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Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. 1 VezuaSprri«: Für einen Monat 2 — : mit Zulragen; einzelne Nummer 1v Rpfs- r :: GcmelnLe-VerbandS-Girokonlo Nr. S :: 1 Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 t :: Postscheckkonto DreSLen 125 48 :: : Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker AmlShauptmannschaft, des Stadlrals und de« Finanzamts Dippoldiswalde BuzelgenprelS: DI« 46 Millimeter breit« I Miutmeterzetle 6 4wfa.; im TkktteU bl« 93 : Millimetrr breite Mnlimeterzett« 18 Npfg. l :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags :: k :: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. :: f Donnerstag, am 4. März 1937 103. Jahrgang Nk. 83 hier e so !ore har, Ne- nd» ta> >en. lus. ge. rng nur nde »le, elt. ier- !NN im, ihr en, in ter sie ril lst rer r", in en ' em »a- ib- ht, atz i", te. irr. rte rch ld- :n, lir >re nit atz ich irr nd ht. es >is ge ud en en sie atz ir- en N«ü der Seimat und dem Sachsenland Vie Sudelendeutschen fordern Sicherheit nicht durch Gesetze, soydern durch Verpflichtungen des tschechoslowakischen Volkes Conrad Henlein, der Führer der Sudctcndcm- schen Partei, gewährte dem Prager Vertreter der „Tri- buna" eine Unterredung, in der er die Einstellung der Tsche choslowakei und der von ihm vertretenen deutschen Min- verheil gegenüber der kommunistischen Gefahr varstellt und die Beziehungen der Tschechoslowakei zn Deutschland behandelte. Henlein erinnerte daran, das; die Sndetendeutsche Partei den Bolschewismus stets in allen seinen Formen bekämpft. Es sei der Partei gelungen, die Stimmen von 70 v. H. aller Sudetendentschen zn gewinnen und auch in vie kommunistischen Reihen Breschen zu schlagen. Viele frühere Kommunisten bekennen sich heute vollkommen zn den Grundsätzen der Sudetendeutschen Partei. In tschechischen Regierungskreisen, erklärte Henlein, werde immer wieder behauptet, daß der Pakt mit Sowjetr ußland keinerlei Einfluß auf die Entwick lung der tschechoslowakischen Innenpolitik habe. Man dürfe aber nicht vergessen, daß weite Kreise der Bevölke rung, auf Grund einer einseitigen Propaganda, sowjet freundlich eingestellt seien. Andererseits würde es falsch fein, zu übersehen, daß in der Tschechoslowakei auch eine stark antikommunistische Strömung zu verzeichnen ist. Die Sudetendeutschen haben ein tiefempfundenes Nationalge fühl und wünschen die Verwirklichung nationaler Errun genschaften nicht durch Klassenkämpse. sondern dnrch die kluswirkungen einer gen; einsamen nationalen Zusammenarbeit. Zu den anßenpolitischen Fragen erklärte Henlein in bezug auf die Möglichkeiten einer Entwicklung der Zu sammenarbeit in Mitteleuropa, daß die Achse Rom — Berlin allgemein den Begriff der Stetigkeit in der mropäischen Entwicklung darstelle. Es wäre wichtig, zu »rüfen, ob die Achse Rom—Berlin für die Tschechoslowakei sine größere Sicherheit darstelle als die fragwürdige Freundschaft mit Sowjetrußland. Zuvor müsse allerdings vie sudetendeutsche Frage gelöst werden, indem man den! Sudetendeutschen die politischen und rechtlichen Sicherhei-j ien gebe, die ihnen eine sichere Zukunft gewährleisten. Was das innerpolitische Verhältnis der Sudetcndent- ichen zur Tschechoslowakei betreffe, betonte Henlein erneut, »aß rein verwaltungsmäßige Maßnahmen keinesfalls ge rügt» könnten, um den Erwartungen der dreieinhalb Millionen Deutschen gerecht zu werden. Vielmehr müsse die Tschechoslowakei die N a t i o n a l re ch te anerken nen, um so mehr, als sie in einem Nationalitätenstaat ine bestimmte Voraussetzung bildeten. Die Sudetcndent- chen verlangten also nicht nur Gesetze, mit denen ihr völkisches Leben gesichert wird, sondern aüch eine Ver pflichtung der derzeitigen Regierungen und des gesamtem Volkes, in der dies bekräftigt wird. Es gehe nicht an, daß sine demokratische Regierung bei den Verhandlungen über .in derart bedeutsames Problem stets die Mehrheit über sehe, wie dies bisher geschehen sei. 1 Was die Beziehungen zwischen Deutschland nnd der Tschechoslowakei betreffe, äußerte Henlein, daß bei der »erzeitigen unsicheren Lage Prophezeiungen sehr schwer Kien. Sicher sei jedoch, daß diese Beziehungen von denen Wischen dem Reich, Frankreich nnd Sowjetrußland ab hängig sein würden. Die Sudetendeutsche Partei habe stets, und erst recht heilte, das größte Interesse an guten veziehunaen »wischen der Tschechoslowakei und dem Reich. Dippoldiswalde. Neben den Männern von SA, SS, NSKK werden zur -6. Neichsstrahensommlung am 6. und 7. März auch die «rbgesunden Familien des Reichsbundes der Kinderreichen mit antreten und für das WHW sammeln. Sie werden bei ihrer Sammeltätigkeit eine weiße Armbinde mit Ler Aufschrift „Deutsche Familie" tragen. Dfttzwldiswalde. Wie nicht anders zu erwarten war, hat dir Ausstellung „Erzeuge mehr — lasse weiüger verderben" in der Handels- und Gewerbeschule und im Schühenhause einen Besuch aufzuweisen gehabt, wie ihn wohl viele nicht erwartet hatten, wie das in der Ausstellung Gezeigte aber voll verdiente. 6686 Erwachsene und 1400 Kinder haben sie besichtigt. Das sind Rekordzahlen, die hier bisher nicht er reicht wurden. — Giftgase im Keller. Vorsicht beim Emsteigen in schlecht gelüftete Kellerräume. Ein Sonderfall, dem ein Menschenleben zum Opfer gefallen ist, gibt Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß schlecht durchlüftete Kellerräume mit der größten Vorsicht zu betreten sind, da sich in derartigen Kellerräumen leicht Giftgase ansammeln, die dem Einsteigenden zum Verhängnis werden kön nen. Ganz besonders gilt dieses für Kellerräum« in landwirt schaftlichen Betrieben, in denen Hackfrüchte lagern und vor de ren Kellerfensler Dung als Frostschutz gepackt ist, der die Luftzu fuhr in den Keller unterbindet. Erstes und sicherstes Anzeichen für Las Vorhandensein von Giftgasen ist das Erlöschen von Lam pen und Streichhölzern. Bei derartigen Wahrnehmungen muß man sofort den Keller verlassen und für Durchlüftung sorgen, wenn man nicht Schaden an der Gesundheit erleiden will. Naundorf. Kommerzienrat Oskar Bierling, Be sitzer des hiesigen Rittergutes und Senior der sächs. Leder industrie, begeht am 6. März seinen 85. Geburtstag. Er er freut sich noch bester Gesundheit. - Schmiedeberg. Oefsenlliche Beratung mit den Schulbeiräten für die Berufs- und Volksschule, Dienstag, den 2. März. Den Beratungen für die Volksschule ging ein« solche mit den Schul- dciräten für die Verbandsberufsschule voraus, die als einzigen Punkt Ler Tagesordnung die Festsetzung des Haushaltola neS für 1937 hatte. Der Vorsitzende brachte zur Kenntnis, daß die Jahres- rechnung 1935 abgelegt und von der Revisionsabteilung LeSSpar- kassenverbandrs geprüft worden sei. Da gegen eine geringe Aeber- schreitung öeS Bedarfs kein Einwand- gemacht wurde, genehmigte der Vorsitzende die Iahresrechnung. Daraufhin wurde in die Be ratung über den vorliegenden Entwurf für den Haushaltplan 1937 eingelreten. Der Gesamtsumme des Bedarfs von 3115 M. stehen als Deckungsmittel 659 M. als Beiträge der Kochschülerinnen und Fremdenschulgeldrr und als Umlage der Verbandsmilglieder 2465 Mark gegenüber. Der Haushallplan gleicht sich aus. Da gegen diesen und die Haushaltsahung kein« Bedenken geltend gemacht wurden, setzte der Vorsitzende den Haushaltplan so fest und wird Lie Haushaltsatzung erlassen. Beide werden der Schulaufsichts behörde vorgelcgk. Einige Anfragen der Schulbeiräle (innere Schulangelegenheiten betreffend) wurden vom Schulleiter geklärt. Hierauf trat man in di« Beratung mit den Schulbeiräten für die Volksschule ein. Der Vorsitzende gab bekannt, daß, nachdem Schulhausmeister Göhler jein 65. Lebensjahr erreicht hat, er am 28. Februar in den Ruhestand übergetreten ist. Zu seinem Nach folger wurde Kurt Lorenz aus Freiberg gewählt, der sein Amt bereits am 1. Februar angetreten hat. Oberlehrer Mildner ist zum stellv. Schulleiter bestimmt und vom Bezirksschulrat bestätigt worden. Wie bei der Berufsschule, so ist auch die Rechnung 1935 für die Volksschule abgelegt und geprüft worden. Der Entwurf des Haushaltplanes schloß mit 11 850 M. in Bedarf und Dek- kungsmitkeln. Anter letzteren sind eingestellt 7109 M. als Schul- laslenbeiträge von den Schulbezirksgemeind-en. Bedenken gegen den Haushaltplon und die Haushaltsatzung wurden nicht erhoben. Der Vorsitzende beschloß, den Haushaltplan wie im Entwurf fest zusetzen und die Haushaltsahung zu erlassen. Zum Schluß der Sitzung wies der Vorsitzende noch darauf hin, daß es sich notwen dig machen wird, mit den Gemeinden Sadisdorf und Naundorf in Verhandlungen zu treten, daß entweder der untere Ortsleil von NaunLorf restlos in die hiesige Schule einbezirket wird oder Laß von Len Grundstücken Unler-Naundorfs, die Kinder nach Schmiede berg in Lie Schule schicken, Fremdcnschulgelder erhoben werden. Kreischa. Am Dienstag in den Abendstunden fand man den Fabrikarbeiter Willi Thiele auf dem Boden seines Hau ses erhängt auf. Der Grund zur Tat dürfte darin zu su chen sein, daß tags vorher seine Frau plötzlich verstorben war. Der Fall ist um so tragischer, da das tote Ehepaar fünf unmündige Kinder hinterläßt. Dresden. Am Barbarossa-Platz geriet in einem Siraßen- bahnlriebwagen ein Kabel in Brand. Der Fahrer leitete den Wagen aus ein toleS Gleis. Sämtliche Fahrgäste konnten recht zeitig Len Wagen verlassen. Die Feuerwehr löschte den Brand, der sich schnell auf einige Sitzplätze ausgedehnt hatte, nach kurzer 2«». . Frohburg. Zwischen Dolsenhain und Altmörbitz kam ein kleiner Personenkraftwagen ins Schleudern, stellte sich quer zur Fahrbahn und wurde von einem unmittelbar nachfolgen den Reiseomnibus, der von der Leipziger Messe kam, ge rammt. Der kleine Wagen stürzte um und landete nach dem Ileberschlagen im Straßengraben. Bon den vier Fahr gästen mußten drei mit erheblichen Berletzungen dem Kran kenhaus zugeführk werden. Der Kraftwagen mußte abge schleppt werden. Bautzen. Ein Mord nach zehn Jahren vor der Aufklärung. In der Nacht zum 13. Juli 1927 hafte in Lichtenberg der Kriminalkommissar Röllig aus Pulsnitz einen Einbrecher auf frischer Tat gestellt, wurde aber von diesem getötet. Der Mörder konnte bisher nicht ermittelt werden. Im Verlaufe der Ermittlungen er- zaben sich jedoch schwere Verdachtsmomente gegen den »6 Jahre alten zuletzt in Löben (Schlesien) wohnhaft ge wesenen Ernst Emil Brade. Brade, ein mehrfach vorbe strafter Verbrecher, muß sich jetzt vor dem hiesigen Schwur gericht verantworten. Er wird außerdem beschuldigt, meh rere Einbrüche in der Lausitz begangen zu haben. Bautzen. Tödlicher Betriebsunfall. In Len Vereinigten Papierfabriken ereignete sich ein Unglücks fall, bei dem den; Schlossermeister Max Schimang so schwere Verletzungen davontrug, daß er wenige Stunden !päter im Krankenhaus starb. Auerbach i. V. Echter Nation alsozialis- nus. Der Betriebsführer einer mechanischen Trcibrie- nenweberei und Seilfabrik im Kreis Auerbach bestimmte, »aß jedes weibliche Gefolgschaftsmitglicd bei seiner Ent bindung folgende Beihilfe erhält: ein Wickeltuch, drei Mullbinden, drei Moltonwindeln, ein Jäckchen, ein Hemd chen, eine Nabelbinde, ein Paar Armbändchcn. eine Eumminntcrlage (lnstgesnttt) und zwölf Flaschen Köstritzer Nier. Diese Form der sozialen Beihilfe wirkt herzlicher und persönlicher, als wenn der Gegenwert von 15 Mark in bar durch die Lohntüte zur Auszahlung gelangen würde. Außerdem bestimmte dieser vorbildliche Betriebs sichrer die Eiusührung des Leistnugszuschlages. Dadurch verdiene« die Gefolgschaftsmitglicdcr im Monat bar 6 bis 10 Mark mehr: die männlichen Gcfolgschastsmftglicdcr unter zwanzig Jahren erhalten entsprechend ihrem Alter einen LOprozcntigcn Zuschlag zum Stnndrnlohn. W»» 1! »d»,! ! I I! ,, M, Ob Knochen, Lumpe», altes Eisci», Alles »mß zur Schmelze reise», Auch auf euch kommt jetzt rü an, Snmmcft, wo inan sammeln kann! 1 Zwickau. Unmittelbar nach Lem Toi« von Prof. Wohlgemuth in Leipzig ist sein Zwickauer Freund Oswald Lurtz, mit dem ep jahrzehntelang durch die Sängerbundes-Arbeit verbunden war^ Lahingeschicden. Lurtz war zunächst zweiter, dann erster Bundes- lieLermeislcr und später Ehrenbundesliedermeister des Zwickauev Sängerbundes, für den er auch Len Säng«rspruch schrieb. Der Landdienst ruft Jungen und MSdel! Taufende Jugendliche finden Arbeit und Verdienst! im Landdienst der Hitler-Jugend. Der Landdtenst ist eins freiwilliger Dienst am Boden und eine Kameradschaft der! Arbeit auf dem Land. Der Landdienst bietet gesunde! und ehrenvolle Arbeit sowie Entlohnung nach vollem Landarbeitertarif. Tausende freie Lehrstellen stehen i durch den Landdienst zur Verfügung. Landarbeit ist Fach arbeit! Wer auf dem Land bleiben will, erhält die Mög lichkeit, den Beruf eines landwirtschaftlichen Facharbei ters oder Jungbauers zu ergreifen; weiter steht ihm die! Führerlaufbahn im Landdienst offen. Mädchen erhaltens die Möglichkeit, als Gruppenführerinnen oder Wirtschafts-- leiterinnen tätig zu sein. Für den Fürsorge-, Pflege- und! Schwesterbernf ist der Landdienst die geeignetste Vorbe-! reituna. Der Landdienst braucht gesunde Jugend. Jungen und Mädel im Alter von 15 bis 25 Jahren. Anmeldungen nehmen entgegen die Sozialabteilung des Gebietes 16, Sachsen, Dresden-A. 24, Bergstraße 39, sowie sämtliche! Dienststellen ber HF. „nd des BDM. lleue Devisen Sonderregelung für Grcnzgcbictsbcwohner An Sonn- nnd deutschen Feiertagen nnd den unmit- ielbar vorhergehenden Werktagen dürfen inländisches Grenzbewohner inländische Scheidemünzen bis znm Be- ' irag von 10 Mark täglich ins Ausland überbringen. Von § »em znr Ausfuhr zugclasseucn Scheidemünzen von 10 Mk Kglich an den festgesetzten Tagen darf jedoch nur ein Teil- i »etrag in Höhe von 3 Mark täglich zu Wareneinkänsen! »crwcndet werden. Unter inländischen Grenzbewohnern > ind hier nnr solche Grenzbewohner zu verstehen, die in > »cm der Tschechoslowakei zngcwcndcten Grenzgebiet an-» äßig sind. Wettervorhersage -es Reichswetteröienstes AuSgabeorl Dresden für Freitag: Mäßige Winde um Südost. Wolkig bis heiter. Tempe raturen um den Nullpunkt schwankend. Mäßiger Nacht frost.