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Vellage zur „Weißeritz-Leitung Nr. 78 Montag, am 8. April 1837 103. Jahrgang Musiker mir Angarn zu Kast Großer Erfolg der Budapester Philharmoniker. Die Deutschlandreise der ungarischen Philharmoni ker gestaltet sich weiter zu einer wahren Triumphfahrt. Emen Höhepunkt der Konzertreise bildete der Besuch der> ungarischen Musiker in der Reichshauptstadt. Der Füh re r und Reichskanzler und Ministerpräsident General oberst Göring ließen durch den Königlich Ungarischen Gesandten in Berlin herzliche Willkommens- grüße übermitteln. LandesstelleNleiter Wa echter hieß Prof. Dr. von Dohnanyi und seine 72 Künstler im Namen des Schirmherrn der deutschen Kunst, Reichs minister Dr. Goebbels, in der Neichshauptstadt herz lick willkommen. — Das Berliner Konzert der Buda-, Pester Philharmoniker gestaltete sich zu einem rauschen-! tzen Erfolg für die ungarischen Künstle; Für eilige Leser Vom 16. bis 26. Juni 1937 veranstaltet der „Reichsvetband der Deutschen Presse" seinen ersten „Reichslehrgang für presse sachliche Fortbildung". Die Teilnehmer, Schriftleiter, Ver leger, Verlagslcitcr und Mitarbeiter von Zeitungen und Zeit schriften sollen in diesen Kursen in völliger Entlastung von beruflicher Alltagsarbcit Gelegenheit zu gründlicher Erkennt nis wichtiger Fragen finden, die für ihre fachliche und ihre politische Arbeit wichtig sind. Die Jahrestagung des Deutschen Gemeindetages findet am 7. uud 8. April im Reichstagssitzungssaal der Krolloper in Berlin statt. Bei dieser Tagung, an der sämtliche Reichsleiter und Gauleiter sowie die Innenminister der Länder mit ihren Kommunaldezernenten teilnehmen, wird der Reichs- und Preußische Minister des Innern, Dr. Frick, über „Grundsätz liche Fragen der Verwaltungsreform" sprechen. Die Tagung schließt mit einer Ansprache des Preußischen Ministerpräsiden ten, Generaloberst Göring, zu dem Thema „Gemeinden und VierjahreSplan". In Königsberg (Pr.) findet in den Tagen vom 15. bis 18. August 1937 die 25. Deutsche Ostmcssc statt. Sic umfaßt wieder die Allgemeine Warennmstermessc, die Technische und Baumcsse, die Landwirtschasts- und Handwerks-Ausstellung. Ebenso wird wie bisher auch das Ausland wieder in vollem Umfange vertreten sein Die Todesfälle in Roitzsch aufgeklärt. Der traurig? Vor- fall, der sich in Noitzsch bei Bitterfeld ereignete und dem die Volksgenossen Louis, Albert und Otto Felgner zum Opfer fielen, ist aufgeklärt worden. Der Einwohner Gaul, der den Methylalkohol enthaltenden Likör ausgcgcben hatte, legte ein Geständnis ab, daß er von seiner Arbeitsstätte Alkohol ent wendet und Likör davon hergestellt habe. Es handele sich uni den gefährlichen und für den menschlichen Genuß verbotenen Methylalkohol. Gaul wurde in Hast genommen. Fünf Todesopfer eines Explosionsunglücks. Die Zahl der bei der Granatexplosion im französischen Truppenübungslager von Mourmelon bei Chalons ums Leben gekommenen Sol daten hat sich auf fünf erhöht. Bei zwei anderen Verletzten hat man jede Hoffnung ausgegeben, sie am Leben zu erbalten. 16 weitere Soldaten schweben ebenfalls in Lebensgefahr. Der erste Krönungsgast eingetroffen. Königin Maud von Norwegen ist in London als der erste Gast des englischen Königspaares zur Königskrönung in London eingetroffen. KröaungSfeier bringt Geld inS Rollen. Für die Krönungs- Oßernsaison im Londoner Covent-Garden-Theater, die dies- mal elf Wochen dauert, werden kleine Logen für den ungeheu ren Preis von 550 Pfund <6600 Mark) zum Abonnement an- aeboten. Fast alle Logen sind bereits vorbestellt, woraus er hellt, daß die Zahl der wohlhabenden Engländer doch noch recht bedeutend ist. Der Tod der „fliegenden Herzogin" bestätigt. Zehn Tage, nachdem die 71jährige Herzogin von Bedford zu ihrem letzten Flug aufgestiegen war, wurde bei Yarmouth ein Teil ihres Flugzeuges angcschwemmt. An Hand dieses Erkennungs zeichens ließ sich einwandfrei seststellcn, daß es sich um einen Teil ihres Flugzeuges handelt. Es steht also nunmehr mit Sicherheit fest, daß dir 71jährigc Herzogin mit ihrem Flug- zeug in das Meer Hinausgetrieben und dort ertrunken ist. Die Herzogin von Bedford hatte erst mit 62 Jahren fliegen gelernt und erklärte zu ihren Lebzeiten, daß sie das Fliegen als die „erholsamste" aller Sportarten halte. In der Nachbarschaft der Fünflinge. Die Gegend von Callander (Kanada) scheint von einem besonders tüchtigen und rührigen Klapperstorch betreut zu werden. Die berühmten kana dischen Fünflinge, die von dort stammen, haben als Nach barn jetzt Drillinge bekommen. Eine Farmersfrau hat drei Mädchen geboren, die übrigens zusammen 7,3 Kilogramm wogen, also die Fünflinge weit übertrafen, die zusammen nur wenig mehr als 4,6 Kilogramm Gewicht hatten. Entweder Abmagerung oder Dienstentlassung. Der Poli zeipräsident der amerikanischen Stadt Pittsburg hat mit Miß vergnügen davon Kenntnis genommen, daß unter seinen Poli zisten sich einige Schmerbäuche befinden. Er hat ihnen mit geteilt, daß sie sich entweder einer gründlichen Abmagerungs- kur unterziehen oder ihr Rücktrittsgesuch erreichen müßen. ' Niesen-PreffehauS in Rio de Janeiro. Der Verband der brasilianischen Presse hat die Vorarbeiten für den Bau eines Preffehauses beendet, das das größte und modernste der Welt werden soll. - Bürgermeisterwahlen in RordschleSwig Im dritten Wahlgang wurde in Sonoervurg oer bisherige Bürgermeister, der dänische Bankdirektor Nielsen, wieder gewählt. In Hoyer wurde mit den deutschen Stimckken der bisherige deutsche Bürgermeister Andersen wiedergewählt. Maßnahmen gegen deutsche Pressevertreter. - Gegen den Wiener Vertreter der Essener „National-Zei- tung" und gegen die Wiener Vertreterin der „DAZ." ist < wegen angeblicher Verbreitung beunruhigender Gerüchte die I staatsanwaltschaftliche Voruntersuchung eingeleitet worden. Der Pressebeirat oer deutschen Gesandtschaft ist bereits wegen dieses Vorgehens der Behörden bei der Leitung des Bundespresse dienstes- vorstellig geworden. < Natürlich wieder Judenl Die Warschauer Polizei nahm nachts wieder eine lange Reihe von Haussuchungen bei Personen vor, die im Verdacht der Verbreitung kommunistischer Propagandqliteratur standen. Es wurden 23 Personen verhaftet, von denesi ein großer Teil Juden sind. „Meine Entente" überlebt Die Belgrader Verhandlungen im Pressespiegel Das Ergebnis der Beratungen des Ständigen Aus schusses der Kleinen Entente in Belgrad, wie es sich in der langen Schlnßvcrlautbarunn ausdrückt, fin det in der französischen Oeffentlichkcit eine zwiespältige Beurteilung, die wieder im ganzen gesehen, mehr von einem gewissen Pessimismus getragen ist. Nur der dem Quai d'Orsay nahestehende „Petit Parisien" zeigt sich, wenn auch nicht begeistert, so doch zufrieden. Die Staatsmänner der Kleinen Entente hät ten, so schreibt er, die Frage eines gegenseitigen Unter stützungspaktes, wie er von Frankreich vorgeschlagen wor den sei, diesmal nicht behandelt, da man den Augenblick nicht für geeignet hält. Man sei aber der Ansicht gewe-! sen, daß gerade dieses Problem den Argwohn Deutschlands und Italiens hätte erwecken können und daß man es besser ans günstigere Zeiten verschiebe. Im ganzen sei die Kleine Entente jedoch stärker und fester als jemals aus dieser Tagung hervorgegangen. Im Gegensatz zn dieser offiziösen Auffassung steht das Urteil des Gencralstabsblattes „Echo de Pari s", das erklärt, das umfangreiche Abschlußcommuniquö werde nur die täuschen, die eben getäuscht werden wollen. Der fran zösische Vorschlag auf Schaffung eines Untcrstützungs- systcms gegen jeden Angreifer, einschließlich Deutschland, und Ausdehnung des französisch-tschechoslowakischen Pak tes von 1924 auf die beiden anderen Länder sei, wenn auch nicht formal abgelehnt, so doch wenigstens bei seite gelassen worden. Was jetzt in Belgrad geschehe, sei das Ergebnis einer langen Entwicklung, die sich von der Ermordung des Königs Alexander über den Genfer Bankrott von 1935 bis 1936 nnd die belgische Neutralitäts erklärung bis jetzt hingezogen habe. Zwar könne man noch nicht behaupten, daß Deutschland mit Unterstützung Italiens nur die Hand auszustrecken brauche, um seine Vorherrschaft in Mitteleuropa aufzurichten, aber das Ueberwiegen der zentrifugalen Kräfte innerhalb der Klei nen Entente stelle eine gefährliche Versuchung dar. Der rechtsstehende „Jour" schiebt der Ungeschicklich keit der französischen Diplomatie die Verantwortung da für zu, der französische Unterstützungsvorschlag abgewie-, sen worden sei. Solange Frankreich die Kette des So-§ wjetpaktes am Fluß trage, würden sich seine besten Freunde von ihm wenden. Auch das radikatsoziale „Oeuvre" ist sehr unzufrieden und sagt, wenn man aufrichtig sei, müsse man erkennen, daß der Tag in Belgrad für Frankreich und S seinen Einfluß in Mittel- und Südostcuropa sehr trübe gewesen sei. Der sozialistische „Popnlaire" endlich meint, selbst wenn man davon absehe, daß der Völkerbund in den Verträgen Jugoslawiens mit Bulgarien und Italien überhaupt nicht erwähnt sei, bliebe dock die Feststellung, daß der Plan, die Fäden zwischen den Staaten der Klei nen Entente auf der Grundlage eines gegenseitigen Unter stützungssystems zu verstärken, keinerlei Fortschritte ge macht habe. Der Abschluß der Belgrader Tagung der Kleinen Entente wird von der italienischen Presse lebhaft beachtet. Die in der amtlichen Verlautbarung ansgesprochene Ge nugtuung über die Verständigung Jugoslawiens mit Italien und Bulgarien und die Ablehnung des von Frank reich der Kleinen Entente angetragenen erweiterten Bei-j standspaktes wird schon in den Ueberschriften als das Hauptergebnis dieser Tagung gekennzeichnet. In franzö- stschen Kreisen, läßt man sich aus Paris berichten, habe der Ausgang dieser Tagung bittere Enttäuschung, wenn! auch keine Ueberraschung mehr hervorgerufen. Nachdem man sich in Paris lange gesträubt habe, sehe man jetzt auch, nach dem „Messaggero", in der französischen Haupt-! stadt ein, daß die Kleine Entente sich überlebt habe und > in allen Fugen berste. ! Der.Ernst der Lage liege für Frankreich in der Tat-! fache, daß die drei Mitglieder der Kleinen Entente in keil ner einzigen der großen politischen Fragen mehr einigt seien nnd im Grunde genommen schon seit geraumer Zeit j eigene Politik trieben. Kein MeleWngrpatt amtliche Verlautbarung über die Belgrader Tagung, Auf dem nach Abschluß der Beratungen der drsj Außenminister der Kleinen Entente am Freitagabend aG gehaltenen Presseempfang wurde von dem tschechoslowa» kischen Außenminister Dr. K r o f 1 a, als dem diesjähriges Vorsitzenden des Ständigen Nates der Kleinen Entente, ein umfangreiches, elf Punkte umfassendes Communiqu« über die Ergebnisse der Belgrader Konferenz der Kleiner! Entente verlesen. In dem Communiquö heißt es, die drei Außenminister seien nach einem eingehenden Meinungsaustausch und auf Grund einer Prüfung der Ereignisse der letzten Monate zu der Schlußfolgerung gekommen, daß die internationale Lage eine gewisse Besserung aufweise. Obwohl der Stän dige Nat die noch weiter bestehenden Probleme nicht aus den Augen verliere, sei er davon überzeugt, daß auch diese im Geiste der Zusammenarbeit gelöst werden könnten. Zwischen den drei Außenministern sei sowohl hinsicht lich der allgemeinen Grundsätze der Außenpolitik der drei Staaten, als auch hinsichtlich der Art ihres gemeinsamen Vorgehens eine völlige Uebercinstimmung der Ansichten! erreicht worden. Die Politik der Kleinen Entente entwickle sich normal im Rahmen der Grenzen und Ziele ihres Organisations paktes vom 16. Februar 1933. Getreu den Grundsätzen des Völkerbundes werde die Kleine Entente auch weiter alle Bemühungen in der Richtung einer Annäherung aller europäischen Staaten einsetzen. Die Beziehungen aufrich tiger Freundschaft und der Interessengemeinschaft, die iw der Kleinen Entente eine solide Gemeinschaft hätten, be stimmten auch genau den Rahmen, innerhalb dessen die drei Staaten bereit seien, ihre politischen und wirtschaft lichen Beziehungen zu den anderen Staaten, in erster Linie zu ihren Nachbarn, zu erweitern. Die Organisation des Systems der Sicherheit müsse alle Gebiete Europas umfaffen, in denen sich die Frage der Sicherheit stelle. Die Kleine Entente habe den aufrich tigen Wunsch, daß die Verhandlungen zwischen den Groß mächten über den Abschluß eines neuen LoearnovertrageS erfolgreich seien. Die drei Staaten der Kleinen Entente feien weiterhin gegen jeden ideologischen internationalen Konflikt und lehnten es ab, der einen oder anderen Front bcizutrcten, die sich allenfalls bilden könnte, Sie seien überzeugt, daß das innere Regime unab- l hängiger Staaten gegenseitig geachtet werden muß. Hin- i sichtlich der Ereignisse in Spanien betonen sie nochmals! I ihren Standpunkt der striktesten Nichteinmischung. Schließ- I lich habe sich der Ständige Rat der Kleinen Entente mit den Pakten Jugoslawiens mit Bulgarien sowie mitJtalien befaßt, die mit Befriedigung zur Kenntnis genommen wurden, in der Ueberzeugung, daß diese Pakte wirksam zur Stärkung des Friedens beitragen ! dürften. Englischer Dampfer gesunken s Der englische Kohlendampfer „Alder" kenterte ünr» sank in der Nähe von Carlingford Lough, nachdem er in dichtem Nebel mit einem englischen Dampfer zusammen gestoßen war. Fünf Mann der Besatzung und die Frau des Kapitäns ertranken. Drei Mann konnten von dem englischen Dampfer ausgenommen werden j Die Ostpreußen-Kleinflotte auf Propagandafahrt. Weltbild (M). Eine Aufnahme von der Propaaandafahrt, die die Schiffsbaumodellschule Potsdam mir ihrer Ostpreußen-Kleinflotte veranstaltet.