Volltext Seite (XML)
eitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswalöe, Schmie-eberg u. U. Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält dte amtlichen Bekanntmachungen kee Amtshauplmannschaft, der Skadtratr und der f Finanzamts Dlppoldirwalde Nr. 111 Sonnabend, am 15. Mai 1937 Aszelaenprel«: Die 48 Millimeter dreit« t Mwtmeterzetle 8 Ätzfa.; im TertteU die 93 : Millimeter breit« Millimeterzeil« 18 Rpfg. , :r Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag». :: ? :: Zar Zeit ist Preisliste Nr. 4 gältig. :: : ! ; vezugsprel«: Für «inen Monat 2.— ? : mit Zutragen,- einzelne Nltmmer 10 Npfg. i s :: GcmeinLe-VerbanLS-Girokonto Nr. 3 :: ß E Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr, 403 k s :: Postscheckkonto Dretben 12S48 :: z Nus» -er Seimot u«- dem Sach^enm«- Dippoldiswalde. Wenn Pfingsten vor der Tür steht, da richten sich viel mehr als an sonstigen kirchlichen oder- anderen Festtagen die Augen zum Himmel und wollen er gründen, was für Wetter in Aussicht steht. Kein anderes Fest läßt ja so ungezählte Millionen Menschen große Aus- flugspläne schmieden, wie gerade Pfingsten, das Maienfest. Im vergangenen Jahre waren ja nun die Feiertage alles an dere als schön: denn sie verregneten gründlich. Und dieses Jahr wollte es ganz nach einer Wiederholung ausschauen, es scheint aber doch, als ob es anders, besser kommen sollte, nachdem gestern mittag der Regen aufgehört hat und heute blauer Himmel ist. Auch die Meteorologen sind der Ansicht, daß wir kein unfreundliches Wetter haben, wenn auch hier und da Gewitterstörungen nicht ausgeschlossen sind. So kann denn der Rucksack gepackt, das Auto zur Pfingstfahrt gerüstet werden, es wird uns das Pfingsten nicht so mik- spielen wie das letztjährige. Hält man noch weiter Rück-, schau, dann waren von 15 Pfingstfesten 10 schön. Auch da nach kann man sagen, warum soll Pfingsten dieses Jahr wieder verregnen. Wir wollen also hoffen, ^dah uns recht schöne Feiertage beschieden sind, den einen zur Erholung, den anderen mit erhofften Gewinn, und wünschen allen Le sern für diese Tage recht viel Vergnügen. Dippoldiswalde. Zn der vorliegenden Nummer bittetim Inseratenteile der Bürgermeister um mehr Schutz der öffent lichen Anlagen. Es ist leider in letzter Zeit recht oft zu beob achten gewesen, daß recht, recht viele sich dessen gar nicht erinnern, daß diese Anlagen für alle da sind und daß der Fremde vom Aussehen solcher Schmuckanlagen auf die ge samte Einwohnerschaft schließt. Was nützt es aber, wenn von der Stadtverwaltung noch soviel Geld zur Unterhaltung aufgebracht wird, und immer und immer wieder werden Blumen abgerissen, wird über den Rasen gelaufen und an deres. Zunächst sind es die Kinder, aber auch Erwachsene sind dabei betroffen worden, und schließlich haften ja auch die Eltern für ihre Kinder. Die Erwachsenen aber, und ins besondere das männliche Geschlecht, sollen sich bewußt sein, daß zum Schutze der Anlagen die Sauberkeit gehört, und sollen nicht Papier, Zigarettenschachteln usw. in den An lagen wegwerfen, wenn sie sich dort erholen. Einen beson deren Schutz bedürfen auch die frischgepflanzten Linden auf dem Marktplätze. Sie sind noch jung und niedrig. Fuhr- halter müssen, wenn sie dort parken, besonders darauf sehen, daß die Pferde nicht, wie zu beobachten gewesen ist, die Baumkronen als wohlschmeckendes Grünfutler betrachten oder spielerisch an den Zweigen nagen. Auch Las kann de'n Besitzern teuer zu stehen kommen. Dippoldiswalde. Heute Sonnabend begannen an der Hans-Schemm-Schule die Pfingstferien. Der Unterricht beginnt wieder am Montag, 24. Mai. Dippoldiswalde. „Ar-Ni"-Lichtspiele. „Unter heißem Himmel", ein- Spiel voller Kraft und Wucht, aben- teuergespickt, von einer prächtigen Phantasie erdacht und gestal tet, ein Spiel, das seine ernsten und aktuellsten Motive einer bit teren Gegenwart entlehnt hat, das mit Schlaglichtgrelle aus Pa rallelen deutet und mutig Bezug nimmt ... Es ist ein Thema, das vom Leben abgeschrieben sein könnte ... HanS Albers kann sich voll entfalten. Ausgezeichnet sind die Bilder eingcsan- gen; sei es von Len griechischen Hafenstädten oder vom Schiff, überall spürt man die durchsichtige Luft des Südens; da, wo Ate lieraufnahmen eingeschnitten sind, ist eS so geschickt gemacht, das es kaum zu erkennen ist. Alles in allem: Es ist eine tolle, ge heimnisvolle Geschichte, die aber doch für die meisten Beteiligten Mit ausgeht. — Am Beiprogramm läuft ein sehr aufschlußreicher Film über die Nützlichkeit und das Leben der von manchen so verabscheuten Fledermaus. — Ueber die Tätigkeit eines Heirats schwindlers gibt der Film „Besserer Herr sucht An schluß" genügend Aufschluß. Doch, was nützen bei jungen und auch bei älteren Mädchen alle gutgemeinten Warnungen und Aufklärungen der Kriminalpolizei, meist nichts; die Bielzahl der täglichen Fälle beweisen es. — Die Ufa-Tonwoche ist ganz beson ders umfangreich und interessant, sie bringt u. v. a. Aufnahmen vom Geburtstag des Führers, verbunden mit der Parade; von der Vereidigung der Amtswalter usw. durch den Stellvertreter Les Führers, Rudolf Heß; vom Besuch und Lem begeisterten Empfang Dr. LeyS in Italien. — Am 24. Mai werden folgende Poststellen (Land) neu eingerichtet: Bärenfels über Dippoldiswalde, Oberbären burg über Dippoldiswalde, Schellerhau über Dippoldiswalde und Waldbärenburg über Dippoldiswalde. Vom gleichen Tage an führt die Postagenkur Zinnwald (Sachsen) die post- amtliche Benennung „Zinnwald über Heidenau (Sachsen)". Die neuen Poststellen sind wie die Postagentur Zustellpost anstalten. Deutscher Pfingstgeist Was ist mit dem Pfingstgcist, den uns die biblische beschichte erzählt? Ein neuer Geist kam über die kleine Gruppe, die sich um Jesu gesammelt hatte. Menschen, die >urch Zeichen und Wunder zu einer Gewißheit, zu einem Glauben gekommen waren, wurden von dem gleichen Killen erfüllt, zu zeugen von dem, was sic in jahrelangem Zusammensein mit ihrem Herrn nnd Meister gesehen und ulebt hatten. Es erschien ihnen selbst alles noch wie ein Wunder. Zu Pfingsten aber kam es über sie wie eine Offenbarung, und sic waren nun selbst erfüllt von dem reuen Geist, den Jesu ihnen vorgclcbt, durch Zeichen und Wunder nachgcwiesen hatte. Alles das war ein Wunder für alle, die den Geist richt begriffen. Wir brauchen uns nur in die damalige ilmwclt zu versetzen. Es war die Zeit der Phari- -äcr und Priester, der Ucberheblichen und Heuchler, des schein- und Gewaltrcchts. Einer war unter ihnen auf- zestanden, um öffentlich, zu erklären, daß hinter der vor- »chmen und heuchlerischen Maske der Gewaltigen dieser Zeit sich Herrschsucht, Verderbtheit, Selbstsucht, Betrug und llnrccht verbarg. Aus dem einen Ruser in der Wüste, ms dem Kämpfer für soziale Gerechtigkeit und Herzens- reinheit wurde die erste Jüngerschaft Christi, aus dieser zing die erste christliche Gemeinschaft hervor. Es verband te eine Idee und die Gewißheit ihrer Berufung, sich für ncse Idee einzusetzen. Das Pfingstwunder ist also nicht so unfaßbar, als daß ! vir cs nicht begreifen könnten. Es war eine Erneuerung ! »es Geistes, die Vertiefung und Ausbreitung einer Idee. ! Hie Geburt einer Idee, die Menschen erfüllt und Jahr- > -underte, ja Jahrtausende überspannt, hat stets eine Um- välzung der geistigen Einstellung, eine Revolutionierung »er Massen znr Folge. Die nationale Not des deutschen Kolkes, die Schicksalsgemeinschast der Frontkämpfer des Weltkrieges gebar im Schützengraben den Gedanken einer «euen deutschen Volksgemeinschaft. Die Novemberrevolte I »on 1918 mit ihren demoralisierenden Auswirkungen, die ' poffnungs- und Willenlosigkeit der deutschen Menschen md die systematische Ausbreitung der jüdisch-kommunisti--s chen Herrschaft gestalteten diesen Gedanken zu einer! ämpferischen Idee völkischen und sozialen Willens.- Nationales Gemeinschaftsempsinden weckte den Geist mtionalsozialistischen Wollens. Das ist der deutsche Pfingstgeist, der von einem ein-, .einen ausging, zuerst einen kleinen Kreis Glaubender! md Wollender erfüllte, und schließlich das ganze deutsche! Kolk erfaßte. Die Idee wurde Tat, sie sormte Menschen! ecu, so daß sie in anderer Sprache zu uns redeten, ge-- taktete einen neuen Staat, eine neue und wahre Volks gemeinschaft. Und wenn wir heute dieses Wunder be-j -rächten, das in Deutschland geschah, wenn wir die Wand-, iung feststellen, die mit den Menschen und den Werken vor: ich ging, dann fragen wir uns wohl selbst, wie alles ge- chehen konnte, ohne daß der Himmel einbrach. Darin- Wen liegt das Geheimnis des deutschen Wunders, daß eck ich vollziehen konnte offenbar zwangsläufig und trotzdem- m heißesten Kampf der Geister. Darin unterscheidet sich wen das Pfingstwunder des Christentums von dem großen- »eutschen Wunder unserer Zett: es fiel nicht vom Himmels -andern es mußte aus den Trümmern einer zusammen-- gebrochenen Aera heraus in zäher und nahezu über-^ nenschlicher Arbeit Schritt sür Schritt entwickelt werden.! Und trotzdem bleibt es ein Wunder, das um so wun-! »erbarer erscheint, als niemand mehr an Wunder glaubte,! in Wunder zu glauben wagte. Gerade in diesen Tagen! ist bekanntgegeben worden, daß die Zahl der Arbeitslosen, n Deutschland Ende April auf 961000, also auf untere iner Million, gesunken ist. Damit wurde die niedrigste! ürbeitslosenzahl seit Kriegsende überhaupt erreicht. Und! >as geschah im Zeitablauf von vier Jahren. Welches- Land der Erde hat eine gleiche oder ähnliche wirtschaft- iche Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen? Ein weiteres Wunder deutschen Aufbaues deutete in diesen Tagen der lhef des Amtes für Roh- und Werkstoffe, Oberst Löb, auf »em Gebiet der Rohstoffversorgung an: Mit der Durch- ührung des zweiten Vierjahresvlanes wird Deutschland — In dem Bericht aus Ruppendorf „W.-Z." Nr. 110 vom 14. 5. 37 S. I Zeile 9 von unten muß es heißen statt „NS-Frauenfchaft" „der christliche Frauendienst". — Einheitliche Siegel sür die Krankenkassen. Die Kranken- e Kassen gehören nicht zu den Körperschaften, Lie LaS Hoheitszeichen s LeS Reiches im Siegel führen. Am Einvernehmen mit LemReichS- beauftraglen sür künstlerische Formgebung und mit Len Spihen- verbänLen der Krankenkassen hat Ler Reichsarbeitsminister jetzt ein besonderes Siegel geschaffen, das von dtn Trägern Ler reichS- gesehstchen Krankenversicherung einheitlich als Dienstsiegel zu füh ren ist. Das Siegel zeigt einen Adler, auf Lessen Brust in einem KreiS LaS Hakenkreuz erscheint und zu dessen Füßen sich eine Schlange windet. Die Umschrift gibt in deutscher Schrift die Be zeichnung der Krankenkasse wieder. Das Siegel wird von den Ortskrankenkassen, den Landkrankenkassen, Len Betriebskranken kassen, den AnnungSkrankenkassen, Len Kassenverbänden, den Er satzkassen und den Spitzenverbänden der Krankenkassen geführt. Und Du? Jeder kleine Blockwalker läuft sich nach seiner Arbeit treppauf — treppab, bergan — bergein die Beine wund, um für das Wohl seiner bedürftigen Volksgenossen zu sorget,. Er opfert Freizeit, Be haglichkeit und Kraft — und Du? Noch heule melde Deinen Beitritt zur NSV! Kreischa. Ein Brand entstand Freilag früh gegen '/,7 Uhr vermutlich infolge Selbstentzündung im Appreturraum der Hutfabrik von August Schneider, hier, durch den ein dort aufgestellter Wärmeofen für Filzhüte und verschiedene Einrichtungsgegenstände vernichtet wurden. Die ersten Löschversuche wurden mit einem Feuerlöscher unternommen, der Brand selbst sodann durch das tatkräftige Eingreifen von Arbeitskameraden der Firma und Kameraden unserer Feuerwehr mit einer Schlauchleitung vom Hydranten bald gelöscht, so daß ein weiteres Umsichgreifen des Feuers ver mieden wurde. Unsere Motorspritze sowie die h-rbeigeeilten Feuerwehren von Lungkwitz und Gombsen brauchten nicht In Tätigkeit zu treten. Der Betrieb selbst erfährt keinerlei Unterbrechung. Großschönau. In der Herbert-Norkus-Straße schlug ein Blitz in eine Antenne und sprang, obwohl ordnungsgemäß geerdet war, über den Erdungsschalter in den Empfangs apparat eines Mieters. Die Radioanlage wurde dadurch unbrauchbar, außerdem entzündete ein Teil des Blitzes einen Balken auf dem Boden des Grundstücks, so daß die Feuerwehr alarmiert werden mußte. Es gelang jedoch, noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr -le Gefahr zu be seitigen. Neugersdorf. Als am Freitagmorgen in der Nähe des Marktplatzes eine Fußgängerin plötzlich ohne sich umzusehen die Adolf-Hitler-Straße überqueren wollte, geriet sie in ein die Straße abwärtsfahrendes Fahrrad. Der Berufsschüler Georg Kühnel, der ebenso wie die Fußgängerin zu Fall kam, schlug so heftig auf das Straßenpflaster auf, daß er mit schweren Kopfverletzungen besinnungslos in eine Klinik gebracht werden mußte. Er hat anscheinend einen Schädel bruch erlitten. Die unvorsichtige Fußgängerin kam ohne Schaden davon. . Wettervorherlage öesi Neichswetter-ieuftes Ausgabeork Dresden Für beide Feiertage: Zeitweise aufheiternd. Neigung zu örtlichen, teilweise gewittrigen Schauern. Mäßig warm. Wetterlage: Im Bereiche der eingeströmten kühleren Lustmassen ist es am Sonnabend in Ostsachsen vielfach heiler. Eine gestern noch über Frankreich gelegene und heute nach Westen und Norddeutschland vorgedrungene Regenfront macht sich im Westen unseres Bezirks hauptsächlich durch stärkere Be wölkung bemerkbar. Eine zweite, darauf folgende Störung wird Sachsen voraussichtlich in der Nacht zum Pfingst sonntag überqueren, so daß es während der Feiertage noch vereinzelt zu leichten gewittrigen Schauern kommen kann.