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Das Jahr -er Freiheit heimlehr der Saar - DeuWe Wehrkreihett ! Das abgelaufene Jahr wird in der deutschen Geschichte ! immer mit ehernen Lettern verzeichnet bleiben als das Jahr der endgültigen Befreiung aus den Ketten des Versailler Diktates. Die restlose Rückkehr des Saarlandes in das Reich war der verheißungsvolle Auftakt, ihm folgte mit der Wie derherstellung unserer Wehrfreiheit die endgültige Wieder gewinnung unserer Weltgeltung, die ohne den realen Rück halt einer den Bedürfnissen unseres Selbstoerteidigungs- rechtes entsprechenden Wehrmacht niemals erreichbar sein konnte. Schließlich krönte das Wert unserer Handlungsfrei heit das Erlöschen jeglicher Verpflichtungen aus unserer frü heren Mitgliedschaft zum Völkerbund im Herbst des abge schlossenen Jahres. Es dürfte heute wohl keinen Deutschen im Reiche wie im Auslande geben, der nicht froh ist, daß die geniale Voraussicht des Führers diesen schicksalsbedeu- tenden Schritt vor zwei Jahren getan hat. Die Vorgänge um den italienisch-abessinischen Konflikt sprechen hier eine " allzu überzeugende Sprache. ! Auch innenpolitisch ist in dem letzten Jahre eine gewal tige Arbeit im Neuaufbau des Reiches geleistet worden. Die > Zusammenfassung aller Kräfte ist weitgehend zum Abschluß gebracht. Aus der außerordentlichen Fülle wichtiger Ge- l schehnisse, die nach allen den angedeuteten Richtungen das Jahr 1936 zu verzeichnen hat, greifen wir nachstehend das Bedeutendste heraus. . Kmre Angeltgenbeilen »es RMtk Im Verfolg des im Januar 1934 verabschiedeten Ge- ; lenes über den Neuaufbau des Reiches hat die Reichsresorm > 1935 weitgehende Fortschritte gemacht. Reichsinnenminister Dr. Frick kennzeichnete die geplante territoriale Neugliede rung des Reiches dahin, daß zirka 20 Territorien nach geo graphischen, völkischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten mit drei bis vier Millionen Einwohnern durchschnittlich ge plant sind. (3. 1.) Mit Jahresbeginn wurden Reichs- und preußisches Landwirtschaftsministerium, mit 11. 3. Reichs- arbeits- und Reichsverkehrsministerium mit den entspre chenden Arbeitsgebieten Preußens zusammengefaßt, das Reichsforstamt mit der höchsten preußischen forstlichen Dienststelle vereinigt (22. 3.). Am 24. 1. verabschiedet das Reichskabinett das 3. Gesetz zur Ueberleitung der Rechts pflege auf das Reich. Mit dem 1. 4. sind die Abteilungen Bayern, Sachsen, Thüringen, Württemberg, Baden und Nord des Reichsjustizministeriums aufgehoben. Gleichzeitig wird das Bayerische Oberste Landesqericht mit den bei ihm bestehenden Staatsanwaltschaften aufgehoben. Die am 1. 4. 36 in Kraft tretende „Reichskostenordnung" bedeutet einen wesentlichen Fortschritt auf dem Wege der Reichseinheit. Weiter sind bemerkenswert das Reichsstatthaltergesetz und die Gesetze über die vorläufige Verwaltung des Saarlandes und seine Vertretung im Reichstag. In Preußen wird die Verwaltung vereinfacht durch Unterstellung Brandenburgs und der Grenzmark Posen-Westpreußen unter den bran denburgischen Oberpräsidenten. Zu dem neuen deutschen Gesetz über die neue deutsche Gemeindeordnung (24. 1.) be stimmt die erste Durchführungsverordnung vom 1. 4., daß Ortschaften, Teilgemeinden und ähnliche innerhalb einer Gemeinde bestehenden Verbände oder Körperschaften ge meinderechtlicher Art mit Inkrafttreten der deutschen Ge meindeordnung aufgelöst werden. Als Rechtsnachfolger . führt die Gemeinde die staatlichen Aufgaben nach den gel tenden Vorschriften weiter. Der 1. 9. bringt ein einheit liches Reichspolizeigesetz. Am 9. 12. tritt Berlins Oberbür germeister, Dr. Sahm, zurück, um den bestehenden Dualis mus in der Berliner Verwaltung zu beseitigen. Am 31. 10. kündigt Reichsminister Dr. Frick ein im Entwurf bereits fertiges neues Beamtengesetz an, das keinen Unterschied mehr kennt zwischen den Beamten der Länder, des Reiches und der Gemeinden. Am 25. 10. ordnet Her Reichsinnen minister die Beseitigung aller Hoheitsstöcke an den deutschen Binnengrenzen an. - Partei und Staat Zum Problem Partei und Staat erklärt Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Berliner Gautag (29.6.), der Staat regiere die 'Mittel, und die Partei regiere die Menschen. Da nun die Menschen wertvoller als die Mittel sind, stehe die Partei an erster, der Staat an zweiter Stelle. Endgültig gewährleistet fei die Ausbalancierung der Kräfte erst, wenn an den entscheidenden Stellen Nationalsozialisten sitzen. Ein Aufruf des Führers an die NSDAP, vom 1. 1. stellt fest, daß diese mehr denn je heute tatsächlicher politischer Wil lensträger der Natioy ist. Aus der Parteigrundungsfeicr in München (24. 2.) unterstrich der Führer, daß wir erst am Beginn der neuen Entwicklung ständen. Es gelte, die natio nalsozialistische Weltanschauung dem Volk so lange zum Be wußtsein zu bringen, bis schließlich das Volk selbst Träger und Künder der neuen Idee ist. — Eine Reichsverordnung stellt zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Ein- ßeit von Partei und Staat die Gliederungen und angeschlos- srnen Verbände der NSDAP, fest (11.4.). Verbindungsleute aus allen Gliederungen und angeschlossenen Verbänden der NSDAP, werden zum „Reichsring für nationalsozialistische Propaganda und Volksaufklärung" zusammengeschlossen, um eine enge Kampfgemeinschaft zu schaffen (22.8.). Am 18.10. wird die Arbeitsgemeinschaft zur Schulung der ge samten Bewegung der NSDAP, gegründet und zur ersten Arbeitstagung einberufen. Am 5.11. wird die Verordnung über die Flaggen und ihren Geltungsbereich veröffentlicht und am 7. 11. erstmalig die Reichsdienstflagge gehißt. Am 1.4. wird weiterhin die Schutzpolizei durch alte Kämpfer der Bewegung ausgefüllt mit Eingliederung des bisherigen . Feldjägerkorps in die preußische Schutzpolizei. Der Einbau des deutschen Roten Kreuzes in den nationalsozialistischen Staat ist äm 19.1. abgeschlossen. Am 12.2. wird in Ver einheitlichung des Gesundheitswesens für jeden Stadt- und Landkreis die, Einrichtung Silles Gesundheitsamtes ange ordnet. Am 18.10. verabschiedet da» Reichskabinett ein «Gesetz zum Schutze der Erbgesundheit des deutschen Volke- Lurch da» eine Reihe von Eheverboten vorgesehen wird. Parteitag Ser Freiheit Am, 11.9. wird in Nürnberg der Reichsparteitag 1935, der „Parteitag der Freiheit", eröffnet und die Proklamation des Führers verlesen. Am Nachmittag erfolgt die feier liche Grundsteinlegung zur Kongreßhalle. Der Abend bringt die Führerrede ans der Kulturtaguug. Am 12. 9. marschieren 54 000 Arbeitsdienstmänner vor dem Führer aus, am 13.9. spricht der Führer vor 180 000 Politischen Leitern, vor der Versammlung der Ausländsdeutschen und vor dem Kongreß der NS.-Fräuenschaft, Reichsminister Dr Goebbels auf dem Parteikongreß über den Bolschewismus und das Juden tum. Am 14. 9. tritt der Reichsarbeits- und Wirtschaftsrat in Nürnberg zusammen. Der Führer spricht zur HI. Am 15. 9. erfolgt der Aufmarsch der SA. und SS. Abends tritt im Kulturvereinshaus zu Nürnberg der Reichstag zu einer Sitzung zusammen. Der Führer äußert sich zunächst zur Außenpolitik, insbesondere mit warnenden Worten zur me melländischen Frage. Dann wurden drei Gesetze vorgelegt und einstimmig angenommen; das Flaggengesetz, durch das die Hakenkreuzflagge zur Neichsflagge bestimmt wird, das Reichsbürgergeistz und das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre. Ain. 16.9. findet der Reichs parteitag mit dem Tage der Wehrmacht seinen Abschluß. In der Schlußsitzung umreißt der Führer die Grundsätze für das Zusammenwirken von Staat und Partei und sagt u. a.i „Der Führer ist die Partei, und die Partei ist der Führer". Am gleichen Tage wird aus allen deutschen Handelsschiffen die Hakenkreuzflagge gehißt, die zugleich Handelsflagge ge worden ist. Eisige Wache Die Hauptstadt der Bewegung, München, stand am 8. und 9. 11. ganz unter dem Zeichen der Wiederkehr des Ta ges, an dem vor 12 Jahren 16 deutsche Männer im Glauben an Deutschland, an die Mission ihres Führers vor der Feldherrnhalle den Heldentod starben. Unter Feierlichkeiten von einer Eindringlichkeit, wie sie Deutschland bisher nicht erlebte, wurden die 16 Gefallenen in den beiden neuerrichte ten Ehrentempeln am Königlichen Platz zur letzten Ruhe ge bettet. Der Führer erhebt den Tag des Freiheitsmarsches für alle Zukunft zu einem Feiertag für die deutsche Nation und verfügt, daß für die Schwerbeschädigten der NSDAP, im Kampfe um das Dritte Reich eine Ehrenunterstützung von einer halben Million NM jährlich bereitgestellt wird. Im November erfolgt die Auflösung des Nationalsozia listischen Deutschen Frontkämpferbundes (Stahlhelm), nach dem bereits seit Juli die Auflösung bzw. das Verbot ver schiedener Landes- und Ortsgruppen des Bundes aus Grund des Gesetzes zum Schutze von Volk und Staat vorangegan gen war, in Form eines Schreibens des Führers vom 7. 11. an den Bundesführer Seldte. — Bereits am 31. 7. hatte Generalfeldmarschall von Mackensen, der seit Gründung des Stahlhelms desfen Ehrenmitglied war, die Ehrenmitglied schaft niedergelegt mit der Erklärung, daß mit der Tat des Führers vom 16. 3. die Aufgaben des Stahlhelms erfüllt seien. — Am 23. 7. war der Reichsverband der Baltikum- kämpser aufgelöst worden. Seine Selbstauslösung mit sämt lichen Ortsgruppen im Reiche vollzog der Schlageter-Ge- dächtnisbund Anfang August. Ende August vollzieht der Verband der Deutschen Evangelischen Beamtenoereine seine Selbstauslösung. Mit Wirkung vom 21. Juli lösen sich die in Deutschland noch bestehenden Altpreußischen Logen, mit Wirkung vom 10. August die bisher ein Sonderdasein füh renden sächsischen Logen in Dresden und Leipzig auf. Auch in der Deutschen Arbeitsfront hat 1935 die Zu sammenfassung aller Kräfte gewaltige Fortschritte gemacht. Zu einem gewissen Abschluß in der Umstellung, in Aufbau und Organisation des Handwerks führte die Bestimmung über die Einführung der Handwerkskarte. Die Anordnung des Reichswirtschastsministers „über die bezirkliche und fach liche Gliederung der Reichsgruppe Handwerk innerhalb des organischen Aufbaues der gewerblichen Wirtschaft" vom 23. 3. stellt den Schlußstein zu dem vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerk dar. Durch eine weitere Anordnung werden die früheren über 70 handwerklichen Reichsverbände auf 51 Reichsinnungsverbände vermindert und die alten Landesfachverbände beseitigt (31. 5.). Anläßlich des Reichs- handwerkstaaes in Frankfurt a. M. wird Frankfurt a. M. zur „Stadt des Deutschen Handwerks" erklärt, in der all jährlich die deutschen Handwerkstage stattfinden. Ende August erfolgt die Gründung einer Reichsarbeitskammer, die mit wichtigen Aufgaben im Neuaufbau der sozialen Selbstverwaltung des schaffenden deutschen Volkes betraut ist. Gleichzeitig wird das Wirtschaftsamt der DAF. errich tet. Auf der Reichstagung der DAF. in Leipzig verkündet Dr. Schacht, daß die in der Reichswirtschaftskammer als Spitzenorganisation zusammengefaßte Vertretung der Wirt schaft insgesamt der Arbeitsfront beitritt. Am 3. Mai wird durch Erlaß der Satzung der Reichswirtschaftskammer auf dem Gebiet der Organisation der gewerblichen Wirtschaft ein gesetzgeberischer Schlußstrich gezogen. Vom 6. bis 8. Juli fand in Hamburg die 1. Tagung des Amtes „Kraft durch Freude" in der DAF. statt. Erfolge der ArbeitsWacht Im Kamps gegen die Arbeitslosigkeit sind weiterhin sehr erfreuliche Erfolge zu verzeichnen. Während am 31. Dezember 1934 snsgefamt 2 604 000 Arbeitslose gezählt wurden <4 058 000 Ende 1933), war diese Ziffer zum 31. 8. 35 auf 1 706 000 (2 398 000 in 1934) abgesunken. Der kon- junkturungünstige Rücklauf erhöhte diese Ziffer mit Ende Sevtember nur um 8000. Man darf im übrigen nicht ver gessen, daß seit März 1935 auch die Arbeitslosen im zurück gekehrten Saargebiet bei uns mitgezählt wurden. Tatsäch lich waren bei der Rückgliederung in das Reich vom Saar land 60 000 Erwerbslose zu übernehmen. Ein kommunal- politisches Arbeitsprogramm für die Saar sieht produktive und wertvoll« Arbeiten mit einem Gesamtaufwand von 54,5 Millionen vor, insgesamt sind 100 Millionen Mart zur An kurbelung der^aarländischen Wirtschaft ausgeworfen. Am 26. 6 verabschiedete da» Leichskabinett das Gesetz über den Reichsarbeitsdienst lEinfübruna der Arbeitsdienst-, Pflicht). Bis auf weiteres beträgt die Dienstzeit im Arbeits dienst lt. Verfügung des Führers ein halbes Jahr. Im deut schen Arbeitsdienst befanden sich Anfang April 1935 240 000 Männer, verteilt auf rd. 2800 Lager — Durch eine Verord nung des Reichsarbeits- und des Finanzministers vom 19. 2. werden für die weitere Förderung der Kleinsiedlung Reichs bürgschaften bis zum Höchstbetrage von 200 Millionen RM übernommen. Am 14 6. bestimmt der Reichsarbeitsmini- sier 70 Millionen RM für.die Weiterführung der Kleinsied lung unter bevorzugter Berücksichtigung des Saarlandes, Ost- preußens, der Grenz- und Notstandsgebiete. Im Juli wer den auch den Sparkassen erweiterte Möglichkeiten zur Be leihung von Kleinsiedlungen gegeben. — Das Winterhilss werk 1934 hatte in 5 Monaten 362 Millionen RM erbracht (gegen vorjährig 358 Millionen in 6 Monaten). Am 9. 10.. wurde vom Führer in der Krolloper ip Berlin das 3. Win- terhilfsmsrk eröffnet, das nach allen bisher vorliegenden Er gebnissen den Er olg des vorjährigen Winterhilfswerkes noch erheblich übertreffen wird. Ab 1. Juli wurden für die Durchführung der landwirt schaftlichen Schuldenregelung 345 Entschuldungsämter errich tet und 28 Landgerichte zu gemeinschaftlichen Beschwerde gerichten bestimmt. — Anfang Mai stellt Reichsminister Darr? einen Zehnjahresplan für die schleswig-holsteinische Küste auf mit 85 Millionen RM Kostenanschlag, von denen 60 bis 80 vom Hundert aus Löhne entfallen.-In den ersten Jahren sollen etwa 10 000 Arbeitslose dabei Beschäftigung finden. Insgesamt sollen 35 000 Hektar Land gewonnen werden und rund 2000 Köge und Bauernstellen mit 15 Hek tar durchschnittlich entstehen. Nach zweßähriger Arbeit war Mitte Juli die Verbindung zwischen dem Festland bei Hu sum und der Insel Nordstrand fertiggestellt. An der Diek- sander Bucht in Süder-Dithmarschen wurde Ende August durch den Führer der Adolf-Hitler-Koog, das erste fertige Werk der großen Landgewinnungsarbeiten nach der NS.- Machtergreifung, eingeweiht. Am 20. 10. folgt im Kreise Eiderstedt die Einweihung des Hermann-Göring-Kooges. — Auf dem Kreisbauerntag in Weimar (5. 12.) führte Reichs obmann Staatsrat Meinberg aus, die Steigerung der land wirtschaftlichen Erzeugung werde nach einem auf 7 bis 8 Jahre festgelegten Plan betrieben werden. In der Fettver sorgung erhoffe man durch-entsprechende Gesetze eine Ent lastung in drei bis vier Jahren. 1936 werde die Leistunas- kontrölle sür das gesamte Rindvieh durchgesührt. Wirtlchalls-Md FinanzpottM der Wirtschasts- und Finanzpolitik ist die Gesetz- gevung über eine Zinsermäßigung für die Belebung unseres Wirtschaftslebens von fundamentaler Bedeutung. Am 24. 1. wird gesetzlich die Zinssenkung bei den Kreditanstalten un geordnet, die für die deutsche Volkswirtschaft eine Zins- entlastung von 120 Millionen RM jährlich ausmachen. Gleichzeitig verpflichten sich der Deutsche Sparkassen- ugd Giro-Verband und die Deutsche Giro-Zentrale zur UeKer- nahme von nom. 500 Millionen RM 4 X-prozentiger Reichs anleihe zum Kurse von 98)4. Am 27. 2. folgt das Gesetz über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen ab 1. 4. 1935 mit Hner Zinssenkung aus 4X> Prozent. Als letzter Schritt zur großen Zinsabbau-Äktion wird eine Senkung ; der Bankzinsen um durchschnittlich k Prozent verfügt. Spar einlagen werden zukünftig statt mit 314 nur mit 3 vom Hun dert verzinst. Zur Reichsschulden-Konsolidierung legt das Reich 500 Millionen 4l4prozentige Reichsschatzanryeisungen zur öffentlichen Zeichnung auf Mit 414 v. H. Verzinsung zum Kurse von 8814 Prozent; zu den gleichen Bedingungen wird eine Reichsanleihe von 500 Millitzn-n zur Unterbrin gung bei den Sparkassen begeben. Am 26. 2. verabschiede! das Reichskabinett u. a Gesetze zur Aenderung des Kraft- fahrzeug-Stcuergesetzes. über die Einführung eines Arbeits buches, zur Befriedigung des Bedarfes der Landwirtschaft an Arbeitskräften, über den U»bsrgang des Bergwesens auf das Reich und ein Gesetz zur Aenderung des Finanzaus gleichs. — In zahlreichen Reden und Verlautbarungen be tont Reichsbankpräsident und Neichswirtichaftsminister Dr. Schacht den unbedingten Willen der Regierung, keine Er schütterungen unserer Währung zu, dulden. Er garantiere, daß er den Betrug einer Inflation niemals mitmachen werde, wie auch das Wort des Führers dafür bürge. Am 4. 3. verweist Dr. Schacht aus die Unerläßlichkeit kolonialer Roh stoffgebiete als Ergänzung der heimischen Wirtschaft für Deutschland. Auch das Transfer-Problem würde dann viel leichter für Deutschland. Die entscheidende Bedeutung der Sparer-Interessen, deren Verletzung geradezu Selbstmord wäre, unterstreicht Dr. Schacht am 18. 8. Immer müsse letz ten Endes die Arbeitsbeschaffung aus den ersparten Ueber- schüssen der Wirtschaft und Arbeit finanziert werden, nie mals könne und dürfe dies auf Kosten der Währung gesche hen. — Im Arbeitsbeschaffungsprogramm war nach den Er klärungen des Reichsfinanzministers Graf Schwerin von Kro sigk am 17. 5. noch ein Ärbeitsvorrat von ca. 114 Milliar den RM vorhanden. Mit der feierlichen Eröffnung des elektrischen Betriebes auf der Strecke Augsburg—Nürnberg am 10. 5. wird der zweite Abschnitt der zukünftigen elektrischen Nord-Süd-Linie Berlin—Nürnberg—München vollendet. Am 19. 5. wird die erste Teilstrecke der Reichsautobahn Frankfurt a. M.—Darm stadt im Beisein des Führers, am 29. 6. die erste TellMcke der Reichsautobahn München—Landesgrenze, die Streck» München—Holzkirchen, gleichfalls im Beisein des Führet^ eröffnet. Am 12. 3. wird der Fernsprechverkehr Berlin- Tokio in Betrieb gesetzt, am 1. iß durch Gemeinschaftsdienst der Deutschen Luft Hansa und der Air-France zweimal wöchentlich eine Beförderungsgelegenheit für Briefpost über den Südatlantik geschaffen. Am 14. 7. nimmt die Deutsche Reichspost das deutsche Fernschreibnetz mit selbstüichiger Fernwahl in Betrieb. — Der polnische Segn ratifiziert am 21. 2. das Wirtschaftsabkommen mit Deutschland und den Deutsch-Polnischen Vertrag über die Liquidation des Zoll krieges. Die wachsenden freundschaftlichen Beziehungen zu Polen treten weiter deutlich zutage durch die am 4. 9. er- folgte Unterzeichnung des Deutsch-Polnischen Wlrtschaftsver-