weichsignale. Dann kommen endlich die Kutter dran. Am dieses Kutterpullen hat Klaus bisher jeden Marine-Litlerjungen beneidet, und jetzt erfährt er, wie auch das gelernt und feste» geübt werden muß. Von achtern schreit der Boots führer: „Das Kreuz hohl! Arme strecken! Bei Tempo zwoo unten bleiben!" Lart, sehr hart ist das zu Beginn. Es ist doch zu komisch, daß und Orienti«rungsfahrt«n des RSKK., di« für sie ja seit der Brandenburgischen Geländefahrt dieses Jahres alle offen sind. Darüber hinaus hat die Jugend alljährlich in derLar » fahr 1 d«r Motor-LI. selbst «inen Prüfstein für ihre Leistung und Weiterentwicklung. Wer im vergangenen Jahr die leuchtenden Augen der jungen Fahrer gesehen hat und die Begeisterung und den Erfolg, mit dem sie den Kampf im Ge lände aufnahmen, der wußte, daß das der rich tige Nachwuchs ist, den unsere Kraftfahrt braucht. Auch diesmal wieder wird sich beim dreifachen Einsatz für Zielfahrt, Sportwettkampf und Ge ländefahrt zeigen, wie unsere jungen Fahrer in Form sind. Es gehört ja mit zu den schönsten Aufgaben der Jugend, der deutschen Kraftfahrt einen frischen und gesunden Nachwuchs zu stellen, d«r den Gedanken der Motorisierung erfolgreich in die Zukunft trägt. Wbg. schlagen in die Koje sinkt. Er besteht alle Zeiten im Signaldienst, Knoten und Spleißen, er kennt alle seemännischen Themen und kann sogar ein kleines politisches Thema vörtragen. Er fährt einen Kutter selbständig; denn später, wenn der ^-Schein-Schüler mit der Führung einer Kame radschaft oder Schar beauftragt wird, ist das Kutterführen unerläßlich. And noch etwas ist für Klaus von Wichtigkeit: er lernt Jungen aus ganz Deutschland kennen, die alle dasselbe Ziel haben. Zu wissen, daß überall im Reich an den Wassersportplätzen derselbe Einsatz geleistet wird, das stärkt sein Selbstbewusstsein. Als Klaus wieder zu seiner Einheit zurück kommt, bekommt er die Führung einer Kame radschaft. Nun steht er vor 15 Jungen, seinen Jungen, dreimal in der Woche, und dreimal im Monat sitzt er mit den andtren Führern zusam men, um Termine und neue Ausgaben zu be sprechen. Klaus merkt, wie alles Geschehen um ihn herum langsam versinkt, er spielt nicht ein mal mehr Fußball. Er gehört jetzt restlos seiner Gemeinschaft. So ist das also, denkt er, wäh rend er das früher nicht so recht verstehen konnte, wenn Kameraden davon sprachen. Auch Sorgen treten an ihn heran. Die Marine-LI. braucht viel Material. Das Tauwerk ist auf «lei» klau«» »slim Im September vorigen Jahres waren 450 Litlerjungen in Rom zu Gast, und in den letzten Monaten hat nun das deutsche Volk einen leben digen Eindruck von der italienischen Jugend bekommen. - Auf den Deutschland-Besuch des italienischen Iugendführexs, Staatssekretär Ricci, im April dieses Jahres War jetzt der mehrtägige Aufenthalt von 1200 Iugendführeranwärtern und -anwärterinnen der Balilla gefolgt. Durch ihr diszi pliniertes Auftreten und die besondere Leistungs schau ihrer straffen Sportvorführungcn in der Deutschlandhalle wurde die deutsche Jugend und Oeffentlichkeit in eindringlicher Weise auf die italienische Jugendarbeit hingewiesen, und die große Parade vor dem Führer war Aus druck für die politische Bedeutung, die dem Austausch der nationalsozialistischen und fa schistischen Jugendorganisation für die Be ziehung beider Länder zukommt. „Millionen und aber Millionen sehen in euch die jungen Repräsentanten einer uns befreundeten Nation!" rief der Führer den angehenden Iugendführern und -führerinnen Italiens zu. Größe, Wille und Laltung des neuen Italiens mußten gerade in dieser Nachwuchsauslese der Balilla deutlich in Erscheinung treten, zumal es sich um Angehörige der drei faschistischen Iugendführerschulen des ' ?orum diussolini handelte. Für die italienische Iugenderziehungs- »rbeit haben diese Akademien ganz be sondere Bedeutung. In die erste Schule, die ^ooackewis ksscista, können Jungen ausgenommen werden, die das Matur be standen haben. Sie müssen vor der Aufnahme eine Prüfung ablegen, die sich in erster Linke auf politisches Wissen und körperliche Leistungs fähigkeit erstreckt. Der Lehrgang an der ^ccs- llemls kasomta dauert zwei Jahre, er dient L«r Politischen, körperlichen und militärischen Erziehung. Jährlich werden 300 Schüler erfaßt. Di« zweit« Schule, die ^ecsäemia Vittoria, erfaßt kn der Art eines Gymnasiums alle Jun- ' gen vom 14. Lebensjahr an aufwärts bis zum 18. Lebensjahr und verfolgt selbstverständlich die gleichen Ziele wie di« ^ecsüemia IUcisIg, der si« ihr« Abiturienten später überweisen soll. Nur Lat diese Akademie noch die allgemeinen schuli- fchen Aufgaben. Die ^ccsüemiu äi Musics bil det jährlich etwa 200 Schüler aus, und zwar hauptsächlich in der neuen italienischen Musik. Diese Spezialausbildung wird ergänzt durch po- litische und körperliche Ertüchtigung. In Orvieto befindet sich die Xcesäemls kemmintie cli Orvieto, der die Erziehung der Italienerinnen obliegt. Zur Aufnahmeprüfung können sich nur Mädel melden, di« das Matur bestanden haben. Auch an der Mädelakademie dauert der Lehrgang zwei Jahre und erstreckt sich hauptsächlich auf di« körperlich« Ertüchtigung und politische Schulung. Die jährlich etwa 200 Schülerinnen der Akademie werden als Ge- birtssportwartinnen in den verschiedenen italie nischen Städten «Ingesetzt. Auftakeln eines Schulschiffes die Bänke im Kutter, die Duchten, beim Rudern nur zum Anlehnen da sind und nicht zum Sitzen. Aber Klaus versteht Spaß und Ernst. Umsonst ist er nicht vier Jahre lang Pimpf ge wesen. And siehe da, im Lerbst schon gehört Klaus in die beste Kuttermannschaft. Unterdessen hat er wieder viel Neues hlnzu- g«lernt, vor allem den Signaldienst, das Win ken mit zwei Flaggen, das bei der Kriegsmarine so gut auSsieht, wenn der Signalgast von Schiff zu Schiff seinen Winkspruch weitergibt. Klaus beherrscht schon das ganze Alphabet. Außerdem hält er schon seinen ersten kleinen Vortrag über Bootsbau, und Winken und Morsen müssen fast jeden Tag geübt werden. Nun ist Klaus bereits «in Jahr bei der MLI. Er hat das Leistungsabzeichen gemacht, das von Marine-Litlerjungen besondere Fertig keiten, z. V. im Signaldienst, Bootsdienst und in der Seemannschaft verlangt, und ist sogar schon für «inen ^-Lehrgang an einer Seesport- schul« vorgesehen. Jetzt werden gerade die Boote überholt, da wird geschliffen, gemalt und lackiert. Eines Tages liegen die Boote dann wieder im Wasser, und eS wird gepullt — aber besser als im Vorjahr. Schließlich bekommt Klaus sogar eine Einberufung zur Relchsfee- sportschule „Gorch Fock". Bald erlebt er den ersten Morgen an der Seesportschule und dann vier Wochen, die so voll sind von Eindrücken und Lehrstoff, daß er abends beim Pfiff „Ruh« im Schiff" wi« z«r ilusnahm«« Pnüi-Pholo gebraucht, und mit Wäscheleine« kann man kei- nen Dienst machen. Zwei Riemen im Kutter sind entzwei. Das Leim muß einen neuen An strich bekommen. Woher das-alles nehmen? Klaus ist inzwischen 17 Jahre alt geworden! Die nächste Stufe für das Leistungsabzeichen hat er auch bestanden. Er führt nun eine Schar von 50 Jungen. Das Ausbilden im Kutterpullen, das anfänglich noch so schwierig war, ist einfach und zur Gewohnheit geworden. Die Boote haben eine Besegelung, und da Ist es Zelt, daß Klaus das Kuttersegeln lernt. Es ist schon ein Unterschied zwischen Sportsegeln und Kutter- segeln. Kriegsschiffmäßige Kommandos müssen im Segelkutter gegeben werden, und das Fahr zeug ist nicht so leicht manövrierfähig. Da kommt eine Lilfe von „oben". Klaus wird zum 8-Lehrgang einberufen und macht im Anschluß daran auch feinen L-Schein. Nun hat er also di« Berechtigung, Segelkutter zu führen. Er hat alle Ausbildungswege der MLI. durch laufen. Auf Grund s«in«S L-Scheines ist er jetzt „halbseemännische Bevölkerung" nach dem Wehrgesetz geworden, und eS steht nun bomben fest, daß er zur Kriegsmarine kommt. Fast vier Jahre hat eS gedauert, bis er sein Ziel erreicht hat. Aus dem kleinen Jungvolk- Pimpf mit soviel Seegeschichten im Kopf ist ein tüchtiger MLI.-Führer geworden, der jeden Tag auf seine große Einberufung wartet. Die See ist ihm zur Gewißheit geworden. Eines Start zur LeistnngSpriisnng «uf^: msbiu. Tages wird er ihr Rauschen hören, wenn der Bug eines Torpedobootes, eines Kreuzers ode«- eines Linienschiffes ihre Wogen zerschneihef. Leinz Lerdina. Ernteeinsatz der HZ. Der Relchsjugendführer hat die LI. auch in diesem Jahr zum Ernteeinsatz aufgerufen, und schon laufen die ersten Meldungen aus den Ge bieten ein, die erkennen lassen, daß die Jugend dem Bauern diesmal überall im Zeichen des Vierjahresplans in noch größerem Amfang und auf vielfache Weise Lilfe leisten wird. So führt das Gebiet Niedersachsen seine Sommerlager sogar als Ernteeinsatz- Lager durch. Die Lager sind in Zusammen arbeit mit der Landesbauernschaft auf die Orts bauernschaften verteilt worden, in denen eine solche Lilfe nötig ist. In der ersten Lälfte der Lagerzeit stehen die Jungen den Bauern zur Verfügung, damit die Ernte überall vollständig und sicher geborgen wird. Die zweite Lälfte der jeweiligen Lagerzeit ist dann der Schulung und dem eigentlichen Lagerbetrieb Vorbehalten. Es werden 24 solcher Lager mit 150 000 Tage- werken abgehalten. Jedes Lager gliedert sich in fünf Lagerabschnitte zu je zehn Tagen und umfaßt 50 Jungen. Der erste Lagerabschnitt wurde in der Siedlung Düna im Kreise Osterode unter starker Anteilnahme der Bevölkernna b»- reits eröffnet. Für die Sommerlager gerüstet Im ganzen Reich rüsten jetzt die Forma tionen der Litler-Iugend für die großen Som- mer-Zeltlager, in denen die Jungen und Mädel die Schönheiten der deutschen Landschaft er leben und Kraft und Stählung für den täg lichen Dienst und die Berufsarbeit finden sollen. Nicht umsonst nehmen gerade die Zeltlager im Erziehungsprogramm der LI. eine besondere Stellung ein. Aus vielen Gebieten liegen Meldungen vor, die erkennen lassen, daß die Lager in diesem Jahr noch größer sein werden als in den vor angegangenen Jahren. Es gibt wohl keine Ge gend Deutschlands, in der nicht Lager der Kit- ler-Iugend errichtet werden. Ob an der Ost oder Nordseeküste, ob auf der Kurischen Neh- rung oder in Ostpreußen, im Schwarzwald oder im Taunus, in den Alpen oder in den schlesi schen Bergen, überall wird die LI. zelten. Das Gebiet Ostland hat eine besondere Rege lung gefunden, um recht vielen Jungen den Aufenthalt im Lager möglich zu machen. Dort werden 26 Zeltburgen errichtet, die in drei auf einanderfolgenden Zeitabschnitten von 60t Iungvolkjungen des Jahrganges 1925, 600 Lit lerjungen und 600 Iungvolkjungen des Jahr ganges 1924 bezogen werden. Das Gebiet Berlin meldet 23 Lager mit insgesamt etwa 30 000 Jungen. Sie werden SchleSwig-Lolstein, Rügen, Ostpreußen und Mecklenburg kennen- lernen, Süddeusschland mit der Bayerischen Ostmark, Oberbayern, dem Bodensee wie auch den Larz, das Riesengebirge und Thüringen er- leben. Das Gebiet Nordmark faßt in einem große« Gebietslager 8500 Jungen und in zwölf Iung- bannlagern je 900 Jungen zusammen. Das Ge biet Niedersachsen führt 13 Einzellager mit ins gesamt 3250 Jungen durch. Das Gebiet West falen errichtet ein Gebietszeltlager, das in vier Etappen je 5000 Jungen erfassen wird. Das Gebiet Lcffen-Nassau bezieht mit 24 000 Jungen ein Lager In Platte bei Wiesbaden, während außerdem 18 Bann- und Iungbannlager in ver schiedenen Teilen Südwestdeutschlands etwa 40 000 Jungen aufnehmen werden. Das Gebiet Sachsen vereinigt in 42 Lagern in den sächsischen Gebirgen und in . Thüringen insgesamt 45 000 Jungen. Die Lager des Ge bietes Thüringen sind unterteilt in zwei Ostsee lager, zwei Alpenlager, zwei Schlesienlager, drei Larzlager und sechs Thüringenlager mit zusammen etwa 20 000 Jungen. Das Gebiet Württemberg veranstaltet 45 Lager mit einer Besetzung von je 250 Jungen und das Gebiet Vaden 54 Lager mit etwa 17 000 Jungen. Im Gebiet Mittel-Elbe werden 30 Lager mit je 250 Jungen durchgeführt.