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Vie schauis im Vsterzgebirgeau;? Zahlreiche Unlerkunftsorte für die Deutschen und Heeres-Skimeisterschasten n. Tas zweite W i n t e r s p o r t z e n t r n in des Oster.Mwirqes lieqt weiter nördlich an der Ncichsstrabe nach Dresden zu: Kipsdorf, der älteste Knrort des Gebietes und Endpunkt der Kleindahnlinie dnrch das Wcißcrihtal. Tas gepflegte Ortsbild nnd die ganz für den Fremdenverkehr erbauten nnd eingerichteten Häuser be weisen die Geschichte dieses Fremdenplatzes. Entzückend sieht er sich besonders von dem noch ländlicheren Ortsteil Oberkipsdorf (600 Meter) an. Wo hört Kipsdorf auf? Wo fängt Bärcnfcls an? Wo beginnt Schcllerhau? wo Bären bürg? Ein Ort schließt sich an den an deren, alles ein Vcrkchrsgebiet. Immer höher greifen die Orte in die Bergwälder; Schellerha» schon im weiteren Be- »eich des Kahle berges, reicht am weitesten hinauf. Bis zu 800 Meter klettert das tvpischc Erzgebirgsdorf. Starker Gegensatz dazn ist der andere hochgelegene Ort: O b c r b ä r e n b u r g (750 Meter). Mitten im Wald lie gen die Billen und Hotels: große freie Schneeflächen gibt es hier nicht, dafür haben die Skiwiesen den Vorteil, an den Nordhängcn zn liege», so daß die Schnecverhältnisse denkbar günstig sind. Schellerhaus Blick ist zum Kamm gerichtet; so schaut Oberbärcnburg von beherrschender Höhe über die Vorbcrge hinweg bis in die Dresdener Gegend. Mit Obcrbärenbnrgs Borzügen wetteifert immer mehr die verhältnismäßig junge Siedlung Waldidvlle; abseits von der Hauptstraße, aber ziemlich nahe am Hirschsprung- Altenberger Gebiet. Falkenhain, das politische Mutterdorf, ist vollständig ländlich geblieben. Soll man einen Ort als den landschaftlich eindrncks- vollsten Wintersportplatz des Osterzgebirges hervorhebcn, so gilt das von Nehcfeld. Bon Dresden nnd Frei berg führen Straßen heran nnd bringen den Gast der Deutschen Skimeistcrschaftcn durch herrlichen Hoch wald auch rasch nach Altenberg. Die weiträumige Lage des Ortes im hochgelegenen Tal ist für den Skiläufer ge radezu ideal. Gegen allzn kräftigen Wintersturm schützen die Bergwälder, so daß auch die Schneedecke auf den Hän gen gleichmäßig bleibt. Was sind das für lockende Uebnnqswiesen! Wie für den Skiläufer augelegt, senken sie sich in die Talmulde. Kein Quadratmeter möchte mau dort auslassen! Bauernquartier. Gebirgsgasthof, Sport hotel: das/ richtige Heim für jeden Ge schmack ist vorhanden. Trotz der mittleren Höhe von nur 700 Meter gehört die Rehefclder Gegend zn den s i - chersten S ch n e e g e b i e t e n des Gebirges. Ein ans gesprochenes Schnccloch also' Wer den Erzgebirgswintcr in der Zeit der Dent- schen Skimeister schäften abseits vom großen Leben genießen will, wird sich außerhalb dieses Bannkrei ses Geising-Zinnwald-Nchefeld-Kipsdorf festsetzcn müssen. Hermsdorf Sahda, Oberpöbel, Schönfeld und auch das noch ganz unbekannte Ammelsdorf (südöstlich der Tal- sperre Lehnmühle) haben ausgezeichnetes Schneelansge- ländc, sobald cs kräftig geschneit hat. Viel zu wenig bedacht werden immer noch d,e Orte östlich des Müglitztalcs, obwohl sie an Schneesicherheit dem Kipsdorfcr Gebiet nicht nachstehen. Vielleicht verschaffen sie sich nun — schon wegen der Nähe der Sachsen-Schanze am Geising-Berg — die ihnen gebührende Geltung nnd eine Menge neuer Freunde. Lauenstein (520 Meter) beispielsweise ist ringsum vou Skigeläude umgeben, das zum guten Teil als „zünftig" bezeichnet werden mnß. Im Halbkreis umschließen es die Dörfer Liebenckn, Fürsten walde Müglitz (deutscher Ortsteil), Gottgetreu, Fürstenau und Löwenhain. Mit 600 bis 700 Meter Höhe weisen diese Orte des östlichen Erzgebirges schon ausgeprägtes Kammklima auf. Weite freie Flächen herrschen hier vor, im Gegensatz zu dem großen Waldreichtnm des übrigen Osterzgebirges. Das Ziel für den Wintersportler bilde also in diesem Fahr das Osterzgebirge. Wer das große sportliche Ge schehen miterleben will, merke sich vor: 9. bis 14. Februar Dcntsche Ski- und Heeres meisterschaften 1937 in Altenberg! Dr. Heinz Graefe. Sächsische Sieger im Preisausschreiben „Das Wachstum crbgcsuudcn Bölkes" Im Preisausschreiben der Reichsschrifttumskammer und des Rcichsbundes der Kinderreichen „Das Wachstum crbgesundcn Volkes" wurde» den Teilnehmern Georg Ocdemann, Chemnitz, für die Arbeit „Tie warme Stube", Frau Meta Brix, Berlin-Karlshorst, für die Arbeit „Ehrentag" und dem Leipziger Kurt Her warth Ball für die Arbeit „Der Tod des alten Gattner" Preise zuerkannt. Diese drei Prcisarbeiten werden im „Völkischen Beobachter" nnd im „Völkischen Willen" zur Veröffentlichung kommen. Sinkende Konkurszahlen in Sachsen Im Jahre 1936 wurden in Sachsen 1043 Konkurse uud 83 gerichtliche Vergleichsverfahren gezählt. Gegen über den Vorjahren ist eine ständige Verringerung der Konkurse und Vergleichsverfahren eingetreten, ein Zei chen der fortschreitenden Besserung der Wirtschaftslage in Sachsen. 1935 wurden noch l126 Konkurse und 109 Vergleichsverfahren gezählt, während sich die Zahlen für 1934 auf 1206 und 112 und für 1933 auf 1359 und 187 stellten. ZÜ. Januar. Sonne: A.: 7.5S, U.: 16.23; Mond: U.: 1.2S, A: 10 41 i 1813: Der Dichter Christoph Martin Wieland in Woinmr aM (geb. 1733). — 1868: Der> Dichter Wilhelm Schäfer In Ottram Bezirk Kassel, geb. — 1^4: Gesetz zur Ordnung der Rationaleß Arbeit. — 1936: König Georg V. von Großbritannien in Schloß ^andringham (Norfolk) gest * 31. Januar. ' , Sonne: A.: 7.58, U.: 16.25, Mond: U.: 2.45, A.: N.15 , 1793: Hinrichtung Ludwigs XVI. von Frankreich (geb. 1754). —« ! 1804: Moritz v. Schwind in Wien geb. (gest. 1871). - 1831H ! Achim v. Arnim in Wiepersdorf gest. (geb. 1781). — 1851^ ! Albert Lorhing in Berlin gest. (geb 1801). — 1867: Ludwig! , Thoma in Oberammergau geb. (gcsi 1921). -- 1872: Franz I Grillparzer in Wien gest. «geb. 1791). - 1934: Der Banmeiste« Paul Ludwig Troost 1» München gest. igeb. 1878). , Run-kunk Deutschlandscuder . . . ^ Mittwoch, 20. Januar H 6.30: Aus Köln: Frtthkonzert: Das Westdeutsche Kammer orchester. — 9.40: Kleine Turnstunde für die Hausfrau. — 10.00: Aus Köln: Kein Platz in Preußen! Dramalische Szene nm Heinrich von Kleist. Bon Wolfgang Jünemann. - 10.30: Fröh licher Kindergarten. — 11.00: Sendepause. — 12.00: Nus Breslau: Musik zum Mittag. Das Rundfunkorchester. — 15.15: Künstler der Mailänder Scala. «Schallplatte«.) — 16.00: Musik am Nachmittag. Das Unterhaltungsorchester des Deutschland senders. In der Pause um 17.00: Die Streichholzbrücke. Eine Heiratsgeschichte von Friedrich Schnack. - l7.5O: Mussorgski: Bilder einer Ausstellung. — 18.20: Der Dichter spricht: „Diszi plin." Joseph Buchhorn liest eine Novelle um den großen König. — 18.40: Sportsunk. — 19.00: Aus Frankfurt: Albert Lortzing. Chor und Orchester des Reichssenders Frankfurt. — 20.10: Hitler-Jugend musiziert. Die Nuudsunlspielschar der Reichsjugcndsührung. - 21.00: Die großen dentschen Sinfo niker: Mozart. Max Kergl (Violine). Das Große Orchester des Deutschlandsenders. — 23.00 bis 24.00: Wir bitten zum Tanz! Oscar Joost spielt. Neichöfcnder Leipzig Mittwoch, 20. Januar 6.30: Aus Köln: Frühkonzert. Das Westdenticye Kannncr- orchester. - 8.30: Aus Halle: Musikalische Frühstückspause. Gaumusikzug eines Arbeitsganes. - 9.30: Markt nnd Küche. - 9 45: Sendepause. - 10.00: Aus Köln: Kein Platz in Preußen! Dramatische Szene von Wolfgang Jünemann um Heinrich von Kleist. — w.aO: Sendepause. — 12.00: Musik für die Arbeitspause. Es spielt das Leipziger Sinfonieorchester. — 13.15: Aus Karlsruhe: Musikalische Kurzweil. Die Kapelle Theo Hollinger nnd Solisten. - 14 15: Musik nach Tisch. iSchatl- Platten.) AuS Puccinis Opern - 15.00: Falter gaukeln in der Wimerkonne. - 15.20: Sendepause. - 15.40: Wunder der Tier^ weit. Buchbericht. - 16.00: Kurzweil am Nachmittag. Es spielt das Sachsenorchestcr. - 17.10: Für die Frau: Die schaffende Fran am Werk. - 17.30: Musikalisches Zwischenspiel. — 17.40: Mitteldeutsche Heimatmuseen. - 18.00: Dars ich bitten? Tanz musik aus Schallplatte». — 19.00: Aus Dresden: Schatzgrube. Parzival aus der Gralsburg. Von Wolfram vou Eschenbach. — 19.25: Carl Maria von Weber. Klaviermusik, gespielt von Marthe Bereiter. — 20.15: Aus Berlin: Querschnitt durch den Rcichspartcitag der Ehre 1936. (2. Teil.) - 22.30: Buchwochen- bcricht. — 22.40 bis 24.00: Aus Berlin: Unlerhaltnngs- und Tanzmusik. Kleines Funkorchester. l11. Fortsetzung.) Lutz Römer schrieb! Schrieb eine» langen Brief an seine Mutter. Und er malte sich aus, wie die Mutter sich freuen würde, wenn sie wiederum ein Lebens- zeichen von ihm erhielt. Denn der Brief, den er da- mals dem englischen Matrosen zur Besorgung gegeben hatte, der würde selbstverständlich auch in die Hände der Mutter gekommen sein. Aber sie hatte ihm nicht antworten können, er hatte gleich mitgcteilt, das; ihn jetzt keine Post erreiche, sie möge erst sein nächstes Lebenszeichen abwarten. Und heute teilte er ihr nun mit, daß sie ihm schreiben könne, allerdings würde auch ungefähr ein halbes Jahr vergehen, ehe er ihre Zeilen erhalten könne. Und auch Geld schicke er mit ab. Ein guter Freund werde es für ihn in der nächsten Poststation, die viele Tagereisen von hier entfernt sei, an sic einzahleu. Lutz schrieb eine Seite nach der andern. ES war, als spreche er mit der Mutter, als erzähle er ihr fließend die Geschehnisse der vielen Monate, die zwischen seiner damaligen Abreise und dem heutigen Tage lagen. Endlich war der Brief fertig. Lutz Römer lehnte sich zurück, las noch einmal sorgsam Zeile um Zeile, und als er zum Schluß gekommen war, lächelte er, griff noch einmal zur Feder uud schrieb: Und viele herzliche Grüße an die kleine Toris Mende! Dann schloß Römer den Brief. Und im Geist sah ! er die Mutter, wie sie ihre alte Brille anfhatte und i seinen Brief immer und immer wieder las. Und die : Doris würde sich mitfreuen. Oder hatte sich da schon "! vieles geändert, und hatte daS Mädel die alte Mntter ; Römer mich im Stich gelassen? Und wenn eS so war? Wer wollte ihr dann einen Borwnrf machen? Dazn : hatte keiner ein Recht, denn wer weiß, waü der kleinen ! Doris für ein Schicksal bestimmt war. Aber gut wäre s cs, wenn sie noch ab nnd zn zu seiner Mutter ginge, , damit die nicht ganz verlassen war. Römer stand auf, ging zum Herd und schürte das Jener. Durch das Holz deS Blockhauses pfiff eine eisige Kälte in den Naum. Der Sturm heulte, und dichter Schnee fiel. Der Himmel war grau und vcr- ihangem Nings um das Blockhaus waren die hohen alten Bäume gefällt. Eine schwere Arbeit war cs ge wesen. Aber man muhte erstens einen freien Platz schaffen, damit man nicht immer im Dämmer des WaldeS verblieb, und dann wurde das Holz auch ge braucht. Teils errichtete man davon das Blockhaus, teils diente es nun als Feuerung. Römer sah sich um. Dort drüben ans der einfachen Hvlzpritschc, die allerdings dick mit Felsen belegt war, schlief Truberg den Schlaf eines Gerechten. Er schnarchte sogar ein bißchen. An die kleinen Fenster trieben die dicken Schneeflocken. In der Mitte des Raumes stand der Tisch mit den Stühlen aus rohem Holz. Neber dem Herd hing eine Leine. Trnberg hatte dort verschiedene Wäschestücke zum Trocknen aufge hängt. Lutz Römer lächelte. Ein weiter Weg bis zum endgültigen Ziel. Aber geschafft mußte es werden. Und ein schlechter Anfang wars nicht. Wenigstens jetzt nicht mehr. Mit diesem Freunde dort kämpfte cs sich gut. Wenn man nur erst - einen gefunden hatte, auf den man sich verlassen konnte. Truberg war ein guter, aufrichtiger Mensch. Draußen meldeten die Hunde. Nanu? Was war denn daS? Kam etwa ein Raub tier in die Nähe? Römer griff nach seinem Gewehr und trat daun hinaus. Pscrdegetrappel. Was war denn los? Oder kam gar der alte Pelz händler? DaS wäre herrlich. DaS gab eine gemütliche Abwechslung. Und für diesmal hatte Mister Brigett ja auch versprochen, daß er sich einen Tag und eine Nacht bei ihnen im Blockhaus aufhaltcn wolle. Weun er es jetzt wäre? Nein! Der alte Pclzhändlcr war cS nicht. Es waren drei verwegene Gesellen, die von den Pferden sprangen. Sie sprachen englisch, lind Römer konnte sich jetzt gut mit englisch sprechenden Menschen verständigen. Sie wollten Nachtquartier. Morgen früh wollten sie weiter. Noch weiter ins Innere. Hier sei ja alles übersüllt. Ein Pelzjäger sitze am andern. Und an der Waldai) seien Nerze wie Sand am Nie er. Lnh Römer musterte die unheimlichen Gesellen noch einmal scharf, und dann sagte er: „Tretet also ein, Kameraden." Und er ging ihnen ins Blockhaus voran. Truberg war munter geworden. „Was gibts?" . E „Banditen! Ich hab sie cingcladen, denw Abwehr hätte dasselbe gezeitigt. Sic wissen, daß wir Geld im Hause haben vom letzten Pclzvcrkauf her. Aufpassen,' HanS." ' . .. ) ' Truberg kroch wieder unter die Decken. Aber in beiden Händen hatte er jetzt einen entsicherten Re volver. Die drei Männer kamen herein? nachdem sie ihre Pferde draußen im Schuppen angebunden hatten. Sie setzten sich an den Tisch und Römer trug auf, was er da hatte. Und jetzt sah er auch, daß da ja auch eine Frau mit dabei war. Eine schlanke,, zierliche, dunkel äugige Frau! Und diese Frau sah ihn an mit rätsel- haften großen Augen. Verwegene Gesellen, die da in seinem Blockhaus! um den Tisch saßen! Römer dachte, daß die Frau? wohl zu dem Kerl mit dem uuheimlichen Gesicht ge«! hörte, neben dem sie jetzt saß und der sie immerfort! mißtrauisch musterte. Lutz Römer aber hantierte an dem Regal, schob einige Töpfe beiseite und zog eine Wurst hervor, die er noch mit auf den Tisch legte. Aber das war alles nur Manöver. Seine Waffen^ lagen jetzt schußbereit zwischen dem wenigen Koch-' geschirr. > ' „Kannst du mir einen guten Weg zur Waldai) zei- gen?" fragte der älteste der ungebetenen Gäste. Allein, ich bin noch nicht lange hier. Tut mir leid." Sie aßen weiter und tranken die letzte Flasche Wein, die noch im Besitz der beiden einsamen Kameraden gewesen war. Hans Truberg sah es und biß die Zähne zusammen. Plötzlich stand einer der Männer auf, faßte wie spielend nach seinem Revolver und meinte: „Wozu die Komödie. Du weiht, weshalb wir hier sind. Also?" „Ich habe mich nicht geschunden, daß der erste beste Bandit kommt und mir meine Ersparnisse nimmt," sagte Lntz. Die andern Männer sprangen auf, ein wüstes Ge dränge zu Lutz hin. „Damned, wer macht hier langen Prozeß?" sagte eine rohe Stimme. Ein Schuß krachte, und noch einer und noch , einer. Die Lampe war verlöscht und) im Dämmer wälzten sich die Männer am Boden. Trn berg hatte reichlich .mfgeräumt. Er war ein erst- klassiger Schütze, während Römer sich seine Bedränger mit den Fäusten vom Leibe gehalten hatte. Jetzt war es merkwürdig still. Und diese Stille war das Gefährlichste von dem ganzen liberfall. Römer, der einen Streifschuß an der Schulter hatte, wagte sich nicht zn rühren, denn im selben Augenblick konnten sich die Banditen auf ihn! stürzen. Es mar ganz klar, daß dieser oder jener auf der Lauer lag, genau so gnt wie ?r selber. Wo mochte, denn Truberg liegen? Hoffentlich war dem wenigstens nichts passiert. . _ _ ? (Fortsetzung folgt)