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den Wuchs des Edelreises nicht gleichgültig sein, ob die Unterlage befähigt ist, schnell und stark zu wachsen und der Krone viel Nähr stoffe zuzusühren, oder ob sie nur langsam ihre Wurzeln ausbildet und damit den Wuchs des Baumes in langsame Bahnen bringt, Zn der Baumschule unterscheidet man für unsere Arpsel im wesentlichen drei Gruppen von Unterlagen, bezeichnet mit „Paradie s", „Do ucin" und „Wildling" oder „Sämling". Die ersten beiden Gruppen werden negativ vermehrt, d. h. durch, Ab leger oder durch Stecklinge, und dadurch ist für eine gewisse Gleichmäßigkeit im Wuchs aller dieser Unterlagen gesorgt. Trotzdem ist man besonders in den letzten Jahren be müht, eine noch größere Einheitlichkeit hier zu erzielen, und Versuche verschiedener In stitute gehen dahin, die innerhalb dieser Gruppen günstigsten Abarten der Unterlagen ausfindig zu machen. Veredelt werden hier auf nur die zu Busch- und Spalierbäumen geeigneten Sorten, die auch als solche auf gezogen und gepflanzt werden. Die Paradies unterlage ist die schwachwüchsige von beiden und kommt für geringeren Boden kaum in Frage, wenigstens nicht als Träger von Buschbänmcn. In solchen Fällen ist die stärker wachsende Doucin-Untcrlage geeignet. In jedem einzelnen Falle ist es aber ratsam, Zeinen möglichst ortskundigen Fachmann nach der zweckmäßigsten Unterlage zu befragen. Viel schwieriger ist cs, gleichmäßige Sämlingsunterlagen für die Anzucht von Halb- und Hochstämmen zu erhalten. Da alle Apfelsortcn Bastarde sind, kann man die Eigenschaften der Sämlinge nie vorher genauer kennen, es sind z. B. die Pflanzen aus den Kernen eines Apfelbaumes nicht untereinander gleich. Infolgedessen ist auch der Wuchs der darauf veredelten Bäume nicht gleichmäßig. Man nimmt heute zumeist Samen von Mostobstsortcn für die Aussaat von Sämlingen. Neuere Versuche haben aber gezeigt, daß Samen von Bäumen mit hoher Lhromosomenzahl, wozu Edclobstsorten ge hören, noch bessere Eigenschaften aufweisen. Es ist aber nicht zweckmäßig, daß einer, der einen Apfelbaum haben will, selbst aussät und veredelt, nicht nur der unbekannten Eigenschaften des Sämlings wegen, sondern auch die Aufzucht der Bäume muß fachmännisch vorgenommen werden, wäs wemge verstehen. Häufig wird die Frage gestellt, wie weitdieUnterlageüberhaupt das Edelreis beeinflussen kann. Viel fach war man zu der Annahme geneigt, daß auch die erblichen Eigenschaften davon be troffen wurden. Man nahm also z. B. an, wenn die Unterlage aus Samen von einem rotgefärbtcn Apfel stammt, die Früchte des Edelreises dadurch beeinflußt null auch stärker gefärbt sein können. Die Praxis hat dafür aber keine stichhaltigen Beweise bringen können, und die Dererbungswissenschaft hat diese Vermutungen widerlegt. Der Einfluß der Unterlage beschränkt sich also auf die Ernährung des Edelreises. Diese kann aber nicht nur den Wuchs, sondern vor allem auch den Zeitpunkt des Fruchtbarkeitsbeginns be stimmen. Schwache Nahrungszufuhr bedingt frühen Anfang des Fruchtens, starker Wuchs der Unterlage führt zu kräftigen Trieben des Edelreises und zum späten Tragen der Bäume. Buschbäume auf schwachwüchsiger Unterlage tragen durchschnittlich früher als solche auf starkwüchsigcn. Auch das ist bei der Wahl von Bäumen für den Garten zu beachten. Wie füttern wir in diesem Winter unsere Schafe? »» Die Wintersütterung der Schafe, d. h. die Fütterung der Schafe im Winter im Stalle, hat erst dann zu beginnen, wenn draußen alle Weidemöglichketten erschöpft sind oder starker Frost oder Schn« dm Weidegang nicht mehr gestatten. Sie ist in der Hauptsache mit witt- schaftseigenen Futterstoffen (Heu, Stroh und Saftfutter) zur Durchführung zu bringen, Kraftfutter darf im Hinblick auf die Wirt schaftlichkeit der Schafzucht und -Haltung nur in Ausnahmefällen, d. h. an tragende Tiere und Mutterschafe- mit Lämmem, verabfolgt werden. Von den wirtschaftseigenen Futterstoffen steht im Schäfereibetriebe das Heu an erster Stelle. Ohne Heu ist die Wintersütterung der Schafe kaum durchführbar. Am wertvollsten sind bekanntlich Luzerne-, Klee- und Espar setteheu, und es folgm dann dem Werte nach: Grummet, Wiesenheu und Gemengen Heu. Stroh wird von den Schafen recht gut ausgenutzt, und man sollte daher die Raufen im Schafstall immer recht reichlich mit Stroh füllen. Di« Schafe Holm mit ihrem spitzen Maul recht sorgfältig und fleißig die feineren gehaltreicheren Teile aus dem Stroh heraus und eignen sich auf diese Weise aus einem ballastreichen Futter ein Futter von hohem Nährwert an. Was nach dem sogenannten Durchfressen in den Raufen verbleibt, kann als Einstreu Verwendung finden. Die Wertstafel für Stroh lautet: Erbsen-, Bohnen-, Wicken-, Lupinen-, Hafer-, Gerste-, Weizen- und Roggenstroh. Während die erstgmannten Stroharten bekanntlich «inen hohen Nährwert aufzuweisen habm, kommt das Winters halinstroh nur als Füllfutter in Frage. Eine sehr gut« Futterwirkung weisen auch die Spreuarien auf, die bei einwandfreier Be schaffenheit die Heurationm zu ergänzen ver mögen. Zum Saftfutter gehören zunächst die Knollen- und Wurzelgewächse, und von diesen wandern in allererster Linie die Futterrüben, Kohlrüben und Mohrrüben in den Schafstall. Aber auch die Zuckerrüben können für die Fütterung der Schafe herangezogen werden, und die Kattoffeln haben schon von alters her in Schafställen Verwendung gefunden. Daß die Knollen- und Wurzelgewächse in sauberem Zustande verabreicht werden müssen, dürfte allgemein bekannt sein. In neuerer Zeit hat auch das Sauerfutter als Euftfuttcr für Schafe steigende Beliebtheit erlangt, und mit Recht, denn gutes Sauerfutter kann als „Grünfutter Les Winters" bezeichnet werden. Die wässerigen Abfälle der technischen Neben-- gewerbe (Pülpe, Schlempe) können nur als Nebenfutter in Frage kommen. Fehlt es im Schäfereibetriebe im Winter an Sastsutter, dann können dafür teilweise oder als voll kommener Ersatz Trockenschnitzel oder auch getrocknete Zuckerrüben in stark angcfeuchtetem Zustande gegeben werden. Die Wissenschaft hat nun durch zahlreiche Versuch« fcstgestellt, daß die ausgewachsenen Mutterschafe zur Aufrechterhaltung ihres Lebensprozcsses und für die Wollproduktion je Kopf und Tag so g verdauliches Eiweiß und SOO g Stärkewerte benötigen. Diese Nährstoffmengm sind beispielsweise in fol genden Futterrationen enthalten: 2,5 kg Futterrüben, 0,5 kg sehr gutes Wiesenheu, 0,5 kg Bohnen- oder Erbsmstroh, 0,5 kg Haferstroh und 0.2 kg Spreu; oder 1,5 kg Wruken, 1 kg mittelgutes Wiesenheu, 0,5 kg Haferstroh, 0,2 kg Spreu; oder 1 kg Futter rüben, 2 Kg gutes, eingesäuettes Rübenblatt, 0,5 kg mittelgutes Mesenheu, 0,5 kg Hafer stroh und die gleiche Menge Spreu; oder 1 Kg Zuckerrüben, 1,5 kg gutes Sauerblatt, 0,5 kg Wiesenheu, 0,5 kg Haferstroh und ebenfalls wieder Spreu in der oben an gegebenen Menge. Da alle Schaf« ein aus gesprochenes Salzbedürfms besitzen, muß diesem Umstande bei der Fütterung der Schaf« durch Verabreichung von klemm Salzmengen Rechnung getragen werden. Wenn die Schafe-tragend sind, stellen sie größere Anforderungen an Raufe und Krippe, dmn das im Muttertier sich entwickelnd« Lamm benötigt Nährstoffe, und ferner sollen die Schafe auch vor dem Lammen in «inen befriedigenden Ernährungszustand gebrächt werden, damit sie in der kommenden Säuge zeit in der Lage sind, den Lämmem reichlich Milch zu spenden. Man bezeichnet diese Art der Fütterung vor dem Lammen als Bor bereitungsfütterung, und sie hat sich bei sach gemäßer Anwendung durchaus bewährt. Den Mehrbedarf der tragenden Schafe an Nährstoffen durch vermehrte Verabreichung von Heu, Stroh und Saftfutter zu decken, erscheint im Hinblick auf das Fassungsver!- mögcn des Derdauungsapparates der Schafe nicht vorteilhaft. Infolgedessen- muß dieser Mehrbedarf mit Hilfe des Kraftfutters ge deckt werden, und man wird aus rein wirt schaftlichen Gründen auch in diesem Falle zunächst auf die in^ Betriebe selbst erzeugten Kraftfuttermittel zurückgreifen. Von diesen verdient zuerst genannt zu werden der Hafer, der sich bekanntlich bei der Fütterung aller Alters- und Nutzungsklassen im Schafstall bestens bewährt hat. Die wirtschaftseigenen Hülsenfrücht«: Erbsen, Peluschken, Acker- bohncn, Wicken und Lupinen haben «men wesentlich höheren Eiweißgehalt als die Ge treidearten und finden mit-Vorliebe dann Verwendung, wenn die Futterrationen eiweiß reicher gestaltet werden sollen. Ferner ver dienen als Kraftsuttermittel noch genannt zu werden die Kleiearten, Malzkeime, Biertreber, Rapskuchen tind di« Oelkuchen ausländische Herkunft Sunden. Die Abbildung zeigt einen Transportkäfig, den man sich leicht naä den angegebenen Maßei '-erstellen kann und durch -zMinpüi: Zambons M diese Arbeit dann - deutlich erleichtert wird. Das Treiben von Fer teln und Läufern ist zu meist mit viel Geschrei und Tierquälerei ver»