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Netteste Zeitung des Bezirks i 101. Jahrgang Dienstag, am 3 t. Dezember 1938 . Nr. 303 s 24 Meset Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft, des Stadtratt und des Finanzamts Dippoldiswalde Rom, 31. Dezember. Im italienischen Ministerrat erstattete Mussolini aus führlich Berscht, Wer djx politische, militärische und wirt schaftliche Lage» »Bei seinen Daxlegungen über die letzte Entwicklung dÄ internationalen politischen Lage hat der italienische Regierungschef nach der über den Ministerrat ausgegebenen amtlichen Mitteilung bezüglich der „provi sorischen Vorschläge von Paris" unterstrichen, „daß sie be sonders im Hinblick auf die Sicherheit der Grenzen und der italienischen Untertanen weit davon entfernt waren, den Mindestforderungen Italiens Genüge zu leisten. Diese Vorschläge waren mit dem Augenblick ihrer Veröffent lichung und lange bevor der Große Faschistische Nat sie nach Maßgabe seiner Satzungen einer Prüfung hätte unterzie hen können, zu Fall gebracht worden. Die Gründe des Scheiterns dieses Versuches sind alle jenseits der Grenzen Italiens zu suchen, wo man überall bei den Menschen guten Glaubens das auch zuzugestehen beginnt." Bei Erörterung der militärischen Lage in Eritrea und Somali erklärte Mussolini unter besonderer Berücksichtigung von Eritrea, daß an der Eritrea-Front „die italienischen Truppen auf Stellungen zusammengezogen und verstärkt werden, die an gewissen Stellen über 170 Kilometer von der alten Grenze entfernt sind. Dieses rasche in den ersten 30 Tagen vollzogene Vorrücken macht setzt eine umfangreiche Arbeit für die ordnungsmäßige Regelung des Nachschubs In die Spendenliste für die Neujahrssammlung gehört der Name jede» zum Haushalt gehörenden Familienmitglie des. Jeder, der eine Spende einzeichnet, ist berechtigt, sich an der Schätzung zu beteiligen. Jeder, der spendet, kann glücklicher Gewinner werden. notwendig, die die spätere Bewegung einer nach hundert tausend Menschen zählenden Masse von Soldaten und Ar beitern sicherstellen und erleichtern muß. Jeder Krieg und im besonderen jeder Kolonialkrieg hat seine durchaus unerläßlichen Pausen, wenn es sich um die Organisation in einer schwierigen und gebirgigen Gegend handelt, wie in Tigre, dessen Oberfläche ein Siebentel der gesamten Oberfläche Italiens ausmacht und das über 400 Kilometer von seinem Stützpunkt in Massaua entfernt ist. Bei den letzten Zusammenstößen zwischen dem 15. und 22. d. M., den wichtigsten seit Beginn der Feindseligkeiten, haberr sowohl die Truppen der Heimatarmee'wik die der Einge- borenenarmee schönste Beweise ihres Mutes und ihrer Hin» gäbe erbracht. Die moralische Stimmung und das körper liche Befinden der Truppen sind vorzüglich." , - Schließlich ging Mussolini auf die Stimmung im Lande ein. Der amtliche Bericht besagt darüber: -»„Was deir Kamps gegen die wirtschaftliche Belagerung betrifft, so hat Mussolini dokumentarisch nachgewiesen, daß er systematisch auf der ganzen Linie unter wirksamer Mitarbeit c !er Kreise der Erzeugung und des Handels fortgeführt wird. Angesichts des hohen Bürgersinnes der Landwirtschaft, der Industrie und des Handels sind besondere gesetzgeberische Maßnahmen nicht notwendig geworden und werden auch für die Zukunft nicht vorgesehen. Die großen, Organisa tionen. die technisch-korporativen Ausschüsse, bereiten und sind in Nest geblieben. Festzug und Marktfest haben rund 8iI0 Mark, die Musik usw. 1160 gekostet. An Reklame wurden nahe an 700 -L ausgegeben. Einschließlich der oben erwähnten 60 betragen die Ausgaben 4133,37 so daß 570 .// verblei ¬ ben. Aus dem Verkauf von Lustballons sind später noch 15,80 Mark abaeliefert worden. Die Rechnung ist von Max Grund und Kurl Mülier bereits geprüft und für richtig befunden worden. Dem Kassierer wurde Entlastung erteilt und ihm und allen Hei sern herzlich gedankt für die Hilfe und Mitarbeit. Mil dem Ausdruck der Freude, daß trotz des schlechten Wetters kein De fizit entstanden ist, konnte Vorsteher Kothe das Kapitel „Heimat fest" beschließen. Das nächste Schützenfest wird wieder in dem üblichen Nahmen verlaufen. Es soll in den Tagen vom 18. bis 21. Zuli 1036 hachl Tage nach -er Dresdner Vogelwiese) stattfin den. — Das Konkursverfahren über den Nachlaß Les Baumeisters Hermann Arthur Schöne in Possendorf Ist nach Abhaltung des Schlußlerinins aufgehoben worden. eitzeritzJeitung Tageszeitung un- Anzeiger für DiWvl-iswalöe, Schmie-eberg u A. >157^ ----- r.-rrn ^sti BezuaSpeeit: Für einen Monat 2.— - ! mit Zutrauen; einzeln« Nummer 10 Rpfg. - z :: Gemeinde-VerbandS-Glrokonlo Nr. 3 :: j l Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - - Postscheckkonto Dresden 125 48 Ausgabeort Dresden ' für MtWöch: Weiterhin mild. Kräftigt, teilweise stürmische Winde auS Süd bis Südwest. Wolkig, zeitweise aufheiternd. Im allgemeinen trocken, höchstens im Nordwesten des Bezirks Regenfälle. Niederfrauendorf. Aus einem hiesigen Bauerngut sind in der vergangenen Nacht drei Gänse gestohlen worden. Wer Wahr nehmungen gemacht hat, wolle sachdienliche Meldungen dem Gen7 darmerieposten Dippoldiswalde zugehen lassen. Dresden. Von der Elbe-Schiffahrt. Die Elbe- Reedereien erklären im Sinne ihrer Verfrachtungsbedingun- gen mit dem 31. Dezember den regelmäßigen Schiffahrts- betrieb auf der Elbe für geschlossen, und gleichzeitig erfolgt angesichts des milden Wetters die Wiedereröffnung zum .1. Januar 1936. Mit Gültigkeit vom 1. Januar 1936 sink» neue allgemeine Verfrachtungsbedingungen für die Strom gebiete der Elbe und der Havel und für deren Nebenflüsse und Kanäle (kartellierten Stromgebiete) herausgegeben worden. Dresden. Leichter Rangierunfatl. Auf dem Abstellbahnhos Dresden-Altstadt stieß eine Lokomotive mit einem Rangierzug seitlich zusammen. Ein Rangierarbeiter, der von dem angefahrenen Wagen abspringen wollte, glitt aus und erlitt einen Bruch des linken Fußknöchels. Neukirch (Lausitz). 50 Jahre lang Handweber. , In Steinigtwolmsdorf konnte der Handweber August Zosel auf eine fünfzigjährige Tätigkeit als Hausweber zurück- blicken. Ein halbes Jahrhundert hindurch webte er in der alten Webstube seines Häuschens für einen Wehrsdorfer Betrieb am Handwebstuhl. Leipzig. Frau Anna verw. Jung geb. Schreber in Leipzig vollendete am 30. Dezember ihr 95. Lebensjahr. Sie ist die letzte noch lebende Tochter des Leipziger Arztes Dr. med. Daniel Gott lieb Moritz Schreber, der auf dem Gebiet der Heilgymnastik und der Zugenserziehung bahnbrechend wirkt« und dessen, Name In den nach ihm benannten Schrebergärten noch fortlevt. Zn frühe ren Zähren hat sie sich jahrzehntelang in den Dienst gemeinnützi ger Bestrebungen ihrer Vaterstadt Leipzig gestellt und besonders in der Wohltatigkeitspflege segensreich betättgt; unter anderem gehörte sie zu den Mitbegründerinnen deS Marthahauses. Zhre Mutter, Pauline geb. Haas«, entstammte einer alten Leipziger Profestorenfamilie und erreicht« ebenfalls üaS hohe Alter von über 90 Zähren. Vermählt war die Zubilarin mit dem Kaufmann Karl Zung, der im kommunalen Leden der Stadl Leipzig eino groß« Nolle gespielt hat. Oberlungwitz. Zn der Nacht zum Sonntag stürzten zwei be trunkene Einwohner auf der Fahrbahn. Ein Auto fuhr sie trotz schärfsten Bremsens an. Durch den heftigen Anprall wurde der ein« in den Dorfbach geschleudert. Beide sind schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wokden. An dem Aufkommen des einen wird gezweifelt. Schmiedeberg. Am 4. Zanuar werden es 50 Zahre, daß die Buschm üb le im Besitze der Firma Herm. Krumpolt ist. Sie ist als Mahlmühle sehr alt. Zhre Anfänge reichen bis zum 30- ährigen Krieg zurück. BIS 1786 lassen sich Ihre Besitzer nachwei- en. 182S—1886 war sie Im Besitze der Familie Hippe. Zweimal nannte sie in dieser Zeit ab, mehrfach war si« vom Hochwasser bedroht. 1886 übernahm sie Hermann Krumpolt und dessen rast losem Fleiße, zäher Ausdauer, verbunden mit großer Sparsam keit, gelang eS vorwärts zu kommen, bei allem unterstützt von sei ner schaffensfreudigen Lebensgefährtin. Gasthauskonzession führte zur Einrichtung von Sommerwohnungen, der Neubau der Schneidemühle 1890 brachte größere Aufträge, dazu wurde ein Handelsgeschäft mit Baumaterialien, Kohlen und Holz eingerich tet, eine Zementwarenfabrikation angegliederk, ein Hobelwerk er richtet. Das Hochwasser 1897 brachte großen Schaden, eS führte aber auch indirekt ^ur Erschließung d«S Porohyr-Steinbruchs. 1905 erstand Herm. Krumpolt noch das Sägewerk Naundorf. Der Steinbruchbetrieb wurde 1912 durch die Anlage eines Stein chlag- werkes mit Pr«ßluftanlage wesentlich leistungsfähiger gestaltet. So wuchs das Werk weiter und beschäftigt gegenwärtig gegen 80 Personen. Wasserkräfte und Heißdampfmaschin«, in Naundorf ein Dieselmotor sorgen für die nötige Kraft zum Betrieb. Für di« Gefolgschaft hak Hie Firma in weitestgehender Meise gesorgt. Ein Stamm treuer Arbeiter ist bei der Firma 25 Zahre und län ger beschäftigt. Seit Kriegsende stehen Söhne und Schwiegersohn öem FlrmengrSnder in der Geschäftsführung zur Seite, haben sie in den letzten Zähren ganz übernommen, da Krankheit und Alter Hermann Krumpolt, der lange Zahre auch Mitglied des Gemeinde- verordn«t«nkollegiums In Schmiedeberg war, daran hindern. Möge die Firma Herm. Krumpolt weiter wachsen, blühen und gedeihen. Seitliches und Siichlisches Dippoldiswalde. Mit Erreichen der Dlenstaltersgrenze verläßt am heutigen Tage ein Beamter seinen Posten, Ler vier Jahrzehnte lang der Stadt treue und wertvolle Dienste geleistet hat: Stadtkassierer Oberinspektor Hugo Schubert. 1870. in Lippersdorf bei Forchheim geboren, besuchte er die Volksschule seines Heimatortes und das Realgymnasium in Freiberg und trat am 1. 4. 1887 seine erste Stelle als Expe dient bei der dortigen Superintendentur an. Am 1. April 1895 kam er nach Dippoldiswalde als Kirchkassierer, Epho- ral- und Pfarramtsexpedlent und trat mit Uebernahme der damals neugegründeten Stelle des Stadl- und Sparkassen- konlrolleurs am 1., Januar 1895 in städtische Dienste über. Am 1. Juli 1901 wurde er Stadlkassierer. In dieser langen Zeit hat er die, wenn auch langsame, doch siele Aufwärts entwicklung ünserer Stakt in den Vorkriegsjahren, die har ten Kriegsjahre, die schlimmen, an das städtische Kassen wesen die größten Anforderungen stellenden Inflationsjahre durchlebt und hat auch noch einige ruhigere Jahre unseres Vaterlandes unter dessen Führers Adolf Hitler zielbewnß- ter Führung dem hiesigen städtischen Kastenwesen vorstehen können. Dippoldiswalde ist ihm zur zweiten Heimat gewor den. Ihr hat er seine ganze Kraft gewidmet. Mit Ilmsicht hat er seines Amtes gewaltet, hat im Verein mit dem Bür germeister und den städtischen Kollegien jederzeit das städt. Kastenwesen in geordneten Verhältnissen zu erhalten ver standen, so daß unserer Stadt so schwere Jahre, wie sie manch andere im Vaterlande erleben mußte, erspart blieben. Anter fünf Bürgermeistern hak er der Stadt gedient und hak neben seiner amtlichen Tätigkeit manches Amt noch be kleidet. Diese Aemker wird er, soweit sie nicht an eine Al tersgrenze gebunden sind, hoffentlich noch recht lange in voller körperlicher und geistiger Frische versehen können zur Freude aller derer, die mit ihm zusammen arbeiken dürfen. Die besten Wünsche für einen recht langen, freudvollen Ruhestand begleiten ihn. — Um 12 Uhr fand unter herz lichen Worten des Dankes für die geleisteten treuen Dienste die Verabschiedung und Entlastung aus dem Amte durch stellv. Bürgermeister Schwind statt. Die Beamten und An gestellten des Rathauses ehrten ihren langjährigen Mitar beiter durch Ueberrelchen eines Bildes, das Rathaus — Marktseite — die Stätte seiner langjährigen Tätigkeit dar stellend. Oberinspektor Schubert dankte tiefgekühlt für diese Zeichen der Anerkennung. Dippoldiswalde. Mi! dem heutigen Tage scheidet Stadtrak Schwind von Lem Amie als stellv. Bürgermeister. Zn aufop fernder Ardelt hat er in all den letzten Zähren kürzere, aber viel fach auch länger« Zeit Len Bürgermeister vertreten müssen. Un ter Hintanftesten seines Geschäfts und seiner Person hat er treu und g«wiss«nhasi dieses Amtes gewalkt. Die Einwohnerschaft dankt Ihm herzlich für diese Arbeit, geleistet zum Besten der Stadt. Dippoldiswalde. Am 3. Melhnachksfelertag konnte der Rentner Joh.' Liebscher, in der Großen Wassergaste wohnhaft, bei noch recht stattlicher Rüstigkeit seinen 80. Ge burtstag feiern. Ein^herzlichen Glückwunsch. Dippoldiswalde. Bevor daS alt« Sahr zu Ende geht, Haft« der Vorsitzende der prlv. Schützengeselsi schäft, Alfred KoAe, den Beital am Montag abend noch einmal nach dem Stadtkaffee zosammengerufen zu einer Sitzung, die hauptsächlich -er Rechnungslegung über -aS Heimatfest galt. Auch die Mitglieder oes seinerzeitigen Festausschusses waren geladen: ihnen galt ein besonderer Gruß. Der Vorsitzende gedachte zuerst jener Sitzung des Beirats vom 19. 10. 34, in d«r die Abhaltung «IneS Heimatfestes beschlossen wurde, und betonte, -aß das Fest beschlossen und durchgeführt wurde nicht um finanzieller Vorteile willen, sondern um alte Bande zwischen jetzigen und früheren Dippoldiswaldern zu erneuern und zu festigen und Verkehr nach unserer Stadt zu führen. Vom Welter abgesehen, sei daS Fest auch zu aller -Zufriedenheit verlausen und das Gewollt« wurde er reicht. Kamen Schwierigkeiten, so sind sie überwun-en worden, immer im Znteress« der Stadt. Dann dem Entgegenkommen -er Stadtverwalnrng, die zuletzt den Preis der zum Schmücken vrr- wendekn Fichten nachließ und auch di« Kosten für deren Sehen übernahm, konnte «in kleiner Ueberschuh erzielt werden. 60 davon sind, wie wir schon früher mitteilten, zusammen mit dem am Novemberfest der Gesellschaft gesammelten Betrage dem ört lichen WHW zugesührt worden. Es wurden Waren eingekauft und diese dem WHW zur Verfügung gestellt. Interessant war zu hören, daß allein über 1600 Einladungen zum Fest« hinausgingen. Zm HauShmtplarr waren 3000 in Einnahme und Ausgabe vor gesehen. Der Betrag wurd« nach den Ausführungen dr» Kassie rers Zoh. Langer wesentlich überschritten. Ls wurden insgesamt vereinnahmt 4139,07 .F, davon an Festbeiträgen, Platzgeldern usw. allein 3390 Plaketten waren 3529 verkauft worden, 511 ! Schwieriger Kolonialkrieg Der Duce vor dem Ministerrat ' AnzelgeuvrelS: Die 46 Millimeker breit« f Millimeterzeil« 6 Rpfa.; im Terttell tl« Ü3 - Millimeter breit« MMim«t«rzeilt 18 Apsg. 1 Anzeigenschluß: 10 Ahr vormittags.^ - Zur Zeit lst Prrttllst« Nr. 4 gülttg - . »..c.cÜ. -