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Aber sie soll sich zuerst einmal von der althergebrachten Vorstellung vom Sparen frei machen. Sonst schränkte sie ihren Wirtschaftsetat ein, um Geld zu sparen: für die Sparkasse, für andere Aus gaben, für Liebhabereien; sie sparte mit dem Verbrauch von Brauchbarem. Jetzt wird ihr zugemutet, von einem unmittelbaren größeren eigenen Vorteil abzusehen und aufzusparen, was sie für sich und den eigenen Haushalt nicht mehr verwenden kann. Sie soll Trüm mer sammeln, Trümmer aus Altmetall, alten Vo-ono, I^n, Papiei. .-»»o nicht nur aus Eigennutz. Der Begriff Sparei hat einen neuen Sinn bekommen. Er hat ihn vom neuen Vierjahresplan er- . halten. Zwar ist die Altstoffsammlung nur ein Teilgebiet. Aber sie kann den Kampf um die Rohstoff-Freiheit unterstützen. Wir führen jähr lich Hunderte von Millionen Tonnen Eisenerz, Schrott, Papierholz und Altpapier, Wolle und Baumwolle ein, wofür wir nahezu l Milliarde Reichsmark in Devisen bezahlen müssen. Fast 1000 Millionen Reichsmark! Die aber sollen wenigstens zum Teil erspart werden, und darum soll die Hausfrau helfen! Sie zuckt wieder die Achseln: Kann Sparen Rohstoffe ersetzen? Gewiß, denn ehe Erfindun gen reis und nutzbar geworden sind, vergeht Zeit, und derweil liegen ungenutzt in unseren Haushaltungen Mengen von Rohstoffen, an die keiner denkt. Was im Haushalt unbrauchbar geworden ist, wird fortgeworfen; der Müll eimer könnte Geschichten erzählen. Im günstig sten Fall heißt es: In die Rumpelkammer da mit! Berge von alten Zeitungen türmen sich hier, Haufen von zerbrochenem Metall, von Zinntuben, alten Gaslampen, von Stanniol und Flaschenkapseln. Wertloses Gerümpel, dachte man und ließ es verkommen. Die Rum pelkammer wurde zum Lagerplatz für Altstoffe. Und jetzt fordert man die Hausfrau aus: Heraus mit diesen vermeintlichen Wertlosig keiten! Kein zerbrochenes Stück Eisen oder Messing, kein verbrauchtes Stück Wäsche ist un nütz. Es darf nichts umkommen, das noch irgendwie verwendbar ist. Und noch einmal wundert sich die Hausfrau, wenn sie dabei hört, daß in den l7 Millionen deutschen Haushal tungen jährlich mehrere hunderttausend Ton nen von Altstoffen fortgeworsen werden und daß dieser Abfall einen Wert von vielen Mil lionen für uns hat. Die Rumpelkammer ist zur Schatzkammer geworden. -- Die Hausfrau begreift: Der Gedanke Spa ren hat einen tieferen Sinn. Sparen ist de» klusdruck für einen Gesamtwillen geworden, der alle ersaßt und allen fortgn zur Selbstverständ lichkeit werden muß. Es ist der Wille zur wirt schaftlichen Freiheit und Selbständigkeit des deutschen Volkes. Und wenn nach vier Jahren wieder das stolze Wort gesprochen werden kann: „Es ist gelungen!" — dann trägt die Vtschc Hausfrau das Bewußtsein in sich: 4-».,. UO1N c>c>1cm " 6? ^<4 „Schnei-erkrieg" und „bunie Verne" Mit der Lumpenmollc unterwegs. Ein Nundfahrtauw ist eine schöne Sache, und es gibt Leute, die sich allen Ernstes einbilden, eine Stadt vom be quemen Sitz des sigbt-sveinx-oar „Käses Rundfahrten" („Käsewagen" sagt der Berliner) ans kennenlernen zu können. Wenn man mich aber fragen würde, welches Ge fährt die gründlichste Kenntnis vermitteln könnte, nicht nur von der Stadt, sondern auch von ihren Menschen, dann würde ich die „L n mpenmoll e" empfehlen. Daß dieser kleine Kastenwagen, den sich der Aufkäufer gegen Hinter legung seiner Papiere morgens vom Lumpenhändler leiht, gerade das angenehmste und bequemste Gefährt sei, kann ja nun der stärkste Mann nicht behaupten, und besonders nachmittags, wenn die „Molle" voll beladen ist, hat man eine ganz schöne Last zu ziehen. Aber als wir so um halb sünf Uhr wieder bei dem Lumpenkeller antrudeln, liegen auf meiner Molle nicht nur die einundfechzig Kilo Lumpen und Papier, sondern auch eine ganz hübsche Menge neuerworbener Menschenkenntnis^ Mal hat mich eine reizende junge Dame in rosafarbenem Hausanzng heruntergemacht, daß ich ihr für zwei Kilo verdreckten Kram nur einen Groschen geben wollte — und mal hatte eine gute Hausfrau wahrhaftig alles alle 2ct»eu, ,o nnocauci;- bar es für sie war, schon schön gewaschen und gebündelt. Mal wurden die füns- nndvierzig Pfennig, die ich auszahlen, konnte, gleich in „Brotwährung" umgcrcchnct nnd einem Kind über den Tisch rübergeschoben — „Da kannste gleich 'n Brot für holen, Lotte!" — und mal schenkte mir eine Arbeit terfrau einen ganzen Sack voll altes Arbeits-, zeug: „Ihr Lumpenleute habt's ja auch nichts leicht!" . Nein, leicht war dieser Tag für den Re porter, der Harun al Raschid spielte, wahrhaf tig nicht, und das schlimmste war, daß man sich nun um fünf erst hinsetzen mußte, um die Aus beute zu sortieren. Einen ganzen Hausen „Schneiderkrieg" hatte ich eingekauft — das war geradezu ein Malheur für den Lumpen sortierer! Schnetderkrieg ist an sich ein« verdammt vornehme Ware, sie enthält vieH Neutuch und Gabardine, reine Wolle. Abeq dafür muß auch jedes Schnipselchen material- gerecht einsortiert werden — und manches < Schnipselchen ist nnr fingerlang und finger breit, wie es eben dem Schneider von der! Schere fiel. Viel sympathischer sind mir da schon die. „bunten Beene", die Strümpfe, die wir n«N; noch einmal sorgfältig in kunstseidene, bäum-! wollene und wollene sondern: das schafft an ders! Aus „Altweiß" nnd „Neuweiß", den kleinen Baumwolläppchen, wird hochvorneh- mcs, garantiert holzfreies Papier — und so erlebt Onkel Ottos alte Unterhose vielleicht einmal ihre Auferstehung als Liebesbrief, den eine junge Dame hocherfreut und errötend ans Herz drückt. . . „Buntputz" und „Weitzputz" sind alle grö ßeren baumwollenen Lappen; sie werden ge waschen und gehen als Putzlappen in die Fa briken. Aber, selbst Tante Linas defektes Korsett und Opapas Bettvorleger haben noch keine Ruhe: Sind sie auch „Schrenz", das allerletzte Lumpcnzeug, so wandern sie doch in die Pa pierfabriken, werden zerfasert, anfgeweicht und dem .Holzpapier beigemischt. Soll mal einer dem hocheleganten Glanz- papierkarton einer Luxnspackung ansehen, daß er eigentlich Tante Linas altes Korsett ist! Ach ja — „wenn mancher Mann wüßte, wer man cher Mann wär' . . ." 6. lio— Die Mausefalle Frau Müller ist sprachlos. Seit acht Tagen legt sie trockene Brotkanten in die Speisekammer, um sie bei ge nügender Anzahl zu einer schönen Brotsuppe zu verwerten, und jeden Tag muß sie die Entdeckung machen, daß der Brotkanten verschwunden ist. Sollten etwa Mäuse — ? Mier das ist doch unmög lich. Viel eher könnten, wie üblich, Fritz und Heinz, die beiden Jungen, dahinlerstecken. Frau Müller beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Auf jeden Fall wird sie aber erst eine Mausefalle anfstellen. falls es doch nasch hafte Mäuse sein sollten. Gedacht, getan. Eine Mausefalle ziert am Abend den Brotkanten. Herr und Frau Müller sitzen noch nach dem Abendessen ein bißchen bei der Zeitung; die Jungen sind ins Bett geschickt worden. Da — ein mörderisches Geschrei! Frau Müller rennt schreckensbleich in die Küche) dreht das Licht an. Ein Nachtgespenst? Nein, es ist Heinz, der da im Nachthemd steh« und mörderisch brüllt. An seinem Finger baumelt die Mausefalle. Unter weiterem Geschrei wird sie entfernt, und schließlich bekommt Herr Müller heraus, daß Heinz und Fritz abwechselnd nachts die Brotkanten holen, nm keine Brotsuppe essen zu müssen. Dabei hatten sie keine Ahnung, wie die Suppe schmeckt. Sie wollten nur keine Reste esfen. - , Fritz wird aus dem Bett geholt und muß, als er die Beweise in der Hand des Vaters sieht, die Tat bestätigen. „So," sagt Herr Müller zu seinen Sprößlingen, „ihr wollt die Brotsuppe nicht essen! Das Brot werft ihr fort! Was denkt ihr, wie viele arme Jungen sich nach der Brot suppe alle zehn Finger lecken würden? Brotsuppe schmeckt wunderbar!" Die Jungen sind erstaunt, als sie ohne die erwarteten Ohrfeigen ins Bett marschieren können. Noch erstaunter aber sind sie, als es am Morgen kein Frühstück gibt. Auch das Mittagessen fällt ohne Angabe näherer Gründe ans. Zwei Magen ziehen sich bereits schmerzlich zusammen. Am Abend aber stehen zwei Teller herrlich duftender Brotsuppe ans dem Tisch Fritz und Heinz sehen sich an. Dann verschlingen si« ooll Heißhunger die Brotsuppe. Von 'diesem Tage an lie gen bei Frau Müller die Brotkanten friedlich in der Speise kammer. Nnd die Jungen wissen das Brot zu schätzen Mein Lumpenmann Da hörte ich den Alten wieder rufen mit seiner rauhen, überanstrengten Stimm?: „Alteisen, Flaschen, Lumpen, Pa pier!" Ein kurzer Wink, und nun stand er vor mir mit feinem grauen Sack, erwartungsvoll die Federwaage in der einen Hand bereithaltend. Ich hatte diesmal eine ganze Reihe von Sachen bereitgcstellt. Abgesehen von dem umfangreichen Paket alter Zeitungen konnte ich ihm wie ein tüchtiger Kegeljunge eine ganze Anzahl von Flaschen aufbauen. Einige alte, abgeschabte Kleidungsstücke, die für die öffentliche Sammlung nicht mehr zu verwenden waren, wanderten ebenfalls in den schier unergründlich scheinen den Sack hinein. „Was geben Sic mir nun für alles?" fragte ich crwartnttgsvoll. „Na, wollen'ö mal gut machen mit 25 Pfennigen," .neinte er großzügig. „Für das alles?" ! „Das ist doch genug! Denken Sie mal, was Sie im Mülleimer für Platz sparen werden, und dann erinnern Sie sich, bitte, des guten Zwecks, den Sie durch den Ver kauf dieses für Sie unbrauchbaren Materials erfüllt haben." Also gab ich mich mit den gebotenen 25 Pfennigen zufrieden, wofür ich mir ja immerhin eine gute Sonntags zigarre oder ein Glas Bier genehmigen konnte — für nichts eigentlich! Denn ohne den Lumpcnmann hätte mir der alte Krempel nnr noch länger im Wege gestanden. Es verging so rund eine Woche, da klingelt cs un erwartet an meiner Tür; wiederum steht da mein Lumpcn mann vor mir und sieht mich mit zwinkernden Augen an. „Ach, Sic," sage ich etwas erstaunt, „ich habe noch nichts wieder für Sic!" — „Im Gegenteil", meint er, „diesmal habe ich etwas für Sie!" Sprach's nnd zog einen silbernen Taschenbleistift hervor, den ich schon längst verlorenge geben hatte. Im Futter der Jacke war er aber durch ein Loch gerutscht. Ebenso unerwartet, wie er gekommen war. verschwand der Mann wieder; er rechnete anscheinend gar nicht mit einem Findcrlohn oder Worten des Dankes. Verantwortlich sur diese Beilage: Tchristleitcr t'ansaeora Trnrnit lt/15