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Verlage zur „Weißeritz-Leitung Sonnabend, am 27. März 1837 103. Jahrgang Nr. 72 I Im englischen Unterhaus fand eine außenpolitische Aussprache statt, die von der Opposition nach Kräften zur Stimmungsmache gegen Italic» benutzt wurde. Hen derson übte schärfste Kritik an den italienischen Maß nahmen, die im Anschluß auf das Attentat aus Graziani in Addis Abeba ergriffen worden sind und bezeichnete die italienischen Freiwilligen ans seilen Francos als regelrechte „Divisionen" des italienischen Heeres. Der Oppositions-Liberale Mander stieß nicht nur in das selbe Horn wie Henderson, sondern ging einen Schritt weiter. Er versuchte, aus die Negierung und die Oesfent- lichkeit mit dem Schreckgespenst der „faschistischen Gefahr" Eindruck zn machen. Die „Invasion in Spanien" habe nur den Zweck, jenseits der Pyrenäen einen faschistischen Staat zu errichten, um die überseeischen Verbindungen Englands und Frankreichs zn gefährden. (!) Die „fried liebenden Nationen" hätten nur einen Weg, dieser Ge fahr zu begegnen: Sie müßten von ihrer Stärke Gebrauch machen. Die Regierung könne dem Weltfrieden keinen größeren Dienst erweisen, als durch die Erklärung, daß die englischen Waffen für die Zwecke des Völkerbundes und des Locarno-Vertrages eingesetzt werden. Der konservative Abgeordnete Balfour bestritt den Unterhaus-Mitgliedern das Recht, von der Regierung zu fordern, gegen die Propaganda anderer Staate» zu Pro testiere», solange gleichzeitig das Unterhaus an seinem „Recht" fcsthiclte, über die Führer dieser Länder zu sage», was ihn« beliebte. Er bemängelte eS weiter, daß die Opposition nicht eine einzige Anfrage über die Grausam keiten der Bolschewisten gestellt hätte und erinnerte daran, daß auch die Grausamkeiten in der Sowjetunion von seilen der Labour-Party wenig Verurteilung gefunden hätten. Bei aller Ablehnung von Ausschreitungen müsse man doch darauf achten, daß diese Verurteilung nicht par teipolitisch beeinflußt werde. Lloyd George machte der Regierung den Vorwurf, im Falle der Mandschurei und Actüioviens sowie in der Zeichnung: Diederich — I<,X8 Prcssearchw. Schlechte Leiter? Schlechter Tritt? Ohne Zaudern: Raus damit! VMM MMM Für uns Deutsche ist cs auch als politische Menschen nicht schwer, Ostern als das Fest der Auferstehung zu betrachten. Wir brauchen nicht mehr zweifelnd nnd klein mütig zu fragen: Gibt es eine Auferstehung? Denn wir haben die politische, die nationale, die seelische Auferste hung des deutschen Volkes erlebt und erfahren die Be deutung dieses Wunders jeden Tag anss neue. Wir haben eine geistige Auferstehung dnrchgemacht. Als Deutschland in der Finsternis wandelte, als um uns her Haß, Kampf und Unfriede war, als uns keine Hoffnung mehr zur Seite stand, brach durch Nebel und Not jene verheißungs volle Botschaft: Deutschland lebt, wenn ihr an Deutsch land glaubt. Uni den Glauben handelt es sich, uni den Glauben, den uns Adolf Hitler gelehrt hat, um den Glau ben, der uns verheißt, daß wir frei und stark und unüber windlich sein werden, wenn wir den Willen haben, an Deutschlands Einigkeit zu glauben. Ist es etwas anderes um den christlichen Glauben an die Auferstehung? Auch damals waren die Menschen in Finsternis gehüllr, alle Hoffnung war ihnen genommen. Derjenige, der ihnen das neue Heil verkündet hatte, der Sohn Gottes, hatte kurz vor seinem Kreuzestod klagend die Worte gesprochen: „Mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Aber diesem Wort des Schmerzes und des Leides folgte das erlösende, das wissende Wort: „Es ist vollbracht." Für diö Menschen, die diesen Tod schaudernd Nichteinmischungsfrage unvollständige und unsachgemäße Maßnahmen ergriffen z» haben. Die Ergebnisse dieser! Fehler seien ein Fiasko in der Mandschurei und eine Demütigung in Aethiopicn gewesen. Auch von der Nicht- , einmischnng wisse jeder, daß sie wirkungslos sei. Lloyd George wandte sich dann den Westpaktverhandlungen zu. Wenn England, so sagte er, mit den vier großen Wcst- mächten zu einen« Abkommen und zu einer wirklichen! Verständigung kommen könnte, so würde damit eine! neue Atmosphäre geschaffen werden. Er kenne allerdings auch die darin liegenden Schwierigkeiten. Der Führer Deutschlands habe seine Bereitschaft erklärt, ein Abkom me«« mit den Weltmächten zu unterzeichnen, habe aber! ebenso klargcmacht, daß er unter den gleichen Bedingung gen keine«« Vertrag mit Sowjetrußland abschließen würdet Er wandte sich sodann der Lage im Mittelmeer zu! und erklärte, daß Mussolini Italien dort znr vorherrschen-! , den Macht machen wolle. Im östlichen Mittelmeer habej er das praktisch schon erreicht. Wenn jetzt auch noch Spa-j nien faschistisch würde, müßte cs ein Staat von der Gnade! Italiens werden. Da sei weiter Ceuta, so daß die Straße! von Gibraltar blockiert werden könnte. Die Balearischen, Inseln zerschnitten die Verbindung zwischen Frankreich: und Nordafrika. Für die Negierung sprach Staatssekretär Cran-j borne, der es ablehnte, auf die Hauptfragen der Außen-! Politik cinzugehcn. Er erklärte, daß er die Bemerkungen! Lloyd Georges an Eden weiterleiten werde. Die Ent-! Wicklung in Spanien sei nicht so, wie sie in der Debatte! geschildert wurde. Er sehe keinen Anlaß für die Be-^ Häuptling von der bevorsteh-nden Verschiffung italienischer Divisionen. Die Lage sei gewiß enttäuschend, aber er. mache die Opposition darauf aufmerksam, daß sie auch außerordentlich heikel sei. Eine unüberlegte Handlung könnte leicht die Situation noch verschlimmern, und das wolle die Regierung vermeiden. Leitspruch für 30. März Ist eine Wahrheit erkannt, dann ist sie doch so lange wert los, solange nicht der unbändige Wille dazukommt, dies« Erkenntnis in die Tat umzuscKn. Adolf Hitler. Hetzreden im Unterhaus Scharfe Angriffe der englischen Opposition gegen Italien mit erlebten,'blieb dieses Wort zunächst unverständlich, weil sie nicht das Wissen hatten, weil sie nicht den Glau ben kannten. Erst der Ostermorgen enthüllte ihnen dieses unfaßbare Wunder der Auferstehung vom Tode. Es gibt für alle, die glauben wollen, eine Bestätigung für die Auferstehung des Geistes. Denn heute, wo wir scheu, was geschehen ist, fragen wir uns bestürzt: Was wäre mit Deutschland geschehen, wen«« nicht durch die Idee des Nationalsozialismus Deutschland seine nationale, seine politische, seine seelische Auferstehung erlebt hätte? Das deutsche Schicksal konnte sich nur wenden durch den deutschen Glauben, wie er durch Adolf Hiller verleben digt wurde. Wäre dieser Glaube und der Wille zu seiner Erfüllung nicht gewesen, hätte das deutsche Auferstehungs- Wunder sich nicht vollziehen können. Auch andere Völker in allen Erdteilen feiern das Osterfest im Sinne der christlichen Auferstehung. Und manches Volk unter diesen darf ähnliche Gedanken der politischen und nationalen Auferstehung haben und pfle gen wie das deutsche. Gerade nach den furchtbaren Jahren des Krieges mit den unheilvollen Nachwirkungen für die politische und wirtschaftliche Entwicklung hat sich in vie len Völkern eine Erneuerung vollzogen, die, wen«« auch Nicht in dem gleich umfassenden Maße wie in Deutschland, doch manche Aehnlichkeit damit hat. Auch hier «nächte man davon sprechen, daß der Auferstehungsgedanke sich durchgesctzt hat, wie er uns aus der biblischen Geschichte bekannt ist. Für viele Völker bewahrheitete sich das Wort, daß Völker vergehen nnd abstcrben, wenn sie nicht an ihrer inneren Erneuerung arbeiten und an ihre Zukunft glauben. Diejenigen Völker, die noch gesunde Kraft in sich tragen und den Willen zum Leben haben, konnten sich zu neuem Leben, durchringen durch ihren Glauben. Aber nicht überall ist Ostern, selbst dort nicht, wo man äußerlich christliche Ostern feiert. Denn der Auferstehungs- gcdaukc in der politischen Abwandlung setzt einen starken inneren Mensche» voraus, der den Tod nicht fürchtet, weil er das Leben bejaht. Leben werden auch in Zukunft nur die starken, die gesunden Völker. Sie allein sind die Zu- knnftsträger der Menschheit. Wo der Bolschewismus, in welcher Form auch immer, an ihrem Marke zehrt, wo die nationale Selbstverleugnung Platz greift, wo die sittliche Moral il« den Schmutz getreten wird, dort kann cs eine Auferstehung nicht geben. Wo Modergeruch herrscht, ist kein Leben, wo kein Ziel ist, ist keine Hoffnung, wo kein Wille herrscht, ist auch kein Glaube. Wir erlebten gerade in diesen Tagen Anzeichen poli tischer Entwicklung, die wenig mit dem Osterglaubcn vcr- sinbar sind. Denn Völker, die sich mit dem Erbfeind ncnschlichcr Kultur Verbünden, sind halb diesem Feind iökeits verfallen. Deshalb kann ans solchen politischen Ver- Nndttngen auch nicht der Glaube an die Auferstehung :ines wahren Völker- nnd Weltfriedens hervorgchen. Zolscheivismus ist unvereinbar mit dem Auferstchnngs- zcdanken, dem« Bolschewismus ist nicht Lebe», sondern Vernichtung. Alle Völker, welcher Art und Nasse sie auch jein mögen, unterliegen bestimmten ethischen Gesetzen, die icincs Menschen Wille umzustoßen in der Lage ist. Wer ich gegen die Menschheit als Träger der Kultur vergeht, »erncint das Gesetz der göttlichen Vorsehung. Die Ge- chichte der Völkerigibt den Beweis dafür, daß noch immer jenes Volk nnterging, das sich über diese ehernen Gesetze »es Schicksals hinwcgsetzte, das keine Moral anerkannte, eine Ideale hatte, sondern nur dem Materialismus ebte. Wohl aber haben sich alle Völker, die körperlich, ckhisch und geistig gesund waren, durchgesetzt bis auf den Wütigen Tag. Das Volk Juda, einst das anserwählte Für eilige Leser Dir deutsch-tschechoslowakischen Luftverkehrsverhandln». gcn, die in den letzten beiden Wochen zwischen einer deutschen mid einer tschechoslowakischen Abordnung im Reichsluftsahrt- miilisterinm gepflogen worden waren, sind abgeschlossen. Die Arbeiten führte» zur Unterzeichnung eines Abkommens zur Rcurcgclimg der beiderseitigen Luftverkehrsbeziehungcn. König Leopold von Belgien ist nach Abschluß seiner Eng- landreisc wieder »ach Brüssel zurückgckehrt. Er ist während seines Besuches zum Chef der 5. Kgl. Jnistilling-Garde-Dra- goncr ernannt worden. Bereits sein Vater, der verstorbene König Albert, war Chef dieses Regiments gewesen. In Warschau begann eine Tagung des polnischen Schau spieler-Verbandes. Auf der Tagesordnung steht ein Antrag auf Cinführnng des Aricrparagraphcn m den polnischen Theatern. Wie das Nölkcrbundssekretariat «nitteilt, wird die außer ordentliche Tagung der Versammlung zur Aufnahme Aegyp tens in den Völkerbund am 26. Ma« in Gens beginnen, da die Mehrzahl der Mitglieder sich mit diesem Datum einver standen crilürt hat. Verleihung des Staatlichen Becthvvenprciscs. Der im Jahre 1027 vom Preußischen Staatsminislerinm begründete Staatliche Beethovcnpreis ist für 1937 vom Senat der Preußi schen Akademie der Künste, Abteilung für Musik, »ach Bestäti gung durch den Reichs- und Preußischen Minister für Wisscn- schast, Erziehung nnd Volksbildung dem Komponisten Josef Reiter in Bayerisch-Gmain verliehen worden. Die Verleihung erfolgte unter Würdigung seines volksverbnndeiicn Schaffens und seiner zeitlebens, besonders in schwerer Kampfzeit bewic- sencu deutschen Kunstauffassung. Uraufführung dcS deutsch italienischen Gemeinschafts films. Im Filmtheater „Universum" in Stuttgart fand die Uraufführung des mit großer Spannung erwarteten deutsch italienischen Gemeinschaftsfilms der Tobls-Rota, des Luis- Trenker-Films „Condottieri", statt. Es wurde ein außer gewöhnlicher Erfolg, dessen Auswirkungen für die Weltgel. nmg des deutschen Films heute noch nicht zu übersehen sind. Führende Männer des deutschen und des italienischen Film- schassens hatten sich eingefunden, um diese deutsch-italienische Gemeinschaftsarbeit auf dem Gebiete des Films zu feiern. Zur allgemeinen Ueberraschung und Freude seiner schwäbischen Landsleute war auch Reichsaußenminister Freiherr von Neu- rath erschienen. Bier Hitleriungen erhielten Danzigs Rettungsmedaille. Der Danziger Senatspräsident hat vier Hitlerjungen, die am 28. Juni 1936 unter eigener Lebensgefahr vier Mitglieder ei,res Danziger Nudervereins mit Mut und schneller Ent- schlossenheit vor dem Tode des Ertrinkens in der Ostsee rel- teten, die Rettungsmedaille verliehen. Die Auszeichnung wurde den Hitlerjungen ii« feierlicher Form überreicht. Schwerer Zugunfall in Polen. Ein vollbesetzter Schnell- triebwagen fuhr auf der Strecke Kattowitz—Warschau auf einen Güterzug auf. Dabei wurden zwei Personen getötet und etwa 26 zum Teil schwer verletzt. Das Unglück wird auf ein Ver sagen der Weichenstellung infolge Schneefalls zurückgeführt. Fünf Op^r eines Flugzeugabsturzes. Der Absturz eines englischen Wasserflugzeuges in der Nähe von Lyon hat ins- gesamt fünf Tote und einen Schwerverletzten gefordert. Das Unglück, das sich in den Bergen von Beaujolais ereignete, ist von keinem Augenzeugen gesehen worden. Einer der Schwer- verletzten, der Funker, ha« sich einige hundert Meter weit zu einem Bauerngehöft fortbewegen können und dort die erste Nachricht gegeben. Der Apparat ist völlig zerstört. Die Ret- tungskolonnen versuchen, wenigstens einen Teil der Post zu retten Schwere Unwetter in USA. Acht Staaten des amerika nischen Mittelwestens wurden von schweren Schnee-, Hagel- nnd Regenstürmen heimgesncht, die große Schäden verursach- tcn und jeden Verkehr unterbanden. In einzelnen Gebieten Norddakotas lieg' der Schnee über vier Meter hoch. Gleich- zeitig wüteten Wirbelstürme in drei Südstaaten. In der Nähe von Ozark (Alabama- wurde ein Farmgebäude zerstört, wobei zwei Bewohner getötet wurden. Ein Tornado brachte zwölf Häuser in Winchester «Kentucky- zum Einsturz. Ueber 50 Per- sonen wtWden verletzt. Sieben Personen verbrannt. In Jersey-City brach in einem Wohnhaus ein Großseucr aus. Von den in den« Ge bäude befindlichen 10 Personen sanden sieben den Tod in den Flammen. Die übrigen drei Personen werden vermißt. Eine Folge der Unruhen in Clichy /Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchung über die Zwischenfälle von Clichy sollen, wie in unterrichteten Pariser Kreisen verlautet, die Notwendigkeit einer Reform der Pariser Polizei in bezug aus Zusammensetzung und Ausrüstung er geben haben. Die Zahl der Polizeioffiziere soll erhöht werden. Bisher standen für 15 000 Polizeibeamte nur 29 leitende Kom- miffare zur Verfügung. Außerdem.soll die Pariser Polizei nach dem Muster der Mobilgarde zu einer stark militärisch aufge zogenen Organisation umgestaltet werden. Bei Kundgebungen werde der Ordnungsdienst den Stahlhelm tragen. Bomben alS anarchistische Vcrgcltnngstat > Wie di» bolschewistischen Sender Mitteilen, wurden sieben zur sogenannten „Garde des Vcrteidjgnngsausschusses" in Madrid gehörende Anarchisten erschössen, «veil sie ihre Posten verlassen hatten. Die anarchi-usche Gewerkschaft beschloß dar- aufhin, die Absetzung aller für diese Erschießung verantwort- lichen Personen zu verlangen und nötigenfalls zu erzwingen. Gegen den Kraftwagen eines Mitgliedes des „Verteidigungs- ausschusses" wurden zwei Bomben geschleudert. Durch die Er- vlosion wurden zwei Begleiter getötet. Es wird angenommen, daß der Anschlag die erste Vergeltungstat der -Anarchisten darstellt. Grohe amerikanische Flottenmanöver. Die in« Monat April beginnenden Manöver der amerika nischen Flotte werden mit einem größeren Geheimnis um geben als dies jemals früher geschah. Es wird lediglich bc- kannt, daß die Flotte etwa nm den lt. April San Diego ver lassen wird nnd die Manöver in einen« Naum von fünf Millio nen Ouadrattneilen im östlichen Teil des Stillen Ozcans statl- flndcn werden. Es werden 158 Kriegsschisfc einschließlich ttittcrieebootc >owje 5Z^ Flugzeuge eingesetzt werden. Die Flotte kehrt im Mä« nach San Francisco zurück, »in an der Eröffnung der „Goldei« Tor"-Hängcbrücke leilzunchmcn.