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Bon gestern bis heute Neuer Manischer Gewaltakt. Nach, einer Meldung des litauischen Regierungsan- zeigers lst durch Beschluß des Kownper Apvellationsho- ses das Vermögen der memelländischen Kreoitgesellschas- ten „Agraria" und „Kreditoerband" beschlagnahmt wor den. Dieser Beschluß steht, wie litauische Blätter melden, im Zusammenhang mit dem Memelländerprozeß im Früh-, jahr dieses Jahres. In diesen Prozeß wurden .die beiden Kreditinstitute unter der Beschuldigung hineingezogen, sie hätten in ihrer Tätigkeit politische Zizle verfolgt. Obwohl aus Zeugenaussagen im Prozeß klar hervorging, daß der „Kreditoerband" und die „Agraria" unparteiisch Darlehen an die Kreditsuchenden gegeben haben, ist der litauische Ün- tersuchungsrichter Krygeris beauftragt worden, eine Unter suchung gegen diese memelländischen Kreditinstitute einzu leiten. Die beiden Kreditinstitute versorgten bisher die me melländische Landwirtschaft mit Krediten. , England gegen eine Wellwirlschaflskonferenz. Im englischen Unterhaus wurde die Frage gestellt, ob die englische Regierung die Einberufung einer Weltwirt- schastskonferenz der führenden Industriemächte Vorschlägen wolle. Ministerpräsident Baldwin erwiderte, die englische Regierung sei jederzeit äußerst bemüht, alles in ihren Kräf ten Stehende zur Förderung des internationalen Handels zu tun. Er glaube aber nicht, daß man diesem Zweck im gegenwärtigen Augenblick durch die Einberufung einer sol chen Konferenz dienen könne." „Setten Wen in den Betrieben nichts rn suchen!" Reinigung der Betriebe von Störenfrieden Das Presse- und Propagandaamt der DAF, Gau Sach sen, teilt mit: Jeden Sonntag versammeln sich die DAF-Walter eini ger Kreise im Gau Sachsen zu wichtigen Arbeitstagungen. Zn zahlreichen Sondertagungen geben die einzelnen Abtei- ungen ihren Mitarbeitern aus dem Kreisgebiet neue Richt- inien, besprechen die getane Arbest und weisen neue Wege Ar die kommende Zeit. Nach Beendigung der Sondertagun gen versammeln sich alle Teilnehmer zu einer großen ge meinsamen Abschlußkundgebung, mit der die Arbeitstagun gen jeweils ihr Ende und ihre Krönung finden. Auf diesen Kundgebungen sprechen abwechselnd der Gauwalter Pg. peitsch, der Treuhänder der Arbeit. Pg. Stiehler, und andere Ahrende Parteigenossen der DAF im Gau Sachsen. An den letzten beiden Sonntagen fanden solche Arbeits agungen mit Abschlußkundgebungen in Bautzen, Zittau, Kamenz, Meißen, Zwickau, Annaberg und Dippoldiswalde itatt. Am vergangenen Sonntag sprach der Gauwalter der dAF, Pa. Peitsch, in Zwickau und der Treuhänder der ilrbeit, Pg. Stiehler, in Annaberg: hierbei machte Pg. Stiehler über einige. Zeiterscheinungen besonders w i ch- :ige Ausführungen, die auch für die Allgemeinheit wn Bedeutung sind. Der Treuhänder der Arbeit wies mit, besonderer Be- onung darauf hin. daß die Deutsche Arbeitsfront es künftig licht mehr dulden könne, daß in den Betrieben noch Meu chen tätig sind, die nicht zur DAA gehören; sie schädigen »amit den Arbellsfrieden in den Betrieben und die Deutsche Urbeitssront hat dafür zu sorgen, daß solche Störenfriede beseitigt werden. Wenn durch gütliche Uebereinkunst zwi- chen Betriebswalter, Vertrauensrat und Betriebsführer seine Möglichkeit für die Entfernung solcher Elemente aus ren Betrieben zu erzielen ist, so erklärt sich der Treuhänder mzu bereit, dabei mitzuwirken. Solche Störenfriede kommen besonders aus dem Lager >er „Ernsten Bibelforsche r", die als nichts anderes iu bewerten sind als eine Fortsetzung der landes- und wlksverräterischen marxistischen Parteien. Menschen, die «eim Singen des „Horst-Wessel-Liedes" oder beim Gruß m den Führer nicht grüßen wollen, oder die behaupten, ms Gründen „ihres Glaubens" nicht der DAF beitreten zu lönnen und durch andere Sabotageakte die Gemeinschaft in >en Betrieben stören, müssen aus den Betrieben entfernt oerden. Die Deutsche Arbeitsfront wird es nscht dulden, «aß sich in den Betrieben irgendeine Konfestionshetze breit nacht. Der Treuhänder der Arbeit forderte die DAF - Wal - er auf, in Zukunft nicht mehr so viel zu reden, andern mehr zu handeln: er betrachtet die DAF- Walter, di« sich ja aus Männern und Frauen aus der Ge- olgschaft und aus der Betriebssührung zusammensetzen, als seine treuesten Hilfer im Kamps um die Befriedung dei Wirtschaft und des Arbeitsplatzes im Wirtschaftsgebiet Sachsen. Wir empfehlen diese Ausführungen des Treuhänders die mit größtem-Beifall ausgenommen wurden, der Beach tung aller DAF-Walter. Aber auch allen denen, die heut« noch glauben, die Gemeinschaft in den Betrieben ablehner oder gar sabotieren zu können, sei diese Ausführungen der Treuhänders der Arbeit eine ernste Warnung. Allen Betriebsleitern zur Nachahmung empfohlen: Die Betriebsführung der Mechanischen Weberei Fritz Schädlich, Oelsnitz i. V.-Lauterbach, teilt der Kreiswaltunx der DAF mit, daß als 8 38 folgender Nachtrag in die Be> triebsordnung ausgenommen worden ist: „Es können nui Volksgenossen Gefolgschaftsmitglieder sein und werden, du Mitglied der DAF sind." Helgoland lehrte heim Der Jnseltaüsch vom 1. Juli 1890. Als „ein Denkmal deutscher Sorglosigkeit, welche sie in «e Hände erst des einen, dann des anderen eifersüchtigen Nachbarn hatte fallen lassen", lag bis zum 1. Juli 1890 die Insel Helgoland vor der deutschen Nordseeküste. Von ihren hohen roten Felsen wehte die britische Flagge, ein eng lischer Gouverneur regierte das kleine Gemeinwesen, das nur in den Sommermonaten durch den Zustrom der Bade gäste in das seit 1826 bei Engländern wie Hamburgern gleich beliebte Seebad etwas vergrößert tzourde, und eine tüchtige Verteidigungsanlage von vier Küstenbatterien sicherte die Herrschaft Englands auf dteser stell aus dem Meer aufragenden Inselfestung, der Königin der Nordsee. Aber die Einwohner waren keine Briten. Die Helgo länder hatten sich als echte Friesen unverfälscht ihren friesi schen Dialekt erhalten und sprachen, in der Kirche und Schule ein kerniges Hochdeutsch. Noch gehörte die Insel ja nicht lange England. Ursprünglich war sie ein Teil von Noro- iriesland/und manche alte Sagen wollten sogar wissen, daß Helgoland, mit seinen einst viel breiteren Felsen die äußerste Spitze des germanischen Festlandes und die eigentliche Hei mat, das „Heilige Land", der Friesen gewesen sei. Tatsäch- lich ist — geographisch gesehen — der Buntsandsteinfelsen von Helgoland eine jener wenigen Stellen Norddeutschlonds, wo sich der steinige Untergrund hoch über den Sand jün gerer Ablagerungen erhebt: ein Zusammenhang mit der deutschen Küste in grauer Vorzeit ist also nicht ausgeschlossen. Wann ihn das Meer zerbrochen hat, weiß freilich die Ge schichte nicht: noch alljährlich reißen die Wogen Stücke aus dem Felsen, und erst 1720 spülten die Wasser den Landstrei fen zwischen der Insel und der „Düne", auf der heute der große Badestrand liegt, hinweg. Mit großer Mühe gelang es nach 1900, die Westküste der Insel durch lange Schutz mauern gegen die gefräßigen Wogen zu schirmen, die aus dem Sandstein hohe Felsentore und dunkle Grotten heraus gewaschen haben, welche den Bestand der Steilküste be drohten, wenn sie auch heute eine der besonderen Schön heiten Helgolands sind. In den Klüften solcher Felsverstecke hatten zu Zeiten der „Hanse" die berüchtigten „Vitalienbrüder" ihre Schlupf winkel. Rechte .'.Landsknechte des Meeres", holten sie sich bald bei den Hansen, bald bei den Dänenkönigen „Kaper- briefe", und fingen so. mit einem Schein von Recht, die Kauf leute, die ihre Waren dem Feind zuführen wollten. Später plünderten sie als echte Seeräuber alle und brachten die Leute vielfach nach dem uneinnehmbaren Helgoland. Hier her sollen sich auch die Reste dieser Fürsten der Nordsee gerettet haben, als die Hansen mit ihren Kriegskoggen die Seeräuber besiegt und ihren Hauptmann Claus Störte- becker in Hamburg hingerichtet hatten. — Im 14. Jahrhun dert kam die Insel zusammen mit dem stammverwandten Nordfriesland unter die Herrschaft der Herzöge von Schles- wig-Holstein-Gottorp, einer Nebenlinie des Geschlechtes, das 1533 mit Christian lll. den Königsthron von Dänemark be stieg. Aber es> ist nicht immer gut, Könige zu Vettern zu haben. Noch hatten die Dänen nicht vergessen, daß drei Jahrhunderte früher ihr König Waldemar „der Sieger", die dänische Macht bis an die Südküst^n der Ostsee ausgedehnt halte. Nun luchten sie immer wieder, wenigstens das Land ihrer ichleswigschen Verwandten unter ihre Herrschaft zu bringen. Unter diesen jahrzehntelangen Kämpfen hatte auch Hel goland häufig zu leiden. Mehrfach wurde es von den Dänen belagert, schließlich erobert. Und 1714 fiel mit den gottorp- schen Teilen von Schleswig auch die deutsche Insel Helgo land an Dänemark. Als aber — keine 100 Jahr später — Napoleon von Berlin aus die Kontinentalsperre verhängte, um den Handel des feindlichen England vom Festland auszuichließen und so für die Niederlage bei Trafalgar Rache zu nehmen, griff England auf-Helgoland zu. Sein Handel war aufs schwerste geschädigt und in seinem Bestand bedroht: Io organisierte es einen ungeheuren Schmuggel, und das einstige Raubnest Helgoland war als dessen Zentrale hervorragend geeignet. Im Jahre 1807. als die englische Flotte Kopenhagen wegen der „bewaffneten Neutralität" Dänemarks gegen England, bombardierte und die dänische Flotte zur Uebergabe zwang, wurde auch Helgoland besetzt und zum Stapelplatz des bri tischen Schleichhandels gemacht. Von hier aus konnte man in kleinen Booten die mit höchsten Zöllen belegten Kolonial erzeugnisse, Tabak. Kaffee. Zucker', englische Tuchballen usf. in di« Buchten der deutschen Nordseeküste schaffen. — Der Raub Helgolands aber war es nicht zuletzt, der den Dänen könig Friedrich VI. ganz an die Seite Napoleons trieb und ihn auch veranlaßte, treu bis zum Schluß zu dem Korsen zu halten. Dafür büßte er allerdings im Frieden von Kiel 1814 Helgoland endgültig ein. England hatte Geschmack an der Felseninsel gesunden. Obwohl sie mit dem flachen Vorland noch nicht zwei Kilo meter lang und nur 500 Meter breit ist, also keine bedeu tende Landerwerbung darstellte, wollten die Briten sie nicht wieder hergeben. Die wenig über 2000 Bewohner waren zwar arm und ernährten sich nur kümmerlich von Fischerei und Hummernfang neben einigem Ackerbau, der sich auf Gerste, Klee und Kartoffeln beiMänkt; die tüchtigen Helgo länder gingen als Seeleute und waren in der Schiffahrt aller Länder zu finden. Aber es ließ sich hier ein wirklich herr licher Badeort einrichten, und als solcher hat Helgoland schnell einen guten Rus erhalten. Es ist ein merkwürdiges Zusammentreffen, daß unter den Tausenden von Badegästen, die Helgoland alljährlich anlockte, auch der deutsche Dichter Hoffmann von Fallersleben war, und daß er hier auf Helgo land, also damals englischem Boden, sein „Deutschland, Deutschland über alles" dichtete. Vor allem aber waren sich die Engländer nur zu sehr bewußt, dqß die Insel nur 45 Kilometer von der deutschen Küste liegt, daß man mit Helgo land die drei Mündungen der deutschen Flüsse, der Elbe, Weser und der Eider, und damit die Häfen von Hamburg und Bremen beherrscht. Jeder deutsche Nordseehandel ließ sich von hier aus leicht sperren, und die Insel konnte als unüberwindliches Bollwerk gegen die deutsche Küste, als ein „Pfahl im Fleisch" dienen. Schon Bismarck hat das klar erkannt und deshalb die nötigen Vorbereitungen getroffen, um Helgoland von Eng land zu erwerben. Aber man mußte schon einen hohen Preis für den „kahlen Felsen", wie die Gegner des „Helgo land-Sansibar-Vertrages" sagten, bieten. Reichskanzler von Caprivi entschloß sich endlich, wertvolle Teile des durch Carl Petersfür Deutschland erworbenen Ostafrika, die Insel San sibar, Äituland und Somaliland den Engländern zum Tausch gegen Helgoland anzubieten. Trotz heftiger Gegenwehr der Kolonialpropaganda wollte er gegen ansehnliche Stücke des „schwarzen Erdteils" lieber die wichtige deutsche Insel ein tauschen. Und schien auch „Deutsch-Ost" entwertet zu wer den, die Geschichte hat den Tausch gerechtfertigt! Am 1. Juli 1890 wurde der Vertrag geschlossen, durch den die „rote Insek" friedlich wieder in deutschen Besitz zurückkehrte und die deutsche Flagge gehißt werden konnte, neben den grün- rot-weihen Farben Helgolands. Dr. I. Rudolf. Das Ma siel vom Kimmel Von Dr A. L. Nicht aus der Erde, sondern aus den Meteoren von, Himmel gewannen die Menschen das erste Eisen. Das war vor etwa 6000 Jahren. Die altägyptische und sumerische Bezeichnung für Eisen weisen auf diesen seinen himmlischen Ursprung hin, und eine Untersuchung der ältesten Eisen sachen mit ihrem hohen Nickelgehalt hat das gleiche Ergeb nis. Dieses Eisen wurde kaltgehämmert und zu verschieden artigen Gegenständen verarbeitet, sei es, daß sie zum Schmuck, sei es, daß sie irgendeinem praktischen Bedürfnis dienten, wie z. B. Nadeln, Schälchen, Waffsn usw. Man hat in ägyptischen Gräbern aus dem Jahre 3800 v. Chr. Halskettenperlen aus gehämmextem Weicheisen gefunden, das 7,5 Prozent Nickel enthielt; ein Dolch, der bei den be rühmten Ausgrabungen Woolleys in Ur zutage kam, ent hielt sogar 10,8 Prozent davon. Ein Jahrtausend später hat die Eisenbearbeitung schon einen großen Fortschritt aufzuweisen. Damals, gewann man das Eisen aus einem Eisenerz, dem Magneteisen, näm lich dem sogenannten Magnetit. Eine Untersuchung der Eisengegenstände aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. zeigt nämlich, dgß diese Fundstücke arm an Nickelgehalt sind und daß es sich um Schweißeisen handelt. Damals war der Blasebalg noch nicht erfunden, die Schmelztechnik mußte mit dem Tiegel und einem Blasrohr auskommen, durch das Luft zugeführt wurde. Es liegt also bei diesen primitiven Bedingungen der Schmelztechnik nahe, anzunehmen, daß man damals das reichste Eisenerz verwandt hat, und das ist eben der Magneteisenstein. Ein Bedenken ergibt sich zwar gegen diese Annahme. Denn im allgemeinen weist der nahe Orient sehr geringe Lagerstätten-Vorkommen an Magnetit aus. Man brauchte aber auch nicht diese natürlichen Lager stätten, da der Nilsand und der goldführende nubische Kies zahlreiche Magnetitkörner enthalten. Noch heute liefern die Goldwäscher in Nubien ihr stärk mit Magnetit-vermischtes Rohgold an die ägyptischen Schmelzer, die damals neben dem Gold das Schmelzeisen gewannen. Das stellte damals durchaus keine lästige Nebenarbeit dar. sondern das Eisen hatte einen unverhältnismäßig höheren Wert als heute, leicht erklärlich, wenn man die geringen Mengen berück sichtigt, in denen es erzeugt wurde. Das Eisen war im Gegensatz zu heute kein Gebrauchsmetall und bedeutend wertvoller als etwa das Kupfer. Urkunden aus der Zeit des großen babylonischen Königs und Gesetzgebers Cham- murabi, der von 2067 bis 2025 v. Chr. regierte, belehren uns über den Preis des Eisens. Man bekam für ein Schekel Silber — der Schekel ist'»ine babylonische Gewichts einheit von ungefähr 8,4 Gramm — 120 bis 140 Schekel Kupfer, aber nur 8 Schekel Eisen. Es hat sehr lange gedauert, bis diese Schmelztechnik durch eine bedeutend höherstehende abgelöst wurde. Erst in der zweiten Hälfte des 2. Jahrtausends wurde der Blasebalg erfunden. An Stelle des Tiegels trat der offene Rennherd, an Stelle des Blasrohrs der Blasebalg, und die Eisenerze wurden den natürlichen Lagerstätten entnommen, ohne daß man nur auf die Magnetitkürner im Sand angewiesen war. Noch bedeutender war der Fortschritt, der um etwa die gleiche Zeit durch die Erfindung des Berstählungsverfah- rens erzielt wurde. Den ältesten Hinweis auf das Vorhan denselt verstählten Eisens finden wir in ägyptischen Quellen. Ein Brief, in Teil el Amarna aufgefunden, besagt, daß der König des damaligen Armenien an den Pharao Ameno phis III., besten Regierungszeit um das Jahr 1400 o. Chr. lag, Dolche und Ringe aus verstähltem Eisen versandt habe. Als Gegengeschenk überwies der Pharao Gold nach Arme nien. Die Aegypter maßen dem verstählten Eisen einen außerordentlich hohen Wert bei. Das geht z. B. daraus hervor, daß unter den herrlichen Funden des mit aller Pracht ausgestatteten Tut-ench-Amons sich im innersten Goldsarg, wo also die wertvollsten Beigaben Platz fanden, sich neben anderen Eisensachen auch ein verstählter Eisen dolch befand. Nicht nur aus der), erwähnten Briefwechsel ergibt sich, daß die Erfindung des Verstählungsverfahrens den damali gen Armeniern zu verdanken ist. Die griechischen Schrift steller nennen die Bewohner dieses Reiches die Chalyber, o. h. die Männer, von denen der Stahl herkommt. Diese Schriftsteller bezeugen ausdrücklich, daß die Chalyber den Stahl erfunden haben. Xenophon berichtet, daß die Chalyber größtenteils von der Eisengewinnung lebten. Diesen Chaly- bern hätte man also eine der wichtigsten Errungenschaften in der Geschichte der Technik zu verdanken. Man darf sich nun allerdings nicht yorstellen, daß dieses Verstählungsverfahren dem entspricht, was wir heute darunter verstehen. Die Verstählung bestand in einer ober flächlichen Härtung des Schweiheisens durch Nachglühen im Holzkohlenfeucr. Das „Schrecken" war aller Wahrscheinlich keit nach unbekannt. Für die Entwicklung dieser Technik waren in Armenien sehr günstige Bedingungen gegeben. Es enthielt reiche Kupfer- und Eisenerzlager. Damals wurde zuerst Schweißeisen aus dem Hämatit, dem nach dem Magnetit reichsten Eisenerz, gewonnen Bries an «ab» Den Stolz der Eltern auf das Neugeborene hat sich ein I unternehmungslustiger junger Mann in London zunutz« gemacht. Seine Idee, die zum mindesten von Geschäftstüch' tigkeit zeugt, streift vielleicht schon das Gebiet der Gaunerei, einer Gaunerei allerdings, der nur schwer beizukommen ist Seit einiger Zeit erhalten die Ellern von Neugeborenen wenige Tage nach dem freudigen Ereignis einen Brief, dei bereits an den neuen Erdenbürger adressiert ist. In der Freude darüber und in dem allgemeinen Trubel findet man zunächst nichts weiter dabei, daß für die kleine Nachnahme einige Schilling zu zahlen sind. In dem Brief finden sich dann eine Brosche und ein hektographierter Brief: „Ein sehr glückliches neues Jahr für Dich, mein Baby; und was beiliegt, wird Dir Glück bringen". Gelegentlich haben diese Sendungen schon zu Eifersuchtsszenen geführt, da die Gat ten glaubten, es mit einem unbekannten Dritten zu tun zu haben, der sich offenbar mit dem Kind verwandt fühle. Di« Ermittlungen haben dann aber den Absender festgestellt, einen harmlosen jungen Mann, der gewerbsmäßig seine Briefe und Broschen an alle glücklichen Eltern versendet, die in den Londoner Leitungen ein freudiges Ereignis anzeigen Lie meisten Empfänger amüsierten sich und ließen es bei der