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1 aus dem Kloster einwandfrei gelebt habe, also aus« schließlich während seines Klosteraufent- hal 1 esdie Dinge begangen habe, die ihn nun ins Zucht Haus brächten. Darin liege die Tragik seines Lebens. Di« Genossenschaft der Franziskaner in Waldbreitbach biet« das Bild einer allgemeinen Verseuchung. Die verlogene und scheinheilige Moralauffasfung d« Klöster sitze in Wahrheit auf der Anklagebank. Das Urteil lautete auf drei Jahre Z « chth a-«^ und drei Jahre Ehrverlust. Schündttch betrogener Baler In der zweiten Verhandlnng hatte sich der Barm herzige Bruder Kajetan zu verantworten. Im Jahre 1WS trat er im Alter von 23 Jahren in die Genossenschaft d« Barmherzigen Brüder in Montabaur ein. Ende 1931 kan> er dann in das aus zahlreichen Prozessen der letzten Zeil schrecklich bekannte, Herz-Jesu-Heim zu Fulda, wo er sein« unter Anklage stehenden Straftaten verübte. Die Beweis- aufnahme ergibt den nun schon bis zum Ueberdruß be kannten Tatbestand. Mit Zigaretten und kleinen Geschen ken wurden die Zöglinge gefügig gemacht und gingen bei den Brüdern von Hand zu Hand. Mit tiefer Erschütterung hörten die Anwesenden der Brief des Vaters des im Herz-Jesu-Heim untergebrachte» Zöglings, den der Vorsitzende aus den Akten vorlas. I» diesem Brief an den „Ehrwürdigen Herrn Bruder Vor steher" spricht-der ahnungslose Vater sein unbegrenztes Vei trauen zu diesen frommen Männern und seine unauslösch- bare Dankbarkeit aus und von den „treuen und unver dorbenen Augen seines Jungen", den er mit frohem Her zen der Fürsorge der Barmherzigen Brüder übergebe. Der Staatsanwalt wies darauf hin, daß geradö dir Genossenschaft der Barmherzigen Brüder, in deren Heini in Fulda so besonders ungeheuerliche Zustände herrschten, mit Verdächtigungen der deutschen Rechtspflege zu operie ren versuche und mit lügenhaften Behauptungen eine« Herrn Mundelein und ähnlichen Subjekten die Unter lagen für ihre Verleumdungen liefere. Das Urteil lautete auf 2N Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust. Waldbreitbach mb Fulda — «Men- Mble Wieder zwei Opfer der Klostermoral Vor der Dritten Großen Strafkammer des Land gerichts Koblenz hatten sich am Freitag der 34 Jahre alte ehemalige Franziskancrvruder Böcken, genannt Bru der Arcadius, und der 31 Jahre alte Barmherzige Bruder Ernst Endres, genannt Bruder Kajetan, wegen wider natürlicher Unzucht zu verantworten. Wieder mußten bis ins kleinste alle die widerlichen Scheußlichkeiten und ab grundtiefen Gemeinheiten erörtert werden, die von den Brüdern unter sich und mit den ihnen anvertrauten Zög lingen begangen wurden» und die man schon als zum täglichen Leben dieser „frommen" Bruderschaften gehö rend betrachten muß. Während die Verhandlungen bezüglich der Straf taten ein gleichartiges Bild boten, sind sie durchaus ver schieden hinsichtlich des Charakters und der Einstellung der Angeklagten. Der eine, der als unbescholtener, streng religiös erzogener Junge ins Kloster eintrat und sich auch nach seiner Klosterzeit einwandfrei führte, legte ein auf richtiges Geständnis ab und zeigte den ernsten Willen zur Besserung, den er auch durch sein Ausscheiden aus dem Kloster bekundete. Der Zweite dagegen leugnete hart näckig und gab nur das zu, was ihm schlagend und unwi derleglich bewiesen werden konnte. Kaum war Böcken in Waldbreitbach eingetroffen wurde er von Bruder Alexan der ohne große Umschweife in die scheußlichen Geheim nisse des Klosters eingeweiht. Zu Dutzenden marschieren die Namen der Brüder auf, die aus Verführten nun ihrerseits zu Verführern wurden und die Pest der sitt lichen Verkommenheit immer weiter trugen. Einmal ver dorben, machte sich der Angeklagte auch an die Pfleglinge heran. Besonders erschütternd wirkt die Erklärung des Bru ders Arcadius, er habe seine Oberen wiederholt gebeten, ihn von den Kranken wegzunehmen. Schriftlich und mündlich habe er die wahren Gründe sür seine Bitte angegeben, jedoch lediglich die Antwort erhalten, er solle zusehcn, wie er fertig werde (!). Jeder würde ja von Versuchern geplagt; so setzte er eben seine Schmutzereien fort, da seine Oberen ihm auf keine Weise halfen. Daß durch diese unverantwortliche Auffassung der Klosteroberen die Seuche der sittlichen Verbrechen immer weiter und weiter um sich greifen konnte, ist unter diesen Umständen allerdings kein Wunder mehr. — Das Urteil lautete auf drei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehr verlust. Bruder Kajetan trat im Jahr 1929 im Alter von 23 Jahren in die Genossenschaft der Barmherzigen Brü der in Montabaur ein. Ende 1931 kam er in das aus zahlreichen Prozessen schrecklich bekannte Herz-Jesu-Heim zu Fulda, wo er seine Straftaten verübte. Die Beweis aufnahme ergibt den nun schon bis zum Ueberdruß be kannten Tatbestand. Mit Zigaretten und kleinen Geschen ken wurden die Zöglinge gefügig gemacht und gingen bet den Brüdern von Hand zu Hand. Mit tiefer Erschütterung hörten die Anwesenden den Brief des VaterS eines im Herz-Jesu-Heim untergebrach« len Zöglings, den der Vorsitzende aus den Akten vorlas. In diesem Brief an den „ehrwürdigen Bruder Vorsteher" gibt dieser ahnungslose Vater seiner großen Freude dar über Ausdruck, daß sein Sohn im Herz-Jesu-Heim Aus nahme gefunden habe, und mit rührenden Worten ver sichert er das unbegrenzte Vertrauen zu diesen srommen Männern und seine unauslöschliche Dankbarkeit. Er spricht von den „treuen und unverdorbenen Augen seines Jungen", den er mit frohem Herzen der Fürsorge der Barmherzigen Brüder übergebe. Wie sehr dieses rückhaltlose Vertrauen mißbraucht wurde und wie schändlich dieser unglückliche Vater hinter gangen wurde, ging mit erschütternder Deutlichkeit auS den Aussagen der als Zeugen vernommenen früheren- Psleolingen der Anstalt hervor. Das Urteil lautete aut zweieinhalb Jabre Zuchthaus «nd drei Jahre Ehrverlust. Englands Vorschläge übermittelt London rechnet mit ihret Annahme An zuständiger Londoner Stelle wird bestätigt, daß die Vorschläge für den Schutz der an der spanischen Küsten kontrolle beteiligten Kriegsschiffe in Form von Anfragen an die beteiligten Mächte übermittelt worden sind. Man betont, die Vorschläge hätten, solange sie noch im Zustande j der Erörterung seien, einen vorläufigen und allgemeinen Charakter. Endgültige Antworten seion bisher noch von keinem Staat eingetroffen. Man hoffe, daß die Vorschläge bald angenommen würden. Wenn dies der Fall sei, wür-, den sie dem Nichteinmischungsausschuß vorgelegt. Es sei ferner beabsichtigt, sie dann Valencia und Salamanca zu Übermitteln. Auf Anfrage erklärt man in unterrichteten Kreisen,! es bestünden keine Anzeichen, daß Sowjetrußland die Vor schläge ablehnen werde. Allgemein herrsche das Gefühl,! daß es im Interesse aller beteiligten Staaten sei, die Vor schläge zu billigen. Was die durch das Fernbleiben Deutschlands und Italiens entstandene Lücke in der spa nischen Küstenkontrolle betreffe, so seien bisher keine Maß nahmen ergriffen worden, um diese Lücke auszufüllen. Es bestehe die Hoffnung, daß Deutschland und Italien bald zur Seeüberwachung zurückkehren. Sicherhetts-Anlerplötze sür die KontrolWM Die englischen Vorschläge laufen offenbar auf fol gendes hinaus: Es sollen Sicherheits-Ankerplätze für die Seestreitkräfte, die an der Küstenkontrolle beteiligt sind, geschaffen werden. Weiter soll eine Garantie der natio nalen Negierung Spaniens und der Valencia-Bolscke- wtsten dafür beschafft werden, daß die Kontrollschiffe nicht angegriffen werden. Zum dritten soll für den Fall, daß ein solcher Angriff trotzdem erfolgt, eine „automatisch funktionierende" Beratung der Kommandeure der an der Kontrolle beteiligten Seestreitkräfte einsetzen. * Wie weit die zuversichtliche Auffassung der Londoner Kreise berechtigt ist, bleibt abzuwarten. Bisher ist weder in Berlin noch in Rom eine Entscheidung über die engli schen Vorschläge gefallen. Der Gedanke, eine Sicherheits zone für die an der Kontrolle beteiligten Seestrettkräfte zu schaffen, ist vielleicht durchführbar. Sie würde diplo matische Lügenmanöver, wie die Valencia-Bolschewisten sie nach dem Verbrechen von Ibiza versucht haben, un möglich machen. In der Frage der Garantie wird das Wort des Generals Franco etwas gelten. Wenn er die Zusicherung gibt, daß die nationalen Streitkräfte die Sicherheitszone achten werden, so kann man darauf bauen. Anders liegt der Fall bei den Valencia-Bolschewisten. An gesichts des Ueberfalles aus die „Deutschland", der einen unerhörten Bruch aller Verpflichtungen und völkerrecht lichen Bestimmungen dgrstellt, haben Zusicherungen der Bolschewisten nicht einmal den Wert des Papiers, auf dem sie stehen. Was die in Vorschlag gebrachten Bespre chungen der vier Flottenchefs anbetrifft, so ist der Gedanke an sich nicht schlecht, aber im Falle eines unerwarteten Angriffs wird der entschlossene Selbstschutz doch empfeh lenswerter sein. Alles in allem erscheinen demnach die englischen Vorschläge kaum ausreichende Garantie im Sinne der deutschen Forderung zu sein Mion de; Weltdolschewismu; Haßapostel Dimitroff hetzt Die Moskauer Blätter veröffentlichen ein Telegramm oes „Generalsekretärs" »er Moskauer Komintern, Dimi- troff, an den Vorsitzenden der Zweiten International?. In dem Telegramm, das ganz offensichtlich einen Aufruf zu einer Aktion des Weltbolschewismus gegen die Ruhe und Ordnung in Europa darstellt, schlägt Dimitroff vor, entsprechend dem Verlangen der spanischen Bolschewisten einen gemeinsamen Ausschuß der beiden Internationalen zu gründen, „um die Einheitlichkeit der Aktionen gegen die militärische Intervention Deutschlands und Italiens in Spanien herzustellen". ' Besonders deutlich wird der übelberuchtigte „Mensch heitsbeglücker" in einem Aufsatz der „Prawda", in dem er ausführlich den Standpunkt der Komintern in der Spanien-Frage darlegt. Zwischen Marxisten untz Kommunisten müßte jetzt endlich überall eine E i n- heitsfront geschaffen werden. Mit dieser Einheits front allein glaubt dieser Haßprediger die spanische Frage lösen zu können und seinen „spanischen Genossen" Ret tung zu bringen. Mit Hilse dieser vereinigten Kräfte der Vernichtung will Dimitroff die „englischen Konservativen an die Wand drücken" und die englische und französische Regierung zwingen, „energische Schritte gegen die Interventen zu unternehmen". Ganz eindeutig versucht Dimitroff wei ter, sich in die Aufgaben der Nichteinmischungskommissio» zu mischen, wenn er die völlig einseitige Forderung auf- stellt, die Freiwilligen, die aus seiten der nationalspani- schen Truppen gegen den Weltbolschewismus kämpfen, zurückzuziehen und die deutschen und italienischen Schiffe aus den spanischen Gewässern zu verdrängen. Dimitroff entblödet sich nicht, sein freches Machwerk mit dem Hinweis zu schließen, daß es jetzt.gelte, den Valencia-Bolschewisten in letzter Stunde „nicht nur uner meßliche moralische sondern auch gewaltige materielle Unterstützungen angedeihen zu lassen". Kriegsmarine grüßt MF.-SM Ein Funkspruch des Generaladmirals Raeder. Anläßlich der Flottenvorführungen in der Nordsee am 4.6. hat der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Ge neraladmiral Dr. e. h. Naeder, an die Zuschauerdamp fer der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" nach stehenden Funkspruch gerichtet: Die Kriegsmarine, die sich nach dem Willen unseres Füh rers zu neuer Stärke entwickelt, begrüßt auch in diesem Jahre mit besonderer Freude die deutschen Volksgenossen, die hier durch eigenen Augenschein ein Bild von ihrem Wirken und Wollen gewinnen werden. Ich hoffe, daß auch die heutigen Vorführungen dazu beitragen, die Verbundenheit zwischen dem deutschen Volk und seiner Marine zu fördern und zu festigen. Herzliche Grüße Heil Hitler Generaladmiral Dr. e. h. Raeder, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. »rniwer-LMe ia der Walhalla Feierlicher Staatsakt am Sonntag. Am kommenden Sonntag erfolgt auf Veranlassung des Führers im Nahmen eines feierlichen Staatsak tes in der Walhalla bei Regensburg die Aufstellung der Büste des Komponisten Anton Bruckner. Die Walhalla wurde von König Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1839 bis 1841 erbaut. Nach dem Willen ihres. Schöpfers soll sie zur Aufnahme der Büsten hervorragen der deutscher Männer dienen. Zu dem Staatsakt werden führende Männer aus Partei und Staat, Wehrmacht und Behörden sowie zahl reiche Mitglieder der Internationalen Bruckner-Gesell schaft erwartet. Eine Reihe von Festkonzerten wird die Feier umrahmen, bei denen die unsterblichen Werke Anton Bruckners erklingen werden. , Am Montag hält die Internationale Bruckner-Gesell schaft eine Festsitzung ab, bei der der Präsident der Reichs-^ musikkammer, Dr. Peter Raabe, und der Präsident der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Prof. Max Auer- Wien sprechen werden. Stark« MÄMrbeM ia Mache» Die Zahl der ausländischen Gäste der großen Reichsaus- äellung „Schaffendes Volk" wird von Tag zu Tag größer. Immer mehr spricht es sich auch im Auslande herum, welche kinzigarttgen Ausstellungsgegenstände diese große Vterjahres» olanschau am Rhein auszuweisen hat. Neuerdings wurde die Ausstellung von einer ausländischen Reisegesellschaft besucht, unter der sich auch mehrere Inder, Japaner, Chinesen und Mexikaner befanden. Alle zollten der in Ausbau, Gliederung und Reichhaltigkeit so eindrucksvollen Schau begeisterte Aner kennung. Das besondere Interesse der ausländischen Besucher mndcn die neuen Werkstoffe; vor allem die neuen Textilstossc ianden allgemeine Bewunderung. Unverständliche Urteile Harte Strafen im Tarnowitzer Dcutschtumsprozctz Das Tarnowitzer Bezirksgericht verkündete im Pro zeß gegen die 26 jugendlichen Deutschen aus Kattowitz, Tarnowitz und Umgegend, die unter der Anklage der Geheimbündelet standen, das Urteil. Wie im ersten Tar nowitzer Deutschtumsprozeß gegen zahlreiche Jugendliche > im November vorigen Jahres fällte auch diesmal das Gericht überaus harte Strafen. Von den 26 Angeklagten wurde nur einer freigesprochen, während alle übrigen, darunter 15 minderjährige Knaben und Mädchen, sür schuldig befunden wurden. Sechs Angeklagte erhielten je ein Jahr Gefängnis, acht Angeklagte Gefängnisstrafen von zwei Monaten bis zu einem halben Jahr, elf Angeklagte, die das siebzehnte Lebensjahr noch nicht überschritten haben, wurden zur Unterbringung in eine Erziehungsanstalt verurteilt. Sieben Jungen und Mädchen wurden auf diesen Strafen eine dreijährige Bewährungsfrist zugebilligt; während dieser Zett sollen sie jedoch unter Vormundschaft gestellt werden. Nur zwei zu Gefängnisstrafen verurteilte Angeklagte erhielten eine vierjährige Bewährungsfrist. In der Urteilsbegründung fiihrte das Gericht aus, daß die Schuld der Angeklagten durch Zeugenaussagen und schriftliches Beweismaterial einwandfrei festgesteltt ! worden sei. Zwar hätten die Beschuldigten behördlich anerkannten deutschen Wandervereinen angehört. Die Gliederung der beiden in Frage kommenden Vereine ft» Gruppen und Untergruppen, die sich auf mehrere Kreise erstreckt habe, sei jedoch vor den Behörden geheim gehalt- len worden; ebenso stehe fest, daß in den Vereinen poli tische Erziehungsarbeit geleistet wurde, was man den polnischen Behörden gleichfalls verschwiegen habe. — Der Verteidiger legte gegen das Urteil fofort Berufung ein. ünbediaste MrerstW! Das neue japanische Rcgierungsprogramm. Der neue japanische Ministerpräsident Fürst Konoei »erlas im Reichstag unter großer Spannung die Regie rungserklärung des neuen japanischen Kabinetts. Die Re- zierunaserklärung gleicht einem Aufruf zur Mitarbeit des! lesamten japanischen Volkes. Fürst Konoe bezeichnete es al« seine wichtigste Auf labe, die Gegensätze zu beseitigen, die Japan zum Scha ßen seines internationalen Ansehens in zunehmendem Naße gespalten hatten. Dazu sei die „Selbstbesinnung! «des einzelnen und der Verzicht auf feinen eigenen selbst ! tüchtigen Standpunkt erforderlich". Darüber hinaus sei! üe „Anerkennung der unbedingten Führerschaft der heu igen Regierung absolut notwendig." Schließlich betonte der Außenminister die Einigkeit! ' iller Kabinettsmitglieder über die Richtlinien der Politik! I »nd forderte das Volk aus, diesem Beispiel zu folgen und! I iine Zusammenarbeit zu ermöglichen.