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Weißeritz-Zeitung : 23.03.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193703231
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19370323
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19370323
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-03
- Tag 1937-03-23
-
Monat
1937-03
-
Jahr
1937
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 23.03.1937
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»ussch s Gaul lichen Be träger im Ler im 85. Lebensjahr verstorbene Generaloberst Felix Gras von Bothmer wurde in München mit höhxn militä rischen Ehren im Rahmen eines Staatsbegräbnisses zur letzten Ruhe geleitet. Die Feier begann mit einer Gedenkstunde im Hof der Prinz-Arnulf-Kascrne in der Türkenstraße, wo der Sarg aufgebahrt war. Zu beiden Seiten des Sarges hatten sechs Offiziere mit gezogenen Degen Aufstellung genom men, während hinter dem Saxge die Fahnenabordnun gen des ehemaligen Jnfanterie-Leibregiments und des 14. Infanterieregiments, mit denen der Verstorbene beson ders eng verbünden war, angetreten waren. Als Trauer gäste sah man neben den Familienangehörigen des Gene ralobersten hohe Offiziere und Beamte der Wehrmacht, die Angehörigen des Max-Joseph-Ritterordens, des Ordens der Tapfcrkeitsmcdaille und der Leibregiments- Kameradschaft. Rings nm den Kasernenhof hatten zwei Bataillone des Infanterieregiments 19 und des Infante rieregiments 61 sowie eine Batterie als Ehrenformation Aufstellung genommen. Nach einem feierlichen Choral ergriff der Komman dierende General des 7. Armeekorps, General der Artil lerie von Reichenau, das Wort zu einer Ansprache, in der er die Persönlichkeit und die Taten des hervorragenden Armeeführers aus dem großen Kriege würdigte. Unter den Klängen des alten Soldatenliedes vom guten Kame raden senkten sich die Degen der Offiziere. Die Ehrenfor mationen präsentierten das Gewehr. Als erster legte hierauf der Kommandierende Gene ral den Kranz des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht am Katafalk nieder. Zahlreiche weitere Kranzspenden von militärischen, staatlichen und Parteistellen folgten. Im Auftrage ihrer Regierungen ehrten ferner der ungarische und der öster reichische Generalkonsul das Andenken des toten Heer- verden rennen 1 An Ballone .eilnehm Sonnab« kampfbal zehen. 2 „nd „CH tauft uni ivird mi »er Ba en Ball- Der Bal »er Süd Sonde Postsache Bedeut»! Fnschrift Den Sü Ncichssta rers und »ildet fül Die Möller a »er Ball and Füh »esgrupp ivtedcrho W lü. Jal schüftif Fahr Warml rrt in Luftba! »er B« Mensch Ausdri Drang and S zu kön letzten sehen 1 De vurde n Par Warml vurde. ünhalb inem 1 tet und Calais) Blanchc Zuftspo ernatie :in gro »en Go gesetzt, nternat Bestimv verden Ballone verb tc gwische' Preis r .elben L Besitz i Ballonp wu Pa ind bis iwei Si Im ün Go Der Dei Konalen testen d« toll am ms ein und erf Ballo and zw« lon „Er Geusge» sen"), C Nallomr aitz VUl Das »er alle Lei Muts mit Deuts Kreis Kreis and ! sichtig genoss äertz ribgest Ansch! gebix surch men ? ster Ll lichen kantin Neglei Nachm gebiet 27. März. 1815: Der Physiker Wilhelm Konrad v. Röntgen in Lennep geb. lgest. 1923). — 1933: Japan erklärt de» Austritt ans dem Völkerbund. Sonne: A.: 5.48, U.: 18.24; Mond: U.: 5.25, A.: 19.27 Zm Kampf gegen die Tuberkulose Rechenschaftsbericht deS Tuberkulose-HilfswcrkS der NSB Anläßlich der Tagung der Deutsche» Tuberkulose Gesellschaft in Wiesbaden fand eine Arbeitstagun, des Tuberkulose Hilfswerkcs des Hauptamtes füi Voltswohlfahrt statt. Der energisch geführte Kamp! der Partei gegen die Tuberkulose und seine segenS vollen Auswirkungen für die Gesundheit und Kraß des Volkes fand in den Referaten der Tagung ein drucksvolle Darlegung. In einem tiefschürfenden Vortrag kennzeichnete dei Leiter des Amtes für Volksgesundheit im Hauptamt füi Volkswohfahrt, Dr. Walter, eingehend die Grundlagen die zum Auf- und Ausbau des Tuberkulose-Hilfswerkes der Partei geführt haben. Er betonte, daß diese in unge wöhnlich rascher Entwicklung erfolgte Aufgabe ausschließ lich dem erbgesunden Teil der Volksgemeinschaft zu diener habe und überall dort wirksam werden müsse, wo wedei aus eigenen Kräften des Betreuten noch durch die Mit wirkung der Organisationen des Staates und der Sozial versicherung eine wirksame Durchführung der Heilbehand lung zu erreichen sei. Nicht die Schaffung einer neuen Stelle zur Bekämp fung der Tuberkulose sei das Wesen dieser Aufgaben; schon zu Beginn der 1934 in Angriff genommenen Arbeit habe die Absicht bestanden, durch die ungewöhnliche Schlag kraft der Partei eine Stelle in der NSV. zu schaffen, von der aus in einheitlicher Form die Bekämpfung der Tuber kulose erfolgen könne. Bet der klaren Erkennung des Zie les gelang es dem Hauptamt für Volkswohlfahrt sehr schnell, mit allen beteiligten Stellen Vereinbarungen zu treffen, durch die eine klare Abgrenzung der Arbeitsgebiete erfolgte. Die günstigen Auswirkungen einer solchen Ge- meitrsamkeitsarbeit ergeben sich aus den rasch gestiegenen Zahlen der ganz oder zum Teil vom Hauptamt für Volks wohlfahrt betreuten Volksgenossen. Es sind seit 1935 nahezu 10 000 Volksgenossen, die vom Schicksal der Lungentuberkulose betroffen waren, mit Hilfe des Tuberkulose-Hilfswerks in die für sie günstigsten Behandlungsstätten gekommen. Während noch zu Beginn von 1936 monatlich 220 Anträge an das Tuberkulose- Hilfswerk gelangten, ist diese Ziffer auf rund 800 Anträge monatlich zur Zeit angewachsen. Die Größe der Gesamt leistung ergibt sich aus der Zahl von rund 600 000 Ver pflegungslagen. War diese Leistung sowohl dem Einsatz des Haupt- amtsletters der NSV. als auch des Reichsärzteführers zu vordanken, so war die Durchführung nur möglich, durch dse ausgezeichneten Fachrenner in der Tuberkulosebekämp fung, die Gautuberkulosereferenten und ihre Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich in unendlich mühevoller Arbeit für diese große Aufgabe eingesetzt haben. Im Laufe der letzten zwei Jahre ist der verwaltungs mäßige Aufbau deS Tuberkulose-Hilfswerkes soweit geför dert worden, daß nunmehr eine Verlegung der gesamten Sachaufgaben auf die Gaue erfolgen kann, die in Zukunft in engstem Zusammenhang vor allem mit den Landes- Versicherungsanstalten und den Sozialversicherungsträgern arbeiten. Auch hier liegt wiederum der Schwerpunkt der Gesamtausgabe bei den dem Reichsausschuß für Tuber kulose benannten Gautuberkulosereferenten. die damit dem Hauptamt für Volkswohlfahrt gegenüber die Verantwor tung für eine dem Sinn und der Absicht des Hauptamtes entspreche"^ Durchführung übernehmen. Zur Demonstration für die zukünftige Leistungsfähig keit dieses Werkes gab Dr. Walter noch einen interessanten Ueberblick über die in rascher Entwicklung erfolgte Auf bauarbeit der NSV. auf den verschiedensten Gebieten der Gesundheitsbetreuung und über die Erfolge im Rahmen des Winterhilfswerkes, die darlegen, welche gewaltigen ideellen und materiellen Leistungen auf dem Gebiete der Gesundheitsbetreuung in zukünftigen Jahren noch zu er warten sind. Für die Vertretungen von Partei und Staat war es überaus aufschlußreich, eine übersichtliche Zusammenstel lung über die Buntscheckigkeil der heute noch vorhandenen zahlreichen Stellen, die die Bekämpfungsmaßnahmen gegen die Tuberkulose in den verschiedensten Gebieten des Deutschen Reiches durchführen, durch einen Vortrag von Dr. Rosenkranz zu erhalten, der die Leitung des Tuber kulose-Hilfswerkes im Hauptamt hat. Er wies darauf hin, daß dieser Zustand die Veranlassung dazu gegeben habe, in der Praxis eine einheitliche. Durchführung der Bekämp- sungsmaßnahmen gegen die Tuberkulose sicherzustellen, und zwar durch die Schaffung von Arbeitsgemeinschaften in Ländern und Provinzen des Reiches, für die die ein leitenden Schritte inzwischen unternommen worden sind. Um die gemeinsame Tätigkeit des Hauptamtes für Volks- »vohlfahrt und der Sozialversicherung zu fördern, hat Hauptamtsleiter Hilgenfeldt Major a. D. Wagner, den Leiter der Landesversicherungsanstalt Hannover, in lein Amt berufen. Abschied von einem großen Soldaten Das Staatsbegräbnis für Graf von Bothmer führers,. der im Weltkriege.auch österreichisch-ungarische! Heeresteile befehligte, mit prächtigen Kränzen. Von der nahen Markuskirche läuteten die Glocken, als! sich die Lafette in Bewegung setzte. Die von General major Hartmann geführte Trauerparade bestand aus zwei, Jnfanteriebataillonen mit einer Batterie, den Abordnung gen der Kranzträger, einer Offiziersabordnung mit dew Ordenskissen, der Lafette mit dem Sarg des toten Heer-! führers, Offizieren des Heeres, der Marine und der Luft-; Waffe sowie den Angehörigen der militärischen Verbände. Langsamen, gemessenen Schrittes bewegte sich der ein-! vrucksvolle Trauerzug durch die Straßen der Hauptstadt! der Bewegung, in denen die Bevölkerung dem großen! Soldaten die letzte Ehre erwies, zum Münchener Ostfried hof. - - i Um 11?4 Uhr marschierte die Spitze der Trauerparade! iu -den Friedhof ein. Die den Sarg tragende Lafette; »vurde bis zu den Stufen des Krematoriums vorgefahren, wo sechs Offiziere den Sarg abhoben und auf den Kata-! salk setzten, z» dessen Seiten sie mit gezogenem Degen! Ehrenwache bezogen. Um 12.30 Uhr erschien der Reichs kriegsminister Generalfeldmarschall von Blomberg, dem der Kommandierende General des 7. Armeekorps, General der Artillerie von Reichenau, Meldung machte. Der Generalfeldmarschall legte seinen Kranz nieder und ; salutierte vor dem Sarg mit erhobenem Marschallstab. Die Salutkompanie gab drei Ehrensalven ab. Darauf! stimmte die Kapelle den Bayerischen Präsentiermarsch an. Damit hatte die Tranerfeier ihr Ende erreicht. In der Halle des Krematoriums versammelten sich^ dann mit Reichsstatthalter General Ritter von Epp zahl-! reiche hohe Offiziere der alten Armee. Nach der Einseg nung der Leiche erfolgten Kranzniederlegungen unter An-! sprachen, in denen die Verdienste des Generalobersten Graf von Bothmer in Krieg und Frieden gewürdigt wurden. Wer will Müller werden? Die Deutsche Arbeitsfront, Gauwaltung Sachsen, teilt mit: Ein schöner Beruf, der leider etwas in Vergessenheit geraten zu fein scheint, ist der des Müllers. Für kräftige Jungen mit Volksschulbtldung bietet er ein gutes Aus kommen. Der Beruf führt durchaus nicht alle Jungen aus der Stadt hinaus in die Kleinmühlenbetriebe, sondern es bietet sich auch Gelegenheit, tu einem innerhalb der Stadt gelegenen Betrieb die Lehre anzutreten. Jungen, die Lust zur Erlernung dieses noch nicht überlaufenen Berufes babcn. melden tick» bei ihrem zuständigen Arbeits- SMt, . Die Nutzung enllcheidet An ver Größe der Bodenfläche können »vir nichts ändern, aber in unserer Hand liegt es, auf dem Boden mehr oder weniger Nährwerte zu erzeugen. Von uns hängt es ab, ob wir den Boden brachliegen lallen oder ihn sorgsam bearbeiten und als Acker- oder Weideland nutzen. Es ist ja auch bekannt, daß je Hektar Boden ungleich höhere Mengen pflanzlicher Rahrwerteinheiten erzeugt werden können als tierische. Ein Hektar liefert z. B. 200 bis 250 Doppelzentner grobes Gemüse oder 150 Doppelzentner Kartoffeln oder auch 40 Dop pelzentner Zucker, aber je Hektar können nur 5 Doppelzentner Schweinefleisch, 1V, bis 2 Doppelzentner Rindfleisch und sogar nur 1 DoppelzenMer Butter erzeugt werden. Auch in Kalorien umgerechnet schneiden die pflanzlichen Erzeugnisse ungleich besser ab. So ist es kein Wunder, daß wir die meisten pflanzlichen Erzeugnisse heute schon annähernd oder vollkommen aus reichend erzeugen können, während bei den tierischen Erzeug- - nisten teilweise noch größere Lücken vorhanden sind. Die ent sprechenden Folgerung«» haben wir gezogen: während die Er zeugungsschlacht vor allem bestrebt ist, die Erzeugung tierischer Produkte besonders zu steigern, bevorzugen wir bei unserem Verbrauch vor allem die pflanzlichen Erzeugnisse, die unser Boden ausreichend licsert. DM» A«smW««g des MWs Im Interesse der notwendigen Vorratshaltung au Roggen hat die Hauptvereinigung der Deutschen Getreide wirtschaft angeordnet, daß der Roggen von jetzt ab min destens zu rund 80 v. H. ausgemahlen werden muß. Dem entsprechend ist als Roggenmehl mit dem niedrigsten zu gelassenen Aschegehalt die Type 1150 vorgeschrieben wor den. Eingehende Backversuche haben ergeben, daß das mit der Type 1150 hergestellte Roggenbrot in jeder Hin sicht einwandfrei ist. Die Anordnung enthält außerdem die notwendigen Uebergangsvorschriften hinsichtlich der Be handlung der vorhandenen Bestände an Roggenmehl der Type 997. Sämtliche Kreilichtauffühkungen meldepflichtig Der Reichsminister für Volksausklärung und Pro paganda hat dem Reichsbund der Deutschen Freilicht- und Volksschauspiele e. V. die Betreuung aller Freilicht aufführungen bereits im vergangenen Jahr übertragen. Zu den Freilichtaufführungen gehören auch alle Stadtfeiern, Heimatfeste, Parkfeste und dergleichen, bei welchen Veranstaltungen und Vorführun gen mit darstellerischem Charakter durchgesührt werden. Nach den Anordnungen des Reichskulturwalters, des Präsidenten des Reichsbundes der deutschen Freilicht- und Volksscbauspiele e. V., sind derartige Veranstaltungen dem Landeskulturwalter (Landesstelle Sachsen des Relchsministeriums für Volksaufklärung und Pro paganda) unverzüglich, soweit es noch nicht geschehen ist, zn melden. Der Meldung sind ein Veranstaltungsplan, die Ml- gabe des juristischen Trägers und der Finanzierungsplan veizufügen. Soweit mehr als sechs Aufführungen geplant sind, muß außerdem die Zulassung durch die Reichsthea terkammer beantragt werden. Bei geringerer Auffiih- rungszahl erfolgt die Zulassung durch die zuständige untere Verwaltungsbehörde. Helferinnen gesucht für Bäder, Sommerfrischen und Prlvathaushaltunge» Das Landesarbeitsamt Sachsen teilt mit: Mit dem allgemeinen Wirtschaftsaufschwung haben auch die Bäder und Sommerfrischen einen von Jahr zu Jahr wachsenden Besuch zu verzeichnen, so daß die Beschaffung von weib lichen Arbeitskräften für die Saisonbetriebe des Gast stättengewerbes und Pensionen mit Schwierigkeiten ver bunden ist. Zur Befriedigung des saisonmäßta starken Bedarfes muß auf die freien Arbeitskräfte zurückgegrif fen werden. Bekanntlich hat jeder deutsche Volksgenosse nicht nur das Recht auf Arbeit sondern auch die Pflicht zur Arbeit. Dieser Pflicht zu genügen, bietet für Haus töchter, Nichtunterstützungsempfanger, die von den Eltern unterhalten werden müssen, die Ausnahme einer Tätigkeit in den Fremdenheimen der Bäder und Sommerfrischen eine günstige Gelegenheit. Die Mädel haben gleichzeitig die Möglichkeit, bevorzugte Gegenden unserer schönen Heimat kennenzulernen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen und den Gesichtskreis zu erweitern. Aber auch in Privathanshaltungen ist starker Be darf an Arbeitskräften vorhanden. Hier bieten sich viele Betätigungsmöglichkeiten, die nicht zuletzt zum Rutzen der Bewerberinnen sind und manchem jungen Mädel den Weg zur späteren Hausfrau ebnen helfen. Vielfach ist der Nachweis einer solchen Tätigkeit Voraussetzung für die Zulassung zu den Laufbahnen von Sozialbeamt»nnen und ähnlichen Berufen. Nähere Auskunft erteilen die Arbeitsämter. 34 Million« Stündlicher, 17 Milliarde« Svarkapital Die deutsche Sparkraft in« Jahre 1936. Seit der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus uud der Rückkehr zu Glauben und Vertrauen in die deutsche Wirtschaftszukunst ist auch die Sparfreude deS deutschen Menschen wieder erwacht. Kräftig sind die deutschen Spar guthaben angewachsen. Während 1933 rund 5 Milliarden Mark auf Sparkonto neu eingezahlt wurden, waren es 1936 5,2 Milliarden Mark. Der Gesamtcinlagenbestand der Spar- und Girokaffen hat annähernd die 17 Milliarden Glenze er reicht und damit, wie der Geschäftsbericht des Deutschen Spar- kaffen- und Giro-Verbandes nachweist, einen neuen Höchststand seit der Stabilisierung der Währung erreicht. Gegenüber dem zweifellos besonders günstigen Vorjahr mit einem Einlagenzuwachs von 5,6 Mrd. Mark hat sich aller dings der Einlagenzuwachs verlangsamt. Die Verringe rung des Zuwachses ist ausschließlich auf die Entwicklung der Spareinlagen zurückzusühren; denn die Depositen, Giro- und Kontokorrenteinlagen haben ihre seit 1933 gleich mäßig aufsteigende Entwicklung fortgesetzt und somit dazu bei getragen, den Minderzugang auf den Sparkonten teilweise aus- zugleicken. Warum BerwngsamWg des Zuwachses r Die vermutlichen Gründe für die Verlangsamung im Zn- wachstempo der Spareinlagen im Jahre 1936 lassen sich nicht auf einen einheitlichen Nenner bringen. Einigen allgemein gültigen Feststellungen und Beobachtungen glaubt dtzr Spar- kassenverband jedoch grundsätzliche Bedeutung zusprechen zu müssen. Das ist einmal die Steigerung des Verbrauchs weitester Bevölkerungsschichten, ist zuin anderen der Rückgriff auf Sparguthaben für Reichanlethezeichnungen und ist schließlich der verstärkte Einsatz von Ersparnissen für die Woh nungsbaufinanzierung. Die Verbrauchsgewohnheiten, das heißt die mehr oder minder große Steigerung im Verbrauch derjenigen Schichten, die den Hauptteil der Sparerkundschaft der öffentlichen Sparkaffen bilden, lassen sich ziemlich zuver lässig aus der Entwicklung der Einzelhandelsumsätze ablesen. Während 1935 die Einzelhandelsumsätze hinter der allgemeinen Steigerung des Arbeits- und Volkseinkommens zurückgeblieben und die Einkommensüberschüffe dieses Jahres offensichtlich in hohem Maße zur Bildung von Spargroschen eingesetzt worden sind, ist 1936 die gegenteilige Entwicklung zu verzeichnen: die Einzelhandelsumsätze zeigten ein schnelle res Wachstum als das Arbeits- und Volkseinkommen. Bei vielen Volksgenosse»! hat sich die Notwendigkeit ergeben, bis dahin znrückgestellte Anschaffungen, besonders vön Dauer gütern, vorzunehmen. Diese Kausbewegung ist osfenbar zu Lasten der Sparrate gegangen und hat wohl teilweise auch zu Rückgriffen aus Ersparnisse früherer Jahre geführt. Die starke Beteiligung der kleinen Sparer, die durch die Einfüh rung- der kleinen Reichsanleihestucke ermöglicht »vurde, ist im Zusammenhang mit der Verlangsamung des Spareinlagen- zuwachses nicht zu unterschätzen. Schließlich haben sich in den letzten Jahren und namentlich 1936 gewisse Wandlungen in der Wohnungsbaufinanzierung vollzogen, denen erheblicher Einfluß auf die Spareinlagenentwicklung zukommt: unter den Geldgebern für den Wohnungsbau ist an die Stelle der öffentlichen Hand in zunehmendem Umfang der private Geldgeber getreten. Der Anteil der privaten Geldgeber ist von 1929 Mit 430 Millionen Mark bis 1936 mit schätzungsweise I Milliarde Mark fortgesetzt gestiegen. Nach den vorliegenden Berichten von Sparkassen sind die Sparguthaben vielfach zum Kaus von Bauland verwandt Warden 183«: 1,« Milttonen neue «Wer In» großen ganzen dürften Ende 1936 rund 34 Millionen Sparkassenbücher der öffentlichen Sparkassen im Umlauf sein. Im Neugeschäft kamen 1936 rund 1,6 Millionen Bücher hin zu, denen allerdings 1,5 Millionen Bücher gegenüberstehen, die noch aus der Auswertung stammen und aufgelöst wurden. Bei einen» Spareinlagenbestand von 17 Milliarden Mark ent falle»» mithin auf jedes Sparbuch gegen 500 Mark. Erfreuliche Fortschritte hatten im übrige»» im letzten Jahr das Schulsparen und das Werksparen zu verzeichnen. Gegen Ende 1936 dürste die Zahl der Schulen, an denen im Anschluß an öffentliche Sparkassen gespart wird, aus über 30000 geschätzt werden können. Das sind rund 55 Prozent aller deutschen Schulen. Von rund 9 Millionen deutschen Schulkindern sparten Ende 1936 fast 2 Millionen bei den Schulspareinrichtnngen öffentlicher Sparkassen. 33 Millionen Wcrksparcinlagen wurden im Laufe des Jahres 1936 ans öffentliche Sparkassen nbergcführt. Die jetzt gefundene Grund form des Wcrkspnrcns verbindet in glücklicher Weise altes mit neuem, und da sie den Gcsolgschastsmitglicdern den hohe» Mert des Sparens zur techleu Zeit vor Augen führt, bleibt der Sparkassen- und Giro Verband auch in Znkunst um den Ausbau der Werksparanlagen bemüht.
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