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Aus-er Heimat und -cm Sach-emau- In einer Beratung des Oberbürgermeisters der Stadt Dresden mit den Natsherren wurde unter Znstimmuna »es Beauftragten der NSDAP., Kreisleiter Walter be schlossen, den Reichsminister Dr. Frick anläßlich seines SN. Geburtstages und seiner Verdienste um die Erneue rung der deutschen Selbstverwaltung zum Ehrenbürger ver Stadt Dresden zu ernennen. Den Ehrenbrief wird aer Oberbürgermeister dem neuen Ehrenbürger überrei chen. Dresden. B e z i r k s u m l a g e s c n k u n g i n S t ch t. Im Bezirksausschuß der Anushauptmannschast Dresden gab der Amtshauptmann einen Bericht über die Lage im Bezirk, die sich in ständig aufstvigender Linie bewegt. So sei es gelungen, den recht erheblichen Fehlbetrag aus der Systemzeit gänzlich zu beseitigen. Der Bezir^verband tritt ohne Belastung in das neue Haushaltjahr ein. Das Jahr 1936 schloß sogar mit einem beachtlichen Ueberschuß »b, der zur Rücklagenbildung verwendet werden soll. Die Nezirksumlage für 1937 wird nm 6 bis 7 v. H. gegenüber öer letzten Umlage gesenkt werden können. Auch das Be- sirksvermögen ist trotz regelmäßiger Abschreibungen ge wachsen. Die günstige Arbeitslage bewirkte, daß im Bezirk am 1. Februar 1937 auf 1000 Einwohner nur noch L8 Arbeitslose entfielen gegen 114 zu Beginn 1933. Von den neunzig Städten und Gemeinden des Bezirkes stehen zur Zeit vierundzwanzig völlig frei von anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen. Chemnitz. Vorsicht — Wohnungsdteb! In einer Wohnung in Chemnitz erschien ein Unbekannter, »er sich als „Uhrmacher Friedrich Backmann" ausgab and erklärte, daß er sein Handwerk im Umherziehen aus- iibe. Die ihm angebotene Arbeit erledigte er gleich in ver Wohnung. Am nächsten Tag kam er wieder, um die reparierten Uhren nochmals nachzuprüfen. Bet dieser Nelegenheit stahl er eine Ledergeldtasche zum Umhängey mit über 200 Reichsmark in Suber und Kleingeld. Der Täter, der sich offenbar einen falschen Namen zugelegt hatte, ist etwa dreiunddreißig Jahre alt, 160 bis 165 Zentimeter groß und hat ein schmales, längliches Gesicht. Er trug eine kleine, fast neue braune Aktentasche bei sich. Burgstädt. Kind läuft in Kraftwage y. In Markersdorf lief ein sechsjähriges Kind in einen'Kraft wagen hinein und wurde zurückgeschleudert. Das Kind wurde mit schweren Schädelverlehungen ins Krankenhaus üngeltefert, wo es starb. Plauen. 13 0 RM. SchadendurchGedanken- losigkeit. Durch ein im Arbeitsraum einer hiesigen Stickerei unter Strom stehengelassenes Bügeleisen ent stand ein Brand, der von den Arbeiterinnen rechtzeitig gelöscht werden konnte. Der Materialschaden beträgt immerhin etwa 130 Reichsmark. Ruhland - vor 2« Jahren Die Kerenski'Revolution, so wie wir sie einst erlebten Chabarowsk! Chabarowsk im Jahre 1917. Zwanzig Jahre sind seit den Tagen von Chabarowsk verflossen — eine lange Zeit. Und doch stehen die Stunden, die wir als Kriegsgefangene im Fernen Osten verbringen mußten, noch greifbar vor uns. Harte Tage hämmern sich immer in unsere Hirne ein! Als wir 1914 von den Russen gefangengenommen worden waren und schwcrverwundet im Sanitätswagen nach Moskau verfrachtet wurden, hatte sich ein russischer Arzt an unsere Betten gesetzt und in deutscher Sprache eine größere Rede gehalten. Er hatte uns — da er uns wohl zermürben wollte — erklärt: mit den Mittelmächten sei es aus. Bald werde es in Zentralenropa nichts mehr zu essen geben. Rußland aber habe an allem Ueberfluß! — Rußland saß wirklich im Ueberfluß. Der Arzt hätte uns nicht — selbstverständlich nicht auf seine eigenen Kosten — ein Frühstück zu spendieren brauchen, wir wußten schon von früher her, daß Rußland an Lebensmitteln viel reicher als Deutschland war. Und dennoch haben im Weltkrieg die Russen Rußland völlig verwirtschaftet. Wie war das möglich? Der Russe ist organisatorisch nicht befähigt. Die großen „Russen", die das alte Rußland erschufen, waren gar keine Russen. Das älteste russische Reich ist von den Warägern, also von Ger manen, gegründet worden. Wenn man vor dem Krieg in Rußland war, merkte man sehr bald, daß es — häufig russifizierte — Deutsche waren, die den Karren schoben. Die Russen aber liebten die Deutschen nicht. Als der Welt krieg begonnen hatte, wurden überall die Deutschen ihrer Aemter entsetzt. Einen Ersatz konnten die Russen dafür nicht stellen. Wir wollen ein kleines Beispiel dafür geben, wie die Russen hausten. Da saß bei Kriegsbeginn in Moskau ein Deutscher, der bis dahin die Russen mit Arzneien aller Art versorgt hatte. Ein Kaufmann, ein ganz großer Kauf mann! Er hatte seinen „Laden", wenn man so sagen darf, magaziniert. Er hatte ein riesiges Magazin mit Arzneien aller Art. Nun hätte gewiß die rnssische Regierung dieses Magazin beschlagnahmen können. Das aber war nicht rus sische Art! Was tat man? — Die Russen zündeten das Magazin, das riesige Haus mit seinem enormen Lager, an! Es hat herrlich gebrannt. Das war der Haß gegen alles Deutsche! Aber seit jenen Tagen litten die Russen aufs schärfste unter Arzneimangel! Wir merkten das schon 1915 in den Lazaretten in Moskau. Und dachten: ein eigenartiges Land! Chabarowsk — vor 20 Jahren! Die Prophezeiung! des russischen Arztes hatte sich nicht bewahrheitet. In Ruß- land waren die Lebensmittel früher zu Ende gegangen,, als in Deutschland. Die Kriegsgefangenen merkten eS, sie! merkten es — sehr am eigenen Leib! Das Brot wurde mit Stroh verbacken. Man konnte! richtiges Häcksel aus dem Brot herausholen. An Fleisch! war kann, noch z« denken. Es gab mittags Kohl mit! Wasser und abends Wasser mit Kohl. Wir erinnern uns,, daß wir über diese spärliche Beköstigung gar nicht bös! waren, zeigte uns doch der Mangel an, daß es mit Ruß-« land zu Ende ging. Es gab auch damals noch lustige, grausam-lustige! . Szenen: Die Russen hatten einen großen Lachsfang im, Amur genmcht. Ganz Chabarowsk mußte Lachs essen. Auch die Gefangenen wurden reichlich mit Lachs versorgt. Der! Lachs schmeckte am ersten Tag herrlich. Auch am zweiten! Tag war er noch gut. Am dritten Tag schielte man auf die Speise. Am vierten Tag wollte der Magen keinen Lach-! mehr haben. Rußland hungerte! Die russische Revolution war eine! Hunger-Revolte. Agitatoren zogen durchs Land und schwu ren, die Lebensmittel würden nnr von der Regierung! zurückgehalten. Das Volk brauche nur das alte Regiment ju vertreiben und sie — die Agitatoren — an die Spitze! der Verwaltung stellen, dann werde sofort der alte Ueber-! sluß vorhanden sein. Wir hören die Russen noch, die Russen aus Chaba rowsk. Sie liefen nachts um unsere Lager herum und schrien: daitje chleb! daitje chleb! — gebt Brot, gebt Brot! Wir hörten diese Russen und wußten, daß bald für dieses Rußland der Krieg zu Ende ging! Am 11. März 1917 wurde die Duma vertagt. Es kam die Revolution. Am 16. März dankte der Zar ab. Kerenski lind Fürst Lwoff bildeten die Regierung. Russische Ofsi- ziere kamen zu unseren Lagern und wollten sich mit uns »erhrüdern. Sie wußten noch nicht, daß England und Frank reich den Zaren, der der Rot seines Volkes steuern und Frieden schließen wollte, gestürzt hatten, um Rußland in neue kriegerische „Abenteuer" hineinzutreiben. Kerenski hielt sich gegen die Arbeiter — gegen die Soldatenräte — so lange er aus den geöffneten Maga zinen das Volk verpflegen konnte. Als die Vorräte bald M Ende gingen, kamen die Bolschewisten. Das Weltgericht »rach über Rußland, das Europa in den Krieg gerissen hatte, herein. Wir aber waren dgmals auf der Fahrt nach Moskau..! v. W. Reichenberg (Böhmen). Raubmord an einer Greisin. In Ruppersdorf wurde die siebzig Jahre »tte Frau Sykora in ihrer Wohnung erwürgt vorgefun- aen. Die Kriminalpolizei ermittelte als Täter den acht- andzwanzigjährigen Karl Greisler aus Reichenberg, den Neffen der Wirtschafterin der Ermordeten. Der Mörder raubte 170 Kronen (etwa 15 Reichsmark); er gab bet sei ner Vernehmung an, daß er sich mit dem geraubten Geld rinen vergnügten Abend machen und dann Selbstmord begehen wollte. Greisler ist ein schwer vorbestrafter Ver brecher, der im vergangenen Jahr eine fünfjährige Ker kerstrafe verbüßte. Das sächsische Handwerk ehrt Reichsstatthalter Mutschmann Gauleiter und Reichsstatthalter Mutschmann emp- fing den Landeshandwerksmeister Naumann und Be- zirksinnungsmeister Joram. Der Landeshandwerksmei- ster übermittelte dem Reichsstatthalter die Geburtstags- Dünsche des sächsischen Handwerks und bat ihn, die Ehrenmeisterschaft des sächsischen Handwerks und vamtt die Schirmherrschaft über das sächsische Handwerk anzunehmen. Der Ganleiter und Reichsstatthalter „ahn, oie Ehrung an und sprach dem Landeshandwerksmeister, »er ihm die Ehrenurkunde, die Handwerkskarte und' das Meisterabzeichen des deutschen Handwerks überreichte, seinen Dank aus. Lehrlingsrolle des Handwerks und Berufsstammrolle der DAF. Die Gauwaltung Sachsen der DAF. weist darauf hin, »aß sie durch ihre Berufsstammrölle nur Lehrlinge der Industriebetriebe erfaßt. Obgleich diese Anweisung bei Errichtung der Berufsstammrolle im Dezember v. I. den Betriebsführern zur Kenntnis gelangte, kommt es immer wieder vor, daß auch von Betrieben, die der Reichsgruppe ..Handwerk" angehören, Anträge zur Eintragung den Dienststellen der DAF. vorgelegt werden. Um in Zukunft Irrtümer zu vermeiden, bittet die DAF. alle Lehrherren, diese Anordnung genauestens zu beachten. Das gleiche gilt für den Lehrvertragsvordruck; der Lehrverträg der DAF. für gewerbliche Lehrlinge ist nur für Jndustrielehr- linge zuständig und kann nicht für Handwerkslehrlinae verwendet werden. Molkereierhebung für 1936 Im Sächsischen Verwaltungsblatt vom 9. März wird rine Verordnung des Sächsischen Ministeriums für Wirt schaft und Arbeit zur Durchführung der Molkereierhebung sür das Jahr 1936 erlassen. Die unteren Verwaltungs behörden stellen den Betrieben Fragebogen bis zum 15. März zu, die bis zum 22. April ausgefüllt zurückzu geben sind. Die von den Betrieben gemachten Angaben werden nur zu statistischen Zwecken verwendet. Fund im Walde Plötzlich kommt ein Dackel — Sie wissen schon: zwei Hunde lang und 'n halben hoch — und schnuppert immer so an mir und meinem vollen Rucksack. Na, denke ich, das Hünd chen gehört doch wem? Und richtig . . . (Nana, Herr Hase, wenn das man gut geht! Tja - hätte er damals schon Zeitung gelesen!) Sieben Monate sür Fahrerflucht Das Leipziger Landgericht verurteilte den 32 Jahre alten Walter Gnauk aus Leipzig wegen fahrlässiger Körperver letzung und Fahrerflucht zu sieben Monaten Gefängnis. Der Angeklagte batte am 20. Dezember 1936 mit einem Mädchen, das er in einer Leipziger Gaststätte kennenlernte, einen Aus flug nach Threna unt rnommen. Auf der Rückfahrt fuhr er beim Ausweichen eines entgegenkommenden Wagens zu wett nach rechts. Vermutlich durch seinen Fahrgast abgelenkt, über sah Gnauk einen Schwerkriegsbeschädigten, der im Feld ein Bein verlor. Der Wagen erfaßte den Fußgänger, der infolge des Unfalles jetzt mit einem Oberschenkelvruch des anderen Beines im Krankenhaus liegt. Ohne sich um den hilflosen Kriegsverletzten zu kümmern, war Gnauk, der übrigens Fami lienvater ist, einfach wettergefahren. Ein Fußgänger hatte das Erkennnngszeichen gelesen, so daß der verantwortungslose Kraftfahrer verhaftet werden konnte. Arbeitsehre unantastbar In nichtöffentlicher Sitzung verurteilte die Große Stra,- mmmer des Landgerichts Leipzig einen Lehrherrn aus Borna wegen Sittlichkeitsverbrechens einem Jahr vier Mo naten Gefängnis und Verlust der bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer von drei Jahren. Die Anzeige wurde von »er Deutschen Arbeitsfront erstattet, weil der Verurteilte sich in seinem Lehrmädchen vergangen hatte. Geisteskranker erschlug Fra« und zwei Töchter Am 12. Dezember vorigen Jahres erschlug der siebenund- »reißig Jahre alte Karl Rudolf Lange in Chemnitz in einem Zustand geistiger Störung nachts seine Frau und zwei Töchter! mit dem Beil; er stellte sich sofort der Polizei. Lange wurde! Üner Nervenklinik zugeführt, wo festgestellt wurde, daß er die! Tat in geistiger Umnachtung ausgesührt hatte. Die Große Strafkammer des Landgerichts Chemnitz verhandelte jetzt in llbwesenheit des nicht vernehmungsfähigen Angeklagten, der^ sür die Tat strafrechtlich nicht zur Verantwortugn gezogen werden kann: es wurde lediglich seine Unterbringung in ein«! Seil- und Mleaeanstalt angeordnet. Pflege der Instrumentalmusik in den Volksschulen Der Landesleiter Sachsen der Reichsmusikkammer hat folgende Bestimmung getroffen: Zur Vermeidung, von Irrtümern weise ich unter Bezugnahme auf die Ver-! ordnung des Neichsstatthalters in Sachsen — Landes-, cegierung — Ministerium für Volksbildung vom 12. No- i vember 1936 betr. Pflege der Instrumentalmusik an den ! Volksschulen darauf hin, daß gemäß Ziffer 3 dieser Ver- »rdnung nur Personen zur Erteilung von Gruppenunter- kicht an den Volksschulen zugelasscn werden, deren Eig-! aung von meiner Fachschaft „Musikerzieher" eindeutig, festgestellt worden ist. Ich habe bestimmt, daß hierzu der , Besuch der von meiner Fachschaft „Musikerzieher" durch geführten Gruppennnterrichtslehrgänge unerläßliche Vor- > Aussetzung ist. j Sauberkeit erste Bediugung im Betriev . In der wirtschaftspolitischen Arbeitswoche in Bad ' Schandau sprach Gauwart Korb über die „Schönheit »er Arbeit als Kultnrforderung unserer Zeit". Selbst- »erständlich fänden alle Bestrebungen in der wirtschaft lichen Lage des Betriebes ihre Grenze. Die Schwicrig- leiten lägen bei den zahllosem Klein- und Mittelbetrieben, »ie über keine größeren Mittel verfügten; hier werde sich >ber bei gutem Willen mit Wenigem Vieles erreichen! lassen, zuerst Sauberkeit. Der deutsche Arbeiter habe ein! feines Empfinden dafür, ob der Betriebsführer mit dem! Herzen dabei sei oder nicht. Zum Schluß seiner Aussüh-f kungen wandle sich Pg. Korb dem Kamps gegen den Kitsch f »nd der Frage der geeigneten Mitarbeiter zu. Man wolle! leine Potemkinschen Dörfer bauen; aber man wolle, daß! »ie Betriebsstätten zum Ausdruck der inneren Haltung, les Nationalsozialismus würden für Deine Frau, wenn Du nicht mehr bist, für Deine Kinder, wenn Du nicht mehr helfen kannst, für Dein Alter, wenn Du ausruhen möchtest, alles -nrch Lebensversicherung!