Volltext Seite (XML)
das eblich uern- nster- halt! teilen ; der npicn spiel echsel :wor- onme Achi- äsen: hmal j wie Weh- imen. und »rgen gsam zärt- chten, blau, so h die er im chten, mßen tßten. rußte bim- bam! Dur, qrei- Mäd- t Wi- iesel- ralen wie eines die einen . Er gsam tefem Nach ' sie ffncn lische. twas :rson 8eim e bc- «ollte nicht l der gälte elfter schen Statt flgen dem den n in -halb Aber und- afcn. An rgen neu- ?om- nur mir, Und mzig ften- denn r die ffnen eiten vach- »rhoj Rundfunk ReichssenKer Leipzig. Täglich wiederlehrcnde Darbietungen (mit Ausnahme von Sonntag): 6.0V: Morgcnrus, Reichswetterdienst. — 6.10: Fund gymnastik. — 6.50: Mitteilungen für den Bauern. — 7.0Ü: Nachrichten. — 8.00: Funlgymnastik. — 8.20: Kleine Musik — 9.55: Wasserstände. — 10.00: Sendepause. — 10.30: Wet termeldungen, Tagesprogramm. — 10.45: Heute vor . .. Jahren. — 10.50: Sendepause. — 11.30: Zeit, Wetter. — 11.45: Für den Bauern. — 13.00: Zeit, Nachrichten, Wetter. - 14.00: Zeit, Nachrichten und Börse. - 17.00: Zett- angabe, Wetter und Wirtschastsnachrichten. — 20.00: Nach richten. — 22.00: Nachrichten und Sportfunk. Sonntag, 28. März (Ostersonntag) 6.00: Aus Hamburg: Hasenkonzert. — 8.00: Cyristttq« Morgenseier — 8.30: Musik am Morgen. (Schallplatten.) — 9.00: Das ewige Reich der Deutschen. — 9.45: Sendepause. — 10.00: Lachender Sonntag. Das Sachsenorchester. — 11.15: Sinsontekonzert. Das Leipziger Sinfonieorchester. Sinfonie l^-Dur, Werk 68 «Pastorale), sür großes Orchester. Von Ludwio van Beethoven. — 12.00: Aus Berlin: Musik zum Mittag. Das Kleine Funkorchester, ein Musikkorps der Flieger, Kapelle Georg Freundorfer. — 14.00: Zeit und Wetter Wir gratulieren kin derreichen Familien! — 14.10: Kindcrstunde. — 14.40: Aus Dresden: Kammermusik. Gespielt vom Dresdener Streich quartett. — 15.30: DaS festliche Jahr des seligen Ratsherrn Barthold Heinrich Brockes aus Hamburg. Gedichtsolge von Martin Raschke. — 16.00: Aus Saarbrücken: Musik zur Unter haltung. Das Landessinfonieorchester Saarpsalz. — 18.00: Bauernspiegel: Aus der Chronik des dörflichen Lebens. — 18.30: Bunte Ostereies. tSchallplatten.) — 20.00: Die Dorothee. Operette von Arno Betterling. — 22.00: Nachrichten und Sport funk. — 22.30 bis 24.00: Vom Deutschlandscnder: Wir bitten zum Tanz! Robert Gaden spielt. Montag, 29. März (Ostermontag) 6.00: Aus Bremen: Hafenkonzert. — 8.00: Altitalienischc Orgelmusik. Gespielt von Willy Stark. — 8.30: Morgenmusik (Schallplatten.) — 9.45: Sendepause. — 10.00: Aus Halle: Chorkonzert. Ausgesührt vom Höllischen Lehrergesangverein. — 10.30: Aus Dresden: Das Geistertrio. Werk 70, Nr. 1, V-Dur. Bon Ludwig van Beethoven. — 11.00: Das alte Wunder. Neue Gedichte zur Osterzeit. — 11.20: Fröhliche Musil im alten Stil. — 12.00: Aus Dresden: Mittagskonzert. Kapell« Heinz Putsche. — 14.00: Heil und Wetter. — 14.05: Wols Justin Hartmann liest seine Erzählung ..Alte Weisen im schimmernden Schweigen". — 14.30: Ihr rufenden Fanfaren. Folge in Wort und Lied. Rundfunkspielschar der HI. — 15.10: Klaviermnsil auf Schallplatten. — 15.40: Deutsche Sprachinseln im Südosten: Gottschee. — 16.10: Aus Dresden: So treiben wir den Winter aus! — 16.30: Aus Coswig (Anhalt): Vom Hundertsten ins Tausendste. Ein fröhlicher Osterreigen. — 18.30: Ausflug ins s>.archemarw.' Ein Funkbericht von kleinen Puppen und großen Künstlern. - 19.00: Fröhliches Allerlei. (Schallplatten.) - 20.00: Leipziger Kaleidoskop. Bunte« musikalisches Farben- spiel. — W.OV: Nachrichten und Sportfunk. — 22.30 bis 24.00: Aus Köln: Nachtmusik und Tanz. Das Westdeutsche Kammer- orchefter und Solisten. Dienstag, 3V. März 6.30: Aus Kassel: Frühkonzert. Das Musikkorps eines In- fanterie-Regiments. — 8.30: Aus Köln: Morgenmusik. DaS Kleine Orchester des Reichssenders Köln. — 9.30: Spielturnen — 12.00: Aus München: Mittagskonzert. Das Rundfunk orchester und das Münchener Tanzsunkorchester. — 14.15: Musil nach Tisch. (Schallplatten.) — 15.00: Für die Frau: Rund um die Kaffeekanne. Kulturgeschichtliche Plauderei. — 15.20: Kunst bericht. — 15.30: Die kurzwellige Bücherkiste. Buchbericht. — 15.50: Sendepause. — 16.00: Vom Deutschlandsenoer: Musil am Nachmittag. Kleines Orchester des Deutschlandsenders und Kapelle Robert Gaden. — 17.40: Astronomen aus der Pleißen- bürg. — 18.00: Nus Chemnitz: Fröhlicher Feierabend in den Staotwerken Chemnitz. — 18.50: Umschau am Abend. — 19.00: Neue österreichische Musik. — 20.10: Schöne Stimmen im Leip- ziger Sender. (Eigene Aufnahmen.) — 21.00: Unterhaltungs konzert. Das kleine Orchester des Reichssenders Köln. Hubert Kirsch (Bariton); Kurt Schaeffer (Violine). — 22.20: Buch- wochenbericht. — 22.30: Aus Dresden: Kammermusik vo« Ludwig van Beethoven. Gespielt von Marianne Tunder (Vio line), Karl Weiß (Klavier). — 23.00 bis 24.00: Aus Hamburg: Uuterhaltuno und Tanz. Die Tanzkapelle des Neichssendcrs Hamburg. DeutWandseuder Täglich wiederlehrcnde Darbietungen (mit Ausnahme von Sonntag): ü.vv: Glockenspiel, Morgcnrus, Wetterbericht für di« Landwirtschaft. Anschließend: Schallplatte». — 7.00: Nach richten des Drahtlosen Dienstes. — 8.00: Sendepause. — 9.00: Sperrzeit. — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Der Bauer spricht, der Bauer hört! — An schließend: Wetterbericht. — 12.55: Zeitzeichen der Deut- schen Secwarte. — 13.00: Glückwünsche. — 13.45: Neueste Nachrichten. — 14.00: Allerlei von zwei bis drei! — 15.00: Wetter- und Börsenberichte, Programmhinweisc. —20.00: Kernspruch. Anschließend: Wetterbericht und Kurznach richten des Drahtlosen Dienstes. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — 22.45: Deutscher Seewetterbericht. Sonntag, 28. März Ostersonntag 6.00: Alls Hamburg: Hasenkonzert. — v.vo: Der Bauer spricht — Der Bauer hört. — 9.00: Ostermorgen ohne Sorgen. Kapelle Herbert Fröhlich und Solisten. — 10.00: Stärker als der Zweifel ist das Leben! Eine Morgenfeier. — 10.45: Fan tasien auf ver Wurlitzer Orgel. — 11.00: Späte Krone. Ge dichte von Joseph Weinheber. — 11.15: Deutscher Seewcner- bcrichi. — 11.30: Faust. Osterszencn aus Goethes Tragödie. — 12.00: Aus München: Musik zum Mittag. Bernhard Ettü spielt. Dazwischen 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Seewarte und 13.00: Glückwünsche. — 14.00: Kindersunkspicl. Das Oster- wasscr. Ein Funkspiel von Juacbora Hartmann. — 14.30: Polnische Osterlieder. - 18.00: Heiterkeit und Fröhlichkeit. Schallplatten. — 17LV: Schöne Melodien. Daß Unterhaltungs orchester des Deutschlandsenders. Dazwischen 18.Äst „Das Theater". Eine Geschichte von der Autobahn vön Hans Schmodde. — 19.40: Deutschland-Sportecho. Funkbericht« um» Sportnachrichten. — 20.00: Richard-Wagner-Konzrtt. Ltäna Lemnitz (Sopran), Franz Völker (Tenor), der Kammerchor, und das Große Orchester des Deutschlandseiiders. In der Pause 21.00: Deutsche Ostern. Verse von Hans Jürgen Nierentz — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — 22.30 bis 0.55: Wir bitten zum Tanz! Kapelle Robert Gaden, Horst Hans Schimmelpfennig. Dazwischen 22.45: Deutscher Seewetterbericht. Montag, 29. März Ostermontag 6.00: Aus Bremen: Hafenkonzert. — 8.00: Sendepause. — 9.00: Robert Gaden spielt beschwingte Weisen. — 11.00: Bom hoffenden Leben. Frühlingsgedichte von Hans Leifhelms — 11.15: Deutscher Seewetterbericht. — 11.30: Fantasien auf der Wurlitzer Orgel. Aus dem „Ufa-Palast", Hamburg. Horst Hans Schimmelpfennig spielt. (Aufnahme.) — 12.00: Aus Dresden: Musil zum Mittag. Kapelle Heinz Putsche. Dazwi schen 12.55: Zeitzeichen der Deutschen Scewarte und 13.00: Glückwünsche. — 14.00: Allerlei von zwei bis drei! — 15.00: Lauter bunte Sachen: Singen, Tanzen, Lachen. Schallplatten. — 17.00: Lebenslauf und grandiose Taten des Kasper Lari fari. Hörfolge nach Graf Pocci von Alfred Prügel. — 18.00: Schöne Melodien. Wilfried Krüger spielt. — 19.40: Deutsch- land-Sportecho. Funkberichte und Sportnachrichten. — 20.00: Tanz der Osterhasen. Robert Gaden spielt. — 22.00: Wetter-, Tages- und Sportnachrichten. — 22.30: Eine kleine Nachtmusik. — 22.45: Deutscher Seewetterberuht. — 23.00 bis 24.00: Aus Breslau: Tanzmusik. Tanzkapelle des Reichssenders Breslau. Dienstag, 3V. März 6.30: Aus Kassel: Frühlonzert. Musikkorps eines Infan terie-Regiments. — 10.00: Sendepause. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 11.00: Sendepause. — 11.30: Wir richten einen Kräutergarten ein. — 11.40: Ter Bauer spricht — Der Bauer hört. Anschließend: Wetterbericht. — 12.00: Aus Stutt- gart: Musik zum Mittag. Das Rundfunkorchester. — 15.15: Deutsche Volkskunde — ein Arbeitsgebiet ver Frau. Vom „Bräutlwagen" und anderen Hochzeitsbräuchen. — 15.45: Eine kleine Melodie. Schallplatten. — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Kleine Orchester des Deutschlandsenders und die Kapelle Robert Gaden. In der Pause 17.00: Der Junge komm« nach Hause Familiengeschichte von Elfriede Brüning. — 18.00: Bal laden von Carl Loewe. Hans Adolf May «Baß). — 18.20: Politische Zettunasschau des Drahtlosen Dienstes. — 18.40: Musikalisches Zwischenspiel. Schavplatten. — 19.00: . Und setzt ist Feierabend! Robert Gaden sptelt. — 19.55: Die Ahnen- täfel. — 20.10: Musik-Expreß. Großes Orchester des Deutschland senders, ein Tanzorchester und Solisten. — 23.00 bis 24.00: Beliebte Tanzkapellen. Schallplatte». Künftig das Wochenende fürs Gefängnis, Personen, die in Rochester im Staate New Kork zu kutzeir Gefängnisstrafen verurteilt werden, wird es in Zukunft ge- stattet, diese Strafe am Wochenende zu verbüßen. Sollte sich die neue Maßnahme als praktisch erweisen, wird sic im ganze»! Staate New Bork eingeführt. Die Arbeitslosigkeit in Rochester ist recht beträchtlich, und es wurde den Richtern überlassen,, statt Geldstrafen Gefängnisstrafen aufzuerlegen ie 5age vomHauresiuAsrg VOl^ V. s^kE/3 ' (35. Fortsetzung.) „Und wenn halb Paris Gisela hieße, wüßte ich doch, dieser grelle, erschreckte Aufschrei hat nur mir gegolten. Nur mir!" Ihre Augen waren voll Unruhe. „Du kannst mir tausend Gründe dafür angeben, daß ich nicht gemeint war, und wenn ich sie dir auch nicht mit Gegengründen widerlegen könnte, weiß ich doch genau, mein Gefühl be trügt mich nicht. Irgend jemand, der mich bisher für tot hielt, hat mich erkannt. Eine Frauenstimme war es." Sie blickte vor sich nieder. „Es könnte Lore Storms Stimme gewesen sskn, obwohl ich das nicht Zu behaupten vermag." „Nun siehst du", nahm er das Wort, „du kannst nicht behaupten, daß es die Stimme deiner früheren Freundin war. Ebensowenig aber kannst du behaupte», daß der Aufschrei überhaupt etwas nnt deiner Person zu tun hat. Du bist nervös, siehst Gespenster, redest dich in das tolle Zeug hinein." Er neigte sich über ihren Sessel, atmete den Duft ihres wundervollen Haares ein. „Jahrelang hast du nicht nach der Vergangenheit gefragt. Sie galt dir nicht mehr als ein Traum; mit einem Male bist du schwcrsällia geworden." Sie spielte mechanisch mit ihren kostbaren Ringe,.. „Nenne du Schwerfälligkeit, was ich Ahnungen nenne, jedenfalls habe ich das drückende Empfinden, es steht irgend etwas bevor. Etwas Unangenehmes! Erinnere dich, bitte, ich wehrte mich schon in Barcelona, dich aus diese Reise zu begleiten. Besonders fürchte ich mich vor Berlin." Er lachte: „Zunächst befinden wir uns ja noch in Paris, und erst übermorgen fahren wir nach Berlin." Er zog sie neckend am Haar. „Quäle dich nicht mit Ahnungen und ähnlichen Dummheiten ab. So was gehört zu alten Damen, finde ich! Besinne dich doch, Närrchen, wir sind in Paris, das dir doch so sehr gefiel im vorigen Jahre. Ich liebe cs auch, fast ebenso wie meine Heimatstadt. Und Berlin wird dir auch gefallen, nun du es als Fremde be suchst. Du bist dort geboren, hast bis zum Tode deines Vaters dort gelebt, hast es dann ab und zu als Klein städterin für ein paar Stunden wiedergeschen. Ganz anders wird es dir erscheinen, wen,! du ini Hotel .Adlon' wohnst, wenn du als gefeierte Künstlerin dort mit den: weltberühmten Mannel Salvador wohnst. Wenn ständig ein Auto zu deiner Verfügung steht und ich bei dir bin." Er streichelte ihr Gesicht: „Sich, wir haben uns wieder völlig ausgesöhnt, und wenn ich jetzt auch auspasse, daß niemand allzü nahe an meine vergötterte Frau hcran- kommt, zürne ich dir doch nicht mehr. Das muß dich glück lich machen, wenn du mich liebst, und das hast du mir ja geschworen. Bei mir sein, muß für dich alles bedeuten. ob wir nun daheim tn Spanien sind oder in Konstanti nopel oder in Berlin." Sie seufzte heimlich. „Aber darum handelt es sich doch gar nicht, Manuel! Was hat denn unsere Liebe damit zu tun, wenn mir vor Berlin bangt! Die Gefahr, vielleicht erkannt zp werden, droht doch dort mehr als sonst irgendwo. Wie du damals auf geschickte Weise herausbringen ließest, gelte ich in der kleinen Stadt für tot. Du selbst setztest ja alles so in Szene, daß man an meinen Freitod glauben sollte. Du ließest von deinem Chauffeur meinen Mantel, «einen Hut und meine Handtasche im Walde, nahe dem Stadtsce, geschickt ver stecken." Sie atmete schneller. „Es war güt, daß dein Diener bald, nachdem wir in Spanien waren, an einer Grippe starb, ich glaube, in seiner Nähe hätte ich niemals Ruhe gefunden. Aber vor Berlin habe ich Furcht. In meinem Paß steht doch mein Geburtsname." Er lachte: „Aber, Kind, du gehst zu weit. Dein Paß ist in Ordnung. Du giltst als Tote, da hat natürlich nie jemand in der kleinen Stadt daran gedacht, deinen Namen den Grenzbehörden zu nennen. Ja, wenn man gewußt hätte, daß du geflohen, wäre das etwas anderes. Da be stände auch vielleicht nach mehr als drei Jahren noch die Möglichkeit, daß wir an der Grenze ungehalten würden. Um so mehr, als deine Landsleute in solchen Dingen von einer geradezu unheimlichen Genauigkeit und Gründlich keit sind." Gisela überlegte. Ihr Mann hatte recht, sie konnte nichts gegen seine Erklärung einwenden, dennoch blieb sie dabei: „Ich fürchte mich vor Berlin. Es ist alles so aufgewühlt in mir seit vorhin, seit eine Stimme so über laut meinen Namen gerufen." Er ging im Zimmer anf und ab, sagte ein wenig un geduldig: „Nun sängst d» die Geschichte wieder von vorn an. Sei doch vernünftig und rege uns beide nicht auf. Morgen abend stehen wir vor dem Pariser Publikum, t das ich nicht enttäuschen darf. Der Saal ist ausverkauft, ! obwohl wir uns im Weihnachtsmonat befinden und die j Konzertsäle im allgemeinen jetzt eine beängstigende Leere zeigen, wie mir mein Agent erzählte." Gisela nickte ver stehend. Er blickte Gisela an und riet: „Wir wollen schlafen gehen. Morgen früh müssen wir gut ausgeruht sein. Nach dem Frühstück haben wir Probe, dann wirst du, ebenso wie ich, noch mindestens eine Stunde üben. Nach dem Esten kommt eine Ausfahrt im Auto in Frage, und am Abend holen wir uns den Beifall der Pariser." Er zog sie vom Sessel hoch. „Ins Bett, kleine Frau, deine Nerven brauchen Ruhe!" Gisela lehnte sich an ihn an. „Manuel, erfülle mir eine Bitte! Erspare mir das Auftreten hier und in Berlin!" Er war jetzt wirklich ärgerlich. ' „Willst d» »ns die Konzerte umwcrfen. Die Reklame hat stark sür dich mttgearbcitet. Mai« ist gespannt aus Vie Künstlerin, Vic meine Schülerin und Frau ist. Ucbrigcns, wer nicht gerade in deine» Paß hittcinschaut, weiß ja gar nicht, daß vn eine Deutsche bist. Die Reklame spricht vo» ver spöttischen Gattin Manuel Salvavors. Es banvcltc sich natürlich anfangs um einen Irrtum, aber ich habe dem Irrtum nicht widersprochen. Also hält dich das Publikum für eine Landsmännin von mir. Außerdem koinmt es nicht dazu, daß jemand daran denkt, dich deiner Natio nalität wegen umzukrempeln." In seiner Stimme zitterte Ungeduld. „Ich bin sehr müde und mutz «norgen frisch i sein. Denn, von allem anderen abgesehen, Gisela, vergiß nicht, datz auch das Geldverdienen keine Marotte von mir ist, sondern eine Notwendigkeit für uns, wenn wir weiter so gut leben wollen wie bisher. Wir verbrauchen sehr viel Geld, und «nein Bankguthaben ist bedenklich zu- sammengcschmolzen. Also brauche ich meine Nerven für meine künstlerische Tätigkeit, und über deine Nerven bin ,ich derselben Ansicht. Es ist geradezu albern, Gisela, von s mir zu verlangen, daß ich dich hier und in Berlin vom > Programm streiche«! soll." Er schob sie von sich. „Gehe jetzt schlafen, und damit du nicht die Nacht weitergrübelst über all ven Unsinn, nimm ein Schlafpulver. Ich mache es dir zurecht." Sie «rank gehorsam das Glas Wasser mit dem Pülver chen, das er ihr gleich darauf brachte. Sie sehnte sich ja (so sehr nach tiefem, stumpfem Schlummer, damit die Ge danken zur Ruhe kämen und das Bangen still würde. Bald lag Gisela dann im Vann des gewaltsam herbei- gczwungcnen Schlafes, ebenso wie ein paar Straßen von ihr entfernt ihre einstige Freundin Lore. l Gegen Morgen aber fuhr Gisela plötzlich hoch, schob die blauseidcnc Steppdecke erschreckt von sich und blickte > sich n«it angstgcwciteten Augen in dein dämmerigen Schlaf zimmer um. Sie preßte die Hände an die fieberig pochenden Schläfen. Sie hatte einen bedrückenden Traum gehabt, hatte im Trauin noch einmal durchgcmacht, was sie gestern spät abends so verstörte. Roch einmal hatte sie die laute, grelle Frauenstimme ihren Namen rufen hören, und statt erquickt und beruhigt aufzuwachen, war ihr jetzt zumute, als wäre sie ein armes gehetztes Wild. Aber sie verhielt sich still. Sie durfte ihren Mann nicht wecken, sie durfte ihn nicht von neuem aufregen und ärgern mit ihren Ahnungen. Sie erinnerte sich, daß er gestern abend gesagt hatte, das Geldverdienen wäre für ihn eine Notwendigkeit, wenn er und sie weiter so gut leben wollten wie bisher. Und das wollte sic, ja, das wollte sie! Ein Leben in Be schränkung und Einfachheit ertrüge sie nur schwer, nachdem sie es anders teynengelernt hatte. Sie ließ den Kopf wieder in die Kissen zurücksinkcn und schloß die Augen. Es lagen einige Stunden Schlaf hinter ihr, ganz so unheimlich war ihr eigentlich nicht mehr zu mute wie gestern abend. Sic überlegte: vielleicht hatte Manuel doch recht. Irgend jemand Halle eine ganz andere Gisela gerufen, und das, was sic so über allc Maßen er regt, hatte gar nichts mit ihr zu tuu. Es war wohl lächerlich, sich so auszuregeu um ein Nichts. (Fortsetzung folgt.)