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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189502223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-02
- Tag 1895-02-22
-
Monat
1895-02
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.02.1895
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mit 19 gegen 8 Glimmen Absatz 1 der K126 keil dem Familienleben erhalle« sehe« mvchl«. Ei«« wettere Beschränkung der Arbeitszeit sei aber «ur lokal und bei g« aebeven Verhältnisse« möglich. Bet einer graerellea Herab, setzung der Arbettszett würde unser« Konkunenzsäbigkeit leid««, bezüglich des Antrags H tze komme er z« demselbra Schluß, wie der H«r Staatssekretär. Das Haus vertagt sich sodam, aus heult. Tagesordnung: Labaksteuergesetz. Berlin, 20. Februar. DI« Kommission d«s Reichs- tages für di« Umsturzvorlage lehnt« mit 15 gegen 13 Stim- «u« de« Absatz o des 8 126 der Regierungsvorlage, betr. di« Bestrebungen auf gewaltsame« Umsturz der bestehenden Staat-ordnung, sowie sämmtliche Anträge zu 8 126 ab und nahm schließlich mit 19 gegen 8 Stimmen Absatz 1 des 8126 a«, betr. die Störung de- öffentlichen Friedens durch An drohung von Verbrechen. — Die Budget Kommission berieth heute den Martne-Etat. Abg. Dr. Leber beantragte, von 12,4 Millionen für die Jadimsthaltung der Flotte (gegen da» Vorjahr 1 b71923 Mark mehr) mit Rücksicht auf die Finanz lage eine Million abzustreichen. Staatssekretär Hollmann be fürwortete die Bewilligung des ganzen Betrages. StaatSsekre- tär Freiherr v. Marschall erklärt Ersparnisse im auswärtigen Dienst für unmöglich. Di« Ausgaben hierfür würden viel mehr künftig noch vermehrt werden, sowohl infolge der chine sisch javanische« Verwicklungen, als auch mit Rücksicht auf überseeisch« Interessen. Hieraus wird die Diskussion abge- brachen. — DaS Exposs des Finanzministers hebt den dringenden Wunsche nach einer Verständigung der verbündeten Regier ungen mit dem Reichstage über eme festere Regelung des finanziellen Verhältnisses zwischen dem Reiche und den Einzel- staaten hervor. Er berechne den Ertrag der neuen Tabak- steuervorlagt auf 3b MilUcnen. Schließlich wird die Noth- Wendigkeit einer Reform des Steuer-und Finanzwesens betr nt. — DaS „Armee - Verordnungsblatt* vervffenilicht ein « Armeebefehl des Kaisers über die Anlegung der Trauer für den verstorbenen Erzherzog Albrecht. In dem Armeebefehle heißt «S: „Mit ihm ist ein ruhmreicher, auf vielen Schlacht- feldern erprobter Führer und Held, e n leuchtendes Vorbild aller soldatischen Tugenden, ein treuer Pfleger der Waffen brüderschaft zwischen der östene-chisch-ungarischen und Meiner Armee dahingegangen, dm wir mit Stolz zu den Unserigen zählen durften. Berlin, 20, Februar. Der „Kreuz-Ztg.* zufolge ist der Auditeur Hemrich, der die Untersuchung gegen den Ce.e- monienmeister v. Kotz« leitete, schwer erkrankt. Der Zusam mentritt des Kriegsgerichts sei infolgedessen verschoben worden. Stuttgart, 20. Februar. De, neue Landtag wurde heute Vormittag im Ständehaus feierlich eröffnet. König Wi.helm betrat um halb 12 Uhr den Ständesaal, wo zunächst die Beeidigung der zum ersten Male in di« Kammer einge- treten«» Ständemitglieder stattfand. Der König verlas sodann di« Thronrede; darin sind angekündigt Vorlagen betreffs des StaatshauShalles; der Steuerreform; betreffs Bauten von Nebenbahn«»; des Volksschulwesens; der Religionsfrage; der Wiedereinführung von Wahlcouverts; der Fortführung der VerwallungSreform; der Hagelversicherung ; der Hebung der Viehzucht; betreffs des Wasserrechtrs;-dkr Vertretung der Kleingewerbe. Bezüglich der VersassungSrevision sagt die Thronrrde, daß ein writeres Vorgehen brr Regierung bedingt sei durch «in« Klärung der in Mitte des Landtages bestehen den Anschauungen darüber, was als erreichbar es Ziel in'S Auge gefaßt werden kann. — AuS Darmstadt, 20. Februar wird geschrieben: Die Mitteilung des „Brrliner Tageblattes,* die Kaiserin- Wittw« von Rußland sehe einem freudigen Ereignisst entgegen, beruht, wie aus bestinformirten Kreisen mitgetheilt werde» kann, auf Mystifikation. — Die Richtigkeit der Nachricht des genannten Blattes war bereits bet ihrem Er scheinen überall angezkeifelt worden. Oesterreich. Arco, 20. Februar. Das Publikum wird morgen zur Besichtigung dir Leiche des Erzherzogs Albrecht zugelassen welche nach der Einbalsamirung m Feldmarschallsumsorm in der Villa aufgebohrl wird. Pest, 20. Februar. Der Börsenrath faßte Beschlüsse, welche di« möglichste Ausschließung unberufener Elemente und die thunlichste Hintanhaltung unzulässiger Geschäfte bezwecken. Mit Disziplinarstrafen, nämlich Rüg« und zeitweiliger oder gänzliche, Ausschließung kann der Börsenrath gegen Börsen besucher vorgrhen, welche den kaufmännischen Anstand ver- letzen oder Handlungen begehen, die sie der Achtung ihrer Kollegen berauben. Das Börsmschiedsgericht wird die Ge schäft«, in denen «ine Uebervortheilung und Ausbeutung nicht orientirter Personen beabsichtigt ist, nicht anerkennen. Termin- Handel ist nur mit den Aktien solcher Unternehmungen gestattet, deren Aktienkapital mindestens 8 Millionen beträgt. Frankreich. Paris, 20. Februar. Der Ministerrath beschloß, daß, wenn der deutsche Reichstag höhere Prämien für die Ausfuhr von Zucker bewilligt, die französische Regierung unverzüglich Maßregeln ergreift, um die Wirkung dies« Prämien aus den französischen Markt aufzuhebem Petersburg, 20. Februar. Nach den „Btrshewija Wje- domofti" soll die Aushebung des Freihafenzustandes an der Küste des Pacific-Meeres von Wladtwostock bis Ude» eine festbeschlossene Sache sein; etwas anderes sei es mit der Küste des Ochotzkischen Meeres, wo di« Einführung ein«S Zoll«- auf Ztegelthee nicht opportun erscheine. Afrika — Von den Wahehe. In der letzten Zeit sind wieder holt Privatnachrichten in Berlin «tngekoffey, welche die Lage im Wahrhe-Gebiet als beunruhigend erscheinen ließen. Emer solchen Angabe zufolge sollte Hauptmann Prince von seinen eigenen Leutm zur Rückkehr nach der Küste gezwungen wor den sein ; dann wurde von glaubhafter Seit« berichtet, daß bei der Sudantsen-Kompagnie deS Hauptmannes Prince kein« Unbotmäßigk«it vorgekommen sei. Nun wird in privaten Be richten au» Ostafrika mitgetheilt, daß dr« Kompagnteführer Fromm und Prince auf ihren Märschen im Wahehe - Gebiete von Angriff«« starker Massen der Wahehe viel zu leiden hatten und nur mit Mühe vorwärt» kommen konnten. Immer neue Meng« von Wahrhe- - Kriegern wären hinzugekom- men. Mitte Februar würden die beiden Kompagnteführer in Kilossa erwartet. In dem Bericht« d«S Gouv«rn«ur» vom 1. D«z«mber wmdt grsagt: Wenngleich die Expedition durchaus noch nicht als beendet zu bettachten fei, e» viel mehr noch großes Müh« «ad Vorsicht sttteas d«r Kompagnie- führe» Fromm a«d Prine« bedürf«, «m ihr« Kolonnen nach den vorgeschriebenen Punkte« zu führe«, so fei doch zu hoffe«, daß die» ohu« weiteren Unfall werd« durch-eführt werd««. Fromm sollt« nach Kilossa, Prine« «ach Muhalala zu kom men suchen. Am litzieren Ort« sollte ein« neu« Station an- gelegt werden, offenbar um di« bedroht« Straß« durch Ugoao zu sichern. Wenn jetzt beide Kompaanieführer nach Kilossa gelangt sind und von da «ach der Küste zurücktehren, so haben sie ihre Ausgab« nicht ganz durchführen könne«. Nach Muhalala konnte wenigsten» Brinee nicht Vordringen. Es fragt sich nun ob die 6 Kompagnie der Weisung gemäß von Kilossa au» nach dem Ulanga hat vorgehen und von da au» die Station Langenburg am Nyassa hat erreichen können. Da» Wahehe- Gebiet scheint in voller Unruhe zu stehen und für un» fast unzugänglich zu sei«. Asier». Z Shanghai, 20. Februar. Im Auftrag« des Kai- ser» von China hat Li-Hung-Chang an di« japanisch« Regierung da» Ersuchen gerichtet, die FriedenSverhandlunze« in Port Arthur zu führen. Die japanische Regierung hat diese» Ge such abgelehnt und mit Bestimmtheit erklärt, nm auf japa- nischem Boden unterhandeln zu wollen. — Japanische KrirgSsch ffe kreuzen in der Nähe von Formosa. Hier einlaufende Dampfer berichten, daß sie ja- panische Kreuzer beobachtet hätten, welch« di« Küstr entlang zw schen Swatow und Hongkong in südlicher Richtung dampften. Hongkong, 20. Februar. DaS Pulvermagazin eines Forts zu Takao auf Formosa ist in die Luft geflogen. Da bei wurden 2000 Menschen getbdtet. — Infolge der unsicheren Lage auf Formosa verlassen viele Kaufleute die Insel. Em in Hongkong «»getroffenes Handelsschiff berichtet, daß «in japanisches Geschwader in der Nähe Formosas kreuze. Hiroschima, 20. Februar. Die gesammte japanische Flotte lief am Sonntag in den Ha^en von Wei-hai-wei ein Die Forts, alle Torpedolager, 10 chinesische Kriegsschiffe, sowie di« gesammte Garnison wurden den Japanern überge ben. DaS chinesische Schiff „Kuangtschi* wurde abgerüstet und dann den Chinesen zum Transport der Leiche des Admi- rals Ting nach Tschifu übergeben. Ans G « ch f e «. — Die Ueber-ech^ng des Ehrmbürgerbr'efe» der säch- fischen Städte an Fürst Bismarck soll, nach einer Meldung des „Großevh. Tgbl.", durch eine Deputation, bestehend aus den Herren Bürgermeistern von Plauen, Zwickau, Freiberg und Pirna, geschehen. Zur genannten Deputation sollen eventuell auch die H-rren Bürgermeister derjenigen Städte treten, deren städtische Kollegien diese Vertretung wünschen. — Aus Dre-den schreibt man: Bekanntlich wurde am Abend des 1. Februar v. I. der berüchtigte Einbrecher, der ehemalige Schreiber Adolf Friedrich Karl Krüger aus Berlin, der bis dahin längere Zeit die hiesige Gegend durch sein nächtliches Auftreten sehr beunruhigte, von einem Kri miualbeamten in dem Restaurant „Socstö" auf der Waisen- hausstraße verhaftet, als er dort zusammen mit seiner Ge- liebten, der Kellnerin Mehlmann aus Berlin, verkehrte. Krüger ist einer der verwegensten und geschicktesten Einbrecher Deutschland». Er war zuletzt in Frankfurt a. M. zu «ine, langen Zuchthausstrafe piartheilt worden, stellte sich dann im Zuchthause geistesttank, kam in die Irrenanstalt Herzberg bei Berlin und entw ch von dort im Oktober 1893. Seitdem refft« er in Deutschland umher und verübt« wieder in alter Weis« Einbrüche. Von den in Dresden begangenen Einbruchs- diebstählen hat er fünf bereits zugegeben, wovon drei auf das Schweizerviertel kommen, während zwei andere in der Neu stadt beziehentlich in Blafiwitz v-rübt worden sind. Krüger ist seit 2. Februar v. I. in der hiesigen Gefangenanstalt un- trrzebracht gewesen, daselbst ebenfalls als Geisteskranker auf- getreten und beobachtet worden, jetzt hat ihn das Landesmr- dizmalkollrg'um für unvernehmbar erklärt. Auf Grund dieses Gutacht ms Warde Krüger am Sonnabend stark gefesselt durch einen Diener der hiesigen Königl. Staatsanwaltschaft und Wei städtische Wohlfahrtspolizeibeamte in das Zuchthaus zu Waldheim trantport rt. — Als des Mordls an der verw. Frau Kobrzinowsly in Loschwitz verdächtig wird der frühere Schlosser und jetzige Gartenarbeiter Friedrich Ernst John da selbst bezeichnet. Derselbe ist seit dem 13. Februar flüchtig. Di« Staatsanwaltschaft erließ einen Steckbrief hinter dem Flüchtling — Aus Leipzig, 20. Febr., wird geschrieben: Geste»» Abend ging beim hiesigen Untersuchungsrichter ein Telegramm rin, wonach Werner und Schmidt, die Attentäter des Geld- brteft ägers Brenfeld, in der Nacht vom Montag zum Dienstag von einem bayerischen Polizeisergeanten in Markt- Redwitz bei Wundsiedel, merkwürdiger Weise dem nämlichen Orte, wo der Postdefraudant Ulrich voriges Jahr daS Ziel seiner Laufbahn fand, verhaftet worden fwd. Nähere Nach- richten über di« Umstände der Verhaftungen fehlen noch. Dies« Verhaftung wäre wohl auch ohne den glücklichen Griff des bayerischen Gendarmen durch einen Leipziger Criminal- beamten erfolgt und zwar auf Grund folgenden Umstandes. Gestern Vormittag erschien bei der Criminalabthetlung ein Handarbeiter W ilther von hier mit einem Briefe Werner's, der am Montag in Markt-Redwitz aufgegeben war und die Bitte an Walther enthielt, ihm, Werner, postlagemd nach Ansbach Reisegeld zu schicken, da er aller Mittel bar sei und unter der Strenge des Winters furchtbar leide. Er habe sich von seinem Complicen Schmidt auf der Reise getrennt, bereue seine That aufs Tiefst« und hab«, um sein Leben zu «nden, bereits einmal seinen Kops vor einem Zuge auf die Eisenbahnschienen gelegt, sei aber verhaftet und von der Polizei wegen Unfuges mit einigen Tagen Haft bestraft, da nach aber wieder entlassen worden. Auf dieses Schreiben hin reffte gestern Vormittag */,12 Uhr ein« der erfahrensten Criminalbeamtrn von hier nach AnSbach ab, wo die Raub gesellen auf der Post bei der Anfrage nach dem Geld« leicht festzunehmen gewrfen wären, wenn sie dieses Schicksal nicht schon bei Eingang deS Briefes ereilt gehabt hätte. Darnach hat di« behauptet« Trennung der Verbrecher also nicht stattge- funden. Ebenso dürft« d«r Selbstmordversuch erlog«» s«n. — Am Dienstag Abend wurde in Pulsnitz beim AuSran- airen eine» Güterzuges der Wagmrüarr Hornuff tüdtlich über- fahren. — Wie nutzt ander» zu erwarten war, haben am Montag di« städtisch«« Kollegien in Grimma den Beschluß, dem Fürsten B.Smarck da» Ehrenbürgerrecht zu verleihen, «tn- stimmlg gefaßt. — Seltene» Jagdglück hatte diese» Tage «in Ziegeleibesitzer in Mölbis bei Rötha. Derselbe schoß einen ziemlich große« Stetnadler flügellahm «nd fing ihn dann «ia. — Au» GlashkUte wird g'schriebm: Am 7. Dezember d. I. vollendet sich ein Zeitraum Vas 50 Jahre«, seit di« Uhrenindustti« in hiesige» Stadt durch Frd. Adolf Linge eingeführt Word.» ist. Daß «a« dies««, für di« Etttwicke. lung uaser«» Stadt so hochbrdtutsameu Tag nicht unvermerkt vorabergehe« läßt, sondern desselben durch «ine e«tspr«chmde Feier au»z«ichn«t, ist wohl selbstverständlich. Es soll jedoch diese Feier wegen der sich in der Uhrenindustrie besonder» im Dezember häufenden Arbeit nicht am GründangStag«, sonder« schon im Monat September stattfind««. Dies« Jubelfeier ge schieht auf Anregung unsere» Stadtgemeinderache», da nicht allein di« Uhrenindustti« für die Entwickelung unseres städtt- schen Gemeinwesen» von größter Bedeutung geworden ist, sondern auch der selige Lange der Stadt al» Bürgermeister längere Zeit vorgestandm hat. Utter dem Vorsitze de» Stadttath Geßner ist deshalb schon seit Monaten «in vier- qli«drig«r Ausschuß thätig, welchem die Vorarbeiten zu diese« Fest« abgelegen haben. Diese sind nun so wett «^schlossen und find al» Resultat« dies«« Berathunqea 1. di« Schaffung «ineS Denkmals für Adolf Lange und 2. die Abhaltung einer Jubiläumsausstellung für die Uhrenindustti« und mit derselbe« verwandten Berufszweige hervorgegangen. Nachdem nun be- reitS der Stadtgemeinderath zu dem ausgestellten Programm eine Zustimmung gegeben und die Beschickung der Ausstellung eilens der Jntness-ntm zugesichert worden ist, hat sich ein b«- onderer Ausschuß unter dem Vorsitze des Direktors der Deutsch.« Ihrmacherschule, L. Strasser, konstituirt, welchem die speziell« Ausarbeitung des Programms für di« Jubelf«i«r obliegt. — Di-be stattetcn in der Nacht zum Dienstag einem Händler in Huhndorf «inen unliebsamen Besuch ab. Durch AuS- heben eines Fensters im Nebenraum verschafften sie sich Zu gang n den Laden, leerten «n erst Tag« vorher frisch ge fülltes Fleischfaß und nahm«» eine Part e Strickgarn und verschiedene andere Dinge mit sich. Der Werth des gesamm- tm gestohlenen Gutes soll etwa 200 betragen. Die That muß Nachts zwischen 12 und 1 Uhr ausgefübrt worden sein, denn zu dieser Zeit sahen Vorübergehende Licht im Lad n, meinten aber, daß der Eigenthümer noch daselbst schaffe. Oertliche Angelegenheiten. Aue. Da sich zu dem in voriger Woche ausgeschriebe nen DamenkursuS im Unlerricht« der Stenographie eine sehr erfreuliche Anzahl von Teilnehmerinnen gemeldet hat, so fall derselbe Dienstag, den 26. Februar eröffnet und forthin jeden Dienstag Abend von 7-8 Uhr im Vereinelokale „Leder- schürze" abgehalten werden. B , » » i f » t - s. Berslin, 20. F-bruar. Aus Oldenburg meldet der , L. A.", daß der a-rettete dritte Offizier der „Elbe", Stollberg, von hier nach Rotterdam abgereist ist, um als Zeuge in dem Prozeß des Norddeutschen Lloyd gegen di« Eigentyümer d«r „Chratie" aufzutreten. — Das Wrack der „Elbe*. Mehrere Kapitän« von Lowestoft«« Schmacken berichten, daß sie die Mastspitzen der Dampfers „Elbe*, welcher in siebzehn bis zwanzig Fade« Wassertiefe (1 Faden ---Ina 83om) liege, gesehen haben. DeeOrt sei der holländischen Küste näher, al« der mgltfchen Der Schiffs- rümpf bleibt auch bei niedrigster Ebbe tief unter Wasser. DaS Wrack bildet eine Gefahr für di« Schiff«, b«sond«rS für solch«, denen die Katastrophe noch unbekannt sein sollte, vor Allem auch für die dort zahlreich verkehrenden englisch« Fischer- jchmacken. Da das Wrack aber in «xtraterritvrialen Gemässem liegt, so kann daS englische Handelsamt die Sprengung nicht ohne die Genehmigung der deutschen Regierung, bezw. der Eigenthümer des Sch ff«S anordn«n. Das Wiederflottmach«« der »Elbe* scheint der enormen Kosten w.'gen ausgeschlossen. Darüber, ob das Wrack von Tauchern zu untersuchen wäre, ist noch nichts entsch eden. Maritime Sachverständ-g- erklär ten, die Sprengung des Rumpfes sei wegen des Wasserdrucks von innen und außen sehr schwierig, aber di« Sprengung der Masten und Schornstrine glatt über drm Verdeck sei leicht zu bewerkstelligen, falls sie aufrecht sieben. Gastwirth Vogt tn Raiersdorf bei Landeck, ein geübter Taucher, hat sich erboten, die Leichen der Untergegangenen von der „Elbe* zu bergen. Vogt hat bereits eine Zuschrift vom Lloyd erhalten, wonach die Gesellschaft seine Dienste gern in Anspruch nehmen werd«. Jtdoch gestalte die Witterung gegenwärtig noch nicht, auf der Unglücksstätle etwas zu unternehmen. Seine Kunst hat Vogt unter dem Kapitän John Cock erlernt und praktische Arbeiten auf der See in Verbindung mit der Bergungsgesellschaft von Flint und Beckmdorf ausgeführt Auf der Hygreineausstellung in Berlin 1879 und bei der Unsallversicherungsausfteüung in Berlin, sowie bei der elektrischen Ausstellung tn Frankfurt gab er Proben seiner Taucherkunst. Auch bei der zweiten Untersuchung des „Großen Kurfürsten* hat e, mitgewirkt. Ostende, 20. Februar. Das Hafenamt übergab dem deutschen Consul 350 Geldbriefe, di« von d«r verunglückten „Elbe* herrühren; einer davon enthält 21,000 Dollars. — Gegen dm Fürstbischof Vr. Kopp in BreSlau, welcher als Besitzer eines der katholischen Kirche in Ketzin an der Havel gehörigen HausrS eingetragen ist, hat der dortige ehemalige Rektor Vr. Rahn schon seit längerer Zeit eine Klage wegen Zahlung von 20000 Entschädigung ange strengt, di« demnächst durch Vergleich beendigt wird. vr. Rahn hatte vor zwei Jahren daS Unglück, vor dem Hause, weil dort nicht Asche gestreut war, infolge der Winterglätte auSzugleitm und sich dm Fuß zu brechen. Dis Heilung ge staltet« sich ungünstig, so daß vr. Rahn «inen kürzer«» Fuß und dauernde Schmerzen zurückbehielt. Inzwischen ist e» im DiSziplmarwege, weil er mtt dem Ketz ner Geistlichen vr. Rüthnick in Konflikt gerathen war, ohne Pension auS dem Amte entlassen worden und gezwungen gewesen, sich ander wärts sein Brot zu verdienen, worin er durch die Folgen de» Unfalls erheblich gehindert wurde. Er hat «» schließlich im Sommer vorigen Jahre» vorgezogen, nach Amerika auszw- wandern und die Durchführung seiner Klage einem Rechtsan walt zu übertragen. Ein« nicht u»erh«blichr Summ« wird «» nun im VergleichSwege «halten. Straßburg, 17. F«br. Begleitend« Umstände geben Anlaß, von der Thatsache Kenntniß zu nehmen, daß ein ka tholischer Geistlicher dieser Tage von der Strafkammer de» Landgerichts Colmar wegen Vergehen gegen die Sittlichkeit, begangen an jungen MÄchm, die ihm zum Religionsunter richt anverttaut warm, zu zwei Jahren Gesänaniß verurtheilt wurde. Dieser an sich beklagmSwerth« Vorfall ist ganz be sonder» beklagen»- und erstaunenswert- durch sein« Folge« gewordm. Nachdem die Verhaftung des damals tn RappoltS-
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