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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschaft, des Stadtrats und des Finanzamts Dippoldiswalde Nr. 140 Sonnabend, am 19. Juni 1937 103. Jahrgang ' - l - > , ,, > - I Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - Millimeterzeile 6 Rpfg.; Im Teiltest die 93 - Millimeter breite Millimeterzeile 18 Rpfg. i :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: i :: Zur Zett ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinbe-Berbanbs-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Nrrü -er Heimat und dem Sachen»««- Dippoldiswalde. „A r - N i" - L i ch t s p i e l e. „Rill in die Freiheit". Man schreibt Las Jahr 1831. Polen ächzt unter der russischen Gewaltherrschaft, aber überall im Volke kocht und brodelt es, und alles drängt zum Marsch in die Frei heit. Besonders stark sind die Reibungen in denjenigen russischen Garnisonen, in die man polnische Soldaten einer besseren Ueber- wachung wegen geschickt hat. Heimlich sind die Augen aller na tionalen Polen auf Rittmeister Graf Staniewski gerichtet, in dem man den Führer zur Freiheit sieht. Doch als die Stunde des Kampfes kommt, fehlt Rittmeister Staniewski, der eine junge Russin liebt: Man wartet und wartet — bis es zu spät und alles verraten ist. Mit dem Tode müssen die polnischen Revolutionäre ihre Tat büßen. Rittmeister Staniewski selbst, der am Ende noch zu retten sucht, was zu retten ist, stirbt als ein Held von den Ku geln der Rusten. 3n dies alles hinein spielt der Konflikt zwischen soldatischer Pflichlauffassung und Mannesehre, der die Wucht des dramatischen Geschehens noch steigert. Vom ersten bis zum letz ten Bilde lebt man in steter Spannung einer äußerst fesselnden Handlung. — 3m Beiprogramm läuft der Film „Opfer der Vergangenheit". Dieser Film rollt das traurige Kapitel „Erbkrankheit" auf und läßt dem Beschauer einen Rund- gang durch eine staatliche Heilanstalt machen, in der alle Stufen und Arten der Geisteskrankheiten zu sehen sind. Erschütternd sind die Bilder. Jeder müßte sich diesen Film ansehen; denn nur wenige haben einen Blick in eine solche Anstalt getan. Und all dieses Elend wäre zum größten Teile zu verhüten gewesen, wenn die Fortpflanzung erbkranker Menschen verhindert worden wäre. Daß das in Zukunft anders wird, dafür sorgt das Gesetz zur Ver hütung der Erbkrankheit, das leider von vielen Volksgenossen noch nicht richtig erkannt wi.rd, ja zum Teil noch als Schikane usw. ausgelegt wird, zumal, wenn bei Verlobten die Untersuchung gefordert wird. — Viel Spaß bereitet der Film von der Ent. stchung des jeder deutschen Mutter bekannten Wiegenliedes „Guten Abend — gute Nacht". — Die Ufa-Tonwoche ist wieder sehr umfangreich und bringt die Geschehnisse der letzten Wochen in Heimat, Vaterland und der weiten Welt. — Das Amt für Volkswohlfahrt, Kreis Dippoldiswalde, bittet uns um Aufnahme nachfolgender Notiz: Ernährungs hilstswerk in Dippoldiswalde. Da in vielen Häusern der Stadt bis heute von den Hausbesitzern noch keine Eimer zur Aufnahme der Küchenabfälle für das Ernährungshilfswerk ausgestellt wurden, ersucht hierdurch die N.S.V. jeden Haus besitzer umgehend für Aufstellung eines Eimers mit Deckel Sorge zu tragen und die Hausbewohner davon zu verständi gen. Pappschweine können zur Kennzeichnung der ausgestell ten Eimer in der Ortsgruppe der NSV im Rathaus Dippol diswalde, Zimmer 19, in Empfang genommen werden. Es wird erwartet, daß Anfang nächster Woche in jedem Hause von Dippoldiswalde ein EHW-Eimer vorhanden ist und so auch die hiesige Bevölkerung zum Gelingen des Vierjahres planes im Kleinen beitragen kann. Die Blockwalter der NSV werden sich Anfang nächster Woche davon überzeugen, daß jeder Hausbesitzer für die Aufstellung eines Gefäßes zur Ab lage der Abfälle gesorgt hat und damit seinen Pflichten im Rahmen des Vierjahresplanes nachgekommen ist. — Sportfest des Bannes und gungbannes 216. Morgen Sonntag findet in Glashütte das diesjährige Sportfest oer Hiterjugend statt. Es nehmen daran die Einzel- und Mannschafts sieger der Gefolgschaften und Fähnleins aus dem Reichssporl- wettkämpf keil. Die hier ermittelten besten Einzelkämpfer und die beste Kameradschaft bezw. Zungenschaft Kämpfen dann zur Er mittlung der besten des Gebietes am Gebietssporlfesl in Dresden. Die besten des Gebiets treten dann in Nürnberg zum Reichs- Parteitag zur Ermittlung der besten Mannschaft und der besten Einzelkämpfer des Reichs an. Zum Bannsportfest werden vor mittags Mannschafts- und Einzclkämpfe durchgeführt. Außer, dem finden ein Wasserballspiel, Fünfkampf und die Ausschei dungsläufe der Hindernissivffel statt. Nachmittags 15 Uhr begin nen die Schauvorführungen. Unter anderem wird von den Flie gereinheiten ein Modellflieaen vorgeführt, die Motorsportschar wird Hebungen am Motorrad zeigen, im übrigen werden Enlschei- dungskämpfe und anderes mehr durchgeführt werden. Die Hitler jugend erwartet alle Volksgenossen zu diesen Schauvorführungen auf dem Sportplätze in Glashütte. Dresden. Betrunkene Radfahrer werden bestraft! Auf der Kesselsdorfer Straße fuhr ein Rad fahrer in betrunkenem Zustand auf der Mitte der Fahr bahn und verschuldete dadurch einen Unfall, bei dem er erheblich verletzt wurde. Den Radfahrer erwartet noch eine Strafe, weil er unter keinen Umständen nach dem Genuß von größeren Mengen Alkohol sein Fahrrad hätte besteigen dürfen. — Ein zweiter Radfahrer, der in der Trunkenheit in der Reicker Straße gegen eine Bordkante fuhr, wird sein verkehrsgesährdendes Vergehen büßen müssen. Bautzen. Bravo, Junge! In Dreikretscham bet Göda rutschte' der fünfjährige Paul Handrick aus der Ufermauer des Schwarzwassers aus und fiel in den Bach. Der vorübergehende neunjährige Benno Knebel - auS Sollschwitz sah den Knaben aus dem Wasser anftanchcn. Er hielt sich am Ufcrgcländcr fest und reichte dem er trinkenden Jungen sein Bein hin; dadurch konnte er ihn aus dem Wasser ziehen und vor dem Tod des Ertrin ken-bewahren. Vie Alle Garde Feierstunde im Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, gav am Freitagabend mit einer in ihrer Schlichtheit tief ergrei fenden Feierstunde im Reichsehrenmal Tannenberg der Fahrt der Alten Garde durch Ostpreußen einen ernsten und weihevollen Höhepunkt. Nach einer Triumphfahrt durch die endlose Kette mit unendlicher Liebe geschmückter Städte und Dörfer, durch Hunderte von Ehrenpforten, die von der Treue dieser ostpreußischen Menschen zum Führer und seiner Bewegung kündeten, durch ein fast ununterbrochenes Spalier jubelnder Menschen, traf die Alte Garde in den späten Nqchmittagstunden auf dem Ehrenfriedhof Waplitz inmitten des Tannenberg-Schlachfeldes ein. Von hier ab nahm der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, an der Fahrt der Alten Garde teil. Stille Minuten schweigenden Gedenkens, Blumen grüße, die auf die Gräber der toten Helden aus der Tannenberg-Schlacht niedcrgelegt wurden, waren leben diges Bekenntnis zum heroischen Geist dieses ostpreußi schen Landes. Auch auf dem benachbarten Ehrenfriedhof in Orlau verweilte die Alte Garde zum stillen Gedenken. Wenige Kilometer weiter erhebt sich bei Hohenstein das zeitlos gewaltige Monument, dessen wuchtig und mächtig aus der Ebene emporragende Türme sich zu einem einzigartigen Zeichen dieses ewigen heroischen Gei stes vereint: das Reichsehrcnmal Tannenberg, in dessen Mauern unter dem Schutz der deutschen Wehrmacht der Sieger von Tannenberg bei seinen toten Soldaten ruht. bei Tannenberg Reichsehrenmal j Langsam brach die Dämmerung herein, als de« ! Zug der Alten Garde unter Vorantritt des Stellvertre- - ters des Führers durch ein langes Spalier der Partei- i gliederungcn sich dem Denkmal näherte. Auf den Wehr- ! gängcn des Denkmals standen in weitem Kreis die Po^ j sten der Wehrmacht, 200 Mann, das Gewehr mit auf4 j gepflanztem Bajonett vor sich. lieber das Denkmal zogt ! ein Jagdgeschwader in Hakenkreuzform. Der Donner dev - Motors ist verklungen; wortlos in tiefem Schweigen be-s ' tritt die Alte Garde das Denkmal. Die letzte Strecke von ; dem Denkmalsportal stand der Reichsarbeitsdienst mit i gesenkten Köpfen, das ehrfurchtsvolle Schweigen untere streichend. ! ! An dem Doppelposten des Heeres mit präsentiertem j Gewehr vorbei betrat die Alte Garde den Denkmalshof ; In der Gruft legte der Stellvertreter des Führers am ! Sarg des Feldmarschalls einen Kranz nieder und unter ! präsentiertem Gewehr stand die verstärkte Wache vor dem ! Gruftturm. Die Fahne der Alten Garde senkte sich undi ' in langem Zug schritten die Männer der Alten Gards ' an der Gruft vorbei. f Weiter ging die Fahrt nach Osterode. In der festlich ge- schmückten und beleuchteten Stadt umsäumte die gesamte Bevölkerung die Straßen. Ihre Heilrufe grüßten den Stellvertreter des Führers und des Führers Alte Garde. Ein Masurenabend in Osterode schloß den inhaltsreichen Tag. Checknih. Freitag vormittag löste sich auf der Nordstraße der Abflußhahn einer Teermaschine. Der auf die Straße aus- laufende heiße Teer entzündete sich sofort an der Kesselfeuerung und setzte einen nebenanstehenden Personenkraftwagen in Brands Bei Ankunft der Feuerwehr stand der Kraftwagen in Hellen Flammen. Es gelang zwar, das Feuer bald zu löschen, 'doch ist der Wagen völlig ausgebrannt. Chemnitz. Am Freitag mittag stießen an der Kreuzung Königs- und Brückenstraße ein Autobus der Kraftverkehrs- j gesellschaft und die Siraßenbahn zusammen. Der Zusammen stoß war so heftig, daß der Triebwagen des Siraßenbahi - zuges entgleiste. Ein auf der Straßenbahn stehender Polizei beamtet erlitt erhebliche Verletzungen und wurde dem Kranken haus zugesührt. Der Autobus und die Straßenbahn wurden stark beschädigt. Chemnitz. Zwei Radfahrer tödlich ver- unglückt. Nachts verunglückten hier zwei Radfahrer tödlich. Auf der Rückfahrt von der Arbeitsstätte wurde in Siegmar ein Radfahrer von einem Kraftwagen er faßt und gelötet. Aus der Kreuzung Ufer- und Hans-Sachs- Straße stieß ein Radfahrer mit einem Lastkraftwagen zu sammen und wurde überfahren. In hoffnungslosem Zu stand wurde er ins Krankenhaus gebracht, wo er bald , nach der Einlieferung starb. < Chemnitz. 11000 RM. unterschlagen. Wegen ' Unterschlagung von Geschäftsgeldern in Höhe von etwa 11 000 Reichsmark zum Nachteil seines Betriebes wurde der Reisende I. festgenommen. Der Täter gestand, Rech nungen kassiert und das Geld für sich verbraucht zu haben. Zwickau. Von der Lokomotive überfah ren. Der 56jährige verheiratete Vorschlosser Lenk aus Wilkau wurde im Reichsbahnausbesserungswerk von einer Lokomotive tödlich überfahren; er ließ es vermutlich an der nötigen Umsicht fehlen. Zwickau. Hier wurde ein 26 Jahre alter Einwohner aus Gottesberg von der Kriminalpolizei festgenommen. Er hatte bei seiner Ehefrau einen verbotenen Eingriff vorgenymmen, an dessen Folgen diese verstarb. i Ostritz (Oberlausitz). In der Kurve vcrun- z glückt. Ans der Reichsstraßc Zittau—Görlitz stieß in einer Kurve ein Kraftrad mit einem Fahrzeug der Wehr macht zusammen. Der Mitfahrer, Friseur Thomas aus Zittau, mußte mit einer schweren Kopfverletzung ins Krankenhaus gebracht werden, während zwei verletzte Soldaten nach Görlitz gebracht wurden. ! Weißenberg lOberlausiyi. Gröditzer Skala unter Heimatschutz. D>e Gröditzer Skala aus Weichaer Seite ging in den Besitz des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz über. Das vom Löbauer Wasser durchflos sene stark bewaldete Tal bildet eine gute Heimstatt für die Vogelwelt, weshalb sich der Heimatschutz darum be mühte, es in seine Obhut zu bekommen. WilSdrnff. Die neue landwirschaftliche Schule und die Wirtschaftsprüfstclle wurden durch Lan- desbaucrnsührer Körner feierlich cingcweiht. Leipzig. 4 Millionen Mehreinlagen iw fünf Monaten. In der Vsrwaltungsratssitzung der! Stadtsparkasse wurde mitgeteilt, daß in den ersten fünfl Monaten des Jahres 1937 rund 4 Millionen RM. Mehr--! einzahlungen bei 19,8 Millionen RM. Einzahlungen und! 15,8 Millionen RM. Rückzahlungen zu verzeichnen sind.! Auch das Klein-Spargeschäft, dem die Sparkasse beson dere Pflege angedeihen läßt (Schulsparen, HJ.-Sparew und ,,Kraft-durch-Freude"-Sparen) zeigt günstige Ergeb nisse. Dank dieser Ergebnisse konnte die Sparkasse in dem letzten zwei Jahren 7,2 Millionen NM. Hypotheken für! 2220 Neubauwohnungen und 0,4 Millionen RM. Hypo-- theken für Umbau- und Jnstandsetzungszwecke bewilligens Aue i. V. Bremsen prüfen und richtig schalten! Ein schweres Verkehrsunglück ereignete sich in der Schwarzenberger Straße. Ein Lastwagenzug ge riet auf der abschüssigen Straße in schnelle Fahrt. Dw es dem Beiwagenfahrer nicht gelang, den Wagen zum Stehen zu bringen, sprang er ab. Der Wagen fuhr in rasender Geschwindigkeit weiter und prallte gegen einen Mast der Lichtleitung, der abbrach; dann fuhr er gegen einen sehr starken Baum. Durch den Anprall stürzte der Triebwagen um und wurde zertrümmert. Der Fahrer^ wurde mit schweren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert. Falkenstein i. V. Bericht des Erfolges. Der Fehlbetrag im Staatshaushalt, der durch das verant wortungslose Handeln der Parteien vor der Machtüber nahme verursacht worden war, beträgt noch 150 000 NM. gegenüber 1 Million RM. im Jahr 1933. Für eine verfehlte Bodenpolitik muß die Stadt jährlich 50 000 Reichsmark anfbringen, während der Schuldendienst den Haushalt mit 270 000 NM. vorbelastet. Die Zahl der Unterstützten konnte auf 1,4 v. H. der Einwohnerzahl gegenüber 4,2 v. H. im Vorjahr gesenkt werden. Für die Beseitigung der Bahnübergänge an der Oelsnitzer und Grünbacher Straße und die Vereinigung dieser Ausfall straße zu einer Straße sind 20 000 Tagewerke vorgesehen und für ihre Ausführung 315 000 NM. veranschlagt wn^den Wettervorhertage öes Neichswetteröteaftes Sonntag: Wolkig bis bedeckt. Zeitweise mäßige Regenfälle. Schwache südwestliche bis westliche Winde. Ansteigende Temperaturen. Montag: Vorwiegend wolkig. Nur noch geringe Niederschlagsneigung. Temperaturen wenig verändert. Wetterlage: Die am Freitag nach Mitteldeutsch land eingedrungene arktische Meereskallluft wird Heuke am Boden wieder von etwas wärmerer Luft verdrängt. In der Höhe gleitet von Süden her subtropische Warmluft auf. Sie bringt in Mitteldeutschland wieder stärkere Bewölkung und von Südost her aufkommende Regenfälle. Dabei steigen die Temperaturen bei schwachen westlichen bis südwestlichen Minden weiter an,