Volltext Seite (XML)
frage mgen -altung > Luft- »tenstes ckannl- ben, ist einen RM mken Gesetzes, inisterS i über ge ge breitet, tschutz- utschs mrg" Die Stu- meri- - und abzu- isien- lichen en zu esuch r, da mern ie in e Li- schen ; er es in nein- rote eS m fest ig von en. Di» Durch- ch dem Frage, tschutz- ist, in Leistung e Ber ¬ tz des usge- bamt- !ch zu ; der r den habe, abes- orge- : und !i. ndnis I Zu- Rresa aber fest- Rü- müß- c bri- nach tigen die- jeden aus- iihrung en, die n. Der sieichs- »en 12 egeben ainiste- ndigen hriften üe füi instig, ;r Ar gehabt üsvev . Ma en bv Deutschland brauch» 120000 Kilometer Radfahrwege Anläßlich der von matzgebenden Steven geförderten Bestre düngen auf Schaffung ausreichender Radfahrwege ir Deutschland weist der Deutsche Radfahrer-Berband daraus hin, daß zahlreiche Gründe für die Dringlichkeit der Schaf fung eines ausreichenden" Radsahrwegenetzes sprächen. In Interesse der Verkehrs-Unfallverhütung müßten dio Rad fahrer von den übrigen Stratzenbenutzern getrennt werden 75 Ovv Radfahrer verunglückten jährlich. Soziale Grünt« für die Förderung des Radfahrwegebaues lägen darin, daß viele Millionen Volksgenossen das Fahrrad auf dem Weg, zur Arbeitsstelle benutzten und daß das Leben und die Ge sundheit dieser Volksgenossen zu schützen seien. Die Anlag« von Radfahrwegen solle auch unsere Jugend zum Rad wandern anregen. Die Bedeutung der Aktion für die Ar beitsbeschaffung ergebe sich daraus, daß wir schätzungs weise in Deutschland etwa 120 VO0 Kilometer Radfahrweg« brauchten. Zehntausend« Volksgenossen würden auf Jahr« hinaus dabei Arbeit und Brot finden. hindenburg-2- uckd S-Markslücke. Auf Grund des Münzgesetzes vom 30. August 1924 in der Fassung des Ge setzes zur Aenderung des Münzgesetzes vom 5. Juli 1931 werden Reichssilbermünzen im Betrage von 2 und 5 RM hergestellt werden, die auf der Schauseite in der Mitte den Kopf des verewigten Reichspräsidenten von Hindenburg im Profil tragen'. Innerhalb des aus einem flachen Stäbchen bestehenden erhabenen Randes stehen in Fraktur die Worte „Paul von Hindenburg", die Jahreszahlen „1847—1934" und das Münzzeichen. Die Wertseiten der Münzen gleichen denen der Münzen mit der Potsdamer Garnisonkirche, je doch tragen sie in der unteren Hälfte die Wertbezeichnung „Reichs 2 mark" oder „Reichs 5 mark". Einem hihschlag erlegen. Am Strand vor dem Zop poter Kasinohotel wurde die Leiche eines älteren Herrn an geschwemmt. Der Arzt konnte nur noch den Tod durch Hitz- lchlag feststellen. Die.Ermittlungen ergaben, daß es sich um den 60 Jahre alten bekannten Sänger Dr. Oskar Boltz aus München handelt. Dr. Boltz pflegte alljährlich zur Erholung nach Zoppot zu kommen, zumal er hier enge Beziehungen zu Künstlerkreijen hatte. Tödlicher Absturz im karwendel. Beim Abstieg von der westlichen Karwendelspitze stürzte beim Ueberqueren eines Schneefeldes die 42jährige Karoline Haidt aus Fürth i. B. vor den Augen ihres Mannes 150 Meter tief ab. Der Ehemann erlitt bei dem Versuch, seine Frau zu halten, leich tere Verletzungen. Die Leiche der Frau konnte geborgen werden. Den Vorgesetzten niedergeschossen. Im Forsthaus Heidedörfel bei Niemes ereignete sich nach einer Meldung aus Reichenberg ein aufsehenerregender Mord und Selbst mord. Der Förster schoß den bei ihm zur Kontrolle weilen den Forstrat Rata aus Reichstadt nieder. Der Tat sollen Meinungsverschiedenheiten vorausgegangen sein. Danach richtete der Mörder die Waffe gegen sich selbst und verletzte sich tödlich. Lichlstreik in Damaskus. Aus Damaskus wird gemel det, daß die Bevölkerung den Boykott gegen die französische Llektrizitätsgesellschast verhängt hat. Pressenachrichten zu folge werden Läden und Häuser mit Petroleumlampen be leuchtet und die Straßenbahnen nicht benutzt, um den For derungen der Einwohnerschaft von Damaskus gegen die Elettrizitätsgesellschaft auf Senkung der Tarife Nachdruck zu verleihen. Schwere Unwetter Blitzschläge und verheerende Ueberschwemmungen. Ueber einem Tei! der Insel Seeland und einem Teil Jütlands ging ein schweres Unwetter nieder. Zahlreiche Höfe wurden durch Vlitzschlag zerstört. Bei Aalborg wurde ein Landwirt vom Blitz erschlagen. Das Getreide sowie Rüben und Obst wurden auf einem Gebiet von 75 Hektar völlig vernichtet. Auf der zwischen Seeland und Laaland liegenden Insel Femoe war das Unwetter von einem or kanartigen Sturm begleitet, der zahlreiche Wirtschafts gebäude umlegte. Die Hitzewelle ist jetzt in Süd- und Mittelengland und in Wales infolge zahlreicher Gewitterstürme und fast tro pischer Regenfälle gebrochen worden. Durch Blitzschläge wurden in verschiedenen Teilen des Landes drei Personen getötet und zehn verletzt. In verschiedenen Gegenden gab es große Ueberschwemmungen. In einer Schule in Ba- theaston (Grafschaft Somerset) wurden 40 Schulkinder mit ihrem Lehrer in der Klasse vom Hochwasser überrascht. Der Lehrer ließ die Kinder auf die Schreibpulte steigen, bis Polizisten und andere Helfer kamen und die Kinder durch die Fenster ins Freie schassten. Der wolkenbruchartige Regen in Südchina hält weiter an. Besonders schwer betroffen sind weite Gebiete längs des Hsikiang (Westfluß) in den Provinzen Kwangsi und Kwäntung. Die Landbevölkerung flüchtet vor dem Wasser aus die Berge. Bei Wutschou sind über 100 Boote geken tert und dabei über 80 Personen ertrunken. Der Bahnver-» kehr zwischen Kanton und Sanschui (50 Kilometer westlich von Kanton) ist unterbrochen. Schwere Verkehrsstörungen werden auch aus den Provinzen Kiangs! und Tschekiang gemeldet. Aus dem Gerichtssaal In der Berusungsverhandlung zum Tode verurteilt Der Oberste Gerichtshof in Wien hat ein aufsehenerre gendes Urteil gefällt. Vor einem Schwurgericht hatten sich vor einigen Monaten vier Personen wegen verbotenen Sprengstoffbesitzes zu verantworten. Es waren damals ein Angeklagter zum Tode und drei weitere Angeklagte frei gesprochen worden, da der Gerichtshof ihre Schuld als nicht erwiesen annahm. Für den zum Tode verurteilten Ange klagten hatte der Verteidiger, für die freigesprochenen An geklagten der Staatsanwalt beim Obersten Gerichtshof Be rufung eingelegt. Der Oberste Gerichtshof bestätigte nun das Todesurteil und hob die drei Freisprüche auf. Gleich zeitig sprach er für die drei damals freigesprochenen Ange klagten die Todesstrafe aus. Während der Urteilsverkün dung erlitt die Gattin eines der ursprünglich freigespro chenen und nunmehr zum Tode verurteilten Angeklagten, eine Mutter von fünf Kindern, einen Schreikrampf und mußte aus dem Saal getragen werden. wie der alte Fritz Waiddrimde verhütete Nach der Aufklärungsarbeit, die der nationalsoziali stische Staat geleistet hat, um jedem Volksgenossen die schwere Schädigung unserer Wirtschaft durch Waldbrände Dir Erlie »er vrile» Zeppeli» Auslandssendbolen deutscher Leistung. Im Aero-Club'von Deutschland hielt Polizeipräsident Christians en, Mitglied des Vorstandes der vor kur zem neugegründeten Deutschen Zeppelin-Reederei, einen Värtrag über „Das Erbe des Grafen Zeppelin". Die Lei stungen unserer deutschen Zevpelin-Luftschiffe und unserer deutschen Segelflieger, so führte der Redner aus, »erschaffen uns Im Ausland stets von neuem Anerkennung und Be- wunderung. Beide zählen als große Aktivposten für unsere Geltung im Ausland. Aus seine eigenen Erfahrungen, die bei langen Fahrten auf See gesammelt sind, zurückgreisend, schilderte der Redner dann die Entwicklung, die In den Fahrten unserer Zeppelin-Luftschiffe verkörpert ist. 4)4 Mo nate hat er mit dem schnellsten Segler, den er einst selbst geführt hat, für eine Rundreise zwischen Deutschland und Südamerika gebraucht, ein Dampfer benötigt heute einen Monat dafür, unser „Graf Zeppelin" bewältigt die Reise von Friedrichshafen nach Rio de Janeiro und zurück In neun Tagen. Die Luftschiffe sind aus den langen Strecken über die Weltmeere hinweg als das am besten geeignete Schnell- oerkehrsmittel sür -ie Personenbeförderung anzusehen. Die Frage: Flugzeug oder Luftschiff? hat sich für den Luftver kehr durch die praktische Erfahrung der letzten Zahre in die Antwort: Flugzeug und Lustschiss gewandelt. Die Zusammenarbeit zwischen Luftschiff und Flugzeug ist durch die Beteiligung der Deutschen Luft Hansa an der Deutschen Zeppelin-Reederei fest verankert. Mustergültig ist der Gemeinschastsdienst Lufthansa und Zeppelin-Reede rei nach Südamerika, bei dem die Post abwechselnd durch Flugzeug und Luftschiff befördert wird. Ein kleines Bei spiel dafür, wie unsere Luftschiffe im Ausland für uns wer ben, ist die Tatsache, daß in Rio de Janeiro der Lag der Zeppelin-Landung von allen Seiten kurzweg als „Zeppelin- Tag" bezeichnet wird. Die Art des Reisens im Zeppelin muß als Mittelding zwischen Schlaf- und Speisewagen oder Schiff bezeichnet werden. Es steht nicht ganz so viel Raum wie auf einem Schiff zur Verfügung, aber man reist doch bedeutend bequemer als in einem Schlaf- bezw. Speise wagen. Ein besonderes Kapitel sind die Funksprüche, die an den „Graf Zeppelin" auf seinen Ozeanfahrten gerichtet werden. Jedes Schiff, gleichgültig welcher Nation, pflegt „den Grafen" anzufunken mit der Bitte: „Bitte, überfah ren Sie mich, meine Passagiere wollen Sie sehen". Ium Schluß seiner Ausführungen »eilte der Redner dann noch mit, daß das Aufbauprogramm der Deutschen Zeppelin-Reederei neben dem Einsatz des der Vollendung enlgegengehenden „LZ 129" den Bau von weiteren, größe ren und schnelleren Luftschiffen vorsieht. Hiermit soll neben dem ganzjährigen Dienst nach Südamerika zunächst ein 14lägiger Dienst über den Nordatlantik nach den vereinig ten Staaten und später ein wöchentlicher Verkehr durchge führt werden, in dem Reisende von Europa nach New Dort und zurück in weniger als einer Woche befördert werden können. Der altbewährte „Graf Zeppelin" wird weiter einen 14tägigen Dienst nach Südamerika versehen. KismarSs LeRaw Zum 85. Geburtstage Schweningers am 15. 6. . Von Werner Lenz. Schweninger hat an der kranken Menschheit außer ordentlich viel Gutes getan. Das geht schon daraus hervor, daß heute — 11 Jahre nach seinem Tode — manche seiner gedanklichen Neuschöpfungen noch ebenso heiß umstritten sind, wie zahllose andere Fingerzeige dieses genialen Diag nostikers und Menschenkenners ständig zunehmend aner kannt werden. Viel Feind' — viel Ehr'-, viel Freund' — recht Bewähr'! Sein Meisterstück aber hat Ernst Schweninger, der vor 85 Jahren zu Freystadt in der Oberpfalz geboren worden Ft, an Fürst Bismarck geleistet. Einmal „politisch", weil es ihm gelang, in den gesundheitlich krisenhaften Jah ren seiner höchsten Machtstellung den Reichskanzler Deutsch lands geradezu aus dem gesundheitlichen Verfall zu erretten und seiner Riesenarbeit zu erhalten, andererseits aber durch aus auch als „behandelnder Arzt". Es mag ja schon oft recht schwierig sein, einen geduldigen Patienten zur Gene sung zu führen, aber solch einen „bösen" Kranken, wie Bis marck es anfangs war, hat wohl selten ein Hausarzt zu be treuen gehabt. Da war der Dienst. Immer wieder rief die Arbeit. Dann kamen die gesellschaftlichen Verpflichtungen. Die privaten waren schnell abgeschüttelt, doch war das dienst liche „Du mußt" oft ungehorsam gegenüber der ärztlichen Entscheidung. Dann kam eine Besonderheit dazu für den hohen Patienten. Bismarck mar ein Hüne: er brauchte gu tes Essen, edlen Wein, sehr kräftige Zigarren, um sich zu ernähren und auszustacheln. „Alle Bismarcks stritt gute Esser", sagte der Kanzler oft, „und zu meinem Berus gehört gute Ernährung. Ohne richtiges Essen und Trinken kann ich keinen vernünftigen Frieden schließen." Das ist nicht „Völ- lerei" dieses Mannes, der ost asketisch lebte, sondern Zehr- sorderung eines riesigen Körpers mit ständig angespanntem Nervensystem. " ' Nun brauchte aber Bismarck außer Diät Schonung. Sehr glaublich nach den Leistungen, die er sich und seiner Nation in einem Menschenalter abgenötigt hatte, um schließ lich die Blüten und Früchte in den Schoß des kommenden Geschlechtes zu schütten. Zeit zur Ruhe hatte der Fürst nie, denn auch aus dem Urlaub drohte ständig der Telegraph mit «unheilgeschwängerten Nachrichten, ja mit täglichen „SOS..- Rufen . Zeit war da knapp für die ärztliche Konsultation. Als Schweninger aus seiner Münchener Assistentenstellung nach Berlin gerufen wurde, um den Grasen Wilhelm Bis marck von der Gicht ^u heilen und der Erfolg überraschend war, ließ der alte Reichskanzler den Nr. Schweninger auch zu sich kommen. Schweninger fragte — nach seiner Art — den übernervösen Patienten sehr gründlich aus. Das wurde Bismarck, der schon wieder nach der Arbeit schielte, lang weilig. Er sagte — man bedenke, daß er damals sich den Siebzigern näherte, Schweninger aber ka-^m die Dreißig MbkimMben der KlMMer-SWMnlW der kmerMW „ErmlNd" WmmM Seit einigen wahren schießen die Kameraden der Kleinkaliber- Schützenabtrilung jeden Montag, nachmittags von 5—7 Uhr (Sommerhalbjahr), auf dem Stand der Schützengesellschaft auf der Aue. Leider ist die Beteiligung an diesem Schießen nicht so rege, wie man es gerade in unserer Zeit erwarten könnte. Schießen ist ein Sport, den jeder deutsche Mann betreiben kamt und muß. Durch Uebung läßt sich eine ganz außerordentliche Leistungs steigerung erreichen. Man darf natürlich nicht erwarten, gleich Der Do« Juan. -Wenn tch Sie jetzt nicht erhöre, erschießen Sie sich denn dann wirklich, Herr Assessor?" .Ja, das tue ich immer!' vor Augen zu führen, müßte auch der passionierte Raucher die Notwendigkeit des Rauchverbots in den Wäldern ein gesehen haben. Wer aber noch darüber „meckern" wollte, dem sei die radikalere Methode kundgetan, mit der Fried rich der Große in einem Erlaß vom 19. Januar 1764 „wider das verbotene Feueranmachen und Tobacks-Rauchen In den Heiden und Wäldern" gegen die Raucher im Wald und auf der Heide vorging. Darin wird zur Kenntnis ge bracht, daß „durch höchst strafbare Unachtsamkeit und Ver wahrlosung mit Feuer, Licht, absonderlich aber durch das unbehutsame Tobacks-Rauchen in den Wäldern und Heiden bei trockenen Jahreszeiten, auch in Städten und Dörfern an Orten, wo feuerfangende Sachen vorhanden, große Brandschäden verursacht seyn" . . . „Wir ordnen hiermit aus das ernstlichste, daß niemand, er sey wer er wolle, eini ges Feuer anzumachen weder in den Feldern, so Holtzungen anstohen, noch in den Heiden und Holtzungen selbst, und das so ost verbotene Nachsischen und Krebsen bey Feuer, in den holtzungen sich unterstehen soll: im gleichen so wenig bey Sommerzeiten in den Holtzungen, noch auch in der Ernte — bei Auslad und Einführung des Getreides, Holtzes, Heues und Torfes, bey dem Dreschen, Häcksel-Schneiden und Bieh- Futtern in Scheunen und Ställen, oder neben solchen Ge bäuden, absonderlich wo Stroh-Dächer vorhanden, und überhaupt cm Orten, wo Flachs, Hanf oder seuerfangende Sachen liegen, es sei in Städten, Flecken oder Dörfern, To^ back zu rauchen. Sollte aber jemand diesem Verbot zuwi derhandeln, so hat er sich zu gegenwärtigen, daß nach Pro portion des daraus entstehenden Schadens der Uebertreter mit dem Spanischen Mantel, Gefängnis bey Wasser und Brot oder dreymnoatlicher Festungsstraf« ohne Ansehung der Person belegt werde." Der spanische Mantel droht den Sündern nicht mehr, aber auch heute hat der Staat Mittel genug, um sich diejenigen vorzuknöpfen, die durch ihre Ver antwortungslosigkeit die Gesamtheit gefährden. « uverjchrttten hatte — zum jungen „Onkel Doktor": „Herr gott, ich kann Ihnen doch nicht auf alle die Fragen antwor ten! Untersuchen Sie mich, damit ich wieder zu meiner Ar beit komme!" Schweninger begann sein Besteck einzupacken: „Dann gehen Euer Durchlaucht am besten zum Tierarzt! Der fragt auch nicht!" Das war gerade die richtige Ant wort. Der Fürst wurde geduldig: bald war Schweninger Leibarzt und behielt'einen folgsamen Patienten, dem'er bald nicht mehr als Krankem, sondern als ratholendem Freunde nahe sein und bleiben durste. Also hat die bajuwa rische Grobheit dem Reiche hier einen großen Dienst ge leistet. Mit Aufgabe der Münchener Dozentur hatte Schwe ninger, um Bismarck erreichbar zu bleiben und sich weiter auszuwirkcn, einen Ruf an die Universität Berlin angenom men,' wo er Direktor der Dermatologischen Abteilung wurde. Von 1900 an übernahm er die Leitung des Kreiskranken hauses Lichterfelde, wo er sich besonders gegen die Schul medizin wandte und aus naturgemäßer Grundlage ver suchte, unter Zurückdrängung von Medikamenten und unter Aufschub unnötiger Operationen Heilung auch schwerster Fälle zu erzielen. Das ist ihm in überraschender Weise und Mannigfaltigkeit gelungen. Nicht Modekuren. Sensations methoden und Experimente teuerer und unsicherer Art stellte er in seine Heilpläne ein; sondern vielmehr suchte er, seine Kranken erst einmal kennenzulernen, sie nach ihrer eigenen Individualität zu behandeln und auch wirtschäftlich vor der Ausnutzung durch spekulative Elemente jedweder Gat tung zu schützen. Das erweckte ihm manche Feindschaft sei tens luxuriöser Kuranstalten und ihrer Berater, Modeärzte sowie ungelehrter Sanatoriumsinhaber, so daß Schwenin ger sich nach einigen Jahren aus diesem Krankenhause zu rückzog, dessen Hochblüte heute noch mit den Namen Schwe ninger und Schleich — des Erfinders der giftlosen, örtlichen Betäubung — ruhmvollst verknüpft ist. Auch er ist somit ein Opfer der Neider und Allzuengen geworden, wie es die Menschheitsgeschichte ständig neu zu berichten weiß. Heute kommt man wieder auf Schweninger zurück, für den es übrigens bezeichnend ist, daß er sich den Ausdruck „Schweningerkur" verbat, da er jede schablonenhafte, un individuelle Behandlungsart verurteilte. In diesem Zusam menhänge mag ein Ausspruch Schweningers interessieren, der auch deshalb bemerkenswert ist, weil dieser Arzt ständig sagt, man könne nicht nur Leute mit großem Geldbeutel kurieren, sondern auch ein armer Kranker sei ohne kost> spielige Kuraufmachung erfolgreich zu behandeln, und mar dürfe ärztlich zwischen einem Millionär und Schustergeseller keinen Unterschied machen, höchstens, daß jener die L-iäi nötiger habe und schlechter einhalte als der Unbemittelte: der Landmann befolge allerdings die gesündeste Naturdiäi durch schlichte Ernährung und gute Arbeitsbedingung. Zeitnah also ist uns Schweninger gewiß, weil wir vor ihm lernen können.