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Immer war der Jahreswechsel der große Einschnitt, der Teilstrich am Metermaß d-s Daseins, ein Schicksalstag von magischer Bedeutung. Sn „NeaiHrMch" Son seinem Thron, um mit dem Volk Buße zu tun. An seine Stelle tritt während der Festzeit ein gewählter „Neujahrs- känig". Er erhält alle Rechte, wird aber nach Ablauf seiner kurzen Regierung getötet. Einmal, sü berichten die alten Tontafeltexte, stirbt wäh rend des Festes der König, „weil er einen zu heißen Brei gegessen hatte", und der „Neujahrskönig", der Gärtner Elil- vani, darf als richtiger König auf dem Thron bleiben. Gott Mardut hat gesprochen! Es ringt wie ein düsteres Märchen. Auch bei den römischen Saturnalien — sie begannen am 17. Dezember — finden sich Anklänge an diesen Brauch, Ein junger, schöner Mensch wurde zum „Scheinkönig" des Festes gewählt, um den Gott Saturn darzustellen. Seine Regie rung war voller Freuden, endete aber tragisch. Durchstöbern In der alten Zeit liefen alle Völkeruhren verschieden. Jeder Kulturkreis hatte seine eigne Methode, die Zeit zu zerschneiden: die Babylonier, die Aegypter, die Maya, Inka und Azteken, die Mongolen, während die Griechen so unhistorisch eingestellt waren, daß sie für Kalenderberechnungen wenig übrig hatten. Jedes Volk hatte seinen arteignen Kalender, sein Zeitsystem. Die Aegypter begannen das neue Jahr am 19. Juli mit dem Eintritt der Nilüberschwem mung, die für die Fruchtbarkeit des Landes von entscheidender Bedeutung war. Astro- , nomisch fiel in diese Zeit (Hundstage) der gleichzeitige Aufgang von Sonne und Sirius. Da aber das Jahr ungenau zu 365 Tagen gerechnet wurde, verschoben sich die Daten und fielen nur olle 1460 Jahre zusammen. Diese Zeitspanne bildete Aegyptens chrono logische Grundlage. Sie wurde (wahrschein lich) am 19. Juli 4241 v. Ehr. eingeführt — dem ältesten uns bekannten Geschichtsb-'tu»- KaleMrwtttwarr ohne Ende In Urzeiten wurde Neujahr nicht kalenoer- mäßig festgesetzt, sondern an jahreszeitliche Vorgänge oder an die wechselnde Länge des Tages geknüpft. Die nördlichen Kulturen wählten häufig das Erwachen der Natur, den Frühling, die südlichen den Ausklang, den Herbst, für ihr Neujahrsfest. Die Winterson nenwende mag ein später eingeführter Schnittpunkt sein. Klima, Breitengrad und Volkscharakter bewirkten die Wahl.der Jah resanfänge. So erwies sich die Winterson nenwende, die zum römischen und damit zu unserem Neujahr führte, im klimatisch ungün stigeren Nordeuropa nicht so einschneidend wie die Tagundnachtgleiche am 21. März. Als Beweis: Ein märzliches Neujahr hat sich lange in vielen deutschen Landschaften, In England Dis 1752, erhalten; ferner: das deutsche Wort Jahr bedeutete ursprünglich den Frühling. So viel Lenze, so viel Jahre. Aber nicht genug, daß die Jahresanfänge verschieden fielen, auch die Iahresfolge wurde überall von einem andern Zeitpunkt aus und nach andern Zyklen berechnet. Di« Griechen zählten nach Olympiaden, Pericchen von zwei mal vier Jahren, beginnend 777 v. Ehr. Dann gab es eine Aera der Seleukiden, beginnend mit der Herbstnachtgleiche des Jahres 312 o. >Ehr., ferner eine Aera Alexanders des Großen, Die ihren Anfang im Todesjahr des Königs, 324 o. Chr., hatte. Bei den Japanern und «Chinesen setzt sich die Zeitfolge aus Zyklen zusammen, die besondere Namen tragen, so daß niemand weiß, wie viele Jahre die verschiedenen Zyklen umfassen. Rom zählte nach dem Gründungsjahr der Stadt (753 o. Chr.), aber volkstüm- Ilicher nach Dynastien und Regierungen, nach den Namen der beiden jährlichen Konsuln uiio später unter Diokletian nach ISMrigeN Steuerperioden. Ein verwirrendes Durcheinan- der, bis endlich für die Kulturwelt eine neue Aera anbrach, mit deren Beginn die geschichtliche Uhr endgültig geregelt wurde. Stimmung, die mich die antttzn Mysterienspiels! erfüllte. An «erweMett E»,', "um In^leiner^arn^-N Her zeitlichen Schwelle des Neujahrstaaes wiegt der Him- in r großen Piggott Marduk die Menschen, schreibt Vas Los eines jedem m» einzelnen in die große Schicksalstafel. Der König selbst steigt iWÄliLMiiÄ «Wm uÄ IM."w m« dm »E Bub-K tun^Sn 1->n. kletian) einflechten, sondern ziehen es lieber vor, die Jahre von -er Fleischwerdung unseres Herrn an zu bestimmen. , *, Karl der Franke wandte diese Zeitrechnung als erster unter den Fürsten offiziell in den Urkunden der Reichsre- glerung an, doch erst im 16. Jahrhundert einigte man sich allf den 1. Januar al, Reujahrstag. vorher war es der 25. Dezember und in einigen Gegenden, wie schon erwähnt wurde, Ende März. Aber eine Weltgeltung konnte der 1. Januar bi» heute nicht erlangen, uno wer um die Erde reist, kann fast ln jedem Monat in irgendeinem Kulturkreis ein Neujahrsfest mit erleben: bei den Kopten in Afrika am 1. August; bei syrischen Stämmen am Libanon am 1. Sep- w>r die Vergangenyeu, oie letzten Quellen magischer Erlebnisformen, so gehen alle diese Gestalten, Neujahrskönig, Scheinkönig und schließlich Prinz Karneval, der am Schluß des Festes als Puppe verbrannt wird, ineinander über. SteZaulmnaA Wir alle, die vom Lands und die ans der Stadt, die Weisen und die Einfältigen, wer den in dieser geheimnisvollen Nacht wieder Kinder der Natur: Wir fühlen den Pendel des Schicksals, lauschen dem Flüstern der Nor nen, aber wir tun das Nächstliegende: wir übertönen die bangen Fragen. Ausgelassen heit — besonders die bestellte — ist ja ost nur das Feuerwerk, um eine leise, aber eindring liche Stimme zum Schweigen zu bringen, sie zu vergessen. / ' Und doch gibt es eine Möglichkeit, die Rech nung auszugleichen. Sträubt sich etwa An- anke. die Schickjalsgöttin, dann werden, wir selbst zaubern. Magie treiben, wie es unser? Urahnen getan haben Neben ..Prosit Neu jahr" und den lausend Wünschen, die wir in die Nacht Hinausrufen, gibt es noch ein wirk sameres Mittel: den Gleichniszauber. Wie der Römer am ersten Neujahrstag eine Stunde arbeitete, um anzudeuten, daß er so während des ganzen Jahres arbeiten werde glauben die Irländer, daß man am Neujahr recht viel essen müsse, um während des ganzen Jahres keinen Mangel an Nahrung zu haben In Japan wird Neujahr nichts abgebürstek. um das Glück nicht fortzubürsten, und über das Tor hängt man gern einen Hummer, weil sein gebogener- Rücken das hohe Alter symbolisiert. Und nach dem gleichen PkiNA^: Wer in Hessen an Neujahr Weißkraut ißt, hat ein Jahr lang keinen Mangel an Silberveld Abergläubische Neujahrsbräuche werden überall aus denselben Urerlebnissen gespeist: Schicksalsangst und magische Gebundenheit In Deutschböhmen und andern Gegenden wird in der Neujahrsnacht das „Hexenschie hen" veranstaltet, um die Hexen, die in den zwölf dunklen Nächten (Iulzeit) zwischen Weihnachten und Epiphanias besonders mun ter sind, zu vertreiben. Der Chinese geht zentnerweise und nächtelang mit Feuerwerk gegen die bösen Geister vor, und in Amerika heulen die Sirenen und Nebelhörner. «Menke besänftigen «Stier und Menschen Dieses Wort Ovids gilt auch für Neujahrsgeschenke, die früher im Mittelpunkt des Festes standen und später auf Weihnachten voroerlegt wurden. Wie oft keimen Nächsten liebe, Güte, Umweltsinteresse erst aus der eigenen Bedräng nis, wie oft fallen di« Gitter des Egoismus, wenn im abge schlossenen Stübchens Selbstliebe die Lust plötzlick drückend wird. M. da--Ard sie immer, wenn ^as Schicksal in der AUoernacht anklopft: Was mag das neue ?ahr bringens ) Neulahrsgaben sind verklärte Öpfer, aber nicht, wenn man. wie es früher in China üblich war, unter die Frucht körbe und Süßigkejtspakete ,^kvas" versteckte. Thoma- More, der Großkanzler von England, erhielt von einer Mr». Croaker, zu deren Gunsten er in einem Fall entschieden hatte, ein Paar Handschuhe geschenkt, in deren Futter 40 goldene Taler eingendht waren. More antwortete, indem er die Einlage zuruckschickte: „Da ich gegen die guten Sitten verstoßen würde, wenn Ich Ihr Neujahrsgeschenk zurückwei- seN wollte, nehme ich Ihre Handschuhe mit Dank an, aber das Futter muß ich entschieden zurückweisen; ich werde fie ohne Futter tragen." Mit großer Kunst und Liebe wurden lm deutschen Mit telalter gedichtete und gezeichnete Neujahrswünsche entwor fen. Am stärksten hat sich hier der Nürnberger Meistersinger und Barhier Hans Folz hervorgetan. lieber 4000 Jahre sittd seit den heidnischen Neulahrske ten Babylons vergangen, 2000 Jahre, seit Rom alljährlich >em doppelköpfigen Gott Janus opserte. Aber nock immer st Neujahr von jener eigentümlichen Stimmung erfüllt, die- er Mischung von Hoffnung und Zaghaftigkeit, fröhlichem Optimismus und Zweifel. Neujahr bedeutet Freuds Uber auch Besinnung. -> Nl, 313 Dienstag, am 31. Dezember 1935 101. Jahrgang