Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 23.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189502234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-02
- Tag 1895-02-23
-
Monat
1895-02
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.02.1895
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Obß*la«d«»-»*tch1« ««-«« di« Urth«tl« der Straft»»««* a«, nachdem StacttSstkretär vr Ni«ß«- di»g' erklärt hall«, di« R«a«rm>g mH«« di« vrrufiul- «ur cm, w«m st« den Ob«la»veSgencht« zugewirse« werd«. — Di« Ko««Woa für dt« Gewerbeordnung nahm d«n Art. 16 an, wonach di« an Schauspieluuttrnehm« »um Betrieb« de« Gew« bei viöh« «rlheül« Erlaubviß ,nr für die beim In- krastttet« der Novell« betrieb« ne» Unternehmen gilt. — Die ReichStagSkommtsfior» für dt« Novelle wm Zolltarifgeseb nah« die Resolution de» Aba. Frhrn. V. Stumm an, den Reichs» kaml« zu ersuchen, dk Einführung eine- wirksamen Schutz zolles ans Ombrachoholz, die daraus bergestelllen Extrakte und di« Präparat«, sovi« ander« überseeische Färbestoffe bald» thmllichst herbetzuführen. Berlin, 21. Febr. Die königlich« StaatSregteruna be» abfichttgt, dm StaatSrath zur Berathung üb«, di« agrarische« Frag« so bald wie möglich zu berufen. Die hierzu noth- wenoig« Unerläßlich«, Vorbereitungen werdm allerdings kaum gestatten, daß der StaatSrath vor oem 11. März wird ver sammelt werden können. Stuttgart, 21. Februar. Die Kammer der Abze- ordneteu wählte Payer, den Führer der demokratischen BolkS- partei, mit V2 Stimmen zum Präsidenten. — Die frei« Ber- einigung, w«lch« sorbm sämmtliche nicht den Demokraten und nicht dem Centrum angehörig« Abgeordneten gebildet haben, besteht au» 38 Mitgliedern. Frankreich Pari-, 21. Februar. Heute wurde das Urtheil in dem Erpressung-Prozeß verkündet. Deelerq wurde w fünfzehn Monalm Gefängniß und zweihundert Francs Geldstrafe, Gir» ard zu zwei Jahren Gefängniß und tausend Francs Geld strafe, Hestler ebenfalls zu zwei Jahren Gefängniß und tau» send Francs Geldstrafe, Dreyfuß zu einem Jahre Gefängniß und fünfhundert Francs Geldstrafe, ProtaliS in oootumLvi- »m zu fünf Jahren Gefängniß und 3000 Francs Geldstrafe, BlazouSki «bmfallS in ooutawLomw zu zwei Jahren Ge. fängniß verurtheilt. Trocard und Canivet wurden freige- sprochen. Paris, 21. Februar. „Libre Parole- theilt dem Kriegs minister folgmde Thatsache zur Untersuchung mit: In Ge- mäßheit eines Vertrages des früheren Kriegsministers mit einem Industriellen in Maubmge führt Letzterer zahlreiche französische Gewehre nach Belgien aus. Von dort werden dieselben über Antwerpen nach Hamburg geschafft und gehen dann nach Madagaskar, wo di« in Frankreich hergestellten Gewehr« dm HowaS als Waffen gegm die Franzosen dienen. Marseille, 21. Februar. Aus Tonkin mit der Post eingetroffene Blätter melden: Seeräuber griffen am 30. De zember v. I. einen Proviantzug an, welcher von 22 Tirail- lmrs und einem Sergeanten begleitet war, tödtetm 13 Mann von der Begleitung und verwundeten acht. Die Seeräuber entflohen dann mit ihrer Amte. Eine Truppenkolonn« hob am 11. Januar eine von dm Seeräubern nach der chinesischen Grenze zu besetzte Stellung bei Langtai auf. Hierbei wur- dm drei Offiziere und neun Soldaten getödtet und 23 Sol daten meist Eingeborene, verwundet. Pulgarieu. Sofia, 21. Februar. Es verlautet, Fürst Ferdinand habe nach Anhörung Zankows, der sein bekanntes Programm zur Aussöhnung mit Rußland entwickelte, erklärt, daß die An» nähme dieses Programms unmöglich und weitere Bemühungen Zankows überflüssig seim. Gerbte«. 8 Belgrad, 21. Februar. Großes Aufsehen erregt die hier erschienen« Broschüre des montenegrinischen Emigranten Lazkowic, worin der Fürst von Montenegro beschuldigt wird, im Bunde mit unseren Radikalen, darunter dem Popen Djuries, gegen dm König Alexander zu conspiriren, um seinen Sohn Danilo aus den serbischen Thron zu bringen. »sie«. — Der letzte große Sieg der Japaner in ihrem Kampfe gegm Chma hat in England viel Beunruhigung hervorgeru- sen; di« Londoner Blätter rathen jetzt übereinstimmend der chinesischen Regierung, schl«umgst mit Japan Frieden zu schließen. Derartige Rathschläg« sind ganz crtlärttch; man möchte in den englischen Kreisen, die ja an der Erhaltung des Reiches der Mitte sehr materielle Interessen haben, China nicht weiter gedemüchigt sehen und gönnt den Japanern die Erfolge nicht, welche sie durch ihre überraschende Thatkraft und musterhafte Kriegführung errungen haben. Um nun die japanische Regierung daran zu hindern, daß sie auf ihrem Vorhaben besteht, Korea oder Theile des chinesischen Reiches zu gewinnen, werden fortgesetzt von London Nachrichten über «ine Intervention der europäischen Mächte verbreitet. In der neuesten derartigen Londoner Meldung wird sogar aus an- geblich diplomatischen Kreisen behauptet, dem Friedensschlüsse zwischen China und Japan werde em internationaler Kongreß Vorangehm, der Japan die Annexion von Korea oder anderer Theile des eroberten Gebietes, ausgenommen vielleicht For mosa, verwehren würde. So weit sind nun aber die Bemüh ungen der europäischen Diplomatie nicht gediehen; es hat noch von keiner Seit« etwa- Bestimmtes darüber verlautet, welche Schritte die mit ihren Interessen in Ostasten betheilig, ten Mächte unternehmen werdm. Nur soviel ist sicher, daß England gern China zu Hilfe kommen möchte, ob es hierbei aber die Unterstützung anderer Staaten finden wird, erscheint bisher zweifelhaft. Jedenfalls gehen wir in den nächsten Mo naten einer Entscheidung über di« ostastatische Frage entgegm und daher fehlt es in der deutschen Presse nicht an Betracht- ungm darüber, daß auch Deutschland, dessen Handel mir China nächst dem Englands der bedeutendste ist, zu einer Stellungnahme genöthigt sein wird. So meint die „N. Pr. Ztg.", man hör« nichts davon, in welcher Wtise di« deutschen Interessen bei den schließlichen Friedensverhandlungen zur Geltung komm« w«dm. „Die Wahrscheinlichkeit spricht da- für", schreibt daS Blatt, „daß trotz der von China jetzt offen bar ernstgemeinten FrtedenSverhandlungen zunächst kein Waffen- sttüstand zum Abschluß kommt und die Japaner noch Zeit finden, Peking zu nehmm, wie «S die tretbendm radikalen Elemmte in Japan verlangm und wie «S als Schluß de, japanischen Aktion wohl angemeffen erscheint. ES wäre ein großer dramatischer Abschluß. Nun, gönnen wir den Japa nern ihren Ruhm und ihre Erfolg«; gerade Dmtschland hat «S ja verhindert, daß ihnen nicht zu Anfang der Aktion in den gehobenen Arm gefallen wurde; aber wir haben keinerlei Interesse daran, daß China übermäßig gedemüthigt wird. Ein stark«- China ist in Ostastm «in« Nothwendigkeit, ethnogra phisch und politisch durch die allgemeinen verhält« ff« geboten u«d sett Jchrtausmdm hier festaestfsm. VaS Europa* verlan ge« kam» und soll, ist di« Erschließung-Chinas, und VaS wir verlang«, daß dabei unserm Interessen genau so Rechnung ge tragen wird, Vie denen aller übrig« Mächte. Man r«d«t heut« nur von England, Rußland, Frankreich, eventuell noch von dm Vereinigt« Staaten von Nordamerika, wm« von dm vertrete« anderer al- asiatisch«» Jatereff« dt« Red« ist, ganz als wär« Deutschland nicht da. Go schreibt, um ein Beispiel anzu- führ«, di« „Nowoj« Wremja" vom 16. Februar: „Wir glaub««, daß dt« Frt«dmSvtthandlung«a zwischen Japan und China birmen kurzem ernstlich ausgenommen werdm und daß die europäisch« Mächte, welche Interessen im fernen Osten habm, endlich bestimmt erfahren, was denn Japan von seinem besiegten Feind« zu fordern gedenkt. Daß die ja- panisch« Forderungen viel weitrr gehen, als Rußland, England um» Frankeich duld« können — ist schon jetzt wohl bekannt. Di« auf ihr« kriegerisch« Erfolge stolun Japaner werdm offenbar versuchen, sich nicht mit der Abtretung Formosas und der übrtgm chinesische« Inseln, sowie mit einer Hohm Kriegskontribution zufrieden zu gebm. Sie denken an Landerwerbunaen auf dem chin«fisch« Kontinent und an ein ausschließliche- Protektorat über Korea, dessen Herrscher eben den Titel Kaiser angenommm hat, offenbar auf japanisch« Antrieb. DaS Interesse der direkt am künf- Ligen Schicksal Chinas interessirten Staaten wird daher sein, de« Japan«« das B«rgebliche solcher Träumereim zu zeigen. Da ein« europäische Einmischung dieses Charakter- schon lange in- Auge gefaßt wird, sollte man annehmen, daß die mit- wirkindm Mächte schon d« Boden bereitet haben, um den Japan em begreiflich zu mach«, daß sie sich ihrm gerechten und unwiderruflichen Fordemngen fügen." Wenn man diese hochfahrende und sicher« Sprache der „Nowoj« Wrrmja" hört, di« offenbar als Sprachrohr d«s russisch«« asiatisch« De- partemtntS ibr« Stimme erhebt, müßt« man annehmen, daß «ntweder Rußland de- Gefolges von England und Frankreich sicher ist, oder aber, daß die Interesse« aller drei Staaten Japan und China gegenüber identisch seien. Aber weder das eine noch daS andere trifft zu. Identisch sind die Interessen der drei Mächte nur soweit, als eS keinem von ihnen recht wäre, einen von Japan organistrten Kriegerstaat an di« Stelle des heutigen China treten zu sehen, in allen übrigen Punkten aber geh« diese Inter«ssm auseinander, und eben die „Nowoje Wremja", die heute über England verfügt, hat noch vor wenigen Tagen die Versicherung gegeben, daß von einem eng- lisch-ruffischen Einverständniß keine Rede sein könne. Die einzige Macht, die zwischen dies« divergirenden Interessen den allge- mein europäischen Staudpunkt vertret« kann, ist ebm Deutsch land, und wir legen den allerhöchsten Werth darauf, daß Deutschland dieser Thatsache bei den FriedenSverhandlungen Ausdruck giebt. Es handelt sich dabei um vitale Interessen des deutsch« Handels und zugleich des deutschen Ansehens im Osten. In Rußland rechnet man mit Sicherheit darauf, daß in England sich daS Kabinet Roseberry zunächst noch be- Haupt« wird, und darauf sind jene russischen ostasiatischen Pläne zunächst gegründet. Auch mag dt« Berechnung wohl stimmen. Das gegenwärtige Kabinet hat di« «rstm Schwie- rigk«it«n, welch« das Parlament ihm «ntgegentrug, glücklich überwunden und eine größere Mehrheit «klangt, als sich ur sprünglich voraussehen ließ; daS kann auch noch eine Zett lang so weiter gehen, aber trotzdem möchten wir nicht an nehmen, daß das Kabinet Roseberry das lausende Jahr über lebt. In seiner parlamentarischen Taktik zeigt der englische Premier doch lange nicht die Geschicklichkett Gladstones, und nach außen hat eS bisher nur Mißerfolge gegeben. Der größte Mißerfolg wäre vielleicht, wenn Lord Roseberry thatsächlich die englische Politik in China zu Diensten Rußlands stellen sollte. Aber unmöglich erscheint unter diesem rsgims freilich nichts.- — Ein Befehl des Kaisers von China vom 19. d. M. giebt bekannt, daß Joatai Kung und der General Drtschihicao Von dem Kriegsrath zu Gefängniß bis zum Herbst verurtheilt wurden; alsdann sollen sie wegen deS Verlustes von Port- Arthur hingerichtet werden. Nach Hiroshima ist aus dem Hauptquartier der erst« japan schen Armee gemeldet worden: Am 17. Februar machten die Chinesen einen Angriff auf Kumot cheng in der Mandschurei und wurden mit Hinterlassung von 30 Todten zurückgeschlagen. Di« Japaner hatten kein« Verluste. Nach Aussage Gefangener war eine Truppe von 3000 Fußsoldaten und 100 Reiter mit 8 Geschützen unter dem Oberbefehl des Generals Schiung von Liaotjang zum Angriffe auf Kümo- tscheng abgeschickt worden; den Angriff am 17. d. M. hatte die aus 1000 Mann Infanterie und 30 Rettern bestehende Borhut ausgeführt. A > — Aus Hai tscheng, vom 17. d. M., ist folgende Depesche deS Generals der Kavallerie Katsura eingegangen: Die Stellung des Feindes bei N utschwang ist unverändert; die feindlichen Truppen bei Liaojang beginnen vorzurück«. Tschifu, 19. Februar. Die japanische Flotte hat einem ihrer braven Gegner einen ehrenhaften Tribut gezollt. Als der „Kang Tscht- aus dem Hafen von Wei-hai-wei dampfte, hatten all« Schiffe deS japanischen Geschwaders ihre Flaggen auf Halbmast gezogen. Vom Flaggenschiff des Grafen Jro ertönten jede halbe Stunde Kanonenschüsse. Auch di« europäisch« vor Wei-hai-wei liegenden Kriegsschiffe ließen die Flaggen nieder zu Ehr« deS todten Admiral« Ting. In Tschifu sind viele chinesische Soldat« eingetroffen. Sie sagen All«, daß die Japaner sie mit der giößtm Rücksicht behandelt haben. Die Ehren, welche di« Japan«« d«m lobten Admiral Tmg erwiesen haben, haben ein« tief« Eindruck auf di« Chinrs« gemacht. LS scheint jetzt gewiß, daß die Japaner kein« Angriff auf Tschifu mache» wollen. Afrika. G Tanger, 21. Februar. Wie verlautet, wurde der italinische Gesandte telegraphisch zurückberufea und hat sich sofort nach Gibraltar ««geschifft. N « - G « sh f e «. Dresden, 21. Februar. In Bertrelung Sr. Majestät de» König» wird Se. König!. Hoheit der Prinz Georg, Her zog zu Sachsen, der feierlich« Beisetzung de» Erzherzog- Albrecht von Oesterreich beiwohnen. Leipzig, 21. Februar. DaS Reichsgericht verwarf die Revision der Redakteur« Kleser und Zimmermann, welche in Köln am 20 Noveuzber v. I. weam Beleidigung des Staatssekretärs Freiherm von Marschall verurtheilt worden sind. DteRevlston be»Staat-anwalt»wurde ebenfalls verworfen. — Am M itwrch Nachmittag warf sich ein in der v«> liner Straße in Leipzig wohnhafter, mit seiner Ehefrau aus einem Spaziergang« begriff«« Sanfmau« in einem Anfall, a«ista« Störung plötzlich in L»T Honberg in d«rReitzenhaine, Straße vor die Räder eine» vollbelad«« Bierwagen», dt« hierauf üb« ihn weggtugen und ihm den Schädel brach«. Der UnglMlich« wurde al» Leich« in da» pathologisch« Institut gebracht. Er hinterläßt vi« une-zog«« Kind«. — Am Mittwoch Nachmittag verunglückte aus dem Bahnhof« in Oederax der Postbote Hermana Richt«, welch« daselbst dm Packetdt«st zu verseh« hatte. Richt« stand mit dm, Packeiwaz« in Erwartung de» Chemnitz« Zug«» bereit, al» eine Maschine von Freiberg aus dem and«« Geleis« einfuhr und mit Heftigkeit an dt« Postkarr« anstreifte, sodaß Richt« durch di«s« Anprall gerade vor den noch im Gang« befind- lichen Chemnitzer Zug auf die Schien« geschleudert und «tue Strecke wett fortgeschob« wurde. E« ist fast al» «in Wund« zu bezeichn«, daß Richter nicht unt« dteRäd« d«Maschine kam. Er «litt ein« Armbruch und Hautabschürfung«. — Ein bedauerlicher Unfall «eignete sich vorgestern Vormittag in ein« Fabrik in der Vorstadt Altchemuitz. Ei« 23 Iah« alt« Tisch!« war daselbst beschäftigt, an der Zirkelsäge ein Brett zu zerschneiden. Al» der Schnitt fast beendet war, gab der Mann noch ein« Druck an da» Brett, rutschte ab« mit d« rechten Hand ab und kam mit dies« auf di« Säg«. Dem bedauemSwnthen Mann wurde die rechte Hand am GAenk fast gänzlich durchschnitt« und mußte von einem Arzt abgelvst wer» den. — Die Uebngabe d« Gasanstalt in Erimmttscha« an die Stadtgemeinde soll, wie da» „M. W.- meldet» nach dem von der Aktiengesellschaft einstimmig gefaßt« Beschluß am 1. Mai «folg«; die Kaufsumme beträgt 312570 — In einer an d« Uferstraße in Zwickau befindlichen Fa brik hatte am Donnerstag Morgen em Speditionsknecht Was- rm aufzuladen, wobei « mit 4 Pferden und dem Wagen in d« Hofraum fahr« mußte. Hi« trat eines der Pferde auf «in« mit starken Pfosten bedeckten Brunnen, brach ein und stürzt« in die Tief«. Der Geschirrführer, welcher daS Unglück zu verhüten suchte, wurde mit hinabgezogen. Nur durch hinzu- geeilte Leute gelang eS denselben zu retten, wohingegen da- Pferd in dem stark mit Wass« angefüllten Brunnen verendete. — Als ein böses Vorzeichen wurde eS von Vielen aufgefaßt, als im Vorjahre die eben von d« Trauung kommende junge Frau eines Einwohners in Gulmitzsch bei Werdau beim Verlassen der Kirche ihren Trauring verlor, d« nach länge- rem Suchen an der E-nfassung eines Grabes gesund« wurde. Ein unglücklicher Zufall hat es nun gefügt, daß die junge Frau gerade am ersten Jahrestag ihrer Trauung durch den Tod von der Seite ihres Gatt« gerissen wurde. Natürlich erblicken aber gläubische Leute hierin eine Bestätigung ihres Aberglauben». — Am Donnerstag früh wurde auf dem Ecsenbahnlörp« d« oberen Bahn in Plane« unterhalb des ersten Bahnwärter häuschens in der Richtung nach Jocketa der Leichnam «ine» überfahrenen Mannes aufgrfunden. Der bis zur Unkenntlich keit entstellte Mensch, welcher sowohl von dn dem Frühschnell zuge voransgelaufenen Hilfsmaschine als vom Schnellzuge selbst erfaßt Word« war, trug ein gesprenkeltes Zacket, braun« Lodenhut und Ledersttefel. Der Leichnam des Unbekannt« wurde nach der Leichenhalle auf dem Friedhöfe üb«geführt. — Aus dem Voigtlande wird geschrieben: Scharf und schneidig geht man an der sächsisch-böhmisch« Grenz« gemen die Sieuerrestanten vor, welche ihrer Verpflichtung zur Be zahlung öffentlicher Abgaben uneingedenk, Verqnügungsver- einen angehören. Der Gemeindevorstand zu Klingenthal macht wiederholt darauf aufmerksam, „daß die Anerkennung eines Vereines als geschlossene Gesellschaft demselben so lange entzogen wird, als sich Mitglieder darunter befinden, die mit irgend ein« öffentlichen Abgabe im Rückstände sind." An jedem 1. April und 1. Oktob« sind deshalb genaue Mit- glitderverzeichnisse an den Gemeindevorstand «inzurrich« und alsdann werden mit d« Abführung von Abgaben im Rück stände befindliche Mitglied« dem Gesellschastsvorstande be zeichnet werden. Solange «ine Gesellschaft dergleichen Mit glieder aufzuweism hat, erhält dieselbe keine Genehmigung zur Abhaltung irgendwelchen Vergnügens. Oertltche Augeiegenheite«. Schneeberg, 22. F-br. Rath und Stadtver ordnete hierselbst haben einstimmig beschlossen, Sr. Durchlaucht dem Fürsten Bismarck daS Ehrenbürgerrecht unserer Stadt Schneeberg zu verleihen. Die patriotisch gesinnte Bürgerschaft begrüßt es mit der lebhaftesten Freude, daß auch unsere Stadt von der Ehrung, die dem Altreichskanzler zu seinem 80. Geburts tage von vielen sächsischen Städten bereitet wird, mit theil nimmt. Schneeberg, 20. Febr. Durch die Güte der Herren l)r. msä. Pillinz und Ur. msä. Kühl« war es dem „Wissenschaftlichen Verein für Schneeberg u. U - gestattet, die Heilanstalt bei Aue zu besichtig«. Lie persönliche, freundliche Führung durch di« Anstalt und die eingehende Erklärung und Vorführung sämmtlich« „Zan- der'schen Apparate- seitens eines der Herren A«rzte erleichterte wesentlich das Verständniß d« Verein-Mitglied«. AlleThril- nrhm« stehen unter dem Eindrücke, eine trefflich eingerichtete, dem Wohle der Menschheit aufs Best« dienende und allen Ansprüchen der Neuzeit vorzüglich entsprechende Hetl-Anstatt gesehen zu haben. Au«. Di« hitstgen beide« städtisch« Collegien haben einstimmig beschloss«, Se. Durchlaucht den Fürsten Bismarck anläßlich der Feier seines 80. GeburtageS zum Ehrenbürger unserer Stadt za ernennen. Lößnitz. Mit Einstimmigkeit hab« auch dt« hiesig«« städtischen Collegien zu, Verleihung de» EhrenbürgnrechtS d-r Städte mit remdirt« Städteordnung an Fürst Bismarck ihren Beitritt «klärt, ferner auch eine würdig« Fei« deS 80. Geburtstages (Festcommers im Rathhause) beschloss«, wozu Einwohnerschaft und Benine «tngeladen werden sollen. — Mit dtesem Geburtstag« tritt zufällig auch di« schon läng« «wartrte Erhöhung unseres Postamts zu einem solch« II. Klasse in Kraft. Oeffmll. Stadtverordneten-Sitzung z« Aue, ^am 20. Februar 1895. Anwesend: 11 Stadtverordnete. Vorsitz: Herr Prof. Dreh«. Vertret« de- RatHS: Herr Bürgermeister vr. Kretzschmar, 2 Rath »Mitglied«. Einstimmig wird auf die an d« Rach ergangen« Anreg ung hin der Beschluß gefaßt, sich d«n Übrig« Städte« Sach-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)