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EngrbH o lksfreund. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend «. Klöße Brendler. I)r. von Woydt. in be» an die material. uSte, wie wir sie bereit- veranlaßt - § § Telegramm-Adresse: Volksfreund Schneeberg. - Fernsprecher: Schneeberg 2f. Aue 2». Schwarzenberg iS- m 2 Uhr im Rekruten. Geschäft «Ander« a«S- it und nehm* inten, daß st« I. und Knopf» cht eubera, brik, of-straß«. urok er- en Einrichtung einer Posthülfstelle. In Neuwelt bei Schwarzenberg (Sachsen) tritt am 1. März ein« Posthülfstelle tu Wirksamlett. Leipzig, 13. Februar 1895., Die Sparkasse zu Johanngeorgenstadt verzinst Einlagen mit 3'/, Ämtalii utt Königs, und städtischen Rehörden in Aue, Arünöain, Hartenstein, Iohann- ^linloniull georgenstadt, Lößnitz, Neustüdtes, 8chneekerg, Schwarzenberg und Mldmsels. Freitag, de» 22. Febr. 1895 Post.Zeltungillste Nr. 2100. tzküye ngeorgenstadt, k. 3. leiderstoffe , Unterröcken 32 Pfg. an, lets L Mir. nr, Leine« !oys, Kock- und Jacken, großer Aus- ich, Futter- , L 2 50 bis um meinen e hochachtend r Obige Rathsteller-Berpachtung. Die hiesige R^thskellerwirMchaft mtt voller Gasihofsgerechtigkeit, geräumigen Frem- den- und Restauration?z'nimertt, schönem Ballsaal und großer Stallung wird am 15. Mai a. c. infolge Ablauf der Pachtzett des bisherigen Pächters pachtfrei. Pachrlustige wollen sich unter Darlegung ihrer Verhältnisse und unter Angabe der Höhe des Pachtzinses, den sie zu zahlen bereit sind, bis zum 31. März d. Js. 1611 3 rzenberg. be raschdorf. daß aber dazu gegenüber Mecklenburg kein« Veranlassung vor- liege, da tue mecklmburgischm Stände den Zustand des Rei- ches Mche MK. BachiMr-stch^ iwMech lenburg ein Gut kaufen wollte und im Landtag anwesend sein könnte, würde er sich überzeugen, daß die Dinge dort nicht so schlimm wären. Di« peichichtlichen Darstellungen des Abg. Richter seien einseitig; so viel Worte, so viel Unrichtigkeiten seien darin. Redner giebt eine Schilderung der damaligen Vorgänge. Die Wahlstatistik des Abg. Richter entbehre der Richtigkeit; die 32 000 sozialdemokratischen Stimmen seien doch nicht für den Antrag P->chmck« abgegeben. Die ständische Vertretung habe auch ihre Vorzüge, namentlich wmn man be- denk«, daß wir immer mehr zu Interessenvertretung und vielleicht wieder zu ständischen kommen. Auch in Mecklenburg- StreUtz werde zwar ein patriarchalisches, aber gutes und mit- des Regiment geführt. Er bitte im Namen Mecklenburgs um Ablehnung des Antrages Pachnicke. Abg. Pachnick« (sreis.): Man klammer« sich an Kleinig keiten, an Bauernstatistik-n, an Wahlberichte, kurz an Stroh halme; warum wolle man den Mecklenburgern nicht dieselben Recht« bewilligen, wie den anderen Deutschen? Ohne politische Freiheit gäbe es keine soziale Reform. Aus dem Malchiner Kteise habe ihm ein Landwirth geschrieben, daß man in Meck lenburg nicht eher ruhen werde, bi- man eine Verfassung er langt habe. Die Versammlung in Rostock habe sich «mstim« mig für eine solche ausgesprochen und einen großen Enthu siasmus gezeigt. Daß das Reich die Kompetenz in dieser Angelegenheit besitze, habe der Abg. v. Buchka selbst zuge geben. Es sei also auch nicht gesetzwidrig, wenn das Reich in Mecklenburg eingriffe. Es sei nicht da- Ziel der Zukunft, wieder in ständische Gliederung zu gerathen, sondern es voll ziehe sich die Demolranstrung der Gesellschaft. Sein Antrag habe den Vorzug, daß er diese Verfassungsfrage wieder ange- r-gt habe. Er werde seinen Antrag Wetter einbrmgen und hoffe, ihn endlich durchzusttzen. Abg. Graf Bernstorff-Uelzen (Welfe) schließt sich den neulichen Ausführungen Liebers an. Um das Reich hierfür kompetent zu machen, würde «S erst einer entsprechenden Am- derung der Reichsverfassung benöthigm. Abg. Singer vertheldrgt dem Vorredner gegenüber den Parlamentarismus und da- Recht deS Reiches, für Arnderrn,; der BerfassungSzustände in Mecklenburg zu sorgen. Mecklenburgischer Bevollmächtigter v. Oertzen: Ich muß Verwahrung ein'egen gegen die Bemerkungen des Abg. Rich- ter, welche allem Anstandsgtfüyl Hohn sprechen. Auf der Linken deS Hause- erschall«» sofort hierauf stürmisch« Zwischenruf« „zur Ordnung! zur Ordnung!" welche sich unablässig wiederholen, so daß einig« wtker« Worte, welche der mecklenburgische Bevollckächtigt« noch hinzugefügt, im Tumult verloren gehen. Präsident v. Lrvetzow: Ich muß mein lebhafter Be- dauern darüber aussprechen, daß vom Bunde-rath-tifche aus soeben Aeußeruugen gefallen sino, die mit der Ordnung in diesem Hause nicht in Einklang zu bringen sind, (Lebhaft«« Bestall.) Abg. Lieber (Emtruff streitet, sich gegen di« Aus führung«» Singers wendend, nochtüalS, daß vaS Reich im Sinn« o«r vorliegend«» Anträge kompetent sei. Damtt ist di« D«batt« beendet und es folgen eine Reih« persönlicher Bemerkungen. Abg. v. Frege bemerkt dem Abg. Richt««, er rechne «S stch zu, Sh«, unter dem Fürsten vr-marck hier im Hause H«Lfchx«»d. — In der gestrig»« (42 ) Sitzung des Reichstags wurde zunächst der vom Abg. Griff Hompesch und Genossin «ngebrachte Gesetzentwurf, betreffens Aushebung Les Jesui- tengesetzes, in dritter Lesung ohne Debatte angenommen. DaS Centrum, welches fast vollständig vertreten war, begleitete Lie Verkündung der Annahme mit Beifall. Gegen den Antrag stimmten die Consirvativen, die Reichspartei und die National- liberalen. Es folgte Lie zweite Berathung des Antrages Pachnicke, Le- treffend Volksvertretung in den Bundesstaaten. Der meckün- burgische Bundesrathsbevollmächtigte von Oertzen legt noch mals dar, warum Mecklenburg seine Verfassung ytcht ändern wolle. In der Rede des Abg. Richter hätten sich viele auf unrichtiger Grundlage beruhende Be hauptungen gefunden; der Erbvergleich sei in durchaus fried licher Weise vor sich gegangen, 1847' habe es sich gar nicht um einen Verfassung^streit gebandelt. Er könn« nur die Dar stellung des Abg. Rettich bestätigen. Das Reich habe kein Recht, in dies« mrcklmburgische Frage einzugreifen. Wegen seiner letzten Rede habe er zahlreiche ZustimmungLerklärungm -erhalten. Abg. Richter (freis.) behauptet dagegen, das Reich hätte sehr wohl die Kompetenz, sich mit der mecklenburgischen Ver- fassungsangelegenheit zu befassen. Die mecklenburgische Be völkerung verlange eine Verfassung, wie aus der Wahlstatistik hervorarhe. Seine Darstellung der Geschichte Mecklenburgs sei die "richtige und stütze sich aus das Buch des Legattons- raths v. Hirschfeld „Leben des Großherzogs Franz ll " Herr Rettich habe unrichtige Angaben gemacht über das für 1848 geltende Wahlrecht; er verwebe ihn nur auf das Kon- verjattonslexion. Mecklenburg-Streich sei immer nochreakno- närer gewesen als Mecklenburg-Schwerin, und der Abg. Nauck habe keinen Grund, den Zusammenschluß zwischen Fürst und Volk hervorzuhebrn. Wenn im Jahr« 1848 Mecklenburg Strelitz nicht zwei Schwadronen Pasewalker Kürassiere zu Hülse gekommen wären, bestände es nicht mehr. (Heiterkeit) Nirgends wanderten so viel Leute aus, wie aus dem geprie senen Mecklenburg, nirgends würden so viele uneheliche Kinder geboren wie dort. Wäre Letzteres nicht der Fall, so wär« di« Bevölkerung in Mecklenburg längst ausgestorben. (Heiterkeit.) Redner beschäftigt sich dann mit d«n Reden der Abga. Nauck und Dr. v. Frege. Es sei schon auffallend, doß «in Vertreter de- Britfadels so feudal« Anschauungen hier vertrete. Für «in« Schaffensfreudigkeit des Reichstage- auf dem Weg« der Steigerung der Lasten müsse er danken. Bi» 1879 s«t man in freiheitl chem Geist« schaffenSfreudig gewesen, nachher hätte Fürst Bismarck reaktionäre Wege eingeschlagen. Wenn der Abg. v. Freae dem Monarchen seinen Dank dafür ausgesprochen hab«, daß rr b«rett s«t, dem Kanzler ein Dmk- mal zu setzen, so hätte er (Redner) auch da- Recht, dem Mo- narchen semen Dank auszusprechen, daß er im Jahre 1890 der Kanzlerautokrati« endlich ein Ende gemacht habe. Abg. v. Buchka (k.) protestirt gegen di« Red« deS Abg. Richter; da» sei unerhört und bedeut« «in« Herabwürdigung d«r parlamentarisch«« Sitten. (Bravo! recht-.) Gegenüber den Ausführungen d« Abg. Pachnick« müss« «r auf stimm Stand punkt stehen bleib«», daß da- Reich zwar die Kompetenz hab«, mtt den Verfassungen d«r Bundesstaaten sich zu btschästig«, Haupt nur in dem Zusammenhänge mtt de» Angriffe» ge sprochen, welche bier gegen den Parlamentarismus gereicht« worden waren. Im übrigen ist e- mir neu, daß Herr v. Frege hier unter Lem Fürsten Bismarck gestanden habe» soll. Ich habe den Reichskanzler nie als Vorgesetzten deS Reichs- ragks betrachtet. Kg .M Nunmehr wird zuerst der Antrag Auer gegen die Sozial- demokraten abgelehnt, ebenso der Anttag Acker gegen Frei sinnige und Sozialdemokraten. Endlich wird auch der Antrag Pachnicke abgelehnt gegen Sozialdemokraten, Freisinnige, Antisemiten und die große Mehrheit der Natioualliberalen. Es folgt di« Berathung des Antrag«- Hitze und Ge nossen, die Regierungen um Erhebungen darüber zu ersuche», welche Wirkungen die Beschränkung der Ar- beitSzeit der gewerblicher? Arbeiterinnen in wirthschaftlicher, sanitärer und Micher Beziehung, ferner hin- sichtlich der Arbeitsleistung, sowie auch betreffs der Arbeitzeit der Arbeiter und so weiter gehabt habe. Ferner darüber, inwieweit auch für die Arbeiter eine Beschränkung der Arbeits zeit nolhwendig erscheine, und inwieweit die Beschäftigung ver- heiratheter Arbeiterinnen auf Gesundheit und Familienleben einwirke, und inwieweit endlich in dieser Beziehung wittere Beschränkungen möglich und nothwendig seien. Abg. Hitze führt aus, hinsichtlich der Beschränkung d«r Arbeitszeit der weibliche» Arbeiter lägen ja nun Erfahrung«» vor, und diese solle man bei der Frage verwerthen, ob und inwieweit etwa eine Maximalarbeitszeit auch für di« männ lichen Arbeiter angebracht sei. Slaatssicretär v. Bött cher: DaS Ziel des Antragsteller-, «in georüneies Familienleben Ler Arbeiter, verdient alle Un terstützung. Wir sind auch srinen Wünschen bereits entgegen» gekommen; wir haben im Vorjahre bereit- ein Rundschrei- Bezirksreaierungen erlassen, in welchem Erheb- all« die Materien, die der Antrag Hitze enthält, Einrichtung einer Posthülfstelle. In Jägerhaus bei Schwarzenberg (Sachsen) tritt am 1. März 1895 eine PosthülfstülL Wirksamkeit. Leipzig, 16. Februar 1895. Der Kaiserliche Ober-Postdirector. In Vertretung. Kurek. Der Kaiserliche Ober-Postdireetor, Geheime Ober Poftrath. Walter. ungeu über all« die Materien, die der Antrag Hitze enthält, angeordnet wurden. Der von uns vorgeschriebene Fragebo gen erschöpft so ziemlich alle Destderien des Antrages Hitze. Herr Hitze will freilich eine richtige Enquött, b«i der sich Je ver soll melden können, der über den Gegenstand Erfahr ungen gemacht habe. Aber ich denk«, «S genügt wohl einst weilen die Par irll« EnquSte, wie wir sie bereit- veranlaßt haben. Em« olch«-Merelle EnquSte, die sich über alle Ge- werbezweig« erstreckt, empfiehlt sich nicht. E» ist eiastweil«» genügend, wen» man, wi« wir da- gethan, dt«je«igea «i»z«l- nen Gewerbezweige herauSgreist, bei denen sich besondere Miß stände notorisch herausgestellt haben. Abg. Schall (kons) spricht zu diesem Standpunkte d«» Staatssekretär- seine Zustimmung aus. Die Tendenz de- A». nage- Hitz« billig» er, lege aber demselben nicht allzuvill Werth bei. EnquSte» hätte» vir i» de» letzte» Jah«« «ich» lich gehabt, von dieser neuen versprecht «t nch »ich«. Rach brr Erklärung des Staatssekretärs würden seine Frtuade dm Antrag ablehntn, während sie ihn ohne je« Erklär««- all«- dmgS weniastenS in einzelnen s«m« Theile angenommen hab« würdm. Redner polemifirt fodarm gegen die Sozialdemo» traten und sp:et«ll gegen da» von dies« gefordert« Frautw- Abg. Müller (uatl.) warnt vor zum rasch«« Borgehea, obwohl auch « und sti« F«und« die Frauen «ach Möglich» Jnftratrn-Annahu« für die am RachmUtaa erscheint«»« Nummer ii» vor- - o mittag 11 Uhr. Eine VUrMaft sür die nSchsttügige Aufnahme der Rn-eigen 48. bez. an den voraeschrtedrnen lagen sowie an dehimmtSr Stelle wird nicht . gegeben. Auswärtige Aufträge nur gegen »orauSbezahluug. Für Rückgabe ^HankNaU« eingesandter Manuskripte macht sich die Stedactton nicht verantwortlich. Zorstaud. 5. Februar, Tdlerftld. lg Aus- ichsner. st g, den 23, ichst einladtt innenstiel. schriftlich V«i drm unterznchnettn Stadtrathr, auf d«ss«n Expeditton auch di« Pachtbeding» ungtn eingesehen, bez. gegen Bezahlung der Schreibverläg« abschristlich erhob« werde» W». ne», meld»». Johanngeorgenstadt, am 18. Februar 1895. Rachaichuvgsgefchäft in Schneeberg vetr. Nachdem Las Nachaichungsaeschäft in Schneeberg bezüglich der 1. Revision zu Ende ! geführt worden ist, mechm wir die Jntnessenten auf folgende Punkt« aufm«rksam. Die von dem Aichmeisttr sür erforderlich erachteten Reparaturen an Maaßen, Waagen, Gewichten oder sonstigen Meßwerkzeugen sind alsbald besorgen zu lassen, wie ebenso seinen sonstige Anordnungen Folge zu leisten ist. Wegen der ReparatursstUen und sonst giebt der Wachtmeister Friedrich allenthalben Auskunft. Die durch die Rev sion den einzelnen Interessenten erwachsenen Kosten werden schon jetzt von den hiermit beauftragten Schutzleuten eingezogen. Anfang Mai d. I. findet Nachreviston darüber statt, daß all« Reparaturen vorge- rommen, alle sonstigen Anordnungen besorgt worden sind und haben diejenigen, welch« hier bei noch im Bester und Gebrauche unvorschriftsmäßiger Maaße, Wac-gen, Gewichte oder sonstiger Meßwerkzeuge betroffen werden, gemäß § 369 2 des Reichsstrafgesetzbuchs Bestraf ung mit Geidsttafe bis 100 Mk. — - oder Hast bis zu 4 Wochen sowie Einziehung der un- vorschriftsmi-.ßigeu Gegenständ« zu gewärtigen. Schmeberg, den 20. Februar 1895. ll- .t- tag hum»- Hübuer. ng. hr t,a Gast- lekrut-«. rierfelo nachm. 2 Uhr !<b ein finden. tekrute». nmer >I g«sesseu zu haben. *Er glaube auch, in allen bürgerlich« - Kreisen werde d ese Auffassung Widerhall find«». !- Adg. Richtern Jch hab«^ von dem Fürste» BiSmarck A«,-- D«r .Erzgebirptsche Bottsfteund" rrschcint läaiich mtt Ausnahm« d-r la«« dkn »onn- und F«sttag«n. «doimem-nt vt-rtelj«hrllch 1 Mark 80 «sm 40. Inserat« werden pro liacspatten« Zett- mtt w «sa-, tm aintttchen Th«tl dl« ÜgespaltcncZetle mitW Psm, Reilamen dl« »aespLltene ZeilemttSäPsg. bcr«l»ict; tadcllarischcr, aubergcwöhnllcher Satz nach erhöhtem Tarts. ich, 9