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s Iungeoakfinomykos« Krim Rind. Eine Kälbe frißt schlecht. Bei der Unter suchung der Zunge stellte ich fest, daß an der Stelle, wo die Zungenspitze in den Zungen- rücken in der Vertiefung übergeht, sich Grannen festgesetzt haben. Wie ist dem Uebel übzuhelfen? R. P. Antwort: Bei der fraglichen Erkrankung an der Zunge handelt es sich um die bei Rindern häufig zur Beobachtung kommende Zungcnaktinomykose. Wenn eine rechtzeitige Behandlung nicht eingeleitet wird, dann die Schwellung und Schmerzhaftigkeit der Zunge so stark werden, daß das erkrankte Tier überhaupt nichts mehr aufzunehmen imstande ist. Es wird sich dahet empfehlen, möglichst umgehend für eine sachgemäße Behandlung des Tieres Sorge zu tragen. Bei der aktinomy- kotischen Holzzunge ist nach den bisherigen Er fahrungen in 90 V» der Fälle , eine Heilung mit Iodkali möglich. Jedoch iss hierbei auch eine örtliche Anwendung von Jodtinktur, 2od- oasogen oder Lugolscher Lösung zur Ver stärkung der innerlichen Iodkaliwirkung er forderlich. Die Tagesmenge von Iodkali be trägt für ein Rind 6 bis 10 g. Diese Menge wird je zur Hälfte mit einer Flasche Wasser verdünnt eingeaeoen. Die lokale Jodtinktur- Verabreichung ist am besten mit Bepinselungen auszuführen. In der Regel ist bereits nckch wenigen Tagen ein Erfolg nach Durchführung dieser Behandlung wahrzunehmen. Nach etwa drei Wochen, d. h. nachdem das Tier lS0 bis 200 g Iodkali erhalten hat, erscheint die Zunge in der Regel abgeheilt. Zur Vermeidung einer erneuten Erkrankung empfiehlt es sich jedoch, die Behandlung noch einige Zeit länger fortzuietzen. In neuerer Zeit sind erfolgreiche Behandlungen durch Impfung mit dem Impf stoff »Katusan" ausgeführt worden. Lk. Ziege leidet an chronischem Rasenkatarrh. Eine vierjährige Ziege leidet schon seit acht Wochen an Atembeschwesden (ohne Husten), geschwollenem Kopf und eigentümlich schnarchendem Geräusch in der Nase und Luft röhre. Das Tier trinkt und frißt fast nicht mehr, hält das Maul offen und riecht seit einigen Tagen unangenehm aus dem Halse. Die Ziege ist stark abgemagert und hat kahle Stellen in der Backengegend. Was kann ich dagegen tun? L. S. Antwort: Ihre Ziege leidet an chroni schem Nasenkatarrh. Es ist aber noch mög lich, daß eine Zahnerkrankung das Leiden kompliziert. Spritzen Sie die Nasenhöhlen mit zweiprozentiger Wasserstoffsuperoxydlösung aus und lassen Sie Terpentindämpfe ein atmen (ein Eßlöffel voll auf ein Liter heißes Wasser). Sollten Sie im Maule kranke Zähne finden, so lassen Sie diese vom Tierarzt entfernen. Sch. Rachitis bei Hühner«. Iunghennen haben dünne, schwache Beine, so daß sie ihren Körper nicht halten können und Umfallen. Muß ich den Tieren mehr Kalk verabreichen? D. 3. Antwort: Die bei den Iunghennen be- obachteten Krankheitszustände sind als Rachitis oder Knochenweiche anzusprechen, die in der Regel bedingt wird durch einen Mangel der Nahrung an phosphorsaurem Kalk und Vita minen. Die Bekämpfung der Krankheit hat daher in einer Umstellung der Haltung und Fütterung zu bestehen, indem den Tieren bei gutem Weiler möglichst Aufenthalt im Freien gewährt wird. Als Futter sind neben Körner und Wcichfuttcr Leguminosen, wie seiugs- schnittene Luzerne oder Klee, zu reichen. Als Futterzusätze empfehlen sich auch Flcischfuttcr- mehl, Fischfuttermehl; ferner können fein zerriebene und getrocknete Eierschalen oder auch Schlämmkreide erfolgreich bei der Bekämpfung der Krankheit Verwendung finden. Lk. Junge Gänse legen weich« Eier. Ist dies eine Krankhcitscrscheinung? Die Tiere haben Auslauf ustd erhalten Hafer und gedämpfte Kartoffeln. Wie läßt sich das Leiden beheben? F. Sch. Antwort: Das Legen weicher Eier und die Krankheitserscheinungen bei der Gans haben wahrscheinlich eine Erkrankung der Legeorgane als Ursache. Solche Fälle kommen bei Gänsen gelegentlich vor, sie führen sogar nicht selten zum Tod.» Es läßt sich nicht viel tun. Lassen Sie das Tier nur frei laufen; natürliche Haltung hat sich als am zweck mäßigsten erwiesen. Empfehlenswert sind täg lich zwei Spülungen des Lcgedarmes mit einer schwachen lauwarmen Lösung von übermangan saurem Kali. vr. Brauer. Knochenfe». Was ist unter Knochenfett zu verstehen, und woher kann ich solches beziehen? In der hiesigen Gegend scheint man diesen Artikel nicht zu kennen. M. Z. Antwort: Knochenfett wird durch das Auskochen zerkleinerter Knochen oder durch Extraktion derselben mit Benzin gewonnen. Es ist entweder gelb oder weißlich gefärbt. Gereinigtes Knochenfett wird zum Schmieren von Maschinen verwendet, ungereinigtes ge langt zur Verarbeitung in der Seifen- und Stearinfabrikation. Zu beziehen ist Knochen fett wahrscheinlich von Handlungen, die sich mit dem Bertrieb von Maschinenöl befassen, viel leicht auch von chemischen Fabriken, die sich mit der Verarbeitung von Knochen befassen (Gcla- tinefabriken, Knochcnmehlfabriken). Sch. Welche raschwüchsige Brennholzart pflanze ich aus schwerem Tonboden? Wie hoch belaufen sich die Kosten für V« da? Welche Vorarbeiten gehören zum Pflanzen? Die zu bepflanzende Fläche war bisher Wiese. I. Sch. Antwort: Zum Anbau eignet sich auf schwerem Tonboden nur die Eiche, und zwar, wenn der Tonboden etwas trocken ist, in Mischung mit Weißerle, die sehr raschwüchsig ist, und wenn der Boden feucht ist, mit Rotcrle. Diese Holzarten haben allein die Fähigkeit, mit schwerem Tonbodcn fertig zu werden. Da die Fläche Wiese war und damit auch einen gewissen Stickstoffgchalt haben wird, könnte unter Umständen auch der Eschcanbau in Mischung mit Erle in Frage kommen. Ab Vodcnvorbcreitung ist es am zweckmäßigsten ticfgelockcrte, 40 om breite Grabenstreisen in Abstand 1,30 m von Mitte zu Mitte anzu- fertigen und in den Reihen einjährige Stiel- cichensämlinge im Abstand von 50 om zu pflanzen. Außerdem wäre die Fläche etwa im 3-m-Ouadratverband mit kleinen Erlen zu überpflanzen. Als Frostschutz und boden- besscrnde Holzart könnte schließlich auch noch die den naß-strengen Boden vertragende Weiß buche, die außerdem auch ein wertvolles Werk- Holz liefert, der Eiche beigemischt werden. Die Kosten für das Pflanzgut, das in einer an erkannten Forstbaumschule gekauft werden soll, können etwa 50 RM. je V» ko betragen, Bodcnvorbereitung und Pflanzarbeit kann mit eigenen Arbeitskräften durchgeführt werden. Or. Binder. Drahtwürmer vernichten Kartoffelsaat. Ich sende einige Würmer ein, die ich seit längerer Zeit in meinem Gartcnboden finde. Die Würmer bohren gepflanzte Kartoffeln an.' Der Befall ist so stark, daß die Knollen nicht, treiben und später welken. In meinem Mist beet, in dem ich auch etwas Salat pflanzte, wird dieser von den Würmern bevorzugt. In meinem Komposthaufen vermehren sich die Würmer besonders stark. Trotz größerer Kalk- gabcn ist den Schädlingen nicht beizukommcn. Um welche Schädlinge handelt es sich, und wie muß ich sie bekämpfen? R. T. Antwort: Die übersandten Würmer sind Larven von Schnellkäfern und werden allgemein als Drahtwürmer bezeichnet. Auf kleinen Flüchen hat sich das Auslegen von Kartoffeln, welche die Würmer anlocken, bewährt. Die Kartoffeln werden nach einigen Tagen aus- gcgraben und mit den daran haftenden Würmern vernichtet. Da Sie bereits Kartoffeln gepflanzt haben, ist es am besten, diese mit den Schädlingen zusammen herauszunehmen und wie oben gesagt zu behandeln. 2m übrigen soll Actzkalk, flach in den Boden gebracht, ungünstig auf die Drahtwürmer wirken. Ihren Kompost entseuchen Sie am besten mit Schwefelkohlen stoff. Sie bohren in den Komposthaufen 15 bis 20 om tiefe Löcher und geben je Quadrat meter 250 bis 300 oom Schwefelkohlenstoff (feuer- und explosionsgefährlich). vr. 2. Frostspanner zerstört Apfelblüte. Meine Apfelbäume haben guten Dlüten- ansatz, doch ehe die Bäume zum Blühen kommen, sind die Knospen zerstört. Das ist schon seit Fahren so. 2ch habe Anfang März mit lOprozentigem Obstbaumkarbolineum und Ende April mit t/zprozentigem Nosprasit ge spritzt. Welcher Schädling zerstört die Blüten? N. Z. Antwort: Die eingesandte .Zweigprobe war von den Raupen des kleinen Frost spanners befallen. Zur Bekämpfung dieses Schädlings spritzen Sie sofort die Bäume mit einprozcntigem Nosprasit. Sollte nach der Spritzung Ncgenwettcr cintrcten, so ist dir Arbeit bei trockener Witterung zu wiederholen. Da das Mittel arsenhaltig ist, so sind eßbare Untcrkulturen vor dem Genüsse gut zu waschen. In Zukunft legen Sie im Oktober Raupen- lcimringe um die Baumstämme. Diese müssen bis Anfang Februar füngisch gehalten werden, und dann werden sic abgcnommcn und sogleicb verbrannt. Rz. Brdi«s»«gr» für die Vemrtwvrtnng dm« Anfrage«: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich Ard« Anstage muß genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersatz öo Rvf. bcizusügen. '^fragen ohne Porto werde» nicht beantwortet. Stur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheit«, die sich nicht dem Rahme» dieser Beilage anpassen, wird keine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Tchriftleitnng: Bodo Labe». Rendamm. — All«Lnsendmrgr» -» di* Sch^ttl-itun^ auch Anstagen, sind »- - '»en an den Verlag I.Neumann, Neudamm (Bez.Ffo.)