Aus der Heimat Beilage zur „Weißeritz-Zeitung" Schicksale des Rittergeschleä^ts von Theler (Schluß.) So stammt aus dem Jahre 1635 die wenig erfreuliche Nachricht, daß zwischen dem Junker Wolf Theler auf Reichenbach und seinem Gast, dem Pastor aus Großgrabe, ein in der Trunkenheit beider zunächst scherzhaft begonnener Zweikampf infolge eingekretener Ver wundung jedes der Fechtenden zum ernsten Duell ausgeartet sei und mit dem Tode des am stärksten verunnüchterten Pastors geendet habe. Ferner muß ein Wolf Theler auf Nieder-Gurig, zumal im Rau sche, ein gemeingefährlicher Zeitgenosse gewesen sein. Von ihm heißt es> daß er unter den Menden als sogenannter Bauernschreck gegolten und 1641 sogar auf dem Markte der Stadt Bautzen erhebliche Ex zesse verübt habe. Ein Vorfall auf dem Hofe -er Frau von Lewald auf Crostau aber beweist, daß dieser Ritter selbst gegen Frauen seiner Standesgenossen sehr unritterlich auflrelen konnte. — Einen überaus tragischen Ausgang nahm am 6. Juli 1698 ein Vek- ternbesuch in Neschwitz. Der darüber im Hauptstaatsarchiv befind liche Bericht ergibt, daß der Ausdruck „wilde Gesellen" für die Theler bis Ende des 17. Jahrhunderts ein noch gemäßigter ist. — Der Hergang spielte sich folgendermaßen ab: Major Wolf Heinrich Theler auf Rehnsdorf und sein Bruder, der Leutnant Caspar Gottlob Theler auf Wendifch-Paulsdorf veruneinigen sich beim Kartenspiel als Gäste bet Wolf Ehrenreich Theler aufNeschwitz derartig, daß sie blankzogen und auf einander losgingen. Der Hausherr wirft sich, um einen Brudermord zu verhindern, zwischen die Kämpfenden. Die gut gemeinte Vermittlung kostete dem Neschwitzer das Leben! Ein stark nachgedunkeltes Oelbild im Herrenhause zu Sariksch hat^dteses Drama bet den Thelerschen Nachkommen lebendig erhalten. Erben des Gefallenen aber waren jene schon genannten Georg Bernhard und Karl Gottlob Theler, -le im Teilungsvertrag auch den angeblichen Schatz im Neschwitzer Schlosse nicht zu erwähnen vergaßen. Der letzte, männliche Nachkomme der älteren von Theler schen Li nie war der Obrtstwachtmeister Hans Christoph von Theler, der 22 Jahre vor seinem tm Aahre 1742 erfolgten Tode Sa ritsch gekauft hatte und auch dort starb. Er liegt in Neschwitz begraben. Genanntes Rittergut aber befindet sich noch heute- tm Besitz seiner Ururenkelin, Fräulein Fiedler.