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mch-E S«chse«ttmö Dippoldttwald«. Um Las Neujahrsfest sink schon Sahr für Sahr hi« Kameraden., her Freiwilligen Feuerwehr zu einem frohen Beisammensein gerufen worden: früher waren «S Weihnachtsfeiern, jetzt sind es Kameradschaftsabende: der Grund gedanke ist schließlich der gleiche: außerhalb des Dienstes einmal «in paar froh« Stunden zu verleben und dazu di« Angehörigen und Gäste mch einzuladen. Am Sonnabend fand dieser Käme- r ad s cha f tsa be n ü in der Reichskrone statt. Der vollbesetzte Saal war Aeuanis, daß sich nicht nur die Kameraden auf den Abend gefreut hatten, viele Gäste waren da, vor allem auch solche vom Heer und aus den Reihen Ler Männer vom Arbeitsdienste. Tanzmusik erklang, bis auch die durch geschäftliche Arbeit am rechtzeitigen Kommen Verhinderten erschienen waren. Dann wik- kelte sich ein kleines, nettes Programm ab. Allgemeiner Gesang von „Stille Nacht" klang durch den mit Adventskranz und Weih nachtsbäumen geschmückten Saal, an dem die Kerzen brannten, gleich wie an der hohen, schönen Pyramide auf der Bühne. Ober- orandmeister Hörl betonte in einer Ansprache die Kameradschaft lichkeit in den Reihen der Wehr und lieh drei Feld-Weihnachten in schildernden Worten vorüberziehen, Weihnachten, wie sie alle, die im Felde waren, sie erlebt haben, Feiern im Unterstand, wäh rend auf Horch- oder Grabenposten die Kameraden doppelt wach sam sein muhten, bis man dann schließlich selbst an deren Stelle Mache schieben mußte. Und wie im Felde „bereit zu sein" alles war, so ist dies jetzt in der Feuerwehr. Bereit zu sein gilt es jederzeit für den Rus, daß Volksgenossen Hilfe brauchen und Ret tung vor Feuers- und Wassersnot, und immer solle da der Spruch gelten: Mas wir wollen, ist Lebens was wir sollen, ist Streben: was uns kettet In Freud und Leid, Kameraden!, das ist die Einig keit. Dann sang ein Doppelquartett von Feuerwehrleuten das Lied „Heilge Nacht, o gieße du" in recht feiner Weis«, worauf Hauptbrandmeister Koth« allen einen herzlichen Willkommensgruh entbot, besonders dem Dezernenten des städt. Feuerlöschwesens, Beigeordneten Stadtrat Kaden, und dem Oberführer der Pflichl- feuerwehr, dann aber alle Nichtuniformierten aufforderte, in die Reihen der Freiwilligen Feuerwehr einzutreten. Pflichlbewußt- sein und Dienstbereitschaft seien die Tugenden des Wehrmannes: sie weiter zu üben, gelob« Lie Wehr aufs neue. Der Dienst sei ihr heilige Aufgabe und immer werde sie bereit sein, Haus und Hof und Vaterland zu schützen. — Dann wandte er sich an die Kameraden Sohann Hörl und Paul Elsner, die vor Ler Wehr sanden, di« zur Ehrung beider Kameraden angetrelen war. Beide haben der Wehr Treue bewahrt, ersterer 25, letzterer 20 Sahre. Er überreicht« letzterem das Ehrendiplom des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren mit dem Wunsche, daß er auch in der Altersabteilung, zu der er infolge Erreichens der Altersgrenze übertreten muhte, Ler Wehr Freund und Förderer bleibt, und Ob«rbrandmeister Hörl Urkunde und Ehrenzeichen des Landesver bandes in der Hoffnung, Laß er seine Kräfte noch lange der Wehr widmen kann. Stadtral Kaden überbrachte herzliche Grüße des Lurch Orksabwesenheit am Erscheinen behinderten Bürgermeisters, der es lebhaft bedauerte, nicht selbst kommen zu können. Er dankte der Wehr für ihre Dienste an Stadt und Vaterland, den „Alten" für ihre langjährige Treue und bat, daß sie diese auch weiter halten möchte. Die Subilare beglückwünschte er zu Len ihnen gewordenen Auszeichnungen und gab der Hoffnung Aus druck, Laß die Wehr auch unter der neuen Führung immer bereit ist, der Stadt und Len Volksgenossen zu dienen. Mit einem Ge denken an den Führer schloß der ernste Teil. Den heiteren er öffnete der „Ruprecht", der für jeden einzelnen des Kommandos und für jeden Löschmeister ein passendes Geschenk hatte, deren Ueberreichung mit entsprechenden Worten viel Beifall auslöste. Dann sang Las Doppelquarlett „Wenn Weihnachten ist", und alle sangen den Kehrreim mit. Zum Schluß trat auch noch die Alters abteilung, die „Alten Herren" auf. Sie ehrten sich zunächst ein mal selbst mit großen Psefferkuchenorden, sie veschenkten aber auch das Kommando der Wehr. Nachdem dann wieder getanzt worden war, wurde um die Mitlernachtsstunde noch eine ein aktige Humoreske aufgeführt, „Fritz soll heiraten". Die drei Dar steller ernteten für ihr Spiel und ihre guten Späße viel Beifall. Rasch, allzu rasch war Ler Abend vergangen, er hatte die Wehr männer und ihre Angehörigen wieder einmal in rechter Kamerad schaft beisammen gesehen. ' ' Dresden. In der Zeil vom 31. Dezember 1936 bis 3. Januar 1937 sind von den Dresdner Bahnhöfen 32 Ent lastungszüge abgefahren und 23 angekommen. Insgesamt wurden 78 222 Fahrkarten verkauft, wovon 57,6 Proz. auf Festtagsrückfahrkarten entfielen. Der Verkehr während der Weihnachtsfeiertage war im Vergleich zum Neujahrs verkehr wesentlich höher, wobei jedoch zu berücksichtigen ist, daß die zu Weihnachten ausgegebenen Festtagsrückfahrkar len bis über Neujahr gültig sind. Das Fehlen des Winter sportverkehrs hat sich auch zu Neujahr nachteilig bemerkbar gemacht. Hochkirch (Lausitz). Auf der Reichsstraße Löbau- Bautzen geriet ein Lastzug aus Dresden in den Straßen graben und dann auf ein angrenzendes Feld. Dabei ging -er Anhänger völlig in Trümmer. Die Ladung des Last zuges, 360 Zentner Zucker, verstreute sich auf dem Acke^ Dohna. Ein Autounfall mit glücklichem Ausgang ereig nete sich am Neujahrsmorgen gegen 5 Uhr in der großen Kurve der Staatsstraße, 250 Meter vor dem Bahnübergang an der Schlohmühle. Ein talwärts fahrende? Personen kraftwagen geriet infolge der Glätte gegen das Eisengelän der, durchbrach dieses und setzte glatt in,dem etwa 3 Meter tiefer liegenden Müglitzbett auf, ohne daß den zwei Insassen irgendwelche Verletzungen zustieben. Es entstand lediglich Sachschaden. Die Gendarmerie nahm den Tatbestand auf. Der Wagen wurde bereits geborgen. Großpostwitz. In Halbendorf im Gebirge tankten zwei Burschen mit einem Kraftwagen an einer Tankstelle 35 Li ter Betriebsstoff. Als der Tank gefüllt war, forderte der Mitfahrer den Wagenlenker auf, einige Meter vorzujahren. Der Wagen fehle sich in Bewegung, und der Mitfahrer sprang auf. Die Burschen entkamen,, ohne den Betriebs stoff bezahlt zu haben. Da das Erkennungszeichen des Kraftwagens unkenntlich gemacht worden war, konnte der Besitzer des Wagens bisher nicht festgestellt werden. Mylau. Vogtland ische Heimattrachten. Nach Angaben des früheren Leiters des Kretsmuseums >n Plauen sind zwei echte vogtländische Heimattrachten i mgefertigt worden, die der hiesige Verein für Natur- j lundo im Museum zur Ausstellung bringen will. Rach den Felten - der Alltag Der, Weihnachtsbaum wird abgeräumt. Wie lange ist es her, daß wir noch Weihnacyren vor uns hatten und der Woihnachtsbaum — als sein Zeichen — vom Weihnachtsmarkt auf den Balkon wanderte; und von dort schließlich in die Stube, die Weihnachtsstube, und dort dann geschmückt wurde... Einerlei, ob nun ein winziges j Bäumlb es war oder ein größerer, — etwas von Weih nachtsfreude war dabei bei solchem Schmücken. Gewiß, manches Mal uneingestanden, aber irgendwo in einem A^inkelchen war sie doch da. Und das ist gut sol Auch in ein neues Jahr sind wir so allmählich hinein- gekommen. Wie und mit welchen Gedanken und Gefühlen? — Einerlei, die gleichmäßigen Tage — so die Zeit — fragt nicht danach. Sie geht geruhig und stetig ihren Gang, hat uns fest an der Hand, und wir müssen schon zusehen, wie wir mit unseren speziellen Sorgen nnd Wünschen, unseren Befürchtungen und Hoffnungen da! schlecht oder recht mitkommen... Und dabei nicht auf der Nase zu liegen kommen. Es hilft uns ja nichts?! Die Zeit hat uns fest an der Hand und nimmt uns mit, trotz und trotz, ob wir nun wollen oder nicht. Darum, so meine ich,! ist es schon richtiger, znzusehen, daß wir auf den Beinen bleiben und die Nase hoch behalten. Derart geht es immer-l hin einfacher und für uns und alle besser. Und nnn ist das alles hinter dem Rücken. Und der Weihnachtsbaum wird abgeräumt. Er hat uns wohl noch ins neue Jahr hinein begleitet. Aber die Festtage gingen vorüber, es kam wieder der Werktag. Und die grünens Tannennadeln begannen zu fallen, immer mehr und mehr.! Schluß! Der Weihnachtsbaum wird abgeräumt! Das gehtl zumeist schneller und weniger frendig als damals das Schmücken. Schnell, sehr schnell wird unser Weihnachts baum leerer und leerer, und die grünen Nadeln fallen raschelnd und knisternd auf den Fußboden. Den Besen herN Zusammenkehren! Schluß!! Aber Es ist auch in diesem Abräumen ein „Aber", wie in allem Geschehen. Gehen wir doch nicht an solchem „Aber" vorbei! Es zeigt uns erst das Bild, wie; es wirklich ist! Gewiß, die Festtage sind vorüber. Es wäre schrecklich, wenn es nur immer Festtage geben wollte!! Und der Weihnachtsbanm, der grüne Tannenbaum vom Weihnachtsmarkt, verliert seine Nadeln, wird seines licht freudigen Schmuckes entkleidet. Wird er wirklich fort-^ geräumt? Ganz und gar fortgeräumt? Der Weihnachts baum als solcher, der Lichterbaum ans den Festtagen der Weihnachtszeit? Manchmal will es uns so scheinen, gerade auch in einer Zeit, wie diese Tage, die ans Festtagen wieder zu Werktagen werden Aber er soll es nicht! Nie und nimmer soll er es! Wir lämen nicht mit unserem Leben znrecht, wenn es so wäre will cs mir scheinen! War da ein Heller Lichterglanz — einerlei, ob nur ein paar dünne Kerzchen oder viele —, halten wir ihn doch ein wenig noch fest (und nicht nnr ein wenig)! War da ein bißchen stille und gute Freude, — neh men wir sie doch ein wenig mit hinüber in die Werktage, die jetzt folgen! Es geht nicht? Die Werktage sind grau und kalt und voller mancherlei Wolken. Schau, gerade darum! Nehmen wir die Festfreude doch ein wenig mit; hinüber! Wir, zünden doch kein Licht an, wenn draußen strahlend die Sonne scheint. Aber wenn die Dämmerung uns müde machen will, wenn Dunkel uns bangemachen will, — dann sind wir auch froh um einen kleinen Licht schein, dflnn kann auch ein winziges Kerzchen uns wieder froher und zuversichtlicher werden lassen. Und wieviel mehr noch, wenn es ein echtes, rechtes Weihnachtslichtlein ist, das ja bekanntlich etwas wie eine besondere Freude und aus ihr ein besonders Leuchten in sich trägt! Der Weihnachtsbaum wird abgeräumt. Aber, alles, vieles zumeist, von seinem Hellen und lichtfreudigen Schmuck, heben wir sorgsam ans für ein neues, kommen- ! des Fest. Und wenn uns das nun ein Bild sein sollte?! Gut, da liegt solcher Lichtschmuck nun eingeschachtett in der Weihnachtsiiste und schimmert nur verborgen. Aber es geschieht nns doch zuweilen, daß wir Hinaufschauen und denken: ja, die Weihnachtskiste! Und daß dann allerhand wach wird von Weihnacht her, das so die Werktage über-! klungen hatte . . . Nicht zerstört!! Und wenn wir es nun mit der Weihnachtsfrende nnd dem stillen Schimmer, den sie uns gegeben, nicht anders machten? Heinz-Oskar Schönhofs MrsatmMiire auf der Erde Daß das Wasser auf sehr hohen Bergen schon bei weit weniger als 100 Grad Hitze znm Kochen kommt, weil dort oben der Luftdruck geringer ist. weiß der Pbdüker seit laugem. Auch Vie Bekgpionlere, Vie die GlpfeHA Hima laya oder andere bis oahin unbezwungene Höhen zu er klettern suchten, wissen davon zu erzählen, wie die gerin gen Drucke und die dünne Lust in so großer Höhe auf ihre Leistungsfähigkeit wirkten. In Südamerika aber -tot es ein Gebiet, wo sich diese atmosphärischen Veränderungen im großen auswirken konnten und wo sie zu den eigen artigsten Verhältnissen führten, den Titikakasee. Zu diesem größten Hochlandsee der Erde hat die Uni versität Cambridge acht jüngere Forscher geschickt, nm die Eigenheiten dieses Gebietes zu studieren, das einen um ein Drittel niedrigeren Druck als die übrige Erde hat und damit ungefähr eine Atmosphäre anfweist, wie sie etwa auf dem Mars herrschen mnß. Vor allem ist l,rt auch der Sauerstoffgehalt der Luft wesentlich gerinr. , so daß sich die Europäer daran erst allmählich gewi icn mußten. Doch konnte der Leiter der Expedition, D Gilson, nach Cambridge melden, daß sich nach einiger Züt die Natur selbst geholfen habe: die roten Blutkörperch : vermehrten sich nämlich im Körper der Forscher erhebli. >, und da sie die Träger des Blutsauerstoffs sind, so wurse damit der Sauerstoffmangel ausgeglichen. Die Leistungsfähigkeit des Menschen wird dadurch allerdings noch lange nicht auf die normale Höhe gebracht. Während nämlich in den vielen Zukunftsromanen, d> von Reisen nach dem Mars fabeln, immer erzählt wirb, welche Lasten die Menschen dort oben spielend bewegen können, weil doch der Druck um ein Drittel geringer sei, ist die Leistungsfähigkeit der Menschen am Titikakasee eben falls um ein Drittel herabgesetzt. Wer sonst einen Zentner unschwer zu heben oder gar zu stemmen vermag, schafft; hier, 3800 Meter über dem Meeresspiegel, nur 6« Pfund. Doch diese Leistungsminderung beschränkt sich nicht nur auf den Menschen oder auf die Lebewesen allein. Die Fo -> scher hatten ein Motorboot unter den größten Schwierig keiten durch das Hochland von Peru an die Ufer des Titikakasees geschafft, auf dessen Fluten es ihnen gute Dienste leisten sollte. Dieses Boot war mit einer Maschine ausgerüstet, die ihm auf der Themse 60 Stundenkilometer gab. Dort oben aber erreichte das Motorboot höchstens 40 Stundenkilometer und konnte außerdem auch nur zwei Drittel der Lasten befördern, die es sonst ohne Schwierig keiten trug. Ebenso verloren Autos, die am Ufer des Sees fahren wollten, ein Drittel ihrer Tragkraft und Geschwin digkeit. Die Forscher suchten sich unter anderem auch in sportlichen Wettkämpfen zu messen. Aber immer war und blieb die menschliche und maschinelle Leistungsfähigkeit um ein Drittel hinter der im Tiefland erreichten zurück. Vermischtes Barenskelctt im Baumstamm. Ein Fund, der ein Bei- l Wiel der seltsamen Launen der Natur gibt, tvurde irr! vessarabien gemacht. Eine riesige Eiche, deren Atter mari. ruf mehrere hundert Jahre schätzt, wurde, da sie bereits! rbgestorben und morsch war, gefällt. Die Arbeiter, dio! >en Stamm zersägten, stießen plötzlich auf ein unerwar-- ietes Hindernis, das sich bei näherer Untersuchung als! :in tierischer Knochen erwies. Die nun mit aller Vorsicht veitergeführte Zerstückelung des Stammes förderte daS zut erhaltene und vollständige Skelett eines Bären zutage, »as außer einem Bruch der Wirbelsäule keine weilqren veschädigungen aufwies. Die mit der Untersuchung diese-> Fundes betrauten Natnrforscher nehmen an, daß der Bär, »eim Erklettern des Stammes abstürzte, in eine Baum-; söhlung fiel und mit gebrochenem Rückgrat verendete. Der Baumstamm, der immer mehr in die Breite wuchs,, satte im Laufe der Zeit das Skelett des Bären ganz ein- leschlossen und überwuchert. Wie die Untersuchung der Jahresringe ergab, dürfte der Tod des Bären vor bei- üusig 175 Jahren eingetreten sein. ver Führer zeichnet sächsische Lebensretter ans Der Führer und Reichskanzler hat folgende Auszeich nungen verliehen: die Rettungsmedaille am Band: der landwirtschaftlichen Gehilfin Frieda Denndorfer in' Sangenbernsdorf, dem Oberste'grr Paul Dietzsch i» i Zwickau, dem Steiger Kurt Findeisen in Oberhohn- dorf bei Zwickau, dem Neviersteiger Brun? Grafe in Zwickau, dem Maschinenbauer Curt Lehnert in Pirna, ocm Bauer Albert Lenk in Langenbernsdorf, dem Un- fallgehilfeu Arno Schäffrig in Zwickau; die Erinne- i ruugsmedaille für Rettung aus Gefahr: dem Gondclbesit- i ;er Kurt Gündel in Neustädtel im Erzgebirge. " Das „Große Wecken" am Neujahrsmorgcn. Die Spielleute und das Musikkorps des Infan terie - Regiments 67 zjehen von einer großen Menschenmenge beglei tet durch das Branden burger Tor in Berlin. Weltbild (M)