Volltext Seite (XML)
Die Felbmöhre, eine zu wenig beachtete Futterpflanze»» » Trotz ihrer allgemein bekannten guten Eigenschaften wird die Teld- oder Futter- nähre noch viel zu wenig angebaut. Sie könnte in vielen Betrieben sowohl die Runkelrübe wie die Wruke in vorteilhaftester Weise ergänzen. Für die Arbeitspferde be deutet die Zeit der Möhrenfütterung direkt eine Gesundungskur. Für Fohlen, Kälber und Sckaflämmer ist sie der billigste Bitamin- träger, ne wirkt wachstumsfördernd und anti- rachitisch Junge Schweine von etwa einem Vierteljahr und Zuchtsauen gedeihen prächtig bei einem Beifutter gemahlener Möhren. Säugende Schafe und Ziegen geben gesunde und reichliche Milch. Dem Geflügel, ins- .besondere den Gansen, gibt man die Möhren in feingeriebcnem Zustande. Im Frühjahr beschleunigt die Möhre den Haarwechsel und bildet ein gutes Vorbereitungsfutter für den später einsetzenden Weidegang. Trotz all dieser Vorteile stellt die Möhre «eine übermäßigen Ansprüche an Boden und Bearbeitung; erwünscht ist dagegen eine ge wisse Frische des Bodens, besonders je leichter er wird. Der Acker soll wie zu Rüben im Herbst und Frühjahr vorbereitet werden, mög lichst ohne Stallmist, da sonst leicht ein Be fall durch die Möhrenfliege eintreten kann. Di« Aussaat muß flach erfolgen, und zwar mit Druckrollen, anderenfalls ist gleich hinterher zu walzen. Als Aussaat genügt 1 bis 11/2 Kx für 1/4 da; die Reihenweite sollte 30 bis 40 am betragen. Den Samen vermengt man zweckdienlich mit trockenem Sand oder Koks grieß, um mit der gewöhnlichen Drillmaschine drillen zu können (Möhren: Sand --- 1:15); eine Beimischung von Schließmohn empfiehlt sich. Dieser macht durch sein schnelles Keimen die Reihen früh sichtbar. Die kleine Mohn ernte ist letzten Endes heute für unsere hei mische Fettoersorgung nicht unwichtig. Die Gaben von Kunstdünger sind, um «ine volle Ernte zu erzielen, ebenso hoch zu bemessen wie zu den anderen Rübenarten. Feststehend« Mengen können nicht angegeben werden, sie richten sich nach dem Nährstoffgehalt des Bodens und der Art der Vorfrucht. DerReichsnährstand hat drei Sorten Futter möhren zugelassen: t. v. Arnims - Criever gelbe Möhre, 2. Friedrichswerther Lobbericher and 3. Kirsches Lobbericher Möhre. Alle drei »orten bringen Massenerträge. Nr. 1 und 3 ollen auch zu Speisezwecken verwendbar sein. Wichtig ist di« unbedingte Reinhaltung >es Ackers in der ersten Zeit nach der Be stellung. Ist die Möhre erst etwas kräftiger, dann benötigt sie kaum noch einer Pflege, da sie bei kräftigem Wuchs das Unkraut selbst unterdrückt und den Acker in garem Zustande hält. Stehen die Möhren innerhalb der Rejhen zu dicht, dann muß man mit der Getreidehacke oerhacken. Ein zu enger Be stand kann niemals Höchsternten geben? Mit unter genügt auch schon, wenn man mit schwerer Egge quer zu den Drillreihen über den Schlag hinwegzieht. Die Ernte, die spät erfolgen kann, geht sehr einfach vor sich. Zuerst wird das Kraut dicht über den Möhren abgcmäht, wobei aller dings keine Rüben beschädigt werden dürfen. Es kann verfüttert werden, sein Nährwert ist M, es wird vom Vieh gern gefressen. Die Wurzeln werden daraus herausgepflügt und nntcr den, Pfluge gesammelt, wie beim pommritzex Zpckexrühenrodeoerfahren. Sie werden dann entweder gleich in Kletzien Mieten gesammelt oder auf Wägen geworfen, wenn sie abgefahren werden sollen. Geringe Nachtfröste schaden der Möhre nicht. Die Aufbewahrung erfolgt in Mieten, die nicht zu stark zugedeckt und auch nicht zu groß sein dürfen; nichts ist schädlicher für ihre Haltbarkeit als eine zu warme Lagerung. Biel wickstiger ist es, man läßt "den Teil der Möhrw, den man erst im März/April benötigt, im Acker stecken. Hierbei darf aller dings das Kraut nicht vorher gemäht werden, man muß vielmehr bei hartem Winter Kurz stroh, Spreu, trockenes Laub oder dergleichen noch darüber ausbreiten. 3m Frühjahr soll man erst ernten, wenn der Frost aus der Erde und der Acker abgetrocknet ist; man wirk dann über die geringen Verluste erstaunt sein. Der Anbau der Möhren bringt auch be- triebswirtschaftliche Vorteile mit sich Die Saat kann sehr zeitig, oft schon Ende Februar, sonst im März, erfolgen, und die Enste im Spätherbst als letzte im Gegensatz zu den frostempfindlichen Futterrüben, die die Ar beitsspitze der Hackfruchternte stark erhöhen Geringere Fröste schaden keineswegs. Gegen Nematoden ist die Möhre völlig unempfind lich, und sie ist deshalb gerade für Nematoden-- verseuchte Betriebe zu empfehlen, in denen die Futterrüben infolge dieses Schädlings keinen rechten Ertrag mehr bringen. 3n der artigen Wirtschaften ist es leichter, durch den Anbau von Futtermöhren ohne oder mit Mohn eine Emte von 200 bis 250 Zentner je 1/4 ba zu erhalten als durch Futterrüben. Man muß sich allerdings darüber klar sein, daß man bei einer Mischsaat von Möhren und Mohn, je nach Stärke des Mohnanteils, vom Ertrag der Möhren etwas absetzen mutz. Mohn und Möhren haben dieselben Wachs tumsbedingungen, beide können zeitig ge drillt werden und die Möhren können, wenn der Mohn im August abgeerntet ist, sehr viel im Wachstum aufholemund nocheine durchaus befriedigende Emte geben. Wenn man 1 bis 2 Zentner Mohn sozusagen nebenher — dieser dünne Mohnbestand wirkt sich fast gar nicht auf den Ertrag der Möhren aus — je 4/4 tm emtet, so ist das für einen Selbstversorger für Fette und Ocle immerhin von einiger Bedeutung. Es ist natürlich auch der um gekehrte Fall denkbar, daß man den Mohn als Hauptfruckst baut und die Möhren als Untersaat. Dann muß man bei der ,Aussaat die Saatmenge des Mohnes höher bemessen und der Anteil der Möhren vielleicht bis aus 1 kg herabgesetzt werden. Scholle, Hof und Haus Der Wert des Suterwoschea». Versuche wurden angestrllt, um festzustellen, wieviel die Milch aus einem gewaschenen Euter reiner sei als aus einem ungewaschenen. Der Schmutz- gehalt der Milch, die zum Versuche heran gezogen wurde, war im ' Mittel 94 Milli gramm für das Liter. Die Milch, welche aus einem gut gewaschenen Euter stammte, hatte dagegen im Durchschnitt nur 22 Milligramm Schmutzgehalt. Demnach enthielt die Milch aus dem ungewaschenen Euter dreieinhalbmal soviel Milchschmutz als die aus dem gewaschenen. Wenn nun auch solche Feststellungen nur in formatorischen Wert besitzen, ist aber doch dar- aus zu ersehen, daß der Euterreinigung größter Wert beizumefsen ist. R>. Bekämpfung der Feldmäuse mit Karbid. 2n den „Mitteilungen für die Landwirtschaft" berichtet Bauer Bücheler hierüber folgendes: „Im Kampf gegen dir Feldmäuse haben wir die Vergasung der Mäusebaue mit Karbid als billig und zwechmäßig erprobt. Es arbeiten immer zwei Mann zusammen: Ein Mann hat die Karbidstücke, die in Haselnußgröße vor- gebrochen werden, und eine möglichst langhalsige Wasserflasche. In jedes frischbelaufene Mäuse loch, das unschwer zu erkennen ist, kommt ein Stückchen Karbid und sogleich ein Schuß Wasser aus der Flasche hinterher. Der zweite Mann verschließt sofort das vergaste Loch und alle nicht belaufenen.Löcher in-der Nähe mit etwa cigroßen Lesesteitten und Erde oder auch mit Lchmbrei. Kinder sind hierzu gut mit hcran- zuzichen. Sie sind meist'mit wahrem Feuer eifer dabei. Hat manfü mehrere Arbeitskräfte einzusctzen, so empfiehlt es sich, einen flinken Jungen zur Ausfüllung der Wasserflaschen und zum tzcranbringen neuer Lesesteine oder neuen Lehmdrries anzustellen. Dieser vermag gut drei bis vier Gruppen dauernd mit „Munition" zu versorgen, so daß die Arbeit gut vorwärts geht. Ganz besonders müssen natürlich die Winter saaten und ebenso alle Grünlandschläge plan mäßig vorgcnommen werden. Auch die Graden ränder und Feldgrenzen sind wohl zu beachten. Vorstehend geschildertes Verfahren hat gegen über allen bisher von uns angewandten den großen Vorzug der Billigkeit. Außerdem ge währleistet die Karbidocrgasung ein ruhigeres und mindestens ebenso sicheres Arbeiten. Es ist aber besonders darauf zu achten, daß das Karbid sofort durch Wasser zum starken Ver gasen gebracht wird. Selbst Vach starken Regen süllen genügt nicht die Anwendung des trockenen Karbids. Wir konnten beobachten, daß solches sehr bald von den Mäusen wieder aus dem Bau hcrausbefördert wurde." Eta Beitrag zur Eidotterfärbung. Italie nische Versuche haben ergeben, daß eine Steige rung der Intensität der Eidotterfarbe ohne Schwierigkeiten durch die Beisütterung von 10 bis 15 ^0 Krcbsmehl (Garnelen oder Nephrops) möglich und auch aus wirtschaft lichen Gründen derjenigen von gelbem Mais vorzuziehcn ist. Die Beifütt«rung des Krebs- mehls hat noch den weiteren Vorteil der Zu fuhr des ün Krcbspanzcr enthaltenen Kal- ziumkarbonats. Lk. Spinat-Pudding. 33 g Butter schaumig rühren, ein ganzes Ei, ein Eidotter, 33 e feingestoßene Semmel, 1 Teelöffel Mehl und 200 g in Salzwasser abgekochten, sehr fein- gewiegten Spinat. Das alles untereinander gemischt, in eine mit Butter ausgestrichene Puddingform gedrückt und «ine Stunhe im Wasserbade gekocht. Man gibt holländische Tunke dazu. S. M.