Volltext Seite (XML)
versLedeue Arbeitsaäng« Lurchmachen, z. D. Eschen und hecheln. Man verschaffe sich zu««Spinnen Kanun-ug, den «s tn ver schiedenen Wien: fern, mittel, grob und in verschiedenen Färbungen: gebleicht, gelb, grau, schwarz gibt, je nach seiner Behandlung und der Art oer Schafe, von denen er gewonnen wurde. Kammzug spinnt man ebenfalls vom Schoß. Hat man durch fleißiges Neben be reits «ine gewisse Geschicklichkeit tm Spinnen erreicht, so faßt man den Kammzug mit der linken Hmld und spinnt aus dieser die Wolle so, daß man mit der Hand hm- und zurückgeht. Dr» Spinnfaden führt man dabei über den zweit« Finger der rechten Hand der Svindel lose zu. Bei dieser Handhabung wird der gesponnene Faden besonders weich und bekommt nicht den scharfen Drall (Dre hung des Fadens), der sehr leicht entsteht, w«m die rechte Hand den Faden nachschiebt. Zwar ist das Spinnen aus der linken Hand weniger gebräuchlich, es ist aber wertvoll, bei schöner Festigkeit einen weichen Faden zu erhallen. . Schwieriger als Schafwolle bzw. Kamm- zug ist Angorakaninchenwolle zu verspinnen, die lose aus-dem Schoh, möglichst aus der linken Hand, wie oben empfohlen, zu oer- arbeiten ist. Man oerwendet am besten gute, langabgewachsen« Angorawolle, also erste Torte , in Haarlänge von wenigstens - er«. Diäter, wenn mm eine größere Fertigkeit er reicht hat, verwendet mm auch di« zweit« Sorte Angorawolle, die zwischen 4 und 7 cm Haarlänge hat, mit. Diese kurze Wolle, die schwieriger zu verspinnen ist, spinnt man aus der Hand aus kurzer Entfernung unmittel bar in die Spindel. Dadurch, daß der Weg, also die Spimnfadenläng«, verkürzt wird, wird der Drall etwas härter. Um sich den Anfang nicht zu erschweren, nehme man jedoch zu den ersten Versuchen mit Angora kaninchenwolle nur beste, lange, gekämmte Wolle. Auch wenn man das Spinnen mit Schafwolle bereits beherrscht, soll man berück sichtigen, daß die Angorawolle lose und nicht zusammenhängender Kammzug wie bei Schafwolle ist. Das Verspinnen der Angorakaninchen- wolle wie auch das Weiteroerarbeiten durch Stricken und Häkeln ist deshalb warm zu emosehlen, weil sie durch ihre Weichheit und Schmiegsamkeit so angenehm für die Hände ist. Dor allem ist der Heilwert dieser Wolle immer wieder hervorzuheben, der so vielseitig ist, daß er hier nicht erschöpfend behandelt werden kann. Es liegt also nahe, die all gemein« Aufmerksamkeit auf diese Wolle zu lenken. Durch di« in Deutschland jetzt überall eingeführte Angorakaninchenzucht ist jederzeit Gelegenheit geboten, diesen edlen Rohstoff zu beschaffen Dieses rein deutsche Erzeugnis verdient allergrößte Beachtung, ins besondere bei der jetzigen Rohstoffknappheit Beim Spinnen soll man gerade sitzen Das Krummsitzen ist ungesund und hat br stundenlang gebeugtem Rücken leicht heftig« Schmerzen zur Folge. Beim Spinnen schützt man die Kleidune vor der leicht anhaftenden Wolle durch eine Spinnschürze, die vom unterhalb der Mitte eine groß« Tasche für di« zu verspinnend. Wolle hat und mittels einer Bandschlinge un den Hals umgelegt wird Dor Beginn des Spinnens stellt man die Rohwolle an einen warmen Platz Kalt- Wolle, die klebt und sich fettig anfühtt, läßt sich schwer verspinnen. Gleichmäßigkeit, Feinheit und gewünschte gleichmäßige Stärk« des Fadens sind nur durch geduldiges Ueben zu erlangen — es ist aber nicht so schwer, daß es nicht erlernt werden könnte. Da das Spinnen eine durch aus frauliche Tätigkeit und wohl geeignet ist, ein Frauenherz zu erfreuen, so ist es er- strebenswert, die schön« Sitte der deutschen Spinnstuben und Hutzenab«nd« wieder auf leben zu lassen, wie es zum Teil bereits ge schehen ist. Sie ist geeignet, wie in früheren Zeiten zur Bereicherung des Dolkstums bei- zurragen. Von Liplomlandwirt H. Senger Wit fiittem wir in diesem Winter unsere Ziegen? Bronders dem Kleinsiedler wird die Futteweschaffung für seine Ziege manchmal Kopfzerbrechen oerursachen, zumal sein Grund und Boden «st nicht einmal ausrricht, das nötig« Trunosutter zu ernten. Wir unter scheiden bei der Fütterung aller Dere das in erster Linie sättigende Grundfutter und Lage sind, diese in dem früher üblichen Maße zu beschaffen. Der Mangel an Oelkuchen ist bei den Ziegenzüchtern besonders fühlbar geworben, da diese, wie eingangs erwähnt, das meiste Futter für ihre Tiere einkaufen müssen. Auf welch« Weise stellen wir nun den Tieren die sich sehr gut aus. Genügend bekannt wird es sein, daß junges, gut eingebrachtes Wiesen heu milchsteigernd wirkt. Der Grund hierfür ist der dem Luzerneheu annähernd gleich kommende Eiweihgehalt desselben. Ebenso verhält es sich mit Laubheu verschiedener Bäume und Sträucher wie Eiche, Birke, -ticht so sondern so L->chnm,g: L-mbo«» w hatten «ad füttern wir unsere Ziege Dann können wir auch von ihr eine Milchleistung erwarten oas Lr.^ngsfutter. Unter Leistungsfutter verst«h«n wir besonders nährstoffreiche Futtep- gemische, die in konzentrierter Form die im Grundfutter für eine bestimmte Leistung zu gebend.u Nährstoffmengen ergänzen. Land läufig sind deshalb Oelkuchengemische als Leistungsfutter bekannt. Unsere heutige Wirt schaftspolitik verlangt jedoch von uns, so wenig wie möglich Oelkuchen in der Fütte rung zu verbrauchen, da wir nicht in der notwendigen Nährstoffmengen zur Verfügung? Milch enMlt viel Eiweiß. Wir haben also in erster Linie darauf zu achten, daß wir besonders eiweißreiche Futtermittel einkaufen, die aber« in Deutschland gewachsen sind. An der Spitze solcher Futtermittel steht gutes Luzerne- und Kleeheu, das als bestes Trund- futter die Ziegen sowohl sättigt als auch als Leistungsfutter wirkt. Für die Gesundheit wirkt der verhältnismäßig hohe Kalkgehalt Lind«, Esche, Ahorn, Haselnuß und Weinrebe, wenn es nicht zu spät im Herbst geerntet worden ist. Als naschhaftes Tier nimmt die Ziege gerne zwischendurch solches Laubheu, und wir können auf diese Weise das im Preise nicht immer billige Luzerneheu strecken. Laubheu von Erlen und Weiden ist dagegen nicht für die Fütterung zu empfehlen. Bei der Derfütterung von Kleeheu ist darauf zu achten, daß wir es den Tieren nicht aus-