Volltext Seite (XML)
Die Kultur der Schwarzwurzel. Es gibt vohl kaum eine andere Gemüseart, ole in den letzten Jahren so restlos abgesetzt werden konnte, wie die Schwarzwurzel. Man kann sich deshalb nicht recht erklären, warum sc wenig Schwarzwurzeln angebaut werden. Die Ursache dürste wohl darin zu suchen sein, daß der ge steigerte Verbrauch dieses gesunden Gemüses »rst jüngeren Datums ist und daß sich viele An- iauer noch nicht aus diese Kultur eingestellt haben. Vieljach ist ! noch dir An- sicht vertreten, daß Schwarzwurzel nur in Gegenden besonders be» vorzugtem Boden gedeiht. Diese An- sicht ist irrig. Die Schwarzwurzel M deiht in jedem leichten, tiefgclocker- ten, humusreichen Boden. Wie alle M Wurzelgemüse folgt am besten M Kartoffeln, Kohl- M arten, Gerste ohne frischen Stallmist. Man beginnt mit der Saat rechtzeitig. ' M Im Garten nimmt man aus ein l,20 m > M breites Beet fünf MV Reihen. Zwischen jedem Samenkorn muß etwa 2 cm zMlNIVM U» Abstand sein. Ein > rR / H > zu dichtes Samen- » stteuen ist gänzlich Zk,ch»ung: Archw M verkehrt. Bekannt- Schwarzwurzel lich ist dieser Samen sehr leicht, 1 8 enthält etwa 100 Körner. Die Keimfähigkeit beträgt kaum zwei Jahre. Es ist deshalb bei der Verwendung von altem Samen Vorsicht geboten. Mit der Anwendung von Nitrophoska lll hatte ich gute Erfolge. Je 100 gm gab ich 5 bis 6 kg, und zwar ein Viertel dieser Menge bei der Saat, den Rest in zwei Gaben als Kopfdünger. Die weitere Arbeit mit der Schwarzwurzclkultur beschränkt sich lediglich auf rechtzeitiges Hacken. Im Herbst werden die Wurzeln ausgcgraben, ge bündelt und in Mieten gebracht oder im Keller in Sand eingeschlagcn. Je Ar kann man mit einer Durchschnittscrnte von 2 bis 4 Zentner rechnen. M. Lohrcnbeck. Ersatzkartosfel für die beliebte Sorte In dustrie? Der Reichsnährstand ist bekanntlich be müh,, alle nicht krebssesle» Kartostelsorlen voni Saaigutmarkt in Zukunft auszuschließen. Damit sind die Tage der sehr beliebten gelbilciichiaen, aber nicht krcbefesten Iudustrickarloffel gezählt. Es fragt sich nunmehr, was für eine Sorte am ehesten Aussicht hat, an ihre Stelle zu treten. Zur Klärung dieser Frage hat man in Würt temberg bereits im Jahre 1S35 die als Ersatz empfohlene „Goldgelbe Nordost" an 150 Stellen unter den verschiedensten Ummcltbedingungen zu einem versuchsweisen Anbau gebracht. Nach der Ernte wurde eine Umfrage über die ge machten Erfahrungen angcstcllt,- sie führte zu folgendem Ergebnis: 1. Die Kartoffclsorte Goldgelbe Nm eost ist hinsichtlich der Güte ein vollwertiger Ersatz für Industrie. 2. In etwa 70 °/o der Fälle wurden gleich hohe Ernten cr- sielt; vielfach wurde auch ansehnlich mehr gc- rrntet. 3. Die Ansprüche an Boden, Düngung und Pflege bezeichnete man als ziemlich hoch. Der Boden muh laufend locker und gut durch- Met gehalten wc'dcn. Außer reichlicher Stall- mistdüngung ist eine zusätzliche Düngung mit Handelsdüngern dringend zu empfehlen. 4. Als empfindlicher wurden die lang aus- streichrndrn Stolonen und ihr schütterer Knollen- ansotz empfunden. vr. E. Vorbereitung für den Werdegang. Nachdem dm Frühling ms Land gezogen ist und die Wiesen und die Weiden sich arünfärben, ist es an der Zeit, die Tiere durch entsprechende Haltung uick Fütterung aus den Weidegang vorzubereiten. Zunächst müssen einmal die Ställe genügend gelüftet werden, damit reich lich frische LufMintreten kann. Ferner ist den Tieren auf irgendeine Art und Weise täglich Auslauf zu gewähren, damit sie sich an Wind und Wetter gewöhnen. Bei der Fütterung ist darauf zu achten, daß die Tiere einige Wochen vor dem Austrieb reichlich Saftfutter erhalten. Die Krostfutterration kann gesenkt werden, denn es ist nicht vorteilhaft, wenn die Tiere in übermäßig gutem Ernährungszustände auf Weide kommen. vr. B. Sang« Kaninchen im N«st. Gut acht Tage vor dein Wurf ist in den gereinigten Stall frM>es, weiches Stroh zu Mn, damit die Häsin im Nisd- raum das Nest bauen kann. Unruhe Lars nicht an die Häsin heran. Sofort nach der Geburt leckt die Häsin die Jungtiere saub«r und gilbt ihnen Muttermilch. Danach deckt sie dieselben zu. Hat sie schlecht gebaut, deckt si« nicht zu, dann helfe man vorsichtig nach, indem man alles zu einem Nest zusammenschiebt und die Tierchen mit bcrcitgehaltenen Kaninchenhaaren zudeckt. Für frisches Wasser oder Milch sei immer zu sorgen, denn der Durst der Häsin ist um diese Zeit meist groß. Der Kaninchen- Halter wird ein bis vier, vielleicht auch acht, zehn, ja zwölf junge Kaninchen erhalten, auch schon 22 sind vorgekommen. Alles Anomale ist unerwünscht. Zu wenige werden im Mutter- leide sehr groß und führen zu schwerer Geburt und zu viele kann die Häsin nicht ernähren. Man muß also, sowie die Geburt beendigt ist, jedenfalls noch am gleichen Tage ims Nest nach- prüsen. Mißgeburten und Tote müssen heraus, ebenso ist die Ueberzahl zu entfernen. Solche Prüsung ist in der ersten Zeit täglich zu wiederholen, dabei sind die Tiere zu betrachten. Junge, die Falten und Runzeln haben, statt glatt zu sein, zeugen von Unterernährung. Dann ist eine weitere Beschränkung am Platze. Wer bis sechs Tiere ist ungefähr die Zahl, die man der Häsin läßt, jedenfalls nicht mehr als sie Saugwarzen hat. Selbstverständlich wird man die kräftigsten Jungtiere behalten. —r. Erkrankungen von Menschen im Anschluß an den Genuß von Enteneiern. Verschiedentlich ist über Erkrankungen von Menschen nach dem Genuß von Enteneiern oder Speisen, die mit Enteneiern zubercitct worden sind, berichtet worden. Unter anderem erkrankten 66 Per sonen nach dem Genuß einer mit Enteneiern zubcreitctcn Süßspeise an einer parathyphus- artigen Krankheit, wobei sechs Menschen starben. Durch die bakteriologische Unter suchung der Süßspeise, eines Enteneies und von üraancn einer der verstorbenen Personen konnte festacstcllt werden, daß die Krankneits- und Todesfälle bedirmt Ovaren durch das Bak terium Enterltidls Breslau. Weitere Unter suchungen haben ergeben, daß selbst durch Er hitzen der Enteneier die Bakterien nicht restlos adgetötet werden. Zum Beispiel reicht bei der im Haushalt üblichen Zubereitungsform von Kochel, Rührei, Setzei, Eierpfannkuchcn und Pudding der Erhizungtzgrad im allgemeinen nicht zur Abtötung der Bakterien aus. Aus diesem Grunde muß vor dem Genuß von rohen oder nicht laMt und gründlich genug erhitzten gewarnt w»den. Der Imker im April. In letzter Zeit wird aus di« Wachsgemin- nung mit Recht mehr Wert gelegt, als das srüher leider der Fall war. Wir Md immer noch gezwungen, erhebliche Mengen Wach» ailjer Zeichnung: Lamoonq M Gitterreibe mit Füßchen und Lischbefesligung kann, ist cs nicht mehr notwendig, mit der einen Hand krampfhaft die Reibe zu'halten, um mit der anderen Hand einigermaßen ver nünftig reiben zu können, sondern man Kan» jetzt mit einer Hand bequem und gefahrlM dies« Arbeit vettichstu, «A Art einzuführen, könnten aber selbst noch er heblich mehr Wachs gewinnen, wem: wir dit Barrtätigkert .der Dienen durch Baurähmcha und durch Entfernen der alten Wab«n aus oev Beuten nach Kräften fördern. Wir nützen da durch nicht nur unserer Volkswirtschaft, sondern vor allem auch uns selbst, denn der Fmkei kann auf diese Weis« seinen Bedarf an Mittel- wänden aus dem eigetien Betrieb decken und überschüssige Mengen zum Berkaus bringen Auch das Gießen der Mittelwände sollt« der Imker nach Möglichkeit selbst übernehmen. Ge gossene Mittelwände sind nämlich gewalzten in jeder Richtung vorzuziehen. Einmal werfen fick gegossene Mittelwände nicht so leicht wie gewalzte und zum andern sind sie auch sonst in jeder Weise widerstandsfähiger. Die M ge hörte Ansicht, daß bei dm gegossenen Mitt«l- wänden eine nicht unbeträchtliche Wachsver- schwendung getrieben würde, weil gegossen« Mittelwände ja stärker sind als gewalzt«, ist durchaus unrichtig. Die Biene schrotet zur Herstellung des Bodens der Zelle, wie Versuche mit gefärbten Mittelwänden er geben haben, das überflüssige Wachs ab und benutzt es wieder zum Aufbau der Zellen, braucht Mo das Wachs nicht selbst zu erzeugen. Von einer Wachs Verschwendung kann also keine Rede sein. Notwendig ist natürlich, daß die Wabenpresse, die der Imker benutzt, einwand frei arbeitet. Man muß also vorsichtig mit ihr umgehen, und si», wenn sie nicht benutzt wird, sorgfältig aufbewahren, sie vor allen Dingen nicht ausleihen. so gefällig guten Freunden gegenüber der Imker sonst auch sein soll. Wichtig ist aber das zum Lösen der Waben aus der Presse benutzte Lösmittel. Man kann da Kattoffclwasser und Honigwasser verwenden. Trotzdem kommt cs häufig vor, daß das Wachs an den schräg aufstcigenden Wänden der Prcsse hängen bleibt. Um das zu verhindern, reibt man diese sofort mit einer Speckschwarte oder mit Schweineschmalz ein und wiederholt dieses Verfahren während des Gießens etwa nach jüdem zehnten Guß. Dann wird man niemals über Mißerfolge zu klagcn Haden. Zweck mäßig ist es auch, die sich langsam erhitzende Presse hin und wieder mit kaltem Wasser ab zukühlen. So wird jedes unangenehme Haften des flüssigen Wachses an der Form vermieden. R. I. Eine neue Gitterrcibe, wie sic die Abbildung zeigt, will der Hausfrau die Arbeit des Rei bens der Kartoffeln usw. wesentlich erleichtern Heiken Da sie an den Tisch befestigt werden