Volltext Seite (XML)
stücksempfang zu Ehren der japanischen Gäste, bei dem Generaladmiral Raeder die große und aufrichtige Freude der Kriegsmarine und darüber hinaus des ganzen deutschen Volkes über den seit 30 Jahren erstmalig wieder erfolgten Besuch eines japanischen Kriegsschiffes in Deutschland hervorhob. Bei diesem Empfang überreichte der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine dem japanischen Geschwaderchef ein Gemälde von der Seeschlacht am Ska gerrak mit der Bitte, es dem japanischen Marineminister zu übermitteln. Der japanische Admiral überreichte Generaladmiral Raeder als Gabe des japanischen Marineministers ein 450 Jahre altes kostbares Samurai schwert, das aus der Werkstatt eines berühmten japanischen Waffenschmiedes stammt. Abends waren die japanischen Marineoffiziere Gäste des Reichskriegsministers, General feldmarschalls von Blomberg. Argentinisches Linienschiff in Hamburg Während die Berliner sich des japanischen Besuchs erfreuten, fand in Hamburg der argentinische Kriegsschiff besuch stärkstes Interesse. Zahlreiche Volksgenossen hatten sich im Hafen eingefunden, um das argentinische Linien schiff „Rivadavia", das ebenfalls von Spithead kam, zu bewundern. Eine Reihe offizieller Besuche und Gegen besuche wurden im Laufe des Tages gemacht Wehrmacht «ad Merjaaend Pflege des soldatischen Geistes der Kameradschaft. Die enge Verbundenheit der Hitler-Jugend mit der jungen deutschen Wehrmacht fand ihren sichtbaren Aus druck in der großen Begeisterung, mit der die Vertreter der Wehrmacht im Reichsführerlager der HI. in Weimar begrüßt wurden. Reichsjugendführer Baldur von Schi rach hieß die Redner, Generalmajor von Vietinghosf- Scheel als Vertreter des Reichskriegsministers und Kapi tän zur See Backenköhler, mit herzlichen Worten will kommen. Generalmajor von Vietinghoff-Scheel hob vor allem die Zusammenarbeit zwischen Wehrmacht und Hitler-Jugend hervor, die beide den soldatischen Geist der Kameradschaft pflegen. Die Wehrmacht freue sich darauf, daß in wenigen Jahren alle jungen Soldaten durch die Schule der Hitler-Jugend gegangen seien und hier ihre erste Prägung bekommen hätten. In der Armee erhalte der deutsche Mann den Abschluß seiner Jugender ziehung, so daß er fähig sei, mit der Waffe die Friedens arbeit des nationalsozialistischen Deutschlands gegeir jeden Angriff von außen zu verteidigen. Die politische Er ziehungsarbeit dagegen sei Aufgabe der Partei, und die Wehrmacht verlange von jedem Offizier und Unteroffi zier, daß sie sich die nationalsozialistische Weltanschauung völlig zu eigen machen und an dem politischen Leben von Partei und Volk regen Anteil nehmen, daß sie aber auch ihren Soldaten dieses innere Miterleben vermitteln und ihnen den Nationalsozialismus Vorleben. Der Kommandant des Kreuzers „Köln", Kapitän zur See Backenköhler, berichtete in anschaulicher Weise über den im vorigen Jahr von den deutschen Kriegsschiffen durchgeführten Abtransport der deutschen Volksgenossen aus Spanien, die dadurch aus den von bol schewistischem Verbrechergesindel beherrschten Gegenden gerettet wurden. Er schilderte ferner die Maßnahmen (41. Fortsetzung.) „Daß du dich nicht unterstehst!" fuhr die alte Tame auf und wurde hochrot im Gesicht vor Zorn. „Die ganze An gelegenheit ordne ich. Ich! Misch dich mit keinem Wort da hinein, wenn dir meine Zuneigung etwas wert ist. Von solchen Dingen", fuhr sie ruhiger fort, „verstehst du nichts. Ueberlaß das mir!" „Und was für Bedingungen hast du gestellt? Herr Doktor Oberer erwähnte so etwas!^ „Ich?" Die alte Dame blinzelte ins Licht. „Vor allem, daß dje Filmkünsilcr und die Operoi-vre .'.ns re Gäste sind. Ich freue mich so darauf, einmal wieder unter Künstlern zu leben und dich bei ihnen einzukühren. Liebe kleine Gerti, wie nett wird es werden, wenn ich dir deine Rolle einstudiere. Man wird uns das Textbuch zusenden. Und dann kann es losgehen..." „Ja", meinte gottergeben Gerti, „dann kann es los gehen. Was an mir liegt, werde ich tun, um die ganze Sache unmöglich zu machen. Ich weiß nicht, weshalb du mich absolut unter die Schauspieler stecken willst. Ich eigne mich zur Landwirtschaft und zu nichts sonst." „Du bist ein großes Talent, mein Kind, glaube mir. Aber nun geh schlafen! Es ist nach ein Uhr. Du mußt morgen frisch sein. Vielleicht verlangt Oberer eine kleine Probe deines Könnens!" „O Gottogott", antwortete Gerti und gähnte, „auch das noch..." Aber es tröstete der Gedanke, daß nichts so heiß gegessen wird, wie es gekocht ist. Sie nahm sich vor, trotz der Tante Verbot ein Wörtchen mit Doktor Oberer zu reden, wünschte „Gute Nacht" und legte sich ermüdet und beruhigt schlafen. Um diese Sache mußte sie versuchen, herumzukommen, so gern sie der alten Dame sonst alles zu Gefallen tat. Als sie am anderen Morgen, viel später als für ge wöhnlich, herunterkam, waren die Herren vom Film be- beretts abgereist. Gerti bedauerte das sehr. Die Baronin schien damit durchaus zufrieden. Gerti schlug ihre lebhaften Bedenken schließlich doch leichtherzig in den Wind. Man mußte es eben darauf ankommen lassen. Sie spielte zunächst einmal die Rolle der Hausfrau, und sie spielte sie reizend und gern. - Sie ahnte nicht >m entferntesten, was die beiden Herren der deutsche« Kriegsschiffe zum Schutz der deutschen Han delsschiffahrt vor den bolschewistisch«, Piratenschiffen in den spanische» Gewässern. > Mit größter Aufmerksamkeit verfolgten die HJ.-Füh- rer die beiden Vorträge, und aus ihrem immer wieder einsetzenden Beifall sprach die stolze Freude darüber, daß Deutschland durch das Befreiungswerk des Führers nun wieder eine starke Waffe gegen jeden frechen Uebergriff von außen besitzt. Korpsführer Hühnlein vor den HJ.-Führer»^ Korpsführer Hühnlein schilderte den HJ.-Führern di« Aufgaben des NSKK. in der motorische» Jugendertüchti- gung, die er als die größte, schönste und dankbarste be zeichnete. Das Ziel sei, einen möglichst starken Anteil de, männliche» Jugend der Motorisierung zuzuführen. Jeder deutsche Junge, der durch Begabung und Neigung der Motorisierung zustrebe, habe die Möglichkeit, auch wenn ihm die materiellen Mittel fehlten, sich frühzeitig auf moto rischem Gebiet zu betätigen. Deutschland sei vorbildlich für den Straßenbau und die Motorisierung der ganzen Welt. Die Jugend habe dieses Erbe zu pflegen und weiter auszubauen. Technik im Dienste -es Bottes Nachdem Korpsführer Hühnlein im wesentlichen die politischen und organisatorischen Voraussetzungen für eine Motorisierung des deutschen Volkes behandelt hatte, sprach der Generalinspektor für das deutsche Straßenwefe« und Leiter des Hauptamtes Technik der NSDAP., Dr. Todt, über die nationalsozialistische Revolution in der Technik und ihren sichtbarsten Ausdruck, den Bau der Reichsaulobahnen. Dr. Todt forderte die HJ.-Führer auf, in ihren jungen Kameraden immer mehr den Willen zur Beherrschung der Technik im Dienste des Volkes und der Volkswirtschaft zu Wecken, denn es fehle ihm augen blicklich sehr an Nachwuchs für die großen Aufgaben «ms dem Gebiet der Technik. Als nächster Redner sprach als Führer einer Wirt schaftsgruppe Generaldirektor Dr. Vögler über prak tische Fragen der nationalsozialistischen Wirtschaft. Er schilderte die gewaltigen industriellen und technischen Anstrengungen der deutschen Volkswirtschaft zur Durch führung des Vierjahresplanes und appellierte an die HJ.-Führer, auch im Bereich der Jugendorganisation alles zu tun, um die Maßnahmen dieses genialen Planes zur Erringung der deutschen Freiheit auf wirtschaftlichem Gebiet zu unterstützen. Mannermut und WichtgefW Das tapfere Verhalten von Besatzung und Bodenmann schaft bei der „Hindenburg"-Katastrophe. Dr. Eckener ist in Washington zu eingehenden Be sprechungen mit den Luftfahrtabteilungen des Handels und des Marineministeriums eingetroffen. Beobachter, die mit Dr. Eckener der Untersuchung beigewohnt haben» sind voll höchsten Lobes über den Mannesmut der Offi ziere und Mannschaften des „Hindenburg". Obwohl sie das Feuer umtoste, wich die Besatzung nicht von ihrem Posten, bis sie den Befehl hierzu erhielt. Ebenbürtig war die heldenmütige Hilfeleistung der amerikanischen Boden mannschaft, die zunächst den Befehl erhielt, wegen der Gefahr des Herabstürzens des brennenden Luftschiffes von während der Rückfahrt nach Berlln von tyr und der alten Baronin redeten. „Natürlich", sagte Oberer, „steckt die Kleine dahinter. Ich habe mich mal umgehört. Sie führt hier das große Wort. Die Alte tut alles, was sie will. Na, für ihr schau spielerisches Talent war es nur empfehlend! Wie die ver stand, sich nichtsahnend zu stellen!" Lanken lachte. „Ist aber doch ein großer Unterschied, so etwas Un schuld mimen oder regelrecht eine Rolle spielen..." „Zum Glück! Sie wird die Sache bald genug leid werden und wir haben dann freie Hand. Jedenfalls muß die Nauber die Rolle so üben und proben, als würde sie sie spielen. Und die Abstandssumme, die ihr die Alte zahlen will, wird sie trösten, falls das Landgänschen wirk-, lich bei der Stange bliebe." ' „Wird sie schon nicht", meinte zuversichtlich Lanken. „Ich habe auch keine Angst", erwiderte Oberer. „Das Textbuch bekommt sie. Alles Weitere wiri^ sich finden." Und beide Herren dachten wie Gerti: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Gerti ließ es sich unterdessen wohl sein. Auf ihr Drängen blieb Hella auf Greifenburg zurück, als Eltern! und Schwester sehr bald nach Köln zurückfuhren. Gerti wünschte sich ein bißchen Gesellschaft. Und die! alte Baronin war einverstanden. Hella konnte Gerti einige ihrer freiwillig übernomme- nen Pflichten abnehmen und die hatte dann mehr Zeit- für sie. Gerti aber führte Hella überall auf Greifenburg herum und lehrte sie Land und Leute kennen. „Du wirst hier gewiß einmal Gutsfrau, Hella, denn deine Schwestern sind versorgt. Du mußt dich hier ein-, gewöhnen und einen Landwirt heiraten. Aber du mußt! auch selbst was verstehen, denn wer weiß, ob ich immer hierbleiben kann. Und ein großes Gut braucht eine Herrin, die etwas versteht", sagte sie vorsorglich. Greifenburg lag ihr sehr am Herzen. Hella lachte Gerti zwar aus, aber sie hatte selbst Inter- esse an der Wirtschaft und ließ sich willig anlernen. > Por allem war es Gertis Ehrgeiz, Hella das Reiten beizubringen. „Eine Gutsfrau, die nicht reiten kann, ist nichts wert", entschied sie kategorisch. Und Hella fügte sich. Sie tat es gern. So ritten denn die beiden jungen Mädchen früh morgens, wenn die Tante noch schlief, miteinander in die Wälder und Felder hinaus. Eines schönen Tages lief — oder vielmehr ritt ihnen dabei Jochen Herberding über den Weg. Er saß übellaunig und merkwürdig alt aussehend aus seinem Gaul und grüßte sehr nachlässig herüber. Mit einem Male verspürte Gerti Lust, dieses Pracht- exemplar von einem Freund Hella vorzustellen. der Landungsstelle Wegzugeyen, die aber Vann stfort zn Hilft elfte und mit größter Bescheidenheit dies «lS ein- ftche Pflichterfüllung bezeichnet» und großenteils nicht genannt werden wollte. Wafferstoffgas-Evlzün-uug durch Elmsleuer Die vor dem Untersuchungsausschuß von Eckener dar gelegte Ansicht, daß statische Elektrizität die Explosion ver ursacht haben könnte, wurde durch die Aussagen zweier weiterer Sachverständiger, Professor Dieckmann von der Technischen Hochschule München und Francis Silsbee vom National Bureau of Standards in Washington, bekräf tigt. Beide beriefen sich auf die Aussagen von Zeugen,! die kurz vor der Explosion an der Stelle, wo die obere Seitenflosse in den Luftschiffskörper übergeht, eine kleine Flamme gesehen haben wollen. Dieckmann erklärte, er halte es für möglich, daß elektrische Störungen der Luft ein Elmsfeuer hervorriefen. Dieses erzeuge zwar! keine Funken, könne jedoch eine genügend hohe Tempera tur besitzen, um eine Wafserstoffgasluftmischung zur Ent-! zündung zu bringen. Lag des britischen Weltreichs Baldwins letzte Ansprache als Ministerpräsident. Der Tag des britischen Weltreiches wurde in London, festlich begangen. Der Auftakt bildete ein Dankgottes-! dienst in der St. Pauls-Kathedrale, dem auch das Kö-! nigspaar beiwohnte. Am Abend hielt Ministerpräsident Baldwin auf einem Bankett vor fast 1200 Gästen — darunter die Premierminister und Vertreter aller Do minions, der Kolonien und Indiens — seine letzte Rede vor seinem Rücktritt. Schon vor seiner Ansprache war Baldwin Gegenstand starker Kundgebungen. In seiner Rede beschäftigte sich der scheidende Mini sterpräsident mit dem britischen Weltreich, von dem er sagte, daß die Krone das einigende, unzerstörbare Band sei, das das Weltreich verbinde. Zwar seien das eigene Interesse und der Handel für das Zusammenhalten des Empire hilfreich, aber aus lange Sicht könne das Welt reich nur durch gemeinsame Ideale, gemeinsame Ideen zusammengehalten werden. Drei Eigenschaften seien dazu notwendig: Treue, gegenseitige Zuneigung und Verstehen. Der kanadische Ministerpräsident Mackenzie King dankte sowohl in seinem Namen als auch im Namen der Regierungen von Australien, Neuseeland und Südafrika dem scheidenden Ministerpräsidenten. Er hob in seiner Ansprache die Verdienste Baldwins um das britische Welt reich hervor. Schutz -er Saudelsstraben -as Wichtigste Eine große Rolle spielt auf der Reichskonferenz die Frage der Reichsverteidigung und die damit zusammen hängende Frage der Wiederaufrüstung. Der englische Verteidigungsminister Sir Thomas Jnskip machte in einer Sitzung des britischen Reichspresseverbandes in Lon don bemerkenswerte Mitteilungen über das Vorliegen weitgehender Pläne für die militärische Zusammenarbeit zwischen England und den Do minions zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Jnskip erklärte znnächst, daß es ein Fehler sei, wenn man be- Den dummen Auftritt von neulich hatte sie schon fast, j vergessen. Sie hatte ihn kaum recht verstanden und darum hatte er keinen Eindruck bei ihr hinterlassen. „Hallo", ries sie ihn an, „komm mal her, mein Sohn!" Jochen bequemte sich. Was war denn das für ein nettes Mädel, mit dem! Gerti da zusammen war? Er ließ sich vorstellen. Ach so, eine der zukünftigen Erbinnen von Greifen burg! „Bißchen Landwirtschaft lernen, gnädiges Fräulein?" fragte er gönnerhaft und beachtete Gerti möglichst wenig. „Ja, ein bißchen sehr. Gerti weiht mich ein!" erwiderte Hella und sah wohlgefällig den hübschen Burschen an, der sich so großartig wohl nur tat. „Gerti? Dann wird's was Rechtes werden!" machte Jochen nicht ohne Gehässigkeit. „Aber Gerti ist doch die geborene Gutsfrau!" „Finden Sie?" , „Tante Adele sagt es auch!" „Fraglich, ob die alte Baronin das beurteilen kann!" „Bitte sehr", patzte Gerti dazwischen, „Tante Adele ist doch wohl kompetent!" „Tante Adele verzieht dich viel zu sehr, liebes Kind", sagte Jochen sehr von oben herab. „Dafür hat man Bei spiele." ! Gerti ärgerte sich. Sie verstand, daß Jochen — jetzt noch! — auf die Ereignisse bei ihrer Konfirmation an- spielte und fand das kleinlich und unkameradschaftlich. Sie machte ein unfreundliches Gesicht und beschäftigte sich mit ihrem Pferde, während Jochen und Hella noch miteinander plauderten. Jochen spielte sich als Kenner der Großstadt auf, schwätzte von Theater, Schauspielern, Literatur und anderen Dingen, von denen er eigentlich nichts und Hella wenig verstand. Nachdem er das Gefühl hatte, daß sich Gerti recht schaffen über ihn geärgert habe, verabschiedete er sich liebenswürdig von dem Fräulein von Stach und sehr obenhin von Gerti. Die reichte ihm kaum die Fingerspitzen vom Pferd herüber. „Der ist aber nett!" fand Hella, als sie ein wenig Welter- geritten waren. „Findest du?" gab Gerti spitz zurück. „Du nicht? Er ist doch dein Freund!" „Eigentlich und enger bin ich mit seinem Vater be freundet", sagte altklug Gerti. „Jochen ist mir zu jung." „Er ist aber doch älter als du?" (Fortsetzung folgt.) > '->4