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Bunt- und großblättriges Immergrün als Ampelpflanze »°° *«> Das gewöhnliche Sinn- oder Immergrün ist eine alte Vertraute unserer Haus- und Bauerngörten und hat sich, weil es winterhart ist, auch auf unseren Friedhöfen allenthalben sehr beliebt gemacht. Es kommt besonders auch in schattiger Lage noch gut durch und wird Seshalb vielfach als Rasenersatz verwendet. Die Winterhärte des Immergrüns ist im lateinisch- zotanischen Ausdruck dieser dankbaren Ein- iassungspslanze (Vincs —von vinco, besiege, nämlich den Winter) schon treffend angedeutet. Vas glänzend-dunkelgrüne Laub und die je nach Art hellblauen oder roten, violetten, pur purnen, weihen, meist zu Ostern hervorkommen den zahlreichen Blüten bilden ein sehr dank bares Schmuckmaterial für den Mittagsttsch oder zur Ausschmückung bei festlichen Ge legenheiten, und schon deshalb sollte sie in keinem Garten fehlen. Auch als Binde werkstoff ist sie brauchbar und empfehlens wert; denn wie niedliche Kinderkränzchen 'affen sich vom Frühjahr bis zum Spätherbst gerade von diesem Freiland-Immergrün (Vincs minor) bzw. von ihren widerstandsfähigen und dauerhaften Blattranken anfertigen! Doch sei besonders auf eine Abart des ge- röhnlichen Immergrüns, nämlich des bunt- blättrigen Immergrüns, hingewiesen, das latei- usch Vincs msjor (großblättrig, im Gegen- ' Zeichnung: Blumterg M DaS vuntblSttrige Immergrün als HSngepflanze satz zu minor, kleinblättrig) kol. sur. vsrie- gstis (mit gelbbunten Blätern) heißt und eine - ganz hervorragende Ampelpflanze ist, derer Schmuck durch die Blüten im Frühjahr noch wesentlich gehoben wird. Es lassen sich davon wahre Schaupflanzen heranziehen, die an paffender Stelle aufgestellt oder unter Bäumen usw. aufgehängt oder in eine Steinvase aus gepflanzt, hervorragend wirken; nur darf man sie nicht vertrocknen lassen, denn sie brauchen sehr viel Wasser. — Auch für Dalkonkästen, die nicht in voller Sonne stehen, eignen sie sich vorteilhaft; sie verlangt allerdings eine sehr nahrhafte Pflanzerde und im Laufe des Sommers (Mai-September) häufige Dung- güsse. Einen Nachteil hat diese großblättrige, gelbbunte Abart allerdings: sie ist nicht winter hart, weshalb man sie in einem srostsreien, aber Hellen Raum überwintern sollte. Dagegen ist sie als Ampelgewächs auf dem geschloffenen Balkon, in der Loggia, am Kalthaus oder im kühlen Zimmer usw. (nicht über 10 ° L Wärme im Winter) selten schön und zuverlässig; wenn sie aber im Winter zu warm steht, läßt sie die Blätter fallen. — Die Vermehrung aller Immergrünarten erfolgt durch Teilung oder Stecklinge im Mai; nach Bedarf wird sie von Mai bis August in einen größeren Tops verpflanzt. Scholle, Hof und Haus Gartenarbeiten, die wir im Mai nicht ver gessen dürfen. 3m Mai ist es auch mit den letzten Auswirkungen des Winters endgültig zu Ende, und wenn die in der Mitte dieses Monats oft auftrctendcn kalten Tage vorüber sind, bestehen gegen das Aussäen oder Her ausstellen frostempfindlicher Pflanzen keine Be denken mehr. Der Blumenfreund wird nun nach und nach die Zimmerpflanzen auf den Balkon und in den Garten bringen, da mit sie sich in freier Luft gesund weiter- cntwickeln können. Die Balkonkästen werden mit neuer Erde gefüllt und mit Pe largonien, Petunien und anderen Blumen oder in schattiger Lage mit Fuchsien bepflanzt. Auf die Blumenbeete kommen Astern, Löwenmäulchen, Levkojen, auch Dal?.ienknollen und was sonst wegen Frostgefahr noch nicht ins freie Land gebracht werden konnte. — Auch im Gemüsegarten sind die letzten Pflanz- sowie die Säarbeiten vorzunehmen. Bohnen werden ausgesät, Tomaten, Kürbis und Gurken ausgepflanzt; auch an Sellerie und Majoran denken wir. Hinzu kommt noch eine zweite Saat von Erbsen, ein weiteres Pflanzen von Kohlrabi und Salat. Ferner ist die Zeit für die Rosenkohl- und Grün kohlaussaat gekommen, wofür wir ein be sonderes Beet Herrichten müssen. — Im Obst - garten gibt cs gleichfalls wichtige Arbeit. Wenn die Blütenblätter abfallen, muß die Nachblüten spritzung, die wichtigste aller Maßnahmen gegen Obstmade und Fusi- kladium, vorgenommen werden. Auch aufBlut- , lause ist zu achten. Weiterhin mag ein Wässern der Ob st Pflanzung bereits wtig werden. Einem oft durch Trockenheit crvorgerufenen starken Abfallen kleiner Früchte wird dadurch vorgcbeugt. Auch die Erdbeeren sind bei Trockenheit für ein Gießen dankbar. Ihre Früchte neigen sich schon jetzt jur Erde und müssen durch Unterlagen von Holzwolle oder ähnlichem Material vor einem Beschmutzen geschützt werden. Vielleicht ist auch ein erstes Entrankcn der Pflanzen erforder lich. — Bei alledem ist fleißig zu hacken and zu jäten, damit Unkraut den Wuchs der Nutzpflanzen nicht hemmen kann. Im Mai stehen die meisten Pflanzen erst im Be ginn der Entwicklung, und aufmerksame Pflege ist jetzt ganz besonders wichtig. Schfd. Das Auspslanzen von Tomaten geschieht am besten erst nach den Eisheiligen. In warmer Lage kann es früher erfolgen, wenn für einen Frostschutz gesorgt wird. Wesentlich für die frühe Entwicklung der Pflanze ist aber nicht allein die Auspflanzungszeit, sondern vor allem eine gute Borkultur. Die Pflanzen müssen kurz gedrungen und kräftig sein. Haben sie bereits kleine Früchte angesctzt, so werden diese sich weiter entwickeln, während Blüten nach der Pflanzung zumeist abfallcn. Schfd. Fangkäfig für Geflügel. Wenn ein be stimmtes Huhn aus irgendeinem Grunde aus größerem Bestände herausgefangen werden soll, entsteht gewöhnlich eine große Aufregung unter dem Hühnervolk. Dies ist bei Benutzung eines Fangkäfigs nicht mehr der Fall. Nach der Abbildung kann man sich leicht einen Fang- Zelchnung: Zambonh M Fangkäfig für Geflügel Käfig Herstellen. Man stellt den Käfig vor das Schlupfloch des Stalles und öffnet den einen Schieber, während der andere natürlich ge- schlossen bleibt. Die Tiere treibt man dann in den Käfig. Durch den an der- Oberseite ange- brachten Deckel kann man nun das betreffende Huhn leicht herausnehmen. Die nicht be nötigten Tiere können nach Oeffnen des vor deren Schiebers entweichen. Rl. Fütterung der jungen Kaninchen. Junge Kanincken. mit denpn iräter neriiibtet m»rw>n soll, «rsordem eine ganz bestimmte Ernährung. Vor allem müssen sie Nährstoffe bekommen, die den Knochenbau und überhaupt die Bildung der Gewebe und Muskeln begünstigen. Dazu ge hört ein kalk- und eiweißreiches Futter. In der wärmeren Jahreszeit muß die Hauptnah rung der jungen wachsenden Tiere gutes Grünfuttcr bilden. Dazu als Beifutter noch etwas Wcichfuktcr und Körnerfutter. Auch mutz immer gutes Heu in der Raufe sein. Junge wachsende Kaninchen müssen reichliches und nahrhaftes Futter bekommen, damit sie sich rasch entwickeln. Dabei dürfen sie aber auch nicht gemästet werden. Wenn die Tiere fett werden, dann lässt die Wachstumsfreudigkeit nach, und auch die spätere Zuchtfähigkeit wird schädlich beeinflußt. Besonders mutz auf die Ernährung lunger Rammler gesehen werden. . Sie müssen wohl eine kräftige, eiweißreiche Koji bekommen, damit die Wachstumsfrcudigkeit er halten und gefördert wird; man soll aber auöp darauf bedacht sein, daß durch eine allzu reichlich k Ernährung die Geschlechtsreife nicht zu früh ein - tritt. Weichfuttcr sollen sic in den ersten Mo naten nicht bekommen. ldr. Hn. Erkrankungen von Menschen an der Psitta- Kosis (Papageienkrankheit). Die Vcrbrcituno der Papageienkrankheit in Deutschland ist größer als allgemein angenommen wird. Es sind zum Beispiel in Deutschland in den Jahren 1931 bis 1935 285 Personen an Psittakosis er krankt und davon 54 gestorben. Deutschland hat damit die meisten bekanntgewordenen Psittakosiscrkrankungcn der Welt überhaupt aufzuweisen. Aus diesem Grunde muß immer wieder darauf aufmerksam gemacht werden, daß bei dem Umgang mit Papageien größte Vor sicht geboten ist. ' Lk. Makrele vom Rost mit Kräuterbutter. Was man haben muß: Paniermehl, Makrelen, Salz, Zitrone, Butter, Kräuter. Wie es gemacht wird: Die Makrelen werden entgrätet,, ge waschen, gesalzen und mit Zitrone oder Essig beträufelt, paniert, auf den Rost gelegt und mit Oberhitze gcbratcn. Beilage Kräuterbutter. Man kann die Makrelen natürlich auch mit Gräte zubereiten. — Das Gericht ist für vier