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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189502147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-02
- Tag 1895-02-14
-
Monat
1895-02
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.02.1895
- Autor
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ung zu hallen. Marine kennt, vor uns Respekt haben, wenn wir mit so wen ungSmittttn ausgerüstetes Kriegsschiff rasch zur Stelle hätten, oder wenn nur eine genügende Zahl brauchbarer Kriegsschiffe in der Räbe wäre, dann würde sich so ein kleiner südam«i- kanischer Staat "wohl hüten, deutsches Leben oder deutsches Eigenthum ohne weiteres zu bedrohen. Dann könnte aber auch unser Gesandter oder unser Konsul in jenem Erdstriche mit ganz anderem Nachdrucke auftreten und der betreffenden Re gierung weit mehr Respekt einflößen, als er dies jetzt zu thun im stände ist. Denn wie sieht rS mit der Zahl und Stärke unserer Kriegsschiffe, die in den verschiedenen Gegenden des ErdballeS stationirt sind, denn eigentlich aus? Deutschland hält ständig in Ostasien, in der Südsee, an der Ost. und der Westküste Airi- das Ergebniß zu erlangen, das die steifleinene Diplomatie nie erreichen könnte, um die «Herne Mauer zu zerstören, die, aus! nachtragendem Zorn, Mißverständnissen und Nebenbuhlerschaft aufgebavt, seit 1871 sich zwischen beiden Völkern erhebt. Eine dem Mitleid geöffnete Seel« ist niemals der Gerechtigkeit völlig verschlossen. beraubt; alsdann setzte die Menge das Centralbureau Brand, plünderte dre Bürgermeisterei und verbrannt« Stadtbibliothek. Nachdem der Versuch, das Gesängniß Berlin, 12. Februar. Der Abgeordnete Frhr. von Stumm-Halberg ist an einer heftigen Halsentzündung erkrankt und infolge dessen aus dir Umsturzkomm ssion ausgeschiedm. Frankreich Paris, 12. Februar. Der „Figaro" schreibt: Die Erkunoigung, die Kaiser Wilhelm bet der Berliner Vertretung der „Compagnie Transatlantique" über das Schicksal der „GaScogne" «»gezogen hat, wird die französischen Herzen in der unwillkürlichen Bewegung erbeben machen, die durch groß herzige Handlungen hervorgerufen wird. Wir brauchten aller» dingS diese Handlung der Ritterlichkeit nicht, um zu dem Ur- theil zu gelangen, daß Kaiser Wilhelm eine Persönlichkeit von hohem sittlichen Werthe ist. Unglücklicherweise ist er ein Geg ner, aber eS giebt Gegner, die man hochschätzt, und werweiß? eS bedürfte vielleicht nicht vieler Kundgebungen wie dieser, um fünf überwintern, Vertreter der vorstehend zuerst genannte« fünf Nationen; daS deutsche ist der „Wolf". Im Hafen von Niu-T schwang sind ein englisches und ein amerikanisches Ka nonenboot, von denen das letztere besonders gut mst Schnell- feuergeschützen ausgerüstet ist. Die Ausländer in Nm-Tichwang fühlen sich daher auch vollkommen sicher. Ein paar Dutzend j europäischer oder am« kanischen Matrosen sollen stets im stande fein, mit einigen guten Rcvolvrrtapoiien Tausend« von zi ch lcstn chinesischen Soldaten in respektvoller Entferu- in die zu an an stürmen, mißglückt war, richtete die aufgeregte Menge dessen Thoren durch Steinwürfe schwere Beschädigungen Aus Nola herbeigeführtes Militär stellt« di« Ruh« wie- Mentone, 12. Febr. Der Kaiser von Oesterreich ist heute vormittag hier eingetroffen und hat sich sofort mit der Kaiserin nach Cap Martin begeben. Paris, 12. Febr. Präsident Faure richtete nach Em pfang der Nachricht von der Ankunft des Kaisers von Oester reich auf französischem Gebiet folgendes Telegramm an den selben: Ich beeile mich, Ew. Majestät bei der Ankunft aus französischem Gebiet« Willkomm«« zu heißen und der Hoff nung Ausdruck zu geben, daß der Aufenthalt am Cap Mar tin Ew. Majestät angenehm sein wird. Ich lege Ihrer Maj. der Kaiserin mein« ehrerbietigen Huldigungen zu Füßen und bitte Ew. Majestät, von meinen aufrichtigen freundschaftlichen Gefühle« überzeugt zu seim Merkt«». Rom, 12. Februar. Nach Privatmeldungen aus Acer« (Provinz Castrta) fanden daselbst ernste Ruhestörungen wegen der auf Hanf gelegten Steuer statt. Die Massen, die mit Kohlenstücken bewaffnet waren, zertrümmerten die Straßen laternen, schlugen die Posten vor dem Steuerhause nieder, drangen in das Centtal bureau des Steuerhauses ein und raubten «inen Geldschronk aus. Darauf wurde der Bizesteuer Präsident übrrfallm und seiner Uhr sowie seines Portefeuilles die Kriegsschiff«, welch« t« jenen Meeren stationirt sind, wo der stärkste Handelsverkehr stattfindet, nur solche von geringer Grüße, lauter Kreuzer II , III., und IV. Klasse und «in Pam Kanonmboot«, ab«r gar kein« Panzerkreuzer l Da muh stlbst der Lai« sag«n, daß da» «in krass«- Mißverhältntß ist, daß d«r Schutz, drn uns«« HandtlSfloU« dunst unser« Krieg»««- rin« genießt, «in durchaus uugenüg«der, daß dies «in Zu stand ist, unwürdig d«r Grüße, Macht und Bedeutung des Deutschen Reiches. Gerade jetzt sollten wir aber mebr al le auf die Au-dehnung unserer Handelsbeziehungen Werth legen, well auch unser« Kolonien sich allmählich zu entfalten beginnen, und well wir unsere Kolonien durch friedliche Er werbungen immer noch vermehren. Aber eS ist nicht allein der Handel, den unser« Kriegsschiff« sörd-m und schützen soll «: unsere Kriegsmarine hat auch die Aufgabe, b«i kriegerischen Verwicklungen, di« an den verschirden« Punkten des Erdballes entstehen können, einzugretfen, vor allem um die deutschen Reichsangehürige«, di« überall auf der ganzen Erde zerst eut lebe«, nachdrücklich und wirksam schützen zu können. Wir denken dabei nicht etwa an Verwickelungen, in die das Deutsch« Rtich selbst mit fremden Nationen gelangen könnte, sondern wir haben dabei lediglich die «tcenen kriegerischen Angelegen heiten dieser fr«mden Länder im Auge, wie sie durch Revo lutionen, Unruhen aller Art u. s. w. heivorx«us« werden Solche Revolutionen sind namentlich in den kl inen Staaten Südamerikas nichts Seltenes. Nicht nur, daß sich die Ein geborenen dieser Staaten dann selber untereina» der zerfleischen; nein, sie schonen auch nicht Leben und Eigenthum der Frem den. Wir haben eS kürzl'ch erleben müssen, daß Deutsche in Südamerika mißhandelt wurden, währe d man ihr Eigen- thum schonungslos raubt«. Da halfen die Proteste unserer Gesandten und Konsuln in jenen Gegenden leider nur sehr wenig. Wenn wir in Fällen, wo Deutsche derart bedroht find, ein schnellsahrendeS, mit allen modernsten Vertheidig- Baß b«i Nam-Kuan-Ling erstürmt haben. Sie stutz im ve« sitz« de- Paffe» antwortet« Tapitäu Eald«. Dau« versucht« «r, dem Vicekünig begreiflich »u maettn, daß d«r Taotai-Kung, der Hüchstcommandirend« in Port Arthur, al» Gelehrter gar keinen Begriff vom Krieg« hätte, und daß die Generäl« nicht» thätrn, al» sich gegenseitig befehden; di« einzig« Möglichkeit, den Hafen noch zu halten, bestände darin, Admiral Ting »um Tomwandanten zu ernenne». Li sagte, da- ginge jetzt nicht mebr, und fragt« dann, ob nicht noch mehr Truppen nach Port Arthur geschafft werd«». Auf di« verneinende Antwort beauftragt« er Capnän Calder, wenigstens daS Kriegsschiff Loi Auen au- dem Dock von Port Arthur Herauszuschaffert. Al» der Hafenmeister nach Port Arthur zmückkehrte, fand er, daß sich die Dinge dort inzwischen sehr ver schlimmert hatten. Er konnte nicht einmal sein eigene» Hau» wieder betteten, weil e» von Soldaten, die dicht vor offener Meuterei standen, besetzt worden war. Boa MannSzucht war keine Red« mehr, alle O dnung hatte aufgehört, und zuchtlos« B?nd« str«iften überall umher, di« zum Spaß auf die Lampen der elektrischen Beleuchtung schofle» und mancherlei Unfug trieben. In einigen Fort» feuerten die Soldaten sogar au» reiner Teufelei die kleineren Geschütze aus die Fischerboote im Hufen ab. Selbst daS Hospital wurde nicht verschont. Di« Flagg« mit dem rothen Kreuze, die die Soldaten al- ein Signal für den Feind betrachteten, mußte auf ihr Verlangen heruntergeholt werden. Die» be ruhigt« sie dann für ein« kure« Weile, aber bald darauf drangen sie gleichwohl in» Krankenhaus ein, sodaß der Arzt und di« Wärter fliehen mußten. Di« chinesische Flott«, rin- schließlich der wieder seefähig gemachten Lai-Auen, dampfte inzwischen auS dem Hafen und überließ Port Arthur seinem unentrinnbaren Schicksal. — In kurzer Zeit wird in Ostasien eine statt! che Zahl von europäischen und amerikanischen Kriegt schiffen versammelt sein. Rechnen wir olle Schiff« mit, die entweder schon unterwegs sind oder doch Befehl zur Ab fahrt erholten hab-n, dann ergeben sich die folgenden Zahlen: England 27, Riß and 20, Frankreich 1b, Deutschland 8, Amerika 8, Italien 4. Dazu kommt dann noch daS «ine oder andere spanische Schiff, sodaß man ein« Grsammtzahl von mehr al» 80 Kriegsschiffen erhält. In Tiertstn werden der her. Asien. Dokohama, 11. Februar. Von dem Kommandanten der japanischen Flotte ist folgende vom 9. Februar dat-rte Depesche e »gelaufen: Heute früh 8 Uhr eröffneten die in unserem Besitz» befindlichen Forts das Feuer auf die feind lichen Sch ff«; gleichzeitig beschossen unsere Schiff« d e Forts auf der Insel Liu-kung tau. Die chmrsischen Schiffe zogen sich anfangs gegen die Stadt zurück, kamen aber später wie der gegen daS offene Meer heraus. Zwei von dem Fort Lu.tschiau stoi geschleuderte Geschosse brachten den Kreuzer Tsching-Yün zum Sinken. Von dem am Westeingang deS Hafens gelegenen Fort aus beschießen wir mit Mörsern die Insel Huang. In der letzten Nacht vernichteten wir, ohne Widerstand zu finden, die bis 400 Meter Entfernung von der Küste über die Osteinfahrt deS Hafens vertheilten schwimmen- Hindernisse und werden heute Nacht mit diesem Zerstörung-. werk fortsahren. Seit der Flucht der chinesischen Torpedo boote feuern die chinesischen Schiffe nach Mondu»t«rgang fort während auS Schnrllfeuerkanonen, sie mögen von japanischen Torpedobooten angegriffen sein oder nicht. Sbanghai, 12. Februar. Nach einem auS Peking eingetreffen« und hier veröffentlichten Telegramm hat das Tsungli-Dam«, nachdem es di« auswärtigen Gesandten um Rath gefragt hat, die gegenwärtig in Japan Wei- lenden Spezialgesandten aus telegraphischem Wege zurückberufen. Schanghai, 12. Dee. Di« North China Daily News veröffentlicht «inen Brief „auS unanfechtbarer Quelle," der einen Begriff von dem ganz unglaubliche« Zustand« giebt, worin sich Port Arthur tu oen letzten Tagen vor dem Fall« befunden haben muß. Nach dem Verlust von Ta-Lim-Wan, heißt eS in dem Schreibe«, beschloß Capitän Calder, der Hafenmeister von Port Arthur, Li-Hung Tschang um jeden Preis von der Lage der Ding« in dem Kriegshafen zu unter» r chten. Er fuhr also in einem chinesischen Trantportdampfer nach Tientsin, wo «» ihm trotz endloser Schwierigkeiten und Hindernisse, di« ihm die untern Mandarinen in de» Weg legt«», schließlich doch gelang, bis zum Vicekünig vorzudringen. Li fragt« zunächst, ob «in- oder zw«i d«r Fort» bet Ta-Lien- Wan vom Feinde genommen worden wären. Sie sind alle verloren! war die Antwort. ES ist nicht möglich! rief Li mit bewegter Stimme, die Japaner könne« doch nicht den Der liberal« Abg. Roestcke uut«>og nochmal» ^i« Äor- gäng« btt dem B«rli««r Bierboykott «in« ttugehend« B«- sprechung. Er sucht« namentltch nachzuvtisen, daß ma» den Boykott durch strasgesetzlich« Bestimmungen oder durch di« Aend«ru«- der Gewerbeordnung nicht beseitigen könne, und daß «» sich bei der Beendig««- de» Berliner BoyeottS keine», weg» um ein« Unterwerfung der Braueretdirektoren unter di« Forderungen der Sozialdemokraten gehandelt habe. Ein«« wirksam«« Schutz grge« die Boycott» fand er allein in dem festen Zusammenhalten der bürg« ich«» Partei««. M Abg. Wurm wi«derholt« im Wesentliche« die Beschwerden und Wünscht seine» Patteigenossen Fischer. Der konservativ« Abgeordnet« v. Fr«g« bemerkt«, daß di« Uebttständ«, welch« sich in der Hausindustrie zeigten, nicht erst von den Sozialdemokraten entdeckt sei«« ; auch sein« Freundt hätten längst auf diese Mißstände auf- merksam gemacht und namentl ch auf die Ausbeutung der Hausindustrie durch Mittelspersonen und Agenten hingew'eien und hätten deshalb den Anttag auf Beschränkung der Ein wanderung fremder Juden eingebracht. Schließlich erhob er gegen die Behauptung Widerspruch, daß die sächsischen Orts- polizttbehvrd« keine genügende Ges« tzeSkenntmß besäßen. Heute ist CchwerinStag. — Unerwartet schnell und plötzlich versch ed am gestrigen Dienstag, drn 12. Februar, nachdem er noch am Abend deS vergangenen Sonntags der Festlichkeit im königl. Residenz- schlosse brigewohnt, der Vorsitzende im königlichen Gesammt- Ministerium, Se. Excellenz Finanzminffter Julius HauS von Thümmel. Sein« Erkrankung im vergangen«« De zember veranlaßte ihn, Anfang Januar um sein« V rsttzuug in drn RuhrstaNd für Ostern dirses Jahres einz^komm«, die ihm allergnädigst bewilligt wurde. Nun hat ihn der Tod noch vorher unerwartet abgerufrn. Excrllenz von Thümmel wurde am 25. Mai 182s in Gocha geboren und trat, nach dem er seine juristischen Studien beendet hatte, in den könig lichen sächsischen Staatsdienst. Zuerst war er seit 1. Mai 1851 als Aktuar beim Justizamt Frankenberg und Sachsen burg in Thätigkeit. Mitte der 50-r Jahre giig er dann in den Verwaltungsdienst über und wurde rr 1858 RegierungS- rach bei der königl. Kreisdirektion Zw ckau. Am 1. Mai 1859 wurde er als F nanzrath in das königl. Finanzministerium berufen und am 1. Oktober 1860 zum Geheimen Finanzrath befördert. Am 6. April 1871 erhielt er die Leitung der 3. Abtheilung des Finanzressorts unter Verleihung des Titels Ge- Heimer Rath und am 1. Mai 1889 wurde ihm der Titel Excel- lenz bei seiner Er-ennung znm wirklichen Geheimen Rath zutheil. Mitte März 1890 erfolgt« dann sein« Berufung zum F nanzmi- nister, in welche Stellung er am 20. März feierlich emgesührt wurde. Unterm 31. Dezember übernahm er den Vorsitz im Ge- sammt-Ministerium und am 2. Januar 1892 wurde ihm daS Amt als Ordrnskanzler und die Leitung der Generaldirektion der königl. Sammlungen für Kunst und Wissenschaft übertragen. Der Verschiedene hat sich namentlich große Verdienste um das sächsische Staatseisenbahnwesen (als Direktor der 3. Fi- nanzabtheilung) erworben; auch verdanken ihm die technischen Beamten die wesentliche Verbesserung ihrer Stellungen. Er selbst war eine bewährte Arbeitskraft in allen ihm unterste henden Aemtern. — Wieder ist aus Leipzig ein Attentat auf einen Geld- briefträger zu melden. Gestern m der 10. Stunde ist auf den Geidbriesträger Breitfeld vom Postamt 1 bei Ab gabe eines in Leipzig 6 mit ftgnirter Aufschrift eipgeliefetten Geldbriefes über 120 M. im Hause Dresdner Str. 20, III., ein Attentat verübt worden. Geld ist den Angreifern nicht in die Hände gefallen, weil sich Betttfeld energisch gewehrt, und dann ans Fenster gelaufen ist, eine Fensterscheibe eing«- schlage« und um HUfe gerufen hat. Die herbeigeeilten Leute fanden di« Wohnung verschlosstn und den Briefträger Breitfeld in einem Zimmer dersrlben emgeschlossen. Es zeigt gewiß von einem höchst lobenswerthen Diensttistr des genannten Unterbramten, der körperlich wenig verletzt worden war, daß er nach dem Raubanfalle zunächst die Bestellung der ihm überwiesenen Geldsendungen zu Ende führte. Die Ermittel ungen der Angreifer, die auf die Hilferufe deS Breitfeld die Flucht ergriffen haben, werden polizeilicherseit» mit Eiser sott- gesetzt. Man vermuthet, daß die Thäter zwei Handarbeiter sind. — Montag früh ist in in einer Wagenremis« ein 6ö Jahr« alter Handarbeiter aus Tbmath und m der Nacht vom 9. zum 10. dS. MtS. auf einer Wiese des Rittergute» Pirk der 30 Jahr« alt« Maurer Fraas au- Culm bei Bösen brunn erfroren aufgefund«n worden. Ferner hat am Sonn tag Nachmittag der Landbrtefträger Bauerfeind einen Hand- werksburschen, den er bei Pirk im Schnee liegend angetroffen, vom Tode d«S Erfrieren» gerettet. — OeEtche A«gelege»heite«. Lößnitz. Am 11. d». MtS. gab der Inhaber der Eqgeb. Schuhwaaren-Fabrik Herr Gast. Lorenz seinem Arbei- terpersonal i« „Deutschen Hau»" einen flotten Ball. Ernst« tt»g ist. Da» »Kd am schlagendste« bewies« durch folgend« I d«rarb«it, dk Hau»iudustri« Md da» Handwerk für uoth- wemr« Zahl«. D«r drulsch« Schiff»v«rk«hr im Stillen, At- wendia. la» tisch« Md Indisch« Oc«an btträgt in»gtta«utt 13 0V8 028jt, und dies« tt«sigr Verkehr ist geschützt durch Kriegsschiffe mit «tnem Gesammt,aumtuhalt von »ur 23139 t, Md dazu sind je»« Meere« stationitt sind, wo igen Schiffen und noch dazu solchen, die weder durch ihre Größe noch durch ihre Ausrüstung zu imponiren vermögen, an den gefährlichsten Punkten d«s Ädballes vertret« sind? Wir haben es schon wiederholt erlebt, welch« Wunder das Erscheinen eines Kriegsschiffes mitunter zu wirken vermag, welchen Respekt die feue» speienden Schlünde eines solchen ge. panzerten, schwimmenden Kolosses bei wilden und halbwilden Völkern erzeugen. Wir Haden das «rst ganz kürzlich in Marokko gesehen, wo der Deutsche Franz Neumann von Ein geborenen meuchlings ermordet worden war. Sofort dirigitte unsere Regierung ein Kriegsschiff, die „Irene", nach einem marokkanischen Hafenort. Das half. Aber nicht immer wer den wir so erfolgreich sein, denn wir haben weder genügende Schiffe daheim, um st« in solchen Fällen aussenden zu kvnnen da wir die Schiffe in unseren heimischen Gewässern ebenfalls dringend brauch«, noch auch hab« wir in dm auswärtigen, bedrohten Stationen so Vitt«, so starke und schnell« Schiffe, daß wir immer gleich zur Stelle sein können, wenn Leben oder Eigenthum deutscher Reichsangehüriger gefährdet ist. Aber merkwürdigerweise sind es gerade diejenigen Mitglieder de» Reichstages, welche beharrlich die Mittel zur Verstärkung und Verbesserung der Schlagfertigkeit unserer Marine ver weigern, die am lautesten darüber klagen, daß für den Schutz der Deutschen im Auslande und der deutschen Handelsinter ess« nicht genügend gesorgt ist. Seit dem Jahre 1890 mußten 17 Schiffe als unbrauchbar, gleichsam invalid, aus den Listen der Kriegsschiff« gtstrichen wrrden. Und für krineS di«s«r 17 Schiffe hat man bis jeet Ersatz geschaffen. Und zwar des halb nicht, weil der Reichstag die Mittel hierzu verweigerte. Noch mehr: der Reichstag hat anfangs selbst die Mittel für solche Ersatzbauten nicht bewillig« Woll«, die geradezu eine Letensbedingung sür unser« Marine sind. LaLe-geschichte. De»tschl«tz. — In der gestrigen Sitzung des Reich-tagS begann di« Be> athung über den Etat de» ReichSamtS des Inne«. Der Aba. Hitze vom Cmtrum drückte seine Befriedigung wegen der Uebertragung der Kesselrevision an die Fabrik inspectoren au», während Abg. Pachnicke (freis. Ber.) diese Uebertragung mit der sonstigen Thätigkeit der, Fabrikinspee- toren für unvereinbar «klärte. Beide Redner verlangt« aber eme Vermehrung der Zahl der Inspektor«. StaatSsecrttär v. Bötticher «w-dette, daß die Verbind- ung der Kesselrevisio» mit den Fabrikinspectionen zur Zu- ständiakeit der Linzttstaat« gehöre. Der Soctaldem. Fisch« sührt« in längerer Rede aus, >aß, wem die Fabrikinspectoren ihre Aufgabe wirklich erfüllen olltm, sie von d« Ausübung de, Kessttrevision befreit wer- >«, erwettett« Zuständigkeit erhalten und nicht nur technisch, ondern auch soeialpolitisch vorgebildet sein müßten. Wett« hielt er die Einführung weiblicher Fabrikinspectoren Md die Ausdehnung der Aussicht der Fabrlkinspeetorm auf die Kin- kas je zwei Kreuzer IV. Klasse oder Kanonenboote, also kleine und kleinste Schiffe, außerdem Vin größere Kreuz« in dn Kreuzerdivision, die den Pletz nach Bedürfniß wechseln, im ganzen nur 12 Schiffe. Central- und Südamerika, wo immer während Unruh« Vorkommen, sind unbesetzt! Dagegen Hai z. B. England in China ständig 26, in Ostafrika und am Kap 18 Schiffe, in dem australischen Archipel 12 Schiffe, in Amerika 16 Schiffe, macht zusammen 72 Kriegsschiffe. Wir überlassen es dem Leser,, sich hinaus den Schluß selbst zu riehen; die angeführten Zahlen sprech« «ine so deutliche Sprache, baß wir nichts hinzuzufügen haben. Wie soll aber irgend ein klein« auswärtiger Raubsiaat, der die Verhältnisse uns««
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