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Erzgebirgischer Volksfreund : 08.02.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189502087
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950208
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-02
- Tag 1895-02-08
-
Monat
1895-02
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 08.02.1895
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vatnl«id«, vor, km ich durch d« Jesuiten »rde» so la»g« fti» gehallt« Word«, dm, ließ mich schreibe«. Noch einmal wiederhol«, ich es: Ksib« «ax der katholische« Kirch« «vd dem LmÜP« ihr holle» v»d gar»«» Recht, ab« sei ma» fest all« ,L?eh>ford»rv«g«" gegenüber, oi« nicht« mit den v«rfostzng»wüßig« Recht« der Airch« -« 1h«« habe« «ad ihrer Virkmeg sür Deutschland und sei«,« irmer« religivs« Fried« verdttblich find.- Als«n« solch« «nberrchligt« Mehr forderung- des Tertrums ist der Jesuitenorden in dieser Schrift erwies« Word«. Tagesgeschichte. Wawtfchüwwh, — In gestriger S-tzung de-RelckStag- wurde zunächst der Antrag Auer und Genossen auf Einstellung des Straf« Verfahrens gegen den Sbg. Sckmidt (Frankfurt) ohne Debatte augenowmen. — Alsdann erfolgte die Besprechung der von dem Centrvm-abge ordneten Lieber und Hitze gestellten Anfrage über die Arbeite,kammern und di« gesetzliche Anerkennung der Beruf-Verein«. D« Abgeord nete H tz« erinnert« in seiner eingehenden Begründung an die Hoffnungen, di« sich an di« kaiserlichen Erlass« vom 4. Fe- druar geknüpft hätten und betonte d e Nothwendigkeit, den Arbeitern ein Organ zu, Wahrnehmung ihrer Interessen zu geb«, und ihnen zu gestatten, sich in Beruf-Vereinen zu or ganifiren. In seiner Antwort erklärt« der Reichskanzler Fürst Hohenlohe, daß die allgemeine Stellungnahme de- Bundes rathS zur Frage au- den Verhandlung« de- Reichstages bekannt geworden sei. Eine allgemein« Ei tschridung darüber habe im BundeSrath noch n cht stattgefunden, es bestehe aber bet der preußischen R gierung, über der« Auffassung Auskunft gegeben werd« könne, kein Zweifel, daß das Pro gramm, da- die kaiserlichen Erlasse aufstellten, zur Dmch- führung zu bringen sei. Eine Beantwortung der Frage, ob das Einbring« eines Gesetzes über die gesetzliche Anerkennung der Beruf-Verein« demnächst zu erwarten se,, erklärte der Reichskanzler als zur Zeit nicht möglich weil die Vorarbeiten der Regierung zu einer Entscheidung im Staatsministerium noch nicht geführt hätten. Der nationalliberale Abgeordnete Möller hob hervor, daß Deutschland -mit seiner social« Gesetzgebung weit vor angegangen sei, und hielt eS für unthunlich, darm noch weiter vorzugeh»«, bevor nicht andere Länder nachgrfolgt sei«. Na- mmtlich sprach er .ich gegen den vom Abg. H tze befürworteten Arbeitsnachweis aus, weit er fürchtete, daß er zu einem In- strument einer politischen Partei werde. Er hoffte, daß der friedfertige und wohlthätige Geist, der den größten Theil der Arbeitgeber bisher beseelt habe, auch ferner bestehen bleibe; dm» eS sei längst anerkannt, daß die Interessen von Arbe lern und Arbeitgebern Hand in Hand gehen müßten. Von den Arbeiterkamnurn meinte er, daß sie ebenso wie die Gewerk- Vereine lediglich polnischen Interessen dienen und zur Lösung der socialen Schwierigkeiten nicht- bestragen würden. Außer dem bezeichnete er eine weitere Belastung der deutschen In- dustrie nicht als angängig, wenn sie den Wettbewerb mit ander« Nationen aufrecht erhalt« solle. Der Sozialdemokrat Fischer war der Meinung, daß, 4venn an den leitenden Stellen in dm letzt« 5 Jahren ein guter Wille vorhanden gewesen wäre, man wenigstens den Versuch hätte machen können, die den Arbeite« gegebenen Versprechungen zu erfüllen; er glaubte aber, daß nach der Erklärung des Reichskanzlers Niemand sich weitgehenden Er- Wartungen hingeben werde. Dann bemerkte er, daß die So zialdemokratie die Forderung der ArbetterauSschüss« unterstütze, daß st« aber von ihnen in der heutigen Gesellschaftsordnung nichts erwarte. Gebe man den Arbeitern volles Coalitions- recht, so brauchten sie die ganze sozialpolitisch« Gesetzgebung nicht. Das jiönigthum, das versprochen habe, sür die Ar- bester zu sorg«, habe jetzt zu Gunsten der Cap talist« ca pstulirt. Auf diese lang«, nur auf di« Wirkung nach Außen bin berechnet« R,de erwiderte Minister v. Berlepsch, daß in der sozialpolitisch« Gesetzgebung allerdings rin« Verzögerung ein- getreten sei, die aber nicht darauf zurückzuführen sn, daß das sociale Königthum, wie der Vorredner gesagt habe, vor den Interessen der Arbeitgeber capitulirt habe, sondern nur daraus, daß jede Maßregel, möge st« noch so wohlgemeint, möge sie noch so nützlich sein, von den socialdemokratischen Agitatoren vergiftet und ausgebeutet werde. Es sei also lediglich ein Gebot der Vorsicht, das dir Regierung abhalte, in der Frage der Arbeitrrverlrelungen schneller weiterzugehen. Abg. von Kardorff war wesentlich mit den Ausführ ungen des Abg. Moeller einverstanden. Mit den Erklärungen vom BundrSrathstische war er zufrieden, weil er darin eine Beruhigung erblickte, daß eS mit den weitgehend« Forder ung« d,S Abg. Hitze noch gute Wege haben werde. Heut« wird die Berathung fortgesetzt. Berlin, 6. Februar. Ter Seniorenkonvent des Reichs- tagrS berieth heute über die Frag« dcr Rechepsolge d-r Ini tiativanträge. Die Entscheidung soll den Fraktionen über lassen werden. — Die „Kreuzztg." schreibt: Die Abgg. Frhr. von Stumm und Freiherr von Manteuffel haben, unterstützt von ihren Fraktionsgenoss«, die r^ttstehende Juinpellanon kinge bracht: „Beabsichtig« die v^vüudeten Regierungen Maß- regeln zu ergreifen, um d.x durch den Untergang von See schiff« verursa^im an Menschruleben mehr al- bis- her zu verhüten?" — Wie mitgktheilt wird, hat die strenge Untersuchung über die Urheberschaft der Indiskretion« au- der Umgebung des Kaiser- zu keinerlei Ergebniß geiührt. Es habe sich nicht einmal stststelltn lasstn, ob im Schlosse, im Ministerium oder in der Druckerei die Auslieferung der Erlasse «folgt«. So viel wird als sicher erachtet, daß jener vielbe'proch«« Hohen lohe »Zettel keineswegs von einem Subalternen hrrrühre. Man nimmt im Gegentheil an, daß er von hochstehenden Persönlichkeit« durch eine geschickte Mittelsperson in der Ab sicht verbreitet worden ist, um damit bestimmt« Person« schwer zu treff«. Die ganze Geschichte sei ein SettenstÜck zu den bekannt« Boetticher - Enthüllungen, welche an d«r Donau austaucht« und rin« den österreichisch« Handels vertrag angehenden Endzweck hatten. Berlin, 6. Febrvar. Der Kaiser hat, wie verlautet, dm RrichScommissar Dr. Karl Peters zu einer Audienz nach Berlin entböte«. Dr. Peter-, der sich aug«blickltch im Wahl kreise Eschwege-Echmalkald« aufhält, wo «r bekanntlich als Tandidat sür di« »«vorstehende Reichstags-Ersatzwahl ausge stellt ist, kehrt dah« tu dies« Tag« »ach Berlin zurück. Man geht wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß diese Audienz in einem gewiss« Zusammenhang steht mit der be vorstehenden He'mkehr v«- Frhrn. v. Gchel«, dessen Feldzug gegen die Wahehe auch in maßgebenden amtlichen Krrisen durchaus nicht als ein besonders glückliche- Unternehm« angesehen wird. — Wie aus Berlin berichtet wird, sollen di« Abgänge in der katstrlichrn Schutztrupp« für Südwest-Afrika durch «in« Nachsckub von 4 Uutrroffizier« und 80 Mann ergänzt wer« den. ES ist demgemäß an die Mannschaften des zweit« Jahrganges der Garde-Jnfvnterie di« Aufforderung ergangen, sich freiwillig zu meld«. Die Leut« müssen gut ausgebildet« ftch«re Schützen und von tadelloser Führung sein. E- wird auf vier Jahre ko pstulirt, das Gehalt beträgt alljährlich 1000 Mk., für Unteroffizier« und Sergeanten 1200 bez. 1300 Mk. ES-haben sich fast von jeder Compagnie drei bis fünf Mann gemeldet. Wie erinnerlich, wurden zuletzt — im Juni vorigen JahreS — nur Kavalleristen genommen. ES scheint jedoch, daß man von nun ab wieder der Infanterie den Vorzug ge- ben will. Bekanntlich ist die Schutztruppe ein« berittene Infanterie. Hannover, 6. Februar. Der Provinziallandtag wählte mit SO gegen 7 Stimmen den ersten Schatzrach Müller zum Land'sdirektor. Italien. Rom, 5. Februar. Der dem Grneral Baratieri als Adjutant zugetheilte Lieutenant Cingia richtete an seinen Vater einen Brief, welcher um so inten ssanter ist, als derselbe ohne des Verfassers Absicht die Gefahren, welche der erythräischen Kolonie von Seiten TigreS drohen, in ein scharfes Licht rückt. DaS Gefecht von 13. (Koatit), schreibt der genannte Offizier, wurde um '/,7 abrnvS abgebrochen. Obwohl wir unsere Stellungen behauptet hasten, schi« dennoch alles verloren zu sein. Der General war entschlossen, am nächsten Tage die letzte Karte auSzusptel«. Er entließ die Offiziere mit den Worten: „Morgen siegt oder stirbt man!" Die Ueber- macht der Abessinier war erdrückend, ihr« Bewaffnung und Takiik ausgezeichnet. Sie verfügt« über 10000 Gewehre und 5000 Lanzen, während wir kaum 3000 Mann stark waren. Das G« sicht hatte uns 360 Todte, darunter fünf ein heimische und drei italienische Offiziere, und 300 Verwundete g-kostrt. Die Aussicht« stand« also sä lecht. aber die Abes sinier verließen ihre Stellur gen. Sie hatten einen Verlust von 1200 Todten sowie 2000 Verwundeten erlitten und wagten den Angriff nicht mehr zu erneuern. «fi-i». — Man sollte denk«, daß der Siegesmarsch der Japaner endlich die Chines« zur Besinnung gebracht hätte. Das ist aber nicht der Fall. Die Chinesen werden wohl erst einseh«, daß sie besiegt sind, wenn die Japaner in „die verbotene Stadt" «tngrzogen sind. Und selbst dann ist es fraglich. Der „Daily Telegraph" weiß in dieser Beziehung ein« ergötzliche Geschichte zu erzählen: „Vor nicht langer Zeit unterhielt sich ter bri tische Admiral Freemantle mit einem bedrutend« Mitglied des Tsungli Damen und meinte, das Beste wäre, wenn China Frieden schlösse. „Worum, ö älterer Bruder?" fragte der hohe Beamt«. „Nun, Ihr habt schon g«nug verlor«» und werdet noch mehr verlieren." „Ach, das ist nur Ztttungs- geschwätz. Wir haben ein halbes Dutzerd der besten jop - nischen Kriegsschiffe in den Grund geschossen m d werden bald die „Wojin" au- dem Lande rreib«." „Welche Kriegssch-ffe habt Ihr denn in den Grund geschossen? Können Sie nicht eines nennen?" „Die „Akitsujh-ma" sicherlich." „Aber ich war vorgestern an Bord des Schiffe-," sagt« Admiral Free mantle. Der Mandarin seufzte und murmelte in de» Bart: „Sind wir denn all« Lügner?"" Hirvschima, 6. Febr. Nach einer amtl ch« Depesche liegen acht große chinesische Kriegsschiff« ringeschlossen im Hä sin von Wei-hai-wei zwischen ter Stadt und der Insel Liu kung-tau. Auch eine Anzahl ander«» Schiff« brfindet sich im Golfe. Sämmtliche noch in der Nähe der Küste ankernden Leichterschiffe wurden von dem Feinde in Brand gesteckt Wei-hai-wei, 5 Frbruar. (Meldung der Central News of Germany.) DaS Gefecht wurde während de- ganzen Sonntags aufrecht erhalt«. Die Kanon« in den öjrlich« und westlichen FortS wurden wieder auf die chinesische Flotte bei der Insel Linkungtao gerichtet. Die auf der Jns.l Link- ungtao befindlich« chinesischen Kanon« erwidert« das Feuer An Land griff die Infanterie der 6. Division die noch immer von den Chinesen gehaltenen westlichen Linien an. Die Chi- nesen flohen in wilder Auflösung, ihre Waffen und KriegSvor- räch« im Stiche lassend. Um die Mittagszeit am Sonntage waren sämmtliche Landbatteri« und die Festung im Besitze der Japaner. Unterdessen befahl Marschall Oyama di« 4 Divis -u zum Angriff auf die Stadt Wei-Hai-Wei, die sich, ohne «inen Schuß zu siuern, übergab. Die Garnison war bereit- am Morgen entflohen. Di« Bürger öffneten willig den Japanern die Pforten. Nach dem Eintritt der Dunk, l Heck wurden von beiden Flotten die elektrischen Scheinwerfer in Thätigkeit gesetzt, jedoch außer einigen vereinzelten Schüssen wurde daS Feuer nicht w eder ausgenommen bis zum Anbruch des Morgen-, wo die chinesischen Kriegsschiffe, die unter dem Schutze der Insel ankert«, die LandfortS zu beschießen be gann«. Die Chinesen haben alle ihre eigenen Dschunken und kleiner« Fahrzeuge im Hafen theils verbrannt, the lr zum Sinken gebracht, um ein Landen der Japaner auf der Insel zu verhindern. Trotz der schürfen Beschießung der FortS auf Linkungtao und auf die chinesischen KriegSsch ffe hält di« chin«siscb« Flotte immer noch Stand. Die europä ischen Kriegsschiff« beschränken sich daraus, die Operationen zu beobachte«. Di« Kälte ist groß. A«ftralir«. — Mit welchen unehrlich« Mitteln in Neuseeland d e Agitation weg« Uebernahm« d«r Samoa-Jnsila betrieb« wird, zeigt unter anderem «ine dem neuseeländischen Parla ment vorgesigte amtliche Denkschnst, die nachzuweifen sucht, daß die deutschen Interessen in Samoa gegen die englisch- australischen ganz unbedeutend seien. Es würde zu wett führen, di« vielen falsch« Angaben einzeln zu widerlegen; wir wollen nur di« Zahlen über dm Landbesitz der Fremden in Samoa ansühren. ES heißt dort, daß 240 000 Acker in englischem, 210000 in amerikanischem und nur ungefähr 80 000 in deutschem Eigenthum ständen. Thatsächlich «rheÜt aus dm amtlichen Ergebnissill der von dm intentatioual« Lindkommffwn gemachten Feststellung«, daß dm Deutsch« allerdings nur 75000 Acker zugesprach« Word« st»^ «« immer «och mehr als dm Engländer«, dme» mer »6000, und den Amerikanern, denen 21000 zumkannt find, zusme» mengmowmm. Hierbei ist »och zu bemerken, daß nur da von dm Deutschen besessene Land dem Plantagrnbau dient. «w» Gwchso«, Leipzig, S. Febr. Hmte morgen S Uhr besuchte I. Moj. die Königin die M> sie in der LaurentiuSkuche und kehrt« alsdann »ach dem Kön<gl. PalaiS zurück. Um 10 Uhr be suchte S«. Moj. der König d e Vorlesung des Prof. vr. Sttohal, welcher über daS Sachenrecht te- Entwurfs zu« Bürger!. Gesitzbuch« laS. Um 11 Uhr verließ Se. Maj. d« König das Bornericn'm und begab sich nach dem alt« Trierschm Institut, woselbst Berd« Kvnigl. Majestäten ge meinsam die Vorlesung des Prof. vr. Bolkrlt über Aesthrtik hört«. An die Vorlesung schloß sich um 12 Uhr der Be such des Städtischen Museums seitens Beider Majestäten an. Die Allerhöchsten Herrschaften wmdm vom Vorstand d«- Kunstvereins empfangen und hierauf von Prof. Vr. Schreib« durch die Räume des Museums geleitet. Ein« besonder-ge raum Besichtigung wurden die Lenbachschm Gemälde, die ausgestellten Radierungen urd Lithographien de- Kunsthänd ler» Richt« in Dresten und die Statue der „Kassandra" von Klingner unterzogen. I. Maj. die Königin halt« im Laufe d«S Vormittag- noch da- Juweliergeschäst von Strub« u. Sohn besucht. Boa */,3 b S */,4 besichtigt« der König di« Farbenfabrik von Berger und Wirth in Schönefeld. Nach- m tiag 5'/, Uhr fand im Königlich« PalaiS wiederum Hof- tasel statt. — Die Schlußabrechnung d«s 8. deutschen Turnfest«- ergab ein Defizit von 25000 Mk., daS durch di« Garant!« d:r Stadt BreSlau in der gleich«« Höhe gedeckt ist. — In der Nacht rum 3 d. M. wurde in einem Uhren geschäft in Dresden-Altstadt eia frecher Einbruchsdiebstahl mittelst Nachschlüssels verüdr. Es sind dabei 19 golden« Herrmremontviruhren, 28 goldene Damenremontoirugreu und 27 gr-lrene Ketten im Gesammtwerth« von 7000 Mark ge stohlen worden. In Verdacht, diesen Einbruch auSgeführt za haben, kommen zwei im Anfang der zwanziger Jahre st henve junge Leute, Paul Grey aus Rotzdorf und Gustav Schacher aus Pommritz a. O., welche eines gleichen Deliktes wegen be reits von ein« auswärtigen Behörde verfolgt werden. — In Cöll« bei Meißen ist der Bäckermeister und Ge- meindeälteste Z chetziche in Untersuchungshaft genommen wor den, und zwar wegen Unregelmäßigkeiten, die in der Führung der von ihm verwalteien Kasse des Ländlichen Armenversorg- ungsvereins im Amisbeznk« Meißen vorgekommen sein sollm. ES soll sich um einen Fehlbetrag von etwa 10000 M. han- d<la und die unrichtige Kassensührung sich aus «ine Reihe vo« Jahren zurückerstrecken. Die Angelegenheit macht in dortige« Kreisen begreifliches Aufsihm. — Der vom Schwurgericht Zsreiberg zum Tode verurtheilte Mörder der im Naundorf« Revier« de, Tharandt «rmordrten Köchin Ida -knappe, der Maur« und Monteur Friedr. Aug. Kntzschmar »st von Sr. Majestät d.m König zu lebenslänglichem Zuchthause begnadigt worden. — Infolge eines sogenannten Wasserbruches im, Kohlenwerk Gottessigen in Betersdorf bei Grimma ist ca. 5 Met« von dem von Beiersdorf nach Hohnstädt führenden Kommu nikationswege in ein« d« sitzivergaugenen Nächte das Erd reich ca. 20 Meter lang, 15 Meter breit und 10 Meter tief zusammeng«blochen. Der Schacht ward durch das plötzliche Auftreten des Wassers etwa einen Meter hoch unter Wass« gesetzt; die im Schacht beschäftigten Arbeiter konnten sich Mcklcherweise unter Zurücklassung ihres fämmtlichen Hand- werkz-uges nur mit großer Mühe und Anstrengung retten. — Tienstag Nachmittag ist die 65 Jahre alle Mutter eine- Gutsbesitzers in Oberhermersdorf lödtlch verunglückt. Sie wollte das beim Ein lassen der im Betriebe befindlichen Dreschmaschine heruntergefallene Getreide unter der vom Hof in die Ma chine schräg aufwärts gehenden Triebstange hervor holen, wurde ab« von derselben von hinten «faßt und hier bei wurde ihr buch di« emgedrehtrn Kopftücher die Luftröhre dermaßen zugeschnürt, daß si« nicht einmal um Hilfe schreie« konnte. Der Tod d« bedauernSwerthen Frau trat sofort ein. — Ein seit einiger Zeit in Geyer sich aushaltender böh misch« Händl« ist am Sonnlag Abend von der Maschine drS Zehnuhrzuges beim Bahnübergang in der Herreastraße erfaßt und einige Schr.lt we.t geschle ft wordrn. Der Verunglückte trug verschiedene Verwundungen davon und wmdr m da- dortige Krankenhaus nntergebracht. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die Ursache des Unglücks auf Setten des Verwundete« zu suchen ur d dürfte die Untersuchung Weiteres zu Tage fördern. — Die Stadtvertretung zu Kirchberg hat in einer am 1. dS. MtS. stattgefundenea öffentlichen Siadtoerordnetensttzung be schlossen, «ine Anleihe von 100000 Maik aufzunehmen für Schleußrn- und Straß «bauten bez. Instandsetzung de» AUmarkies und Herstellung «iues Fußweges nach dem Bahn hose. He« Stadlv«ordn«ter Schuldirektor Klem «wähnte am Schluffe der Sitzung, daß auch «in Schulneu- d«z. Anbau nunmehr dringend nothwendig geworden s«. — Am Sonntag «löste im Stadtkrankenhause zu Auerbach der Tod den Steinbrecher Ludwig Schädlich aus Rempes- grün von schweren Leiden. Derselbe war zwei Tag« zuvor von «iner Plötzlich hneintrechenden Wand m einem Reumten- giüner Steinl rache getroffen worveu und halt« dadti em« Z«- split.erung der beiden Unterschenkel und einen Beckenbruch «r- l.tien. — Unter dem Verdachte, den Brand de» Rathhause» »n Adorf verursacht zu haben, wurde am Mmwoch die Magd d«S Ruty»sill«pacht«S Dölling, welchem fast die gesammte, auf dem Boden des Rathhause» untergedr achte Wäsche, Kleid ungsstück« und And«rS vtrbranntr, verhau«. Döllmg hart« nicht versichert. Die RathS«xpedtttonrn werden bis auf Weitere» lm Schulgebäud«, bezw. im Kön gl. Amtsgericht umergedrachll Deutliche Augelegeuheite». S chn «eberg, 7. F br. D« heutig« Morgen war nicht allein der kältest« in diesem Winter, sondern auch sett einer längnen Reih« von Jahr«n; di« g«ingste Temperatur, die heute hin beobachtet wurde, betrug 25° 0. -- 20° L. Schneeberg. — Jahresbericht de» hiesige« Schlacht- Hofes: — Im Lauf« de- Jahres 1894 wurden im hiesig«« Schlachthose gesch achtet: 5033 Th»r« und zwar 580 Rino« (87 Stier« und Ochsen, 43 Bullen, 450 Küh« und Kalb««) 2935 Schwem« (2037 Stück Ung. Rae«), 929 Kälber, 548
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