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Hautjucken d«r Ferkel. Elf Wochen alte Ferkel leiden unter Juck reiz. Sie scheuern sich so sehr, daß sie überall wund sind. Wie muß ich die Tiere behandeln? F. Sch. Antwort: Das Hautjucken bei den Ferkeln ist wahrscheinlich bedingt durch Räude milben, wie sie bei Ferkeln häufiger ange- trofsen werden. Während die älteren Schweine im allgemeinen unter der Räude weniger zu leiden haben, können die Ferkel durch den durch die Räudemilben verursachten Juckreiz sehr in ihrer Entwicklung zurümbleiben, und in Etnzelfällen kann das Leiden sogar zum Tode führen. Die einwandfreie Feststellung kann durch die Untersuchung von Hautschuppen in einem- Tiergesundheitsamt erfolgen. Nach Fest stellung des Leidens empfiehlt es sich, eine der üblichen Räudesälben, wie z. D. 10prozentige Perugen», Sulfoliquid- oder Naphtol-Salbe, zu verwenden. Einfacher in der Anwendung ist jedoch Pigol, bas sich nicht nur bei der Be kämpfung der Schweinrräude, sondern ganz all gemein bei der Bekämpfung von Ektoparasiten und der durch sie bedingten Hautleiden bewährt hat. Bor Anwendung dieser Präparate emp fiehlt es sich, die krankhaften Hautverände rungen, sofern es zur Bildung von Krusten ge kommen ist, durch Einreiben mit Schmierseife zu erweichen und zu entfernen. Nach Abschluß der Behandlung sind Stall und Stallgerät- schasten gründlich zu reinigen und zu des- infizieren. Lk. Hat sich Lamp« Fattermal« als Futterpflanze bemiihrt? T. R. Antwort: Seit etwa zwei Fahren wird -Ler Landwirtschaft eine neue Majsenfutter- pflanze unter dem Namen Lampes Futter malve angeboten. Die bisher bekanntgegebenen Urteile verschiedener Anbauer lauten günstig. Die Futtermalve kann als Hauptsrucht und als Untersaat angebaut werden. Aus dungkräftigen, in guter Kultur befindlichen Böden mit aus- reichender Frisch« liefette sie in drei Schnitten 350—400—550 är/ba Grünmasse. Jung wird sie von Schweinen und Rindern ungehäckselt gern ausgenommen: später muß gehäckselt und das Häcksel zum Perfüttern angefeuchtet werde». — Wiederholt würbe das 'gute Gedeihen der Schweine bei ihrer Berfütterung gelobt. Bei Milchkühen ging die Milchmeng« etwas zurück; die Fettausbeute stieg dagegen erheblich! — Der dritte Schnitt kann auch als Weide für Rinder und besonders auch Schafe genutzt werden. Da die Fattermalve niedere Frost grade durchhält, ließ sich die Weidezeit wieder holt bis Weihnachten ausdehnen. 2n Mischung mit anderen Futterpflanzen eignet sie sich zweifelsfrei zur Einsäuerung; für sich allein eingesäuert, lauten die Urteile verschieden. Bon einer tzeuwerbung wird abgeraten, denn die dicklichen Stengel trocknen schwer, und das reichliche, nährstoffreiche Laub fällt leicht ab. Trotz sorgsamster Werbung berechnete man den durchschnittlichen Berlust an Gesamtnährstoffen durch Heuen mit 50 °/a. Die Futtermalve wird als Eiweißpslanze bezeichnet und konkurriert sowohl im Gehalt wie im Eiweihettrag je Flächeneinheit erfolgreich mit der Luzerne! Sie ist aber nicht wie diese mehrjähtig und sie ist auch kein Stickstoffsammler; sie saugt den Boden stark aus. Sagt ihr der Standort zu, über schattet sie den Boden bald und erhält ihn schattengar und unkrautsrei. Sie wird 1,50 w und darüber hoch. Ihr Nachtrieb ist kräftig. Ob sie auch trockenbold ist, wie z. B. die Sonnenblume, muß sich noch Herausstellen. Am besten gedieh sie bisher in feuchterem Klima und auf frischen Mittelböden, sowie aus kul tiviertem Niederungsmoor. Zu den billigen, anspruchslosen Futterpflanzen dürfte sie trotz ihrer hohen Grünmasse- und Eiweißerttäge nie Futtermalve Zeichnu-g: Zambony M gerechnet werden. Aber auf kleemüden Böden und dort, wo Leguminosenmüdigkeit infolge zu häufiger Folge droht, dürfte sie erwünschte und wertvolle Hilse als Ersatzpflanze bringen Können vr. E. Bor 50 bis 60 Jahren galten Milch leistungen von 1800 bis 2000 Litern je Kuh als recht guter Ertrag, vor 15 bis 20 Jahren verlangte man fchon 2800 bis 3200 Liter, und heute fordert man 3000 bis 4000 Liter. Diele Herden geben 4000 bis 5000 Liter und einzelne Kühe sogar 8000, 10 000 und mehr Liter. Das Ziel ist, die Durchschnittsmilchleistung aller Tiere zu steigern. Daneben wird auch eine er höhte Milchfetterzeugung, die zur Zeit, je nach Rasse der Kühe, 3 bis 3,7 v be trägt, erstrebt. Die weißen Blüten des schwarzbeerigen Holunders (8ambucus nigra) werden in der Volksheilkunde von alters her verwendet, und ein Tee daraus, heute meist Fliedertee genannt, wird noch jetzt als schweißtreiben des Mittel benutzt. Teilweise werden auch die Blätter des Holunders sowie die Stamm- und Wurzelrinde als schweiß- und harntreibendes Mittel verwendet. Die Rinde des Holunders wirkt in größeren Gaben abführend und Brechen erregend und wurde früher bei Nierenentzündung und Herz--und Leberleiden als Heilmittel be nutzt. Der frische Säst der Beeren soll sich nach neueren Beobachtungen auch bei Neu ralgie bewährt haben. Schfd. Erdbeeren welken. Einige Erdbeerblätter icnoe ich Ihnen ein. Die Blätter werden ganz welk, und die Frucht kommt nicht zur Reife. Liegt dieser Fehler an der Düngung des Bodens? H. K. Antwort: An den eingesandten Blättern der Erdbeeren war zwar in geringerem Maße die Fleckenkrankheit sestzustellen, doch kann der an sich geringe Befall nicht die beschriebene Erscheinung des Welkens und Stockens in der Fruchtausbildung bewirkt haben. Einige Blättei machten den Eindruck, als wenn eine Ve» brennung eingetreten wäre. Das kann durchaus mit der Düngung Zusammenhängen, jedoch ohne genaue Angaben über die vorgenommene Dün gungsart und -zeit lassen sich hierüber nur Vermutungen anstellen. Wenn die Krankheits erscheinung an älteren Pflanzen aufgetreten ist, so wird es zweckmäßig sein, den Bestand zu entfernen und das Land umzugraben, um an anderem Platze eine Neupflanzung vorzu- nehmen. Sonst bleibt nur eine gute Pflege des Bestandes zur Erzielung einer Gesundung übrig. Zwischen die Beete wird am besten kürzerer, d. h. schon weitgehend angerotteter Stalldünger gestreut, der hier lagern bleibt und nicht nur düngt, sondern auch den Boden vor stärkerem Austrocknen schützt. Ein Gießen darf bei Trockenheit nicht versäumt werden. Schfd. Aprikose trägt nicht. Eine Aprikose blüht stets sehr voll, setzt auch einig« Früchte an, die aber aofallen, wenn sie die Größe einer Erbse haben. Worauf ist oas Nichttragen der'Aprikose zurückzuführen? S. F. Antwort: Die Frage über das Nicht tragen der Aprikose kann nicht ohne weiterer beantwortet werden, da verschiedene Ursachen mitsprechen können. Einmal kommt es vor, daß einzelne Bäume von Natur aus „faule Träger" sind. -Dagegen würde nur ein Umveredeln Hilfe oringen. Dann mag es hier und dort zur Blütezeit der Aprikose an Befruchtungsmöglich- keit fehlen, wiewohl dieser Punkt bei Aprikosen im allgemeinen eine geringere Rolle spielt. Sehr wenig zuträglich ist den Aprikosen aber eine Trockenheit, die sehr oft bei Spalieren an Hauswänden eintritt, da hier die Nieder schläge oft nicht genug Feuchtigkeit bringen. Trockenheit in der ersten Zeit der Fruchtentwick lung führt fast immer zum starken Abfallen des Ansatzes. Ein gutes Bewässern kann hier natürlich Abhilfe bringen. Schfd. Spillingbaum ist von Pflaumensägewespe be fallen. Die Früchte von meinem Spillnigbaum haben einen schwarzen Fleck und fallen ab. In den kleinen Früchten befinden sich lebende Maden. Um welches Ungeziefer handelt es sich? Wie ist die rechtzeitige Bekämpfung möglich? W. K. Antwort: Die Früchte Ihres Spilling baumes sind von der Baumensägewespe de- fallen. Nach neueren Versuchen hat sich eine gründliche Spritzung nach Blütenblätterfall mit einer 3prozentigen Quassiabrühe bewährt, der 0,5 o/o Schmierseife zugesetzt werden. Die benötigte Menge Ouasjiafpäne wird in einigen Litern Wasser zwei Stunden lang gekocht und 24 Stunden stehengelafsen. Darauf seiht man den Ertrakt ab und füllt ihn aus die be rechnete Menge mit Wasser auf. Die Spritzung erfolgt vom Innern des Baumes ausgehend so, daß die Blüten von der Rückseite ge troffen werden. vr. I. Pedingnnge« fiir die Beantwort»«» von Anfragen: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. >ede Anfrage muß genau« Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersatz so Rvf. beizusügen. -fragen ohn« Porto werden nicht beantwortet. Nur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt: in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Berlage anpassen, wird keine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. i :,ristleitung: Bodo Labes, Reudamm.— Alle Zusendung«» an di« Schristleitung, auch Anfragen, sind zu richten an den Verlag I.Neumann, Neudamm (Bez. Fso.)