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-— — 8MI Trockene Wasserkante Erlebnisse von der Ostsee. An der Ostküste der Insel Rügen erheben sich je^ markanten Kreidefelsen, die die Natnr vor Millionen Jah ren aus winzigen Lebewesen zu 200 bis 300 Meter hohn Gebirgen türmte. In dieser weißen Schreibkreide sind Schichten eines gallertartigen Schwamms enthalten, der zu Feuerstein erhärtet ist. Kommen nun im Sommer di« Badegäste, so sehen sie in den merkwürdigen und oft gro tesken Formen die seltsamsten Gebilde und nehmen sie als Reiseandenken mit. Ein Binnenländer, der ganz etwas Seltenes, ja Einziges in seiner Heimat zeigen wollte, er stand von einem Rügener ein prächtiges Stück. Störte bekers, des Seeräubers, Schädel. Freudestrahlend zeigte er ihn in seiner Pension den Mitbewohnern. Doch da schrie eine Dame auf: „Jenau denselben habe ich ... Störtebekers Schädel, nur etwas kleiner..." Man verglich: in der Tat, die Aehnlichkeit war vorhanden, aber der Seeräuber konnte doch nicht... Wutentbrannt ob der Täuschung, rannte der Sachse zu dein Rügener und forderte Rechen schaft. „Tja, det is schon rigtig, den die Dame kaufte, das is auch Störtebekers Schädel, aber da war er erst zwölf Jahre alt" Als ich wieder einmal als Badegast meine kleine Pen sion aufsuchte, um hier den Sommer zu verbringen, war ich erstaunt, von einem unsinnigen Hundcgcbcll empfan gen zu werden. Mein alter Pcnsionsvater kam heraus. „Jä", meinte er, „die Fischerei, die lohnt sich nicht mehr und nu habe ich eine Doggenzucht augefangcn. Es geht ganz gut." Als aller Dickkopf hatte er seine eigenen Me thoden mit dem Berkaus der Tiere. Er verschickte keine Hunde in Kisten. „Ich habe keine ausgestopften Stinktiere zu verkaufen, sondern edle Nasse", und er ließ jeden Hund vom neuen Besitzer abholen. Als einer einmal angetrun ken zu ihm kam, lehnte er cs ab, ibn, das Tier mitzu- geben, sondern schrieb ihm auf einen Zettel den Verlag von „Brehms Tierlcben" auf.. Na. das Geschäft ging dann auch zurück: die Tiere wurden gut, die Käufer schlecht be handelt. Als ich im nächsten Jahre wiedcrkam, trat mir der Alte wieder in Fischertracht entgegen. „Nanu", sagte ich. „Tjä, Herr, de Sak is dei: de Fisch, de Hollen dar Muul und dei künn'n de Minschen freiten, aber mit den Doggens künn'n sei nich umgoon. So hauncl ick wcdder mit Ool und Flunnern . . ." „Wissen Sie, Fräulein Eleonore, ich bin förmlich ver liebt in mein neues Auto." „Da scheu Sic cs wieder, daß der Mcusch immer mehr von der Maschine verdrängt wird." svZp ivngsc /visnscddsitstcooa'.! /Wc.h dsvw ecLcd!ies)t ec rieb vns noch izei icohsc fodct im offenen Wogen, formen 5is cüs neeen kionomog- koizcioietts mit OonrLtobiousirov ein- mo! vnveckincüicd vocsödcsn. 5ie sin ken cionn ein wirklich schönes pohc- Rsvg, cios cüs Vocrögs eie; offenen Wogens mit cisc Festigkeit onci cjsm soßcken /Wfhoe cisc kimusins giöck- kch veceint Prospekte ovf Wppscd. fj/KGO/A/KO - l-i/KGGOV^st .gum Wochenende- und .Lum ZeHveNlcib" -!r. 20 rrlchelnen nid Beilage. l Vl. 37: über SNS voll. LI.-Nr. v gllr die aut dieser Seile erlchcincndcn Un-eigen ist der Verlag der vorl Zetlung n>chl »usUindig. LcrantworMch lür die Schrisllcltung Kurl Winller. lür Anzelgcnlcll Carl Aörg vertag SonnlagS- blaU Dcullchcr Vrovlnz-Verleger. lämtl. In Derlin SW'V. vindenslr. lvl/102. Ein gefahrvoller Morgen / Friedrich der Große hatte einen Kammerdiener mit Namen Glasow, einen etwas schwächlichen Menschen, tun dessen Gesundheit er besorgt war. Es kam vor, daß er. den Mann an schönen, sonnigen Tagen anfforderte, den Dienst für einige Stunden auszusetzen und auf der Terrasse von Sanssouci in einem Sessel Platz zn nehmen, nm die Wohltat der Sonne zn genießen. Nun kam eine Zeit, wo Glasow dem König durch sein zerfahrenes Wesen auffiel und schließlich unheimlich zn werden begann. Der Diener zeigte sich demütiger in seinem Betragen als sonst, er hatte dabei ein scheues Wesen und bekam einen merkwürdig unsteten Blick, den er dein König zu verbergen suchte. Friedrich wurde mißtrauisch — uns mit Recht. Er führt etwas im Schilde, dachte er, er hat ein schlechtes Gewissen und kann es in seiner Unsicherheit nicht verbergen — es wird sich zeigen, ob er ein Filou ist. „Glasow, Er sieht schlecht aus", sagte der König eines Morgens, als der Diener die Schokolade in das blane Frühstückszimmer brachte, „Er muß etwas für sich tun." Glasow schrak zusammen. „Es geht vorüber, Majestät", entgegnete er, „es ist einer der kleinen Anfälle, die ich zuweilen habe, nichts weiter." Daun goß er die Schokolade ein, und Friedrich hörte mit geschärftem Ohr, wie die Tasse leise klirrend gegen die Untertasse stieß. Glasows Hand zitterte also, überhaupt war der Mann heute noch unsicherer in seiner Haltung als sonst. Friedrich schwieg und dachte sich sein Teil, seine Miene war eisig. , Der Diener stellte die Schokolade auf den kleinen Tisch vor seinem Herrn und zog sich schnell wieder zum Ser viertisch zurück. Friedrich nahm einen Löffel und rührte das Getränk langsam um, ohne ein Wort zu sprechen. Er tat es auf fallend lange, der Diener stand Qualen aus. Nun legte der König den Löffel beiseite, ergriff die Tasse und hob sie gemächlich empor. Er blickte dabei mit durchdringendem Blick zu Glasow hinüber, der blaß und geduckt am Servier tisch stand. Jetzt tat der König, als wolle er ansetzen und trinken, da erscholl ein Schrei. „Nicht trinken!" rief der gefolterte Diener und sank, von seinem Gewissen gejagt, auf die Knie, „es ist Gift darin, Majestät! Gift!" „Ich wußte es", sagte er, „darum war ich ja so gütig zu dir, du Schurke, damit du dich ciucs Tages bereit er klärtest, mich zu vergiften, nicht wahr? Steh ans! Wieviel hat man Mr geboten?" Glasow wimmerte. „Wieviel, frage ich", rief der König gereizt. „Zweihundert Dukaten." „Zweihundert Dukaten für den Mord an einem König. Bube, du jammerst mich." Er griff nach der Tischglocke und läutete. „Die Wache!" rief er dem cintrctcnden Diener zu. Ein blutjunger Leutnant erschien, warf die Hacken zu sammen und meldete sich. rm WMtM IN uns Müs ckie lonrcine unck au» ckem besten kckatccisi kccgc- »I-Ilk- llohnei'- Uuiuibsrinonütg. 5ie knstei venig, ist ieicbi spielbar unck bereitet in leckem i.cbcns- alrer breucke. MM. Mm A.K. IkMlMll/Ml. ii!iliiiiliiiilliiil»iiii!i!liiliiiiiii Zeder kann Helsen! Durch einen Gafiplatz für ein erholungs« bedürftiges Kind! Sroütub« -2 Pfennig. krkältiich, In ollon guten Progerien, ^potke- Ir«n, krislersolon» unck Parfümerien. „Leutnant von Mylius", sagte Friedrich, „den Mann da in Fesseln und nach Spandau. Er wollte mich umbrin- geu. Sie stehen mir mit Ihrem Kopf für ihn. Er darf mit niemand sprechen — mit niemand. Ab." Er sah nicht zu, wie der Leutnant den Verbrecher ab- führte, er stand am Fenster und blickte schweigend in den entblätterten Park, müde, niedergedrückt, voll Verachtung gegen alles, was atmete. Glasow bekam in Spandau eine Lungenentzündung und starb in Kürze. Gleich nach seinem Tode befahl der König sämtliche Gesandten der fremden Länder zur Audienz, zugleich die Generale und höchsten Beamten des Staates. Es wurde eine kurze und äußerst merkwürdige Audienz. Friedrich sah sich die Versammelten eine Weite schweigend an, mit kaltem, abweisendem Blick, es war sc still im Saal, daß man das Fallen einer Stecknadel gehör' hätte. Dann begann er mit metallener Stimme: „Wie Sie wissen, meine Herren, hm man mich töten wollen, der Anschlag ist vereitelt. Ich weiß nicht, wer du von 15 Pf. sn. Die irk iei<ie? Kalkei» sIs Äs l-isut ctsr Kinder, unck Äs knüllst muk ost Ssmsntsi-Äsnsts Isistsn. Vss ist IsiciN mit i-isnsspIsst-ZciuisIsvsrbsnÄ Im blu snrulsgsn, blutstillend, keimtötend u. bewsgungsfügig. Kanaille ist, die meinen Kammerdiener bestochen hat, und will es nicht wissen. Es scheint nicht schwer zu sein, einer, kränklichen, schwachen Menschen durch klingendes Gold zur Gemeinheit zu verführen. Die Untersuchung hat ans Lickst gebracht, daß Arsenik in' der Schokolade war. Ich habe meinen Leibarzt Dr. Pfändler beanftragt, Arsenik unent geltlich abzugeben an jeden, der es haben will, und zwai unter strenger Verschweigung des Empfängers. Ich bitte von dieser Verordung Gebrauch zu machen. Meine Her ren, ich danke Ihnen!" Nun begab er sich mit hartem Schritt zur Tür hin über, stellte sich dort auf und sah jedem einzelnen, der der Saal verließ, scharf ins Gesicht. Es war unendlich peinlich für alle, die an ihm vorüber mußten. Mit besonders stren gen Angen musterte er die Gesandten der fremden Lände> — er war überzeugt, daß sich unter ihnen der Mann be- fand, der den Kammerdiener gedungen hatte. „Mama, gehören die Ohren zum Gesicht oder zum Hals?" „Warum denn, Liebling?" „Ja, du hast Leni doch gesagt, sie soll mir das Gesicl" waschen, und nun wäscht sie mir auch die Ohren mit!" * „Wenn ich in deinem Alter soviel überflüssige Frager gestellt hätte, was meinst du wohl, mein Junge, was mir passiert wäre?" „Vielleicht könntest du meine Fragen dann besser be antworten, Vater." * „Paul, wenn du zehn Pfennige in der Tascyc yap und drei davon verlierst, was hast du dann in der Tasche?* „Ein Loch, Herr Lehrer!" Geschäftliches — außer Verantwortung der Schriftleitung Wenn ich nur wüßte - wo -ns ganze Held geblieben lf» Das ist ein altes Klagelied, das sozusagen mit der Erfin dung des Geldes anhub und seitdem nicht mehr verstummte. Ob es nun Xantippe war, die mit dem Haushaltungsgeld nicht auskam, weil ihr Sokrates aus den Märkten Herumstand und schwatzte, statt etwas Ordentliches zu arbeiten, ob es der Schatz-« meister im Faust ist, der seinem kaiserlichen Herrn vori-""werl: „Ach Herr, in deinen weiten Staaten an wen ist der Besitz geraten?" ... es ist immer das gleiche Liev: Eben war das Geld nocr da, ja, es war sogar etwas übrig, das man beiseiielegen wollte für besondere Fälle, und heule sucht man es, brauch- es dringend, und es ist nicht da. Der kluge Mann hat gm reden: Weniger ausgeben! Besser wirtschaften! Man gibt ja fast nichts aus, inan trägt das Geld nur so mit sich herum, und auf ein mal ist es weg. Das ist es >a eben. Na. ganz so mysteriös pflegt es bei näheren« Zusehen nun nicht zu sein. Und es gibt ein gutes, Mittel gegen die Schwind sucht des Geldes: Ein Bankkonto anlegen! Dann gib» man nm aus, was wirklich notwendig ist, und was übrigbleibt, ist am aufgehoben: es arbeitet in der Wirtschaft, es verdien» sich Ar beitslohn, d h Zinsen Und wenn man dann einen größeren Plan ha», eine Reise machen will, eine notwendige Anschaffung machen muß — für die sonst nie Geld da war — wenn man für seinen Betrieb eine neue Maschine braucht oder was es sonst sei — so Hai man aus einmal mehr Geld, als man der Bank gebracht hatte. Und wenn die Bank, der Bankier einen erst mal kennen, so Helsen sie auch aus, wenn man einen Bc- «ricbskredi» braucht. Außerdem sind sie für leden Kunden sach kundige und erfahrene Berater in allen Geldangelegenheiten. Es lohn» sich schon, eine Bank oder einen Bankier als bereit- willigc Helfer zur Seite zu haben. Den einzelnen mag cs weniger interessieren, daß die Ban ken überdies eine wichtige Nolle in der deutschen Wirtschaft spielen. Aber man dars sich rnhig einmal daran erinnern. Wenn mir Heine eine geordnete Gcldwirtschaf» haben, aus die wir uns verlassen dürfen, so ist das mit ein Verdienst der straffen Füh rung des gesamten Bankwesens und der vcrantwo-""-»'-« Lei tung icd.es einzelnen' Institutes. Also: Ein Konio bei der Bant. Ach war grau! Mein Hausmittel dUf« auch Ihnen. Nusk koskenl. ffzuLkiNeIb1y,rtttMefst-KIn. Hl Kampf dem Verderb llglMNMlM tttmiMdi.mNc.rn>- nmvidu. i i-d»« inu- d». m kr e-t-ieci 0o,-<i<>n - cotpNg. ln ^Of'maltuken k^.0.50 ist scbon bslb rssiecti«-5 -