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Arte« im Ml liir das «oll Ausruf Dr. Leys zum „Tag der Deutschen Polizei". Reichsorganisalionsleiter Dr. Ley veröffentlicht zum „Tag der Deutschen Polizei" folgenden Aufruf: „Am 16. und 17. Januar 1937 wird in allen deutschen Gauen der „Tag der Deutschen Polizei" durchgeführt. Dar bietungen und interessante Vorführungen aus allen poli zeilichen Dienstzweigen werden die Bevölkerung über den vielseitigen und verantwortungsvollen Aufgabenkreis der deutschen Polizei aufllären und erneut Einblick in eine Arbeit vermitteln, die nicht neben dem Volke oder gar wie einst gegen das Volk, sondern im Volk für das Volk ge leistet wird. Die deutsche Polizei lm Deutschland Adolf Hitlers ist eine Volkspolizei. Der deutsche Polizeibeamte ist Kamerad und Helfer jedes einzelnen Volksgenossen und dem Schick sal des schassenden deutschen Menschen a«S tiefstem Ver ständnis verbunden. Dem „Tag der Deutschen Polizei" werden deshalb nicht zuletzt die in der Deutschen Arbeitsfront zusammen geschlossenen schaffenden Männer und Frauen ihre beson dere Beachtung und allen Veranstaltungen und Sammlun gen am 16. und 17. Januar 1937 ihre tätige Unterstützung widmenI Alle Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront nnd der NSG. „Kraft durch Freude" werden auch von sich aus mit freudiger Bereitschaft den Maßnahmen des Chefs der brutschen Polizei für den „Tag der Deutschen Polizei" be gegnen und diese entsprechend fördern." Erit Arbeitsdienst, dann Stndium Abiturientinnen müssen sich bis zum 25. Januar melden. ReichserztehungSminister Rust veröffentlicht einen Erlaß über den Arbeitsdienst der Abiturientinnen, in dem es u. a. heißt: Abiturientinnen, die das 17. Lebensjahr vollendet haben und zu studieren beabsichtigen, müssen, sofern sie arbeitsdiensttauglich sind, vor Beginn des Studiums am Arbeitsdienst teilnehmen. Die Meldung zum Eintritt am 1. April 1937 hat bis spätestens 25. Januar 1937 mit einem bet der zuständigen Polizeibehörde erhältlichen An tragsformular bet der Bezirksleitung des Reichsarbeits dienstes für die weibliche Jugend zu erfolgen. Für arbettsdienstuntaugliche Abiturientinnen wird ein Sonderdienst in der RS.-Volkswohlfahrt durchgeführt. Diejenigen Abiturientinnen, bei denen von vornherein Arbettsdienstuntauglichkeit besteht, reichen hierfür die Unterlagen zu dem gleichen Termin, also bis spätestens 25. Januar, unter Beifügung eines amtsärztlichen Zeug nisses an die Reichsstudentenführung, Referat Frauen arbeitsdienst, München, Karlstraße 16, ein Eise SihlMt der »ovlottjode» „New Uork Herald Tribune" warnt. Der Boykott der New-Yorker Judenclique gegen den Weltmeisterschaftskampf Schmeling-Braddock soll nach den letzten Meldungen auch auf Schmelings beabsichtigte Schaukämpfe in den Vereinigten Staaten ausgedehnt wer- Var Saargebiet feiert Am 13. Januar jährt sich -um zweitenmal der denk würdige Tag, an dem die Volksgenossen von der Saai sich wie ein Mann zum neuen Deutschland bekannten Internationale Kriegshetzer, jüdische Emigranten uni bolschewistische Agenten bemühten sich damals vergeblich die Saar vom Deutschen Reich loszureißen und sie zun Tummelplatz ihrer verbrecherischen Gelüste, zu "machen Das deutsche Volk von der Saar erteilte ihnen eine Ab fuhr, die keinen Zweifel mehr an ihrer unzertrennlicher Einheit mit dem deutschen Volk und Reich zulteß. Nach zweijähriger Aufbauarbeit, während der dal Saargebiet im Rahmen des Gaues Saar-Pfalz der NS. DAP. unter Führung deS ReichStommiffarS und Gau ., lctterS Bürckel überaus schnell wirtschaftlich und kulture! ausblühte, begehen jetzt die Volksgenossen von der Saai unter engster Anteilnahme deS ganzen deutschen Völkel in stolzer Freude den zweiten ErtnnerungStag an dal große geschichtliche Ereignis der Volksabstimmung. Das ganze Saarland stand schon am Vorabend in Zeichen der Vorbereitungen für eine würdige Begehung dieses Tages. Nack einer Verküauna des Reicbskommis sarS Bürckel ist der Erinnerungstag ter BolkSaMmmnni für alle Zetten im Saarland zum Feiertag erklärt wo« den. Am Dienstag schmückte die Bevölkerung ihre Häus« festlich. Die zahlreichen öffentlichen und privaten G« bäude erstrahlten in festlicher Beleuchtung. Den Beatmt der Veranstaltungen bildete am Abend eine festliche Veü anstaltung in der „Wartburg", in der vor zwei Jahres in der denkwürdigen Nacht zum 14. Januar die AuM zählung der Stimmen ersolgte. Außerdem sanden int ganzen Saarland Kameradschastsabende statt, bei dener sich die alten Kämpen aus der Saarkampfzeit Wiedes trafen. Besondere Festesfreude herrscht in Völklingen, dak am Abstimmungsgedenktag durch den Zusämmenschlul mit den drei Gemeinden Wehrden, -Geislautern uni Fürstenhausen zur Stadt erhoben wird. Gauleiter Bürcke^ wird am Mittwoch die Erhöhung Völklingens zur Stadt in feierlicher Form verkünden. Mit 35 000 Einwohnern ist sie eine der größten Städte des Saarlandes gewor den - den. Mißglückt ist ein Versuch, auch die Negerbevölkerung gegen Schmeling aufzuwiegeln, da die Negerführer zur größten Enttäuschung der jüdischen Drahtzieher erklärten, daß ein solcher Schritt nicht im Interesse der Regerbevöl- kerung liege. Sie verweigerten Jud Untermeyer und Ge- nossen die Gefolgschaft. . „New York Herald Tribune" greift in einem Lett- ntikel als erste große Zeitung die Boykotteure an und «acht den Juden klar, daß sie zur Völkerverständigung nd zur Erhaltung des Weltfriedens mehr bettragen mirden, lvenn sie von der Boykottierung des Kampfes ab- icßen. Sie könnten ja selbst dem Kampf fernbleiben. Es iühre jedoch zu wett, wenn man Schmeling, nur weil er Deutscher sei, das ehrlich erkämpfte Recht zum Kampf um den Weltmeistertitel versagen wolle. MM Belgien Krost? Neue Note an die roten Mörder in Valencia. Der belgische Außenminister Spaak berichtete im Ministerrat über die Umstände, die die Ermordung de Borchgraves umgaben. Er teilte die Antwort mit, die am Montag von dem 'spanischen Bolschewistenhäuptlina Caballero auf die Note der velgischen Regierung, in der ganz bestimmte Forderungen enthalten waren, ein gegangen ist. Der Ministerrat erklärte die Antwort für ungenügend und beschloß, eine neue Note abzusenden, in der die belgische Regierung darauf besteht, daß inner halb kürzester Frist ihren Forderungen Genüge geleistet wird. Die „Jndepcndance Belge" glaubt zu wissen, daß die neue belgische Note noch entschiedener gehalten sei alS die erste Note und daß sie eS den roten Machthabern in Valencia nicht ermöglichen werde, sich auS der Sckltnae zu ziehen. Das Blatt berichtet sodann, daß der Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Belgien und den spanischen Bolschewisten am Montag ernsthaft in Aus sicht genommen worden sei für den Fall, daß die rote» Machthaber auch weiterhin den Versuch machen sollten, sich den belgischen Forderungen zu entziehen. Eia Ruhetag vor Madrid Blutige Zusammenstöße im roten Bilbao. An der Front von. Madrid herrschte am Montag Ruhe. , Nach dem Heeresbericht des Häuptquarttzrs in Salamanca machten die Kommunisten nur bei LaS RozaS und Maja- dahonda einen schwachen Versuch, ihre verlorenen Stellungen zurückzuerobern. Sie wurden aber blutig ab- gewiesen. Die nattonalen Truppen eroberten vier sowjet russische Panzerwagen. Das gleiche Schicksal ereilte die roten Streitkräfte im Abschnitt von Soria, als sie bei Algora mit sowjetrusstschen Tanks angriffen. Auch hier mußten sie sich unter schweren Verlusten zurückziehen. Das Hauptquartier in Salamanca teilt noch mit, daß die sieg reichen nationalen Truppen nach achttägigen ununter brochenen Operationen am Montag einen Ruhetag hatten. Wie Havas aus Bayonne meldet, berichteten Flücht linge, die mit dem Aviso „Epinal" aus dem roten Bilbao kamen, daß es dort zwischen baskischen Separatisten und Bolschewisten zu blutigen Auseinandersetzungen gekommen sei. Hierbei seien über 200 Personen getötet worden. <5 Fortsetzung.) ! „Römer — wenn ich bedenke, daß du dich da für mich, denn e- war doch meine Sache, mit dem Chef zu reden — ja, daß du -ich nun für mich hast hinaus, werfen lasten —, du hast da ein unerhörtes Opfer gebracht." „Ich sehe es kaum noch so an. Ich mußte sowieso mal einen Weg einschlagen, der heraus aus dem AM führtt" ' Malten sah ihn bewundernd an. Dann meinte er: „Ich wünsche dir alles Gute, Römer. Und -u — du > beißt dich schon durch. Aber es geht ja schließlich auch um deine alte Mutter." „Mutter wird davon nichts zu spüren bekommen- Wenn einer hungert, bann bin ich das allein", sagte Römer hart. „Willst du denn fort?" „Das muß ich alles noch genau durchdenken, aber ich denke, daß ich fortgehen werde." „Römer, eS laufen genug da draußen herum, und schließlich — gehen sie unter. Willst du etwa nach Amerika?" „Nein! Ich möchte auch vorerst gar nicht, drüber reden." ' „Hast recht, Neugierde ist und bleibt ein Laster! Da können wir also jetzt essen gehen. Wie ich sehe, hat Mutter den Tisch in der Veranda gedeckt. Kommt also." Es schmeckte herrlich. Mutter Malten meinte es, und cs war auch so. Sie lobten alle ihr schönes Essen. Aber richtig schmeckte es doch wohl bloß ihr allein. Denn die andern wälzten schwere Gedanken hinter ihrer Stirn. Man saß dann noch ein bißchen bei sammen. Eigentlich hatte Kurt Malten ein bißchen Gitarre spielen wollen, nun ließ er es. Römer ver abschiedete sich dann auch und ging. Schließlich wollte -och wohl Kurt Malten mit seiner Braut auch noch ein bißchen allein im Garten sitzen. Und daheim wartete die Mutter auf ihn. Sie wartete immer. Uyd als er dann heimwärts schritt, da dachte er: Jetzt ist alles egal. Jetzt soll auch Mutter nicht mehr waschen. Ihr werde ich schon soviel schicken können, daß es für sic langt. Und zunächst hat Mutter meine und ihre Ersparnisse. Das reicht fürs erste > eine ganze Weile. Jedenfalls ist jetzt -er Weg frei für mW. i Daheim wartete die Mutter. Sie hatte heute keine Wäsche, sondern sie saß schon oben in -er Wohnung und hatte ihm das Abendbrot zurechtgemacht. Sie freute sich als er kam. Er setzte sich zu ihr. Im kleinen Lichtschein sah er ihr faltiges, altes Sorgen- gesicht. Er nahm ihre Hand in die seine. „Meine gute, alte Mutter", sagte er leise. Aber er wußte auch, daß er ihr jetzt gleich noch alles sage mußte. Es hatte keinen Zweck, ihr noch länger zu verschweigen, daher fortgehen würde. Und er sagte -er Mutter kurz, -aß er einen Streit mit Herrn Baumgarten gehabt un- entlassen sei. Er wür-e also jetzt seine Pläne verwirklichen. Die Mutter saß eine Weile regungslos. Dann sagte sie leise, verzagt: „Und was willst du nun tun, Lutz?" „Ja, ich werde dich eine Zeitlang verlassen müssen, Mutter." „Ja?" „Es muß sein, Mutter. Und du brauchst nicht ver zagen, ich schlage mich schon durch. Meine Ersparnisse stehen zu -einer Verfügung, die deinen ja auch. Waschen wirst du nicht mehr. Am Sonntag besucht -ich sicherlich die kleine Doris. Sie ist froh, daß sie dich hat. Und dann geht ihr beide hinaus in die Siedlung zu den Maltens. Sie haben dich herzlich eingeladen, öfter mal zu kommen. Du kannst nicht wett laufen, bis dorthin aber kommst du schon. Und allein bist du auch nicht. Die Doris ist also deine Tochter, und sie ist froh, -aß -u ihr eine Mutter bist." „Ich hatte schon immer gedacht, wenn die Dorts mal älter ist und ein liebes, ordentliches Mädel wird, dann " „Daran hab ich nie gedacht, Mutter. Un- auf meinem Wege würde es bloß hinderlich sein. Die Doris ist ein Kind, das ich geschützt habe. Nun nimm sie ein bißchen an dich." „Wann willst du denn da fort, Lutz?" „In den nächsten Tagen. Ich habe keilte Zeit mehr zu verlieren." „Du weißt schon, was du willst, Lutz. Ich bin alt und verbraucht, ich habe mit meinem Kleinmut nicht das Recht, dich zurückzuhalten. Und ich hab' die Doris. Da hast du recht. Ich hab' immerhin noch eine Pflicht, die ist auch schön. Doris hat niemanden. Gerade jetzt hat sie niemanden, wo sie notwendig einen gebrauchen kann, der ihr ab und zu einen guten Rat gibt." „Stehst du, Mutter, DortS wird dit dankbar sein." . „Aber daß ich nicht mehr wgschen soll? Das schöne Geld soll ich verbrauchen?" „Mutter, ich muß das Versprechen von dir haben. baß du dich nicht mehr allein hier quälst. Für Lich' reicht Mser Geld, un- nachher werde ich ab und zu I eine größere Summe schicken." „Denkst du wirklich, baß das geht? Daß -u gleich' was verdienen wirst?" „Gleich wir- es vielleicht nicht sein, aber später. Sei' also ganz unbesorgt." „Und wie lange wirst du bleiben, Lutz?" „Das hängt von den Umständen ab, Mutter. Vier,, fünf Jahre doch wohl." „Das ist eine lange Zett, ob ich das erlebe?" Der Mutter faltiges Gesicht war auf die Brust ge senkt. Und auf die krummgebogenen Finger tropfte es. ' Der Anblick ritz an Lutz. Aber er durfte jetzt nicht weich werden. Jetzt nicht. Nahm er jetzt nicht mit eisernem Willen sein Schicksal in die Hände, dann konnte es für immer zu spät sein. Noch war er jung, noch glaubte er an seine Aufgabe, auS eigener Kraft! etwas schaffen zu können. Später war vielleicht der Zeitpunkt vervaßt. „Mutter, eben weil du die Doris hast, deswegen gehe ich. Und ich komme wieder. Bestimmt komme ich wieder. Und du wirst auch noch da sein, wenn ich wiederkomme. Freilich, wenn du noch waschen und arbeiten willst, dann wirst du kaum noch leben bis dahin. Der Mensch braucht endlich auch einmal ein paar JaKre der Ruhe im Alter, und du hast genug in> -einem Beben gearbeitet, Mutter!" „Du magst recht haben, mein Sohn." Nun sprachen sie nicht mehr über diese plötzliche! Veränderung, aber die Mutter weinte heimlich, weil^ er fort wollte. Und als die Mutter es der kleinen Doris erzählte, wurde das Mädelchen ganz blaß und die Hände - zitterten. Lutz Römers Mutter sah es nicht. Sie saß' vor der ganzen Umwälzung, die plötzlich in ihr altes, gewohntes Leben kam, wie vor etwas Ungeheuerlichem. Aber die Zett verging. Und an einem Frühmorgen reiste Lutz ab. Früh, gegen vier Uhr, ging er die Treppe hinunter. Un- bei den Grillichs, wo Dorts! in Pflege wär, öffnete sich die Tür ganz leise, und Doris trat heraus. „Komm bald wieder, Lutz, wegeu der Mutter. Und hier — hab' ich etwas —, nimm es nur, es ist mein! Eigentum. Das wir- dich schützen, Lutz." Un- da war auch die Tür schon wieder zu. Und Lutz stand allein auf -er Treppe und sah tm HalbLämmer auf das kleine Chrtstusvtlü. Ihm war sonderbar zumute. Er hielt das Bild im ovalen Messingrahmen zögernd in der Hand, dann aber steckte er es schnell in seine Brusttasche. ! tFortsehung folgt t