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TWNKSN umd Sport MrMrz, Schalle, Hamburg, Worms Nack der erste» Meistcrschaftsrundc. Nach den Spielen am Sonntag ist die erste Nnnde der s Gangrnppenkämpfe nm die deutsche Fußballmeisterschaft ab geschlossen. Es folgen nunckie Rückspiele, bei denen wiederum > jeder Baumeister drei Spiele gegen seine Grnppcnpartncr aus- j zutragen hat. In der ersten Gruppe liegt der Hamburger SV., j der iu Dresden den BE. Hartha mit 3 : v besiegte, ungeschlagen I an der Spitze, während der Sachsenmeister bereits drei von s sechs Punkte» verloren hat. Da Hindenburg-Allenstein über- i raschend ein 2:2 Unentschieden gegen Beuthen 09 hcrausholte, j sind die Schlesier ans den letzten Platz gefallen. In der zweiten Gruppe hat Hertha-BSC. alle Aussichten ! ans einen Sieg verloren, da Werder-Bremen in Berlin mit ' 3:1 siegte. Die Bremer liegen jetzt auf dem zweiten Platz hinter Schalke 04. Die „Knappen" haben am Sonntag in Stolp ein wahres „Schützenfest" veranstaltet, als sie den Pommern- meister Victoria, der noch ohne Punkte ist, mit 8:0 besiegten. Die dritte Gruppe wird von Wormatia angeführt. Die Wormser haben zwar einen Verlustpunlt, da sie in Stuttgart gegen den VfB. 0:0 spielte», aber ihr Vorsprung vor den Stuttgartern ist trotzdem gut, da der VfB. schon drei Ver- lustpnukte aufweist. Mit je 2:4 Punkten stehen Kassel und Dessau 05 am Ende. Dessau ist am Sonntag in Kassel mit 0 :2 Toren besiegt worden. Allein in der vierten Gruppe fehlt »och ein Spiel, das Fortuna-Düsseldorf und der VfR. Köln nachzuholen haben. Hier hat sich der deutsche Meister l. FL. Nürnberg klar an die Spitze gesetzt, da am Sonntag Fortuna ans eigenem Platze mit 1 :3 besiegt wurde. Waldhof hält den dritten Platz, konnte allerdings am Sonntag das „Schlußlicht" VfR. Köln nur knapp mit 1: 0 besiegen. ! Kutschbach wieder Sieger. DaS zweite Berufsfahrer Stra ßenrennen dieses Jahres, „Ruud nm Dortmund"/ brachte er- ! »cm einen Sieg von Kutschbach, der bereits eine Woche zuvor I Berlin—Cottbus—Berlin gewonnen hatte. k WsKsMwLMMßL Devisenkurse. Belga (Belgien) 41,93 (Geld) 42,01 (Brief-, dän. Krone 54,64 54,74, engl. Pfund 12,235 12,265, franz. Franc 11,125 11,145, holl. Gnlden 136,20 136,48, ital. Lira 13,09 13,11, norw. Krone 61,49 61,61, österr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 47,04 47,14, schwcd. Krone 63,08 63,20, schweiz. Franken 56,79 56,91, span. Peseta 16,98 17,02, tschcch. Krone 8,646 8,661, amer. Dollar 2,488 2,492. Amtlicher Grosimarkt ,ür Getreide- und Futtermittel zu Berlin. Die Zufuhren in Weizen und Roggen blieben auch am Montag gering. Weizen war von den Mühlen weiter zu kaufen gesucht, während die Nachfrage nach Roggen nicht so lebhaft war. Das Mehlgeschäst bewegte sich in alten Bahnen. Futtergetreide und Jndnstriegerste gelangten kaum zum An- ' aebot. Auf dem Berliner Flcischgrostmarkt vom Montag zeigte sich, obwohl das Fleischgeschäft in den Ladensleischereien wie stets gegen Monatsschluß ruhiger ist, guter Bedarf, und das Geschäft verlief bei Schweine- und ausgesuchtem Rindfleisch glatt, sonst ruhig. Die Notierungen blieben für Rind-, Kalb- und Schweinefleisch unverändert, für Hammelfleisch fast unver ändert. Es wurden gezahlt in NM. für 50 Kilogramm: Rind fleisch 52—78, Kalbfleisch 68—95, Hammelfleisch 60—103, Schweinefleisch 70, do. von auswärts 66—70, geräuckerter Speck mager 98, do. fetter 94,50. Mehr Gas gebe« da vorne! Neulich auf einer großen Ausstellung wat es. Ge rade schob mich der Menschenstrom an irgendeiner Welt rekordmaschine vorbei, als mit einem Male das Gewühl stockte und es weder vorwärts noch rückwärts ging. Neu gierig sah ich mich um, wütend über den unfreiwilligen Halt, als ein kleiner Stepke sich vor mir aufpflanzte und mit einem kräftigen „Heil Hitler, Herr Lehrer!" mir ver trauensvoll die Hand reichte. Ich gucke einmal, ich gucke zweimal: wahrhaftig, das ist doch der Kurt Fischer, der im vergangenen Jahre noch in meiner Klasse saß! Aber wie hat sich der Stubenhocker und Schwächling verändert: frisch und gesund steht er vor mir, das blühende Leben! „Du hast dich aber fein rausgemacht, Kurt", sage ich und drücke ihm die Saud. „Dit warst wohl beim Militär?!" „ . . . Du hast dich aber fein rausgemacht, Kurt!" Zeichnung: Beho. „Wenn auch das utcht gerade, Herr Lehrer", lacht sein Vater über das ganze Gesicht, „aber er war auf dem Lande; die Bauern haben ihn vier Wochen lang unter der Fuchtel gehabt." „Wunderbar war das!" bestätigt Kurt und stemmt sich mit aller Macht gegen die andrängende Menschenflut. (8. Fortsetzung.) „Es wird vielleicht möglich sein. Wir wollen tun, was wir können!" Stach war sehr froh. Die Verwandtschaft mit der bösen Baronin hatte nun doch noch Glück für ihn und seine Familie gebracht. Gerti hatte den Eltern von den Verhältnissen im „Salon" erzählt. „Wir müssen ihnen Helsen. Sie sind nett. Sie kriegten einen schönen Schrecken, als ich sagte, ich wäre eine Klotze. Sie dachten, ich nähme das übel, was sie über die fremde Tante gesagt hatten. Aber als ich ihnen erzählte, daß wir sie selbst nicht kennen, da haben sie sich gefreut!" Herr und Frau Klotze hatten den Besuch Gertis weiter ausgebaut. Sie halten im Kunstsalon reichlich eingekauft, und sogar das Geld, das die Tante verweigerte, einfach vorgestreckt. Sie waren vermögend und brauchten es zur Zeit nicht — und da die Erbschaft der Stachs gewiß und unanfechtbar war, war es ja auch ganz sicher angeleg» Gerti lief oft zu Stachs. Sie hatte eine große, verschwiegene Liebe zu Elga gefaßt. Stundenlang saß sie bei ihr im Laden. Es konnte kein liebenswürdigeres, klügeres, an stelligeres kleines Mädchen geben, als die Gerti in Elgas Gegenwart. Ihre Schularbeiten und ihr Betragen zu Hause wurden freilich davon nicht berührt. Sie war launischer und un gezogener als je. Die vier Stachschen Töchter, besonders Hella, schilder ten zuweilen, jetzt vom überwundenen Standpunkt aus und also mit Humor, Wesen und Bosheiten der Tante Tie Eltern Klotze sahen sich dabei wohl erstaunt an. Wie sehr erinnerte manches, was sie an ihrer Tochter beobachteten, au diese ferne, fremde, neu aufgctauchte Verwandte. -Ja, ja, Familie!" seufzte Wohl Doktor Klotze. Gerti selbst lauschte gespannt. Sie konnte unbändig lachen, wenn die Mädels seltsame Zuge der Baronin schilderten. Sie konnte treffende Be merkungen cinwcrsen, wenn sie hörte, wieviel Reichtum ans Grcisenburg nutzlos herumlag. „Eiu ganzes, großes Schloß — unbewohnt? lind bei uns in Köln solche Not an Zimmern für arme Leute? Na!" ,.. „Uebcr hundert Kühe? Und die Gutslcute müsse» die Milch noch extra bezahlen? Ogottogott!" „Zwciunddrcißig seidene Blusen? Und euch hat sie nicht mal ein Kleid geschenkt? So ein Geizkragen!" Gertis Mutter nahm das schlanke Figürchen in ihren Arm. ! „Wie gut, daß wir nun Bescheid wissen. Wenn unsere arme Gerti dahin gekommen wäre!" „Vielleicht wäre sie gegen Gerti netter gewesen!" sagte Frau von Stach.. Elga schüttelte ihren schönen, dunklen Kopf. „Sie kann nicht anders sein. Sie selbst ist überzeugt, ebenso liebenswürdig wie gerecht und edel zu sein!" Gerti sah versonnen aus, wenn dergleichen geredet wurde. Doktor Klotze hatte sich eiue neue Drohung angewöhnt. „Wenn du nicht gut tust, Gerti, schicken wir dich zu Tante Adele!" ! Gertis Wunsch, dorthin zu kommen, stieg ins Un ermeßliche. i Sie hatte nicht die allergeringste Angst vor dem Drachen, der auf Schloß Greifenburg herrschte. > Da, dachte sie wohl, ohne den Gedanken richtig in Worte zu fassen, möchte ich mal Ordnung schaffen! > Aber die Eltern zogen gar nicht mehr in Erwägung, eine persönliche Bekanntschaft mit der alten Dame einzu- leUen. > Sie schrieb zwar — durch den Adjunkt! — oft und ließ um Gertis Besuch bitten. „Ich möchte wohl...", sagte Gerti, und ihre sonst so verschlossenen Augen sprühten Temperament »Unsinn!" wehrten die Eltern. Und so wie in dem Kinde der aus guten Gründen ver sagte Wunsch, die ferne Verwandte kennenzulerne», immer lebhafter wurde, so auch in der alten Dame in Mecklen burg. . ' 1 „Adjunkt, können Sie das verstehen? Die Leutchen verscherzen ihr Glück! Diese Gerti sollte wie im Paravwic leben, wenn sie käme. Die einzige Verwandle, die ich noch habe. Ich verstehe die Eltern nicht!" Ein Bries ging ab. Gerti las ihn — heimlich und uncrlanbtcrwcisc. Ihr Entschluß war gefaßt. — Es war inzwischen Mai geworden. Gerti war nun Schülerin der zweiten Lyzeumklasse. Sie ivar, mit ihren knapp vierzehn Jahren, die jüngste, die faulste und die begabteste der Klasse. Aber sic hütete sich sorgfältig, dies letztere zu verraten. Wen ging das was an? Es verpflichtete nur aus höchst unbequeme Weise. Ihr Ehrgeiz lag auf anderem Gebiet. Ter Mai war kühl gewesen bis jetzt. Nnn entfaltete er sich und zeigte den Menschen, wie sommerlich auch seine Jugend schon zu wirken verstand Die Bäume blühten. Deutschlandsender. , Mittwoch, 21. April 6.30: Aus Köln: Frühkonzcrt. Das Wenoemzcye rrammeri orchcster. — 9.40: Kleine Turnstunde für die Hausfrau. —> 10.00: Aus München: Schuhmacher und Poet dazu . . . Hört spiel mn Hans Sachs von Fritz Meingast. — 10.30: Fröhlichen Kindergarten. — 11.00: Scnvepanse. — 11.30: Der Bauet spricht, der Bauer hört! Anschließend: Wetterbericht. — 12.00l Aus Breslau: Musik zum Mittag. Die Waldenburger Bcrg^ kapelle..— 15.15: Beliebte Künstler. (Jndnstrieschallplatleu.) 16.00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester dcS Deutschlanvscnders. In der Pause um 17.00: Bauernspatz« Ausgezeichnet von Hans Klöpfer. — 18.00: Das deutsche Lied/ Val. Ludwig (Gesang). —18.20: Der Dichter spricht! Kurt EggerS liest aus seinem Roman „Ulrich von Hutten". — 18.40: Sport- sunk. Die Ruderer der Ostmark. — 19.00: Und jetzt ist Feier abend! Bunte Reihe. — 19.45: Dcutschlandecho. — 20.10: Blas- musik. Das Blasorchester Hermann Schulze-Wittenberg. — 20.45: Stunde der jungen Nation: Wcstlandfahrt. Ein Bericht vom rheinisch-westfälischen Jugendherbergswerk. (Ausnahme des Rcichssenders Köln.) — 21.15: Georg Kulenkampff spielt. — 23.00 bis 24.00: Wir bitten zum Tanz! Otto Kermbach spielt. NcichSscndcr Leipzig „Haben Sie denn Verwandte'auf dem Lande?" frage ich weiter; denn ich weiß, daß die Leute schwet zu kämpfen bgtten. „I Gott bewahre; in unserer Familie gibt es keine Erbhofbauern." — „Die NSV. hat'mich aufs Land geschickt, Herr Lehrer!" unterbricht Kurt seines Vaters Erklärungen und drückt gleichzeitig auf die, Hupe eines nahestehenden Motorrades. „Habt ihr euch bald ausgequasselt?" — „Glaubt Ihr, ihr seid durchsichtig?!" — „Mehr Gas geben dä vorne!" brüllte es von allen Seiten, empört über unsere Unter haltung und ihre verkehrsstörende Wirkung. Eine Men schenwoge schob Fischers ein Stück weiter fprt. „Viel Glück!" rief ich Vater und Sohn noch nach, und schon trieb mich v-r Mcnschenstrom weiter durch die riesige Ausstelluua . Mittwoch, 21. April 6.30: Atts Köln: Frühkottzert. Das Westdeutsche Kamme» orchcster. — 8.30: Aus Dresden: Musikalische Frühstückspause Ausgcführt vom Musikzug der SA.-Standarte 177. — 9.30( Markt und Küche. — 9.45: Sendepause. — 10.00: Aus Mün chen: Schuhmacher und Poet dazu. Hörspiel von Hans Sacht von Fritz Meingast. — 12.00: Aus Markkleeberg bei Leipzigs Musik für die Arbeitspause. Tanzkapelle Otto Fricke. — 13.15! Aus Stuttgart: Mittagskouzert des Rundfunkorchesters. Solist Dr. Paul Georgi. — 14.15: Musik auch Tisch. (Jnduftricschall- platten.) — 15.00: Die Gcneraloberm der NS.-Schwestcrn Käte Böttger erzählt von ihem Tagewerk. — 15.20: Musikalischci Zwischenspiel. — 15.35: Winde Wehn, Schiffe gehn! Jung- mädel im Höllische» Hafen. — 16.00: Kurzweil am Nachmittag Kapelle Otto Fricke. — 17.10: Für die Frau: Die Frau iw Mittelalter. — 17.30: Musikalisches Zwischenspiel. — 17.40» Rudolf I., ein deutscher Volkskönig. — 18.00: Auslandsdeutsch« Tänze. Eine musikalische Hörfolge von Fritz Heinz Neimesch Das Funkorchester. — 19.00: Deutsche Meister im Lied. (Jn- dustrieschallplatten. — 19.50: Umschau am Abend. — 20.15! Reichsfcndung aus Köln: Stunde der jungen Nation: Westland fahrt. Bericht vom rheinisch westfälischen JugendherbergswerL — 20.45: Hier spricht die Deutsche Arbeitsfront! — 21.00> Wie? Sie können nicht einschlafen? Ein Gnte-Nacht-Kabarett — 22.20: Knnstbericht. — 22.30: Variationen für Klavier. Ge spielt von Theodor. Blumer. — 23.00 bis 24.00: Aus Berlin» Unterhaltungs- und Tanzmusik. Das Kleine Funkorchester. Schwer und süß duftete der blaue Flieder. Gerti sah zum Fenster hinaus. ' Wie schön mußte es jetzt in Greifenburg seinr Wenn der Vater nur ein wenig konsequent gewesen wäre. Er drohte und drohte. Was sollte sie nur anstellen, dqmit er sie endlich hin schickte? „Gerti Klotze, Sie sind unaufmerksam!" erinnerte der junge Studienassessor, der Gerti fürchtete. „Ouatsch!" „Gerti Klotze, ich muß Sie bitten...!" „Bitten Sie doch, Sie alberner Mensch Siek Das ist mir völlig schnuppe!" „Sie werden sofort die Klasse verlassen. Derartige'Un-- vcrfchämtheiten. „Ich sitze hier sehr gut und denke nicht daran zu gehen!" Lehrer und Schülerin standen Auge in Auge. > Sie waren beide blaß bis in die Lippen. 7-';. Wird dies genügen?, berechnete Gerti. Was soll ich tun? Wird mir dies meine Aussicht aus eine Anstellung erschweren?, fragte sich entsetzt der junge Assessor. Er fühlte den bösen Willen in Gerti, die zweckbedingte Bosheit. Wozu? Warum? - Es zuckte ihm in der Hand. » Aber nein. ' ' ' Schülerinnen schlägt man nicht. Die winzigste Ohrfeig ist verboten. Selbstbeherrschung! „Sie verlassen die Klasse!" ' „Nein!" ' .Gerti!" .. „Herr Assessor?" - „Ich — lasse Ihren Vale», bitten!" ' „Ach, wenn schon... Der..." ' . / Ihr Ton konnte »licht verächtlicher sein, - Die Klasse murrte auf. Gerti war nicht beliebt. Ihr Vater aber einer der ge* schätztesten Lehrer. Der Assessor winkte der Vcrtrauensschülcrin. Sie stand auf, entfernte sich, sah fragend zu Gerti Hin- Würde sie nicht noch Vernunft annehmen? Die stand wie in Trotz erstarrt. Der Assessor versuchte, sie zu ignorieren, weiter z» unterrichten. Es gelang schlecht. Er zitterte vor Erregung. Doktor Klotze verstand im ersten Augenblick nicht,, was eigentlich vorlag. Er unterrichtete, eben in der obersten Klasse der angegliederten Studicnänstalt. Mitten aus dem Stoff heraus gerissen, starrte er die Klasscngenossin seiner Tochter mit leeren Blicken an. „Was ist mit Gerti?" „Herr Assessor Baumbcrg läßt Sie bitten! Gerti..." „Ist trank?" , lFollsehung folgt.)