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machen, Der Kornkäfer, ein kleiner schwarz- brauner Rüsselkäfer, der wahrscheinlich aus dem Orient bei uns Lin geschleppt wurde, vernichtet in Deutschland jährlich 2 bis 3 der gesamten Getreideernte im Werte von etwa 100 Millionen RM. Er vermag sich nicht im Freien fortzupflanzen und ist bei uns deshalb auf Getreidespeicher und -lager beschränkt. vr. 2. Die Wanderratte war ursprünglich bei uns nächt heimisch Sie stammt aus Indien oder Bersten und wurde 1732 nach England verAleppt. In Rußland tauchte sie 1727 im Wolgagebie* auf und war 1750 bereits bis Ostpreußen oorgedrungen. 30 Jahre später war ganz Deutschland von ihr be siedelt, während man sie in der Schweiz erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts be merkte. — Vr. I. In Oesterreich dient die Geslügclhal- tung in vielen Fällen der BekSm pfung tierischer Pflanzenschädlinge, da die Schäd lingsbekämpfungsmethode mittels Ge flügels nicht nur wirksamer als di« der übrigen Bersahren, sondern auch billiger ist. ftr Sie Beantwort»«« Am, Aafea-en: Der größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da Abdruck aller Antworten räumlich unmöglich. Jede ß muß genaue Anschrift de« Fragesteller- enthalten. Anonyme Fragen werden nicht beantwortet. Jeder Frage sind als Portoersatz 50 Rps. beizufügen. Anfrage« Porto werden nicht beantwortet. Pur rein landwirtschaftliche und unmittelbar einschlägige Fragen werden behandelt; in Rechtslagen oder in Anliegenheiten, die sich nicht de« »ahmen dieser Beilage aupassen, wird keine Auskunft erteilt. Alle Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Zusendung«« an die Kchriftleivmg, auch Anfragen, find zu richten an den Verlag I. Neumann, Reudamm (Bez. Ffo.) — Schriftleitung: Bodo Labes, Neudamm Antwort: Als es vor reichlich 20 Jahren gelang.,den sreien Stickstoff der Luft durch ge eignete fabrikative. Verfahren im großen ein zufangen und der Herstellung von stickstoff haltigen Handelsdüngern rgie Kalkstickstofs, Kalksalpeter und anderen ditNstbar zu machen, hat. sich bei der Ernährung als wichtiger Faktor für einen normalen Kalk- und Phosphorsäure- absatz im Knochengerüst der Tiere erwiesen und vermüg der Knochenerweichung und Knochen brüchigkeit vorzubeugen und gegebenenfalls auch zu heilen. Schlämmkreide, Futterkalk und Vieh- salz enthalten keine Vitamine und sind daher auch bei Ditai ' Auwenßnng und Wirkung de« Kalkharpftoffes. Der Düngemittelmarkt bietet zur Früh jahrsdüngung Kalkharnstoff an. Ist der Kalk- Harnstoff ein neues Handelsdüngemittel, und wie wird seine Wirkung beurteilt ? O. C. etwa auftretenüe Mangc;erschemungen zu be seitigen. Lebertran enthält die Vitamine L und 0 in reichlicher Menge und hat sich als äußerst wirksames Mittel bei Vitaminmangel bewährt. Die Nährhefe enthält in der Hauptsache das Vitamin 8. Sie kann daher bei Vitamin- V-Mangel nicht in Frage konlmen. Reich an Vitamin v ist ferner Fischmehl. Dieses Futter, mittel hat sich im Hühnerstall als chveißreiches Beifutter bestens bewährt. D. Immer mehr an Bedeutung gewinnt die Süßlupine für die Futterwirtschaft. Der Anbau von Süßlupinen zur Körner- und Grünfuttergewinnung, der 1935 12179 da betrug, stieg um Mehr als 100 v. H. auf 24 999 da im Jahre 1936. Acker gut oerte^en, über für Vie :m . aehalt gleichwertige Menge von 22 kg Harnstof! dürft« oi«s nicht gut möglich sein. 2. Da die Stickstossdünger nach Stickstoffgehalt bezahlt werden, jo war natürlich der Zcntncrpreis des Harnstoffs ungewohnt hoch, was vom Kauf abschrecktc. 3. Bei längerer Lagerung backte der künstliche Harnstoff zusammen und ver härtete. Diese Nachteile sind durch eine ver änderte Fabridationsweise aufs glücklichste be seitigt worden. Die jetzige, verbesserte Handels marke „Kalkharnstoff" enthält nurmehr 20 °/° Stickstoff, wodurch er den übrigen Stickstoff- Handelsdüngern .sowohl im Gehalt wie im Preiie angeglichen wurde. Außerdem wurde die Lagerfähigkeit verbessert und auch die Streu- barkeit hat gewonnen. — Erreicht wurden die Verbesserungen durch eine zusätzliche Ver mischung des Harnstoffs mit Kalziumsilikat und kohlensaurem Kalk. Beide Zusatzmittei sind kein wertloser Ballast, sondern geschätzte Be standteile bzw. Formen unserer Kalkdünger. Die früheren Schwierigkeiten, die eine Nutzung des Harnstoffs als Düngemittel erschwerten, wurden demnach aufs glücklichste beseitigt. — Der Kalkharnstoff kann zu allen Feld- und Gartenfrilchten, sowie auf dem Dauergrünland mit sicherer Wirkung verwendet werden. Jede Mischung mit Kalisalzen, Thomasmehl und Rhenaniaphosphat ist zulässig: auch zu Dung- güssen ist er brauchbar. — Wir sind überzeugt, daß nunmehr der Harnstoff als Kalkharnstoff schnell ein vom Bauern und Landwirt ge schätztes tzandelsdüngemittel werden wird. vr. E Holuaderdeerwein ist essigstichig. Ich sende eine Probe meines vor zwei Jahren angesetzten Weines ein. Wie kann ich denselben schmackhaft machen? Zur Bereitung wurden verwendet: 10 kg Holunderbeeren so- wie 7Vs kx Zucker zu einem 25-Liter-Ballon Nack der ersten Gärung habe ich den Wein umgefüllt. H. D. Antwort: Ihr Holunderbeerwem schmeckt Ihnen deswegen nicht, weil er essigstichig ge- worden ist. Diese verderblichste aller Wein krankheiten beruht darauf, daß sich im Wem di« mikroskopisch kleinen Essigbakterien in außerordentlich großer Zahl entwickeln, die als Stofswechselprodukt neben andern Substanzen hauptsächlich Essigsäiure bilden. Die Ursachen für die Entstehung des Essigstiches sind sehr verschiedenartig, z. B. können schon die Beerer stichig gewesen sein infolge zu langen Herum liegens, oder der Ballon wurde nicht sofort nach Beendigung der Gärung aufgefüllt, oder di« Lagertemperatur bzw. Gärtemperatur war zu hoch, oder es wurde später endlos aus dem Ballon gezapft, so daß die Luft, Zutritt hatte. Luftzutritt und warme Temperaturen be günstigen die Vermehrung der Essigbakterien sehr. Begegnen kann man dem Stich durch größte Sauberkeit, rechtzeitiges Auffüllen und Abstich mit Schwefelung (am einfachsten Aus lösen von 10 Gramm Kaliumpyrosuls.it auf 100 Liter Wein), ferner dadurch, daß man den fertigen Mein auf kleinere Flaschen abfüllt, so daß Nian nicht so lange aus einer Korbflasche zu zapscn braucht. Gegen bereits cingetretenen Essigstich gibt es kein Mittel mehr, der Wein ist eben verdorben. Es wäre z. B. ganz verfehlt, ihn mit Kalk zu behandeln, wie dies öfters empfohlen wird oder gar zu versuchen, nochmals «me Gärung einzuleiten. Man hatte nur Kosten und Mühe, und zum Schluß wäre der Wein noch stichiger als zuvor. Die Korb flasche muß gut gereinigt werden, ehe anderer Wein darin angesetzt wird, damit sich der Stich nicht überträgt. Or. Sailer. Kuh läßt sich schwer melden. Eme Kuh gibt die Milch nach veu, svawen nur ia dünnen Strahlen, besonders aus den beiden Hinteren Zitzen. Die Hinteren Zitzen find immer dicker wie die vorderen und ist es auch so, als ob sich beim Melken immer etwas vor di« Oefsnung der Zitzen setzt und diese abschließt. Schmerzen scheint die Kuh beim Melken nicht zu haben. Läßt sich gegen das schwer« Melken etwas mit Erfolg an- weuden oder ist ein Heilversuch zwecklos? E. Sch. Antwort: Das bei der fraglichen Kuh beobachtete erschwerte Melken, wobei Sie den Eindruck haben, als ob sich beim Melken immer etwas vor die Oefsnung der Zitze setzt, ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß sich in der Zisterne, und zwar in der Schleim haut der Zistirn«, Geschwülste gebildet haben (Papillome oder Fibrome), wie sie bei Kühen häufiger beobachtet werden. Diese, -um Teil gestielten Neubildungen legen sich, wie auch im vorliegenden Fall« beobachtet worden ist, ob? die Ausflußöffnung des Strichkanals und verhindern den geregelten Abfluß der Mitch beim Melken. Die Behandlung ist sehr mühe voll und zeitraubend und ost ohne Erfokg. Zunächst kann versucht werden, «in erleidertes Melkrn durch die Einführung von Metk- röhrchen zu erlangen. Sollte dieses Hilfsmittel nicht zum Ziele fuhren, so wird sich di« Hinzu ziehung eines Tierarztes empfehlen. Lk. Futterrübe» statt Kartoffeln bei der Schweine mast. In diesem Jahre stehen mir für di« Mast o«r Schweine nicht so viel Kartoffeln zur Verfügung wie in sonstigen Jahren. Kann ich nun den Mastschweinen statt Kartoffeln auch Futterrüben geben? W. D. Antwort: Futterrüben haben sich als Ersatz für Kartoffeln bei der Mast der Schweine <«hr gut bewährt. Man kann unbedenklich di« Hälft« d«r Kattoffeln durch Futterrüben «r- fetzen. Letztere brauchen nicht gedämpft zu . werden, denn das Dämpfen bleibt ohne Einfluß auf Verzehr und Zunahme. Die Futterformel würde demnach lauten: Gedämpfte Kattoffeln und rohe, zerkleinerte Futterrüben zu gleichen Gewichtsteilen gemischt bis zur vollen Sätti gung, dazu täglich 1 kg Kraftfutter, bestehend aus 750 g Getreideschrot (des. Gerste) und 250 ; Evweißfutter (Fischmehl, Fleischmehl, Bluimchl). Die Fleisch- und Fettbeschaffenheit wird durch die Rübenfütterung nicht ungünstig deeinslußt. Statt der 250 g Eiweihfutter können auck drei Liter Magermilch (süß oder dicksauer) gegeben werden. vr. D. Ditamiu-V-Mangel im Hühnerstall. Enthalten Schlämmkreide. Futterkalk und Viehsalz das Vitamin v, oder Haden sich die ge nannten mineralischen Stoffe als Beifutter bei Bitamin-V-Mangel bewährt? Welche Vitamine enthalten Lebertran und Nährhefe? Sind beide bei Ditamia-V-Mangel im Hllhnerstall mit Er folg anzuwenden? K. K. Antwort: Vitamine sind Stosse, die neben Wasser und den organischen und anorganischen Nährstoffen zur Aufrechterhaltung der Lebens- und Leistungsfähigkeit der Menschen und Tiere nicht entbthtt werden können. Das Vitamin v w*rde auch bereits der Harnstoff hergestellt. Dieser künstliche Harnstoff unterschied sich von dem natürlichen, wie er im Harn unserer Hausti«re zur Absonderung gelangt, in keiner Weis«! Gleich vielem hatte er eine vorzügliche Düng«wirkungi — Wenn trotzdem der künst liche Harnstoff in der landwirtschaftlichen Praxis bis zur Gegenwart nur seltener Verwendung fand, so lag dieses an folgenden Eigenschaften: I. Die meisten unserer, gern gekauften Stick stoffdüngemittel enthalten durchschnittlich rund 20 °/» Stickstoff, der Harnstoff dagegen 46°/»! Diesrr hohe Gehalt sparte dem Landwirt wohl Transportkost«n, aber dafür war es schier unmöglich, «ine durchschnittliche Stickstoff- düngung m Form von Harnstoff gstichmätzig auf einer größeren Fläche auszustreuen. Ein Ulirn «ruir oiilliiune unv VIW vayrr Beispiel mag die Schwierigkeit verdeutlichen: Ditamin-V-Mangel nicht in der Lage,! 50 kg Kälksalpeter lassen sich auf einen Hektar