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äo wer»«» mlere MAter betreut Grundsätzliches zum Hilfswerk „Mutter und Kind" Das Hilsswerk „Mutter und Kind" ist eines der Auf gabengebiete, mit denen der Nationalsozialismus seine Ar beit zum Wohl der Gesamtheit ausgenommen hat. Es ist, wie sein Name schon sagt, ein Hilfswerk, und wird von der freiwilligen Opferbereitschaft von Hundert tausenden und Millionen deutscher Menschen getragen. In der Unterstützung und Betreuung hilfsbedürftiger Mütter und Kinder wirken sich die mannigfachen Maßnahmen aus. Erbgesunde, für die Weiterentwicklung des Volksaanzen wertvolle Mütter, die infolge vergangener Mißwirtschaft in Not geraten sind, werden vom Hilfwerk „Mutter und Kind" erfaßt. Hier beweist der Nationalsozialismus seinen tiefen Ge gensatz zur vergangenen Zeit. Auch in der Vergangenheit wurden Unterstützungen gewährt. In der vergangenen Zeit, die niemals den Unterschied zwischen einem für die Weiter entwicklung des Volkes wertvollen und einem minder wert vollen Menschen machte, wurde zwar dem Kranken geholfen. DerGesundeabermußteer st verelenden, bis er einer Unterstützung würdig war. Damit wurden die Entwicklungsmöglichkeiten des Gesunden eingeengt. Für den Kranken hatte der Weimarer Staat jährlich 40 Millio nen übrig, für den Gesunden aber nur 2 Millionen. Der nationalsozialistische Staat aber bietet alles auf.umden Gesundenzu fördern. Seine Unterstützungsmaßnahmen gehen nicht wahllos durcheinander Was er aufbringt, kommt in erster Linie dem Gesunden, aber Hilfsbedürftigen zugute. Aus dieser grund sätzlichen Einstellung zu den Gegenwartsfragen heraus rief der Führer das Hilfswerk „Mutter und Kind" ins Leben und stellte es in den Aufgabenkreis der NSV. Bisher 2SW MfWe Mütter in Erholung oerWüt Bereits im vorigen Jahr begann die Arbeit. Im Gau sachsen wurden in den Mütterheimen Wermsdorf, Crostau, Dittersbach, Augustusbad, Gleesberg, Bad Elster, Faasen- dorf, Förstel, Neuporschdorf. Zwickau, Leubnitz und Mylau Mütter untergebracht, allein im vorigen Jahr 2500. Für dieses Jahr ist das Ziel wesentlich höher gespannt, sogar in den Wintermonaten hat die Arbeit nicht geruht. Es wurden bis jetzt verschickt: im Januar 333 Mütter, im Februar 358, im März 402, im April 544, im Mai 615, im Juni 544. In enger Zusammenarbeit mit der NS-Frauenschaft, mit den Behörden und den zuständigen Aerzten werden die zur Verschickung bestimmten Frauen ausgewählt. Drei bis vier Wochen dauert der Aufenthalt im Heim. In dieser Zeit wird die Mutter aus ihren häuslichen Pflichten heraus- genüMmen und findet in täglichen Liegekuren, regelmäßi gem Aufenthalt an der Luft, einer guten und kräf tig e n K o st und unter dauernderärztlicherKon- trolle körperliche Erholung. Die örtliche Dienststelle der NSV, die die Verschickung vornimmt, sorgt dafür, daß wäh rend dieser Zeit die Familie nicht, verwaist; sie überträgt die Führung des Haushaltes einer geeigneten Frauenschafts helferin. Der Mann, der tagsüber arbeitet, und die Kinder finden durch diese Regelung die Abwesenheit der Mutter nicht störend; und der Mutter wird in ihrer Erholungszeit eine schwere Sorge abgenommen, die unter anderen Um ständen den Erfolg gefährden könnte. Eine Stunde im Mütterheim kann uns viel deutlicher zeigen, als es in Zahlen oder Berichten möglich ist, was die Mutter bewegt. Das Nichtstun bekommt ihnen gewöhnlich nicht. Eine Mutter will immer eine Beschäftigung haben; auch dafür ist gesorgt. Jede Mutter erhält Strick wolle, damit sie sich Handarbeiten anfertigen kann. Au ßerdem erhält sie 5 Taschengeld, um kleine Anschaf fungen zu machen. Es wird peinlich darüber gewacht, daß unter den Handarbeiten die Erholung nicht leidet. Neben der körperlichen Erholung geht die seelische Betreuung. Jedem Müttertransport ist eine Ver trauensfrau, die meist die NS-Frauenschaft stellt, beigegeben; sie versammelt in den Abendstunden in zwangloser Weise die Mütter um sich und gibt ihnen das tiefe seelische Erle ben unserer heutigen Zeit. Sie versteht, eine enge Fühlung nahme mit all den Frauen und Müttern herzustellen und ist in kurzer Zeit die Hauptperson des Heimes. Zu ihr findet jede Mutter den Weg, wenn sie innerlich etwas be wegt, und schüttet ihr dann ihr Herz aus. Oft dauert so eine Unterhaltung stundenlang, dann ersteht unter vier Augen ein schwergeprüftes Mutterjchicksal. Am Schluß geht dann jede Frau innerlich ausgerichtet aus dem Zimmer der Vertrauensfrau und wird mit neuen Kräften im Alltag draußen das Leben als deutsche, Mutter meistern. Die starken Mütter sind die Voraussetzung für die Lebenserhaltung unseres Volkes; sie benötigt Deutschland am dringendsten. So wie Deutschland diese Mütter braucht. Io braucht es ebenso gesunde Kinder. Deshalb arbeitet die NSV in gleicher Weise für das wertvolle erbgesunde Kind. In den Kinderheimen, die lchon landschaftlich sehr schön liegen, finden Kinder im Alter von sieben bis dreizehn Jahren bei einem vier- bis künf- wöchigen Aufenthalt körperliche und seelische Stärkung. Kin dergärtnerinnen betreuen in dieser Zeit die Kleinen und er ziehen sie zu Menschen, die einst in späteren Jahren fähig sind, Verantwortung zu tragen. In Kinderhorten- und Lill* NS-Volkswohlfahrt Klndertagstätten finden die Jungen und Mädel Aufnahme, deren Mutter tagsüber in Arbeit steht oder durch Krankheit s sich ihnen nicht widmen kann. Auch hier werden sie von > nationalsozialistischen Helfern in jeder Weise betreut. Wirt schaftliche Hilfe d'°nt dazu, das. was in den Mütter- und Kinderheimen an Mund gelegt wurde, für spätere Zeiten zu erhalten. j Damit ist in großen Umrissen die Bedeutung des Hilfs- : werks „Mutter und Kind" gekennzeichnet. Ueber ihr steht das Wort, das dem Nationalsozialismus seine Kraft gege ben hat und sie ihm auch heute noch gibt, das Wort: Alles f ü r D e u t s ch l a n d I Am 29. und 30. Juni findet die einzige diesjährige Sammlung für das große Hilfswerk statt. Gan; Deutschland wird an diesem Tage opfern. Die Zukunft unseres Volkes sorderl gebieterisch, daß sich keiner abseits stellt. E. hi. M diele Sammlung lueudet jeder gern l Als äußeres Anerkenntnis Deiner Hilfsbereitschaft ein Veilchen aus Sebnitz, hergestellt von Heimarbeitern! Am Sonnabend und Sonntag ruft die Sammlung „rNnltcr und Kind". Ls ist die erste und einzige Sommersammlung der Nationalsozialistischen Volks- wohlfahrt und zugleich die letzte Sammlung über- Haupt bis zum kommenden Winter. f Was die deutsche Volksgemeinschaft in steter Opserbe- I reilschaft für seine Aermslen getan hat, das macht ihr kein ; Volk der Erde nach. Ich bin überzeugt, daß diese letzte Sammlung des Sommers die besondere Teilnahme aller deutschen Volksgenossen finden wird. Für welchen Zweck könnte der Deutsche freudiger . geben als gerade für „Mutter und Kind", die ewi gen Erneuerer unseres Volkes? Helse jeder mit an dem Werk, das bester Nationalso zialismus der Tat ist. Martin Mutschmann. Eine schönere Parole als „Mutter und Kind" kann es für keinen Volksgenossen geben, der im Sozialismus der s Tat nicht nur eine Pflicht sondern auch einLiebeswerk l sieht. Das große Ziel, das sich die Nationalsozialistische l Volkswohlfahrt mit der Sammlung vom 29. und 30. Juni gesteckt hat, reicht von derSäuglingssürsorge über die K i n d e r s p c i s u n g bis zur M ü t t e r e r h o l u n g. Wer kann da znrückstehen, wenn cs gilt, hier helsend einzugreifen? Mutter und Kind sind die Urzelle unseres Volkstums; sie baue» das künftige Deutschland! Dr. Frits H. Keiner stehe beiseite; die beiden Tage der bunten Veilchen müssen ein voller Ersolg werden. Aus Anlaß des großen Hilsswerkes „Mutter und Kind" i wende ich mich mit dem besonderen Hinweis an alle Dienst stellen des Ministeriums für Volksbildung und ganz beson ders an alle sächsischen Erzieher und Erzieherinnen, dieses aus nationalsozialistischem (tzeist geborene Werk zu unter stützen. Gerade der Erzieher hat Gelegenheit, hineinzulchauen in die Familien und kennt die Not von Mutter und Kind. Hier selbst tatkräftige Hilse zu leisten, heißt das große ErziehungswerkAdolsHirlersam deutschen Menschen vollenden zuhelfen. Ich erwarte daher von jedem, daß er bei dieser Sammlung nicht abseits steht, sondern opferbereit mithilst, die Not zu lindern. Der kommissarische Leiter des Ministeriums für Volksbildung Göpfert. Die NS-Volkswohlfahrt bedarf auch weiterhin zur Er füllung ihrer großen Ausgaben der unermüdlichen, opfer- freudigen Mitarbeit von jung und alt. Deshalb tritt die NSV heute an die Oeffentlichkeit und fordert alle Männer und Frauen auf, bei der einzigen diesjährigen Sammlung für „Mutter und Kind" am Sonnabend und Sonntag zu beweisen, daß jeder — nach seinem Können — bereit ist, mitzuhelsen an dem großen HilsswerkderNation. Büttner. Gauamtsleiter der NS-Volkswohlfahrt Sachsen. Am Sonnabend und Sonntag klopfen die Sammler der großen nationalsozialistischen Hilfsorganisation NSV auch NS-Volkswohlfahrt bel allen Bauern und Landwirten um eine Gabe für das Hilsswerk „Mutter und Kind" an. Gerade wir Bauern und Landwirte wissen, was die deutsche Mutter für unser Volt bedeute» und sehen in einer gesunden und körperlich leistungsfähigen Jugend die beste Sicherung unserer Zukunft. Schwere Wunden hat die durch die Sünden der Ver gangenheit entstandene Not unserem Volk geschlagen. Viele Mütter des deutschen Volkes und die Kinder, besonders in den Großstädten, haben heute noch unter den Folgen dieser Not schwer zu leiden. Es bedarf deshalb der Anstrengung des gesamten Volkes, diese Not zu mildern und allmählich zu beseitigen. Dazu muß jeder helfen, der sich zu seinem Volk bekennt. Sachsens Bauern und Landwirte fordere ich auf, auch bei diesem Hilfswerk zu zeigen, daß sie trotz eigener wirtschaftlicher Schwierigkeiten bereit sind, denen zu helfen, die größere Not zu erleiden haben. Gebt reichlich für da» Hilfswerk „Mutter und Kind"! Heil Hitler! Körner, Landesbauernführer. Am Sonnabend und Sonntag, den 29. und 30. Junk 1935, finden überall Sammlungen für „Mutter und Kind" statt. Es ergeht an alle sächsischen Aerzte, Zahn ärzte, Tierärzte und Apotheker die Aufforde rung, mit zu dem Gelingen der Sammlungen beizutragen. Gerade die Angehörigen der Heilberufe sind ja von jeher Vorkämpfer der bevölkerungspolitischen Ideen des Führers gewesen und werden auch diesmal die bevölkerungspolitische Bedeutung der Aktion „Mutter und Kind" unterstreichen. Denkt nicht daran, was Ihr alles schon habt leisten müssen! In Jahrzehnten ist die wirtschaftliche Belastung, die all die vielen Geldopfer mit sich gebracht haben, vergessen, und Ihr werdet einmal vor Euren Enkeln stolz sein, in großer Zeit das Eurige zum Gelingen der großen Aufgaben des natio nalsozialistischen Staates beigetragen zu haben. Dr. Wegner, Gauamtsleiter des NSD-Aerztebundes. Wiederholung der Rundfunkansprache des Gauamtsleiters Büttner Wie die Gauamtsleitung der NSV mitteilt, wird der Aufruf des Gauamtsleiters Rudolf Büttner für die Samm lung „Mutter und Kind" am Sonnabend um 22.20 Uhr durcb den Neichssender Leivzig wiederholt. ' NS-Volkswohlfahrt Las „WKSarummss" Beethoven komponierte für ein Orchestrion. Wer weiß, was ein „Panharmonicon" ist? Nun, es ist keine Schande, es nicht zu wissen, denn es ist kein Gegen stand im heutigen Gebrauch. Die Bezeichnung klingt irgend wie musikalisch, und damit ist man auch schon auf dem rich- ügen Wege. Also — das „Panharmonicon" ist ein automa tisches Musikinstrument, das wir heute etwa Orchestrion nennen würden. Das Eigenartige an diesem Instrument aber st, daß es vor 130 Jahren gebaut wurde! Ein Regensbur- zer Mechaniker namens Johann Nepomuk Maelzel schuf Keses technische Meisterwerk im Jahre 1805 in Wien zur Zeit Beethovens und Haydns. Es vereinigt 259 Einzelinstru- mente in sich, darunter 37 Flöten. 16 Fagotte, 38 Klarinet ten und 36 Oboen. An Messingblasinstrumenten sind acht Trompeten und drei Waldhörner eingebaut, und eine große Trommel mit zwei Schlegeln, zwei Becken, ein Triangel, zwei Pauken mit Kupferkesseln und eine Rührtrommel mit lrei Schlegeln vervollständigen das in einem einzigen In strument vereinigte Orchester. Es gab eine große Sensation, als Maelzel diese groß artige neue Erfindung in Wien vorführte. Die ganze musika- üsche Welt aller Länder zeigte das lebhafteste Interesse. Von Paris aus lud Napoleon den Erfinder zur einer Ausführung an seinen Hof ein und kaufte ihm schließlich sein Panharmo- aicon für 60 000 Goldfranken ab. Später ging das Instru ment in den Besitz von Napoleons Stiefsohn Eugene Beau- zarnais über, dessen Nachkommen es dem heutigen Besitzer, ler herzoglichen Familie von Urach, vererbten; von dieser erhielt es das Landesgewerbemuseum in Stuttgart als dauernde Leihgabe, wo es die Hauptzierde und das wert- ,ollste Stück der berühmten Musikinstrumenten-Sammlung Keses Museums ist. Interessant an diesem historischen Instrument ist, daß es aüch heute noch gespielt werden kann. Es ist das einzige sei- aer Art geblteben. Maelzel baute zwar im Jahre 1808 noch >in zweites Exemplar und verkaufte es für die damals un- zeheure Summe von 400 000 Dollar naa> Boston. 1826 trat las Instrument die große Reise an, aber seinen Bestim mungsort erreichte es nie. Das Schiff versank in einem chweren Sturm mit Menschen und Ladung. Man stelle sich vor, daß heute ein Komponist von Rus Kne Symphonie lediglich für ein elektrisches Klavier oder -ür ein Grammophon komponieren würde! Das ist kaum lenkbar. Welche Bedeutung dem Panharmonicon im Zeit alter seiner Entstehung zugemessen wurde, geht aus der Tat- >ache hervor, daß kein geringerer als Beethoven seine .Schlachtensnmphonie" und die Symphonie auf „Welling tons Sieg bei Vittoria" eigens für das Panharmonicon komponiert hat, daß mit Ausnahme der verlorenen Walze mit Beethovens „Schlachtensymphonie" zwanzig Original walzen mit Kompositionen von Beethoven. Haydn, Rossini, Lerdi, Cherubini und anderen zu diesem eigenartigen In strument vorhanden sind.