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Nus -er Seinml un- -em Sachtenlanö Zittauer Kutscher gewann Kaltblutaespann Mit der Lausitz meint es die Glücksgöttin in diesem Zahl besonders gut. War schon die 200 OOO-Mark-Prämie der letzten Sächsischen Staatslotterie nach Zittau gefal len, so nahm der Hauptgewinn der zum „Tag deS Pfer des- veranstalteten ersten sächsischen Pferdelot- terie seinen Weg ebenfalls nach Zittau. Der bei einem Zittauer Viehhändler beschäftigte Kutscher OSkar Tielsch ist der glückliche Gewinner des prächtigen Kaltblutgespannes mit Wagen im Wert von 5000 Mark. Bäuerliche und landwirtschaftliche Werkprüfungen in Sachsen Bäuerliche Werkprüfungen für Jungbauern finden im September statt. An ihnen kann jeder Jung bauer im Alter von 18 bis 21 Jahren teilnehmen, der das Abschlußzeugnis einer Landwirtschaftsschule' besitzt und außerdem eine einjährige Tätigkeit bei einem aner kannten bäuerlichen Lehrherrn nachweist. Die Anmeldun gen haben bis zum 31. Juli an die zuständigen Kreis- oauernschaft zu erfolgen. -- Bis zum gleichen Tag sind auch die Anmeldungen für die landwirtschaftliche Werk prüfung (Lehrlingsprüfung) an die Landesbauern- fchaft, Hauptabteilung H, Dresden-A. 1, Sidonienstr. 14, zu richten. An ihnen kann jeder unbescholtene junge Land wirt nach beendeter ordnungsgemäßer Lehrzeit von min destens zwei Jahren teilnehmen.. Auskünfte erteilt die Hauptabteilung H der Landesbauernschaft. Das Explosionsunglück in Neugersdorf vor Gericht Im Oktober vorigen Jahres erfolgte im Betrieb von Reimann und Sohn in Neugersdorf eine schwere Ex plosion, bei der der Gerbermeister Emil Schoch und der Arbeiter Rudolf Seidel getötet worden waren. Durch die Gewalt der Explosion und einen Brand war ein Teil des Werkes zerstört worden. Jetzt mußte sich der Mitge sellschafter des Betriebes. Gottlob Bruno Reimann jr., vor dem Bautzener Landgericht unter der Anklage der fahrlässigen Brandstiftung, fahrlässigen Tötung und fahr lässigen Körperverletzung verantworten. Der verunglückte Gerbermeister Schoch hatte an dem Unglückstag Rohfelle in'einer Trommel mit reinem Benzin gewaschen. Die Jelle waren in einen Trockenkasten gebracht worden, in dem 60 Grad Wärme herrschten. Aus diesem Trocken kasten waren Benzingase in den Trockenraum geraten, wo sie durch einen beim Ausschalten eines Ventilators entstandenen Funken explodierten. Das Gericht kam zu der Ueberzeugung, daß Reimann an dem Unglück mit schuldig sei, weil er pflichtgemäß für die nötige Sicher heit seiner Gefolgschaftsmitglieder sorgen müsse. Er wurde an Stelle einer an sich verwirkten Strafe von zwei Monaten und zwei Wochen Gefängnis zu 3000 Mark Geldstrafe verurteilt. Teplitz in Böhmen. Raubmord einer Kell nerin. In Müglitz wurde die 49 Jahre alte Besitzerin des Gasthauses „Jägerheim-, Frau Marie verw. Kosak, ermordet aufgefunden. Tie Tat wurde von der im „Jä gerheim* beschäftigten 32 Jahre alten Hausgehilfin und Kellnerin Trude Sandner begangen, die auf die Wirtin mit einem Hammer einschlug und sie erwürgte, nm sich in den Besitz des GelVes zu fetzen. Tie Mörderin legte ein Geständnis ab. Bei der Ermordeten handelt es sich um eine Spreewälderin, die das Gasthaus verkaufen und in ihre Heimat zurückkehren wollte. Aelchslleingörlnertag in Chemnitz Der Reichsbnnd der Kleingärtner und Kleinsiedler Deutschlands hält vom 24. bis 27. Juni in Ehemnitz sei nen dritten Reichskleingärtnerlag ab. Die Tagung steht im Zeichen des Pierjahresplanes, und namhafte füh rende Fachmätter aus der Partei, den Reichs» und den Staatsministerien sowie aus dem Reichsnährstand spra- hen zu den Kleingärtnern; man rechnet, daß an der großen Schlußkundgcbung am Sonntag auf der Chem nitzer Südkampfbahn etwa 50 000 Volksgenossen teilnch- men werden. Beim Begrüßungsabend gab Landesgruppenletter Pg. Hamel. Chemnitz, bekannt, daß die Gruppe Sach sen als eine der größten im Reich aus 963 Vereinen mit rund 100 000 Mitgliedern bestehe. Mit den Familien angehörigen betreue die Gruppe Sachsen rund 400 000 Volksgenossen. Der Reichsbundführer Pg. Kaiser, Berlin, weihte 17 neue Fahnen von Gartenbauvereinen aus Chemnitz und Umgebung. Als Siegerin aus dem Wett bewerb der Städte über die besten Kleingartenanlagen um den von dem Reichsbund und dem Verlag der „Grü nen Post" gestifteten Goldenen Spaten ging die Stakt Chemnitz hervor. Tie Stadt Chemnitz wurde als vorbildlicher und bahnbrechender Förderer des Kleingar tenwesens bezeichnet. Die Hauptversammlung wurde am Freitayvormittag vom Leiter des Reichsbundes, Kaiser, eröffnet. Ter Reichsbundführer gab einen Rückblick über die Arbeiten und die Zukunftsaufgaben des Bundes. Ter Führer habe dem Kleingärtner die Möglichkeit zu friedlicher Arbeit geschaffen.'Das verpflichte aber die Kleingärtner zur Mit arbeit an den vom Führer gestellten Aufgaben, insbeson dere der Erreichung der Ziele des Vierjahrcsplanes Neuer See in Oberbayern. Durch den Bau der Rcichsautobahn München—Landesqrenze hat sich zwischen Rosenheim und Fraundorf ein See von beträchtlichen Ausmaßen gebildet. Er verdankt seine Entstehung den umfangreichen Ausschachtungen zur Kicsgewinnung. Da er in herrlicher Umgebung liegt, hat man auch an seinem Ufer eine Badeanstalt errichtet. Der „Happinger See", wie dieser jüngste südbaycrische See getauft worden ist, wird im Laufe der Zeit zu einer großen und modernen Vadc- anlage ausgcstaltct werden. Die Reisenden auf der Reichs- anwbahn zwischen München und der Landesgrcnze finden hier eine Gelegenheit, sich mit einem Bad zu erfrischen oder auf dem See zu rudern. Aemmme TrwlVafferberettvng au! Schißen Die tragische Erscheinung, daß Schiffsbesatzungen bei Trinkwassermangel verdursten, obwohl sie ringsum vom Seewasser umgeben sind, hat früh Versuche veranlaßt, das Meerwasser durch Destillation von seinem Salzgehalt zu befreien und genießbar zu machen. Jedoch ist dieses destil lierte Wasser nicht nur wegen seiner chemischen Reinheit völlig geschmacklos, es kann auch Magenblutungen Hervor rufen; zudem ist es wegen der hohen Herstellungsrosten nicht zur allgemeinen Einführung gelangt. Verschiedene Gründe haben nun dazu geführt, neue Versuche auf diesem Gebiet auszuführen; einerseits müs- i sen Kriegsschiffe auch auf längeren Fahrten unabhängig ! von Frischwasseraufnahme sein, andererseits ist es auch I Handelsschiffen unmöglich, in tropischen Häfen stets ge- l nügende Mengen einwandfreien Süßwaffers zu erhalten. Daher verdienen die Ausführungen von Regierungsbau meister R. Blaum, Bremen, besonderes Interesse, der im 15. Heft der „Forschungen und Fortschritte" über die ge lungene Lösung des technischen Problems berichtet. Hier nach wird das zu reinigende Seewasser zunächst auf 120 Grad Celsius gekocht, um es keimfrei zu machen, und anschließend durch Destillation mit der billigen Abwärme der Dampfmaschinen oder Dieselmotoren vom Salz be freit. In Kohlefiltern wird dem chemisch nahezu reinen Wasser wieder etwas Salz beigemengt und jeglicher Ge ruch entzogen. Schließlich erhält man durch cinhalbstün- diges Durchblasen dieses Wassers mit Frischluft ein Trinkwasser, das dem Frischwasser der Tanks gesundheit lich und geschmacklich weit überlegen ist. Das neue Verfahren dürfte sich bald aus wirtschaft lichen Gründen durchsetzen: so kann zum Beispiel ein Ostasienschiff etwa lO v. H. mehr Fracht mitnchmen, wenn es auf Frischwasservorrat verzichtet, wodurch die Verdienst spanne der Reederei entsprechend steigt. Für die deutschen Handelsschiffe ist die Einsparung von Devisen für Frisch- Wasser besonders erwünscht. GkeimS Stammbaum — bei der Bodenentrümpelun,» gesunden. In dem ostpreutzischen Seebad Cranz kam der einer Bodenentrümpelung ein seltenes Dokument zum Vor schein, das längst der Vergessenheit anheimgefallen war. Es handelt sich um den Stammbaum des Dichters Gleim, der im 18. Jahrhundert lebte und besonders durch seinen. Halberstädter „Tempel der Freundschaft" und seine „Lieder eines preußischen Grenadiers" bekannt ist. In dem dama ltgen Amtsstil sind zu beiden Seiten des lithographierten Blattes die näheren Angaben über die Stammeltern ver zeichnet. Auf dem Stamm einer Eiche prangt außerdem das Gleimsche Famtltenwappen. Letzte Aachrichte« Ler Ausweis der AelwsbaM Nachdem in ven beiden ersten Juntwochen die Entlastung der Reichsbank besonders stark war. so daß bis zur Mitte des Berichtsmonars 85.2 Prozem der zusätzlichen Utttmospitze ab- gedeckt waren, har sich die befriedigende Entwicklung aus de» Anlagetonren. wenn natutzgemäß auch nicht in dem hoHen Um fange der Vorwochen, weiter fortgesetzt. Bei einer ÄbnaHme der gesamten Kapitalanlage um 113,9 aus 4917L Mill. RM. :rrechnet sich der Enrlastungsprozentsatz zum 23. Juni auf 105,1 Prozent gegen 86,2 Prozent zum gleichen Vormonatstermin and 113,7 Prozent zum entsprechenden Zeitpunkt des Vorjahres. Der gesamte Zahlungsmittelumlaus wird zum Stichtag des 23. Juni mit 6255 Mill. RM. auSgewtesen gegenüber 6424 Mill. RM. in der Vorwoche, 6266 Mill. RM. zum entsprechenden Zeitpunkt des Vormonats und 5790 Mill. RM. vor einem Jahre. Die Bestände an Gold und deckunasfähtgen Devisen and leicht erhöht um 0,4 auf rund 74,9 MiL RM., wobei sich die Goldbestände auf 68,9 Mill RM. «plus 37 000 RM.) und vte Devisenbestände aus 6,1 Mill. RM. (plus 386000 RM.» belaufen. Telephon als Ehestifter. Die Londoner Telephonver-' Wallung legt besonderen Wert darauf, daß ihre Angestellten den Dienst am Kunden einwandfrei ausüben. Aus diesem Grunde wird auch jede Beschwerde eingehend überprüft und die beanstandete Person zur Rechenschaft gezogen. Kürzlich gelangte in die Direktion ein Beschwerdebrief eines Abonnenten, der darüber klagte, daß die Telepho nistin, bei der er eine Auslandsverbindung anmeldete, grob gegen ihn geworden sei. Da die Beamtin den Sachverhalt anders darstellte, wurde der Beschwerdeführer von der Telephonverwaltung zu einer persönlichen Aussprache ge laden. Diese hatte zur Folge, daß die Angelegenheit nicht nur augenblicklich zur Zufriedenheit beider Teile bereinigt, sondern die im Streit begonnene Bekanntschaft wurde nach der amtlichen Versöhnung fortgesetzt uni- führte binnen kurzem zu einer Eheverbindung. Ein Zollbeamter will einen König beerben. Der eng lische Zollbeamte O'Lary Hai bei einem englischen Gericht eine Feststellungsklage eingereicht. Er behauptet, ein recht mäßiger Nachkomme König Georgs IV. zu sein. Seine Großmutter, die im Fahre l837 zur Welt kam, war an geblich eine Enkelin Georgs IV. und, seiner morganatischen Gattin Mrs. Fitzüebert. Der Kläger behauptet, daß er feine Ansprüche begründen könne. Es fehle ihm nur ein Blatt im Geburtenregister der Kirche von Brighton. Jene Seite habe Georg IV. selbst entfernen lassen und zusam men mit dem Heiratsschein in einen versiegelten Koffer gelegt. Den Koffer aber habe er feinem Bankier anver- traut. Es gelte also nur noch, jenen Bankier-ausfindig zu machen und jenen Koffer zu öffnen, der im Panzer raum der Bank untergebracht sein müsse. Er behauptet, Anspruch auf mehrere Millionen Pfund Sterling zu haben, da Georg IV. Privatbesitzer mehrerer Viertel in Londoy gewesen sei. auf denen sich heute große Lager hallen und Fabriken erheben. Wie geht's dem Golfstrom? Der Golfstrom ist die „Zentralheizung Europas", und wir würden ein wesent lich kälteres Klima namentlich im Norden unseres Konti nents haben, wenn diese Meeresströmung aus der Gegend von Mexiko nicht warmes Wasser nach Norden führen würde. Jede Temperaturänderung im Golfstrom ruft da-, her die Forscher auf den Plan, denn das Schicksal von Millionen Menschen ist durch ihn bestimmt. Ein Aus bleiben oder Erkalten des Golfstroms könnte evtl, eine neue Eiszeit Hereinbrechen lassen. Der schwedische Golf stromforscher Wilhelm Sandström will daher in den kom menden Wbchen mit seinem Spezialforschungsschiff „Golf strom" von Narvik über die Insel Jan Mayen zur Küste von Ostgrönland fahren und dann über die Ergebnisse dieser Forschungsreise auf der im Juli in Kopenhagen stattfindenden Meeresforschertagung berichten. Diese Konferenz selbst aber dient vor allem der Vorbereitung der großen Golfstromforschungen des kommenden Jahres. Denn verschiedene Länder planen, 1938 Expeditionen zur gemeinsamen pkanmäßkgen Untersuchung des Golfflromes auszurüsten. Keine Vermerke über Partelbetätigung von Schülern in Zeugnissen Berlin, 25. Juni. Ein Tei! der Presse hat die Mitteilung gebracht, daß nach einer Anordnung des Reichserziehungs ministers auf den Abgangs- und Reifezeugnissen jeder Ver merk über die Betätigung eines Schülers in der Partei oder einer ihrer Gliederungen zu unterbleiben hat. Diese Anordnung erging aus Wunsch des Stellvertretes des Führers, wett es vorkam, daß einem Schüler infolge seiner Betättgung in einer Gliederung der Partei auf dem Zeugnis vermerkt worden war,f daß diese außerschulische Betätigung auf seine schulische Entwicklung störend eingewirkt habe. Solche Vermerke auf Schulzeugnissen sind aber geeignet, das Fortkommen der Schüler zu erschweren. Ehrenpreise des Oberbefehlshabers der Luftwaffe für die Sieger im modernen Fünfkampf der Wehrmacht Berlin, 25. Juni. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, hat den Siegern der Klasse und k der modernen Fünskamvfmeisterschaft der Wehrmacht, die vom 20. bis 23. d. Mts. bei der Heeressportschule Wünsdorf aus getragen wurde, Ehrenpreise gestistet. Beide Sieger sind Angehörige der Luftwaffe. Sieger in Klasse ist Oberleutnant Püttmann von der Flieger-Ersatz- abteilung 47 in Stade, Sieger in Klasse 6 (Geländefahrt auf Kraftrad an Stelle des Reitens) Oberleutnant Scharte von der I. Abteilung des Flak-Artilltrie-Rrgiments 14 in Lüden scheid. Ordnungsstrafen für westdeutsche Eisenwerke wegen Ver stoßes gegen die Preisstopverordnung PL, Berlin, 25. Juni. Ermittlungen des Reichskommissars für die Preisbildung haben ergeben, daß einige Werke der westdeutschen Eisenindustrie schon vor längerer Zeit Preis bildungen mit einander vereinbart hatten, ohne die nach der Preisbildungsverordnung erforderliche Genehmigung nachzu suchen. Weiterhin wurde festgestellt, daß die gleichen Werke in einigen Fällen ihre Preise entgegen dem Verbot der Preis stopverordnung erhöht hatten. Der Reichskommissar hat diese Werke in eine den Ver stößen entsprechende Ordnungsstrafe genommen. Von weiteren Maßnahmen ist nur abgesehen worden, weil nicht mit Sicher heit fettaestellt werden konnte, daß die verletzten Vorschriften absichtlich übertreten worden sind. Feierstunde des RelchSbundcS für Leibesübungen. Weltbild (M). AuS Anlaß des ersten Brandenburgischen Turn- und Svortststcs veranstaltete der Gau IN des Deutschen Renhsbundes für Leibesübungen eine eindrucksvolle Gaufestselerstundc iw SKeinwerserlicht auf der Dietrich-Eckart-Bühne.