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Weitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A. r V«zogsprelt: Für einen Monat 2.— ML z ß »lt Zutragenr einzeln« Nummer 1v NpfU. - t :: Gemelnde-VerdandS-Glrokonlo Nr. 2 :: ; t Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 408 t I r: Postscheckkonto Dret-en 125 48 :: § s ? Aeltefte Zeitung des Bezirks Dlrfe« Blatt enthüll Ue amtlichen Bekannkmachnnge» »er Amlshauplmannschafk, bei ötadtra» »nd de« Finanzamt« Dippoldiswalde Z Anzeigenpreis: DI« 4« Millimeter dreit« : - Mtlltmeterzetle 6 Npfa.: im Lertleil dl« VS : Mllimeter breite Mlllimeterzeil« 18 Npfg. ? ß :: Anzelgenschlnh: 10 Uhr vormittags» :: k ß r: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: ß Nr. 120 Donnerstag, am 27. Mai 1937 103. Jahrgang Volk der Arbeit - Volk des Medens! Dr. Schacht eröffnete das Deutsche Haus in Paris Bei schönstem Sommerwcttcr sand die Weihe dcS Deutschen Hauses auf der Internationalen Ausstellung Paris 1937 durch Rcichsmirtschaftsminister Dr, Schacht statt. In der festlich erleuchteten Halle hatten sich um die zahlreichen Ehrengäste viele hundert deutsche Arbeiter und Mitglieder der deutschen Gemeinschaft versammelt. Der Reichskommissar für die deutsche Ausstellung, Ministerialdirektor Dr. Nuppel, begrüßte die anwesenden Gäste, unter denen man Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht, Staatsminister a. D. Hermann Esser, den fran zösischen Wirtschaftsmimster Spin ässe, Handels minister Bastid, Unterrichtsministcr Zay, den deut schen Botschafter Graf Welezeck, die beiden Schöpfer des Baues, Professor Speer und Professor Brinkmann, den französischen Generalkommissar der Ausstellung Labbö, den französischen Botschafter in Berlin Francois-Poncet, den Gouverneur der Bank von Frankreich Labeyrie, füh rende Vertreter der französischen und der deutschen Wirt schaft sowie das Comitä France-Allemagne sah. Ferner waren u. a. der Präsident der deutsch-französischen Ge sellschaft, Professor von Arnim, Landesgruppenleiter Frankreich der NSDAP. Schleier und der Präsident der Deutschen Handelskammer in Paris, Hoffmann, erschienen.^ Der französische Generalkommissar sür die Inter nationale Ausstellung, Labbö, dankte der Reichsregie rung für ihre Beteiligung an der Ausstellung und wür digte in herzlichen Worten die Erfolge Deutschlands auf den Gebieten der Kunst, Wissenschaft und Technik. Han delsminister. Bastid feierte ebenfalls das deutsche Werk auf der Internationalen Ausstellung, das als ein Unterpfand für deren Erfolg angesehen werden könne. Spiegelbild der gelamlen Kultur Die Weihcrede hielt dann Reichswirtschaftsminister D r. Schacht, den der Führer und Reichskanzler beauf tragt hat,,ihn bei der feierlichen Eröffnung des Deutschen Hauses der Pariser Weltausstellung zu vertreten und der französischen Nation, ihrem Präsidenten und der fran zösischen Negierung aus diesem Anlaß die Grüße der Reichsregierung und des deutschen Volkes zu überbringen. Unter Hinweis auf die ehrenvolle Tradition, die die Hauptstadt Frankreichs auf dem Gebiete der großen well- i bedeutenden Ausstellungen besitzt, führte Dr. Schach: u. a aus: „Die Internationale Ausstellung Paris 1937 nennt j sich schlicht eine Ausstellung der Kunst und Technik im- Leben der Gegenwart. In diesen zwei Worten liegt un endlich viel. Sie umfassen nahezu alle Gebiete des geistigen und materiellen Schaffens, angesangeü von den kleinsten Notwendigkeiten des täglichen Lebens bis hinauf zu de» großartigsten Leistungen von Kunst und Wissenschaft. Da mit ist diese Schau ein getreues Spiegelbild der gesamten! Kultur und Zivilisation der Gegenwart. Welche starken Anregungen von einer solchen! Weltausstellung ausstrahlen können, mag Ihnen ein Blick: auf jenes gewaltige Bauwerk verdeutlichen, das der> Pariser Weltausstellung von 1889 ein bleibendes Andenken! gesichert hat. Ursprünglich nur gedacht als Wahrzeichen > der Ausstellung, wurde die kühne Eisenkonstruktion des Eiffelturms zum Symbol des technischen Fort-j schrilles der Neuzeit. Eisen und Stahl sind seitdem zumj sührenden Werkstoff unserer Zeit geworden. Unsere stähler nen Schifssriesen, die hochragenden Stahlskelette moderner Bauten, die Ströme und Meeresarme überspannenden Brücken zeigen, was die Technik aus dem damaligen Impuls zu schaffen vermocht hat. Alle Krülte lür den Neuaufbau Diese glänzende Aufstiegsperiode wurde dann von der Katastrophe des Weltkrieges unterbrochen, die allen Volks wirtschaften, Siegern und Besiegten, so schwere Wunden geschlagen hat, daß es heute noch nicht gelungen ist, sie zu heilen. j Die Politik jener unglückseligen Zeit hat der Menschheit 5 Jahre Krieg, 12 Jahre Reparationspsychose und 6 Jahre? Weltwirtschaftskrise gebracht. Wir können dieses Unglück leider; NuS-er Heimat an- -em Sach-eman- Dippoldiswalde. Ein Unfall trug sich gestern nach 18 Uhr an der Färberei Zeidler zu. Die Bahnhofstraße, die dort einen leichten Knick macht, kam in ruhiger Fahrt ein Beerwalder Einwohner auf seinem Motorrade herein gefahren. Ein 7 Zahre alter Knabe, der sich am Färberei grundstück aufgehalten hatte, wollte beim Nahen des Mo torradfahrers, ohne auf diesen zu achten, über die Straße nach dem Heisterbergk-Denkmal laufen. Trotz des scharfen Bremsens des Motorradfahrers wurde das Kind von dem stürzenden Motorrade noch leicht gestreift, konnte sich aber sofort wieder erheben und lief laut schreiend zu seiner Mut ter. Der Motorradfahrer aber, dem bei dem scharfen Bremsen das Nad wegrutschte, kam unter die Maschine zu liegen. Hilfsbereite brachten ihn in die Wohnung von Ta pezierermeister Hofmann, wo der Arzt einen Bruck) des rechten Unterschenkels kurz unterhalb des Knies feststellle. Außerdem hakte er blutende Wunden im Gesicht erlitten. Er mußte ins Krankenhaus Freital gebracht werden. Die Schuld trägt einwandfrei der Knabe in seiner kindlichen Unachtsamkeit. Das Nad blieb unbeschädigt. Dippoldiswalde. Gestern abend sand in der Reichskrone eine Tcilgruppenprobe unter den MG.-Verein«n von Schmiedeberg, Ulberndorf, Reichstädt, Reinhardtsgrimma, „ElbMusänger" und „Eintracht", Dippoldiswalde, unter Leitung deS Gruppenchor meisters Kantor Friedrich, Rabenau, statt. 106 Sänger waren er schienen, die von Gruppenführer Mieth herzlich begrüßt wurden. Diese Proben haben den Zweck, die Lieder für das Deutsche Bundessängerfest in Breslau (Ende Juli) einzuüben. Am 23. Juni findet eine solche Probe in Schmiedeberg mit denselben Vereinen statt. Chormeister und Sänger waren voll davon befriedigt, was auch in den Dankesworten an den Chormeister am Schlüsse des Abends Gruppenführer Mieth zum Ausdruck brachte. Am Diens tag fand eine solche Teilprobe in Höckendorf von den angrenzen den Vereinen mit 69 Mann statt. Auch dort fand sie Befriedi gung. — Reger Betrieb in der Kinderlandoerschickung. Am Don nerstag, den 27. Mai, reisen 15 erholungsbedürftige Kinder aus dem Kreisgebiet Dippoldiswalde nach dem Gau Kurmark, um dort bei gebefreudigen Bauern einige frohe Ferienwochen zu genießen. Am gleichen Tage werden 20 Kinder des Kreisgebietes gut erholt und lebensfroh vom Landaufenthalt im Gau Schlesien zurück- kchrcn. Das entscheidende Moment in der Kinderlandverschickung ist, dem erholungsbedürftigen Kinde in der bäuerlichen Pflege stelle Kräftigung und Erholung zukommen zu lassen. Jedoch ist der Erholungsgedanke nicht mehr in nur rein körperlichem Sinne auf- zufasscn. Neben dem Bestreben, das Körpergewicht des Kindes durch gute bäuerlich« Kost zu erhöhen, soll der junge deutsche Mensch durch das Erlebnis der Natur und des ländlichen Lebens seelisch aufgefrischt und charakterlich erzogen werden. Hilf auch Du dem Volk und Führer, eine gesunde, starke Jugend zu schaf fen und zu erhalten — zeichne Dich ein in die Gaststellenlisten der NSV. . .. . . ' Dippoldiswalde. Am Dienstag, den 25. Mat, begann an Ler Deutschen Müllerschule der 6. Kurzlehrgang, der mit 36 Teilnehmern voll besetzt war. Zugleich mit den vor einigen Tagen neueingetrenen Besuchern der Normallehrgänge wurden sie in einer kurzen Feier in den Schulverband ausgenommen. Die Flaggenhissung sand mit -einer kurzen Ansprache des Direktors sta t Zur Zeit wird die Schule von 81 Teilnehmern der Normallehrgänge und 36 des Kurzlehrganges besucht. Unter diesen befinden sich 23 Ausländer und 3 Besucherinnen. Alberndorf. Beim Begegnen eines in Richtung Dippol diswalde fahrenden Kraftradfahrers mit zwei talaufwärts fahrenden Personenkraftwagen wurde ersterer von einem ihm folgenden Lastkraftwagenzug überholt. Der Anhänger des Krastwogenzuges erfaßte dabei den Kraftradfahrer; er wurde zu Boden geschleudert und erlitt leichtere Verletzungen. Sein Rad wurde stark beschädigt. Oelsa. Mit der Einführung bes Sommerfahrplanes Hal sich auch einiges, in den Fahrzeiten unserer Auiolinie geändert. In Richtung Dresden sind di« beiden Frühfahrten einig« Minuten später gelegt, die zweit« Fahrt 8,10 fährt künftig bis Dresden durch. Die Fahrt nach Arveitsschlutz liegt «her, 17,07, die letzte Wochenlagsfahrt nach Dresden 18,43. Von Dresden kommt der erste Wagen hier 8,04 an, der nächste Wagen kommt erst 9,49 an. Der Mittagswagen sowie der letzte Wochcnkagswagen fährt fünf Minuten eher. Besonders zu begrüßen ist an Sonnabenden der Nachtwagen. Die Verbesserungen gegen früher sind augenfällig. Es gibt in beiden Richtungen fünf Fahrten, sonnabends sechs. Erstrebenswert wäre es, wenn die Nachtfahrt an allen Tagen durchgeführt werden könnte. Dresden. Am Mittwoch gegen 21 Uhr wurde die Feuerwehr nach Hamburger Straß« 88 d gerufen. Im Dachgeschoß der Zinn-, Blei- und Metallwerke Hugo Morgenstern war der Boden, in denk zur Verpackung von Bleiröhren 10 bis 15 Tonnen Stroh lagerten, in voller Ausdehnung In Helle Flammen geraten. Mit etwa zehn Schlauchleitungen wurde Im Innen- und Außenangrlfs bas vom Dachstuhl weithin lodernde Feuer in etwa 40 Minuten eingedämmt und in knapp zwei Stunden gänzlich nledergekämpft. Bel Len Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann schwer« Rauch- vergistmrgen und wurde sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Der studienhalber in Dresden weilende Leiter der Athener Feuerwehr und des Feuerlöschwesens In Griechenland, Oberst Paul Kara- pateds, nahm regen Anteil an der Arbeit der Dresdner Feuer wehr. — Bei prächtigem Sonnenschein fand am Mittwoch auf der Schiffswerft in Laubegast der Stapellauf LeS 600-Tonnen-Molor- fchiffeS „Heinrich" statt. Dieser Reubon ist ein Zeugnis dafür, daß es auch in der Binnenschiffahrt Mieder aufwärts geht. Ein stattliches Schiff haben die Männer der Schiffswerft Laubeg-ast n'pu gebaut. Ls wird für die Neue Deutsch-Böhmische Elbschiff- fahrts AG. in Dienst gestellt, sobald Innenausbau und Ausrüstung s fertig sind und die Maschine eingesetzt ist. Dieses Motorschiff ist ! LaS erste seiner Art, das auf einer sächsischen Werft gebaut wurde. Es wird di« Güte sächsischer Werkmannsarbeit auf her Elbe be kunden und nach Fertigstellung des Mittellandkanals LenSllber- schild mit den grünen Kurschwertern auch über die übrigen Binnen- wasserstraßen Deutschlands tragen. Pirna. Der aus Radeberg stammende Kletterer Otto Gebler, der bei Besteigung der Wehlnadel bei Rathen am Sonntag,, wie bereits berichtet, abgeflürzt war, ist im Pirnaer Krankenhaus sei nen schweren Verletzungen erlegen. Großschönau. Erst jetzt wurde hier ein Einbruch, der vor ! einigen Tagen in der evangelischen Kirche verübt worden war, aufgedeckt. Die Täter waren mit Nachschlüsseln einge drungen, hatten mit Stemmeisen die Opferkästen aufgebrochen und die Tür zur Sakristei mit einer Brechstange aufgewuchtet. Ihre Beute dürfte jedoch gering gewesen sein, zumal die Kirche keine Edelmetallgeräte birgt. Man vermutet, daß es sich um dieselben Täter handelt, die kürzlich im Mühlengrundstück in Hainewalde einen Einbruch verübt hatten. Lhemnih. Während der Abendvorstellung eines zur Zeit in Chemnitz gastierenden Zirkusunternehmens wurde ein Domp teur von einem Löwen angefallen. Der Mann wurde durch Tatzenschläge so schwer verletzt, daß ärztliche Hilfe erforderlich war. Zittau. Ein aus Dresden kommender Kraftwagen, in dem sich drei Erwachsene und zwei Kinder befanden, überschlug sich in der Kurve bei der oberen Schule in Waltersdorf (Lausche). Die beiden Kinder wurden durch starke Schnitt wunden verletzt. Ostrih. 2n einem Ostritzer Tertilbelrirb geriet die Arbeiterin Grohmann aus Ostritz mit der linken Hand in die Räder einer Krempelmaschine. Dabei wurden ihr vier Finger zer drückt. Die Bedauernswerte wurde in eine Zittauer Klinik überführt. ikamenz. Sturz von der Treppe. Als der im 70. Lebensjahr stehende Rentner Karl Noack seine kränkliche Frau vom Garten die Treppe hinauf in die Wohnung geleitete, kamen beide zu Fall. Während die Frau mit dem Schreck davonkam, erlitt Noack einen Schä delbruch, an dessen Folgen er starb. Ostritz P ier Ftnger eingebüß t. In elftem Textilbetrieb geriet die Arbeiterin Grohmann mit der sinken Haiid in die Räder einer Krempelmaschine. Dabek wurden ihr vier Finger zerdrückt. Sie wurde in eine Klinik geschafft. j Kirschau. .171 Hühner erstickt. Im Anwesen des KleintierhalterS Ritscher in Kleinpostwitz geriet im Hühnerstall durch einen Ösen ein Brett in Brand. Durch Raucheniwickluna kamen die im Stall untergebrachlen 171 jungen Hühner ums Leben. Olbernhau. Feue^ durch Blitzschlag. Bei einem Gewitter schlug im benachbarten Sorg au der Blitz in die große Scheune des Mehnertschen Gutes. Trotz schnellster Hilfe konnten infolge schwieriger Wasser beschaffung nur einige Schweine und Tauben gerettet werden. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder^ Schweren Schaden richteten die über Ansprung und Zöblitz niedergegangenen wolkcnbruchähnlichen Regengüssen ans Fluren und Feldern an. Wettervorhertase des Neichswetter-ienftes AuSgabeort Dresden für Freitag: Vorwiegend wolkig, einzeln gewittrige Schauer, Kühls mäßige westliche Winde. Wetterlage: An der Südseile eines westlich Nor-> wegenS gelegenen Tiefdruckgebiets dringt in Sachsen nach stärkerer Gewikterlätigkeil am Donnerstag kühlere Meeres luft ein und wird das Wetter vorübergehend etwas unbe ständig gestalten. Am Freilag bleibt es kühler und bei west lichen bis nordwestlichen Winden treten noch einzelne ge« wikkrige Schauer auf.