Volltext Seite (XML)
— 766 — Anläßlich der Landdienstbesprechung der sächsischen Erzieherschaft Mitte November 1936 in Dresden betonte der Leiter der Sächsischen Staalskanzlei, Ministerialdirektor Lahr, iz. a.: „Wichtiger als mancher Wissens'ballast über fremde Völker ist dis Kenntnis der Heimat in ihrer Vielfalt und Schönheit, in ihrer Ge schichte und Kultur. Volkstum und Heimat, Blut und Boden, sind nicht umsonst grundlegende Wertbegriffe des Nationalsozialismus. Nur der ist bereit, bis zum letzten Blutstropfen für die Heimat und das Vaterland einzutreten, der sich zu ihnen bekennt und stolz auf sie ist." Als Richtlinien für diese Erziehung stellte Ministerialdirektor Lahr zehn Leitsätze auf, von denen der erste lautet: „Liebe Deine Heimat und schütze Dein Volkstum." Möge dieser Beitrag zur Forderung der Heimakgeschichte und Hei matliebe beitragen und bei allen Geschichts- und Heimatfreunden eine gute Aufnahme finden. Rapf. Heimatgedenktage der Dippoldiswaldei: pflege im Jahre M7 Zusammengestellt von Siegfried Störzner, Dresden. Vor 650 Jahren, am 20. Mai und 27. Juni 1287, wurde der Dippoldis- malder Bergbau vom Landesherrn bestätigt. Die sächsischen Fürsten be sahen schon damals hier Silberzechen. Zur Blütezeit waren hier usn 1600 wohl 118 Bergwerke im Betrieb. Schon Mitte des 13. Jahrwunderts hatte Dippoldiswalde Bergwerke. Die Stadt besah damals das Brau- und Marktrecht. Vor 600 Jahren, 1337, am 6. Oktober, wurde der kostbare Höckendorfer Attar fertiggestellt und am 3. Noember genannten Jahres feierlich geweiht. Er war eine Stiftung des bekannten reichen Ritters Conrad von Theler. Vor 300 Jahren, 1637, wurden die Dippoldiswalde«: Kirchenglocken ge gasten. Der Guh wurde vom Stadtrate an Martin Berger, Glocken- und Rotgicher zu Dresden, verdungen. Er erhielt bei der großen Glocke drei Toler für jeden Zentner, bei den beiden kleineren aber 3'/- Taler für den Zentner. Der Rat lieferte die Glockenspeise und stellte einen Tagelöhner zu Hilfsdiensten. Zu dem Ofen wurden 400 Ziegel gebraucht. Der Guh ward in Dippoldiswalde ausgesührt. Die grohe Glocke wog 38 Zentner und kostete 114 Taler, die mittlere wog 17,5 Zentner und kostete 61 Taler, die kleine wog 8 Zentner und kostete 28 Taler. Vor 175 Jahren, am 1. Juli 1762, fand bei Reichstädt ein Gefecht zwi schen den sächsisch-polnischen Pulk-Husaren des Obersten von Scheibel und den Preußen statt. Bei der Attacke siel Mustapha Sulceviccz. ein Talaren- premierleulnant. An ihn erinnert noch heule das bekannte Tatarengrab und -denkmal zwischew der Stadt und der Dippoldiswalder Heide. Halb mond und Sterne schmücken den Obelisken. 3m genannten Jahre befand sich lange Zeil am Windberg ein Lager Dauns, während bet Pretzschendorf nach der Wilden Weihens; zu eine Hohe . das Heerlager des Prinzen Heinrich von Preuhen bildete. Vor 17S Jahren, 1762, wurde die Cohmannsdorser Mühle neu erbaut. Sie war im Jahre vorher das Opfer eines verheerenden Brandes gewor den. Eine erhaltenswerte Skulptur zeichnet das Portal aus. Vor 125 Jahren, am 18. April 1812, brannte das Erbgerichl zu Ober carsdorf ab. Besitzer war der Erbrichter und Landschöppe Johann Gottlob Flemming. Im gleichen Jahre war am 6. März abends 10 Uhr in Lübau Groh- > feuer, Lem das Bauerngut dit Pahlihschin zum Opfer fiel. Ferner am 10.!