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den freien Körperteilen, Kopf und Armen tüchtig verletzt und leiden noch jetzt arge Schmerzen. Ganz trostlos sieht es auch in Cunnersdorf aus. Kein Bauer ist hier, der nicht ungeheuren Schaden erlitten hat, bald kein Haus, an dem nicht Fensterscheiben zerschla gen sind. Lange Zeit prasselte der Hagel in Taubeneigröße hernieder und zerschlug jeglichen Halm auf dem Felde. Kar toffeln und Rüben sind verschlammt oder die Pflanzen sind elende Strünke. Bäuine, die ein erwachsener Mensch nicht umspannen kann, sind aus dem Erdboden gerissen. In der Molkerei Gietzelt ist fast keine Fensterscheibe mehr ganz. Die große Scheune des Mirtschaftsbesitzers Zimmermann ist wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen, und die Nachbarn sagten, vor dem Prasseln des Hagels und dem Klirren der springenden Fensterscheiben hätten sie nichts von dem Einsturz bemerkt. Bald wäre auch die Scheune noch in Flammen aufgegangen, da durch die dicht vorbeiführende elektrische Leitung Kurzschluß entstanden war. Auch meh rere Schuppen, so bei Fischer und Max Böhme, wurden um- gewehk. Bei Gutsbesitzer Dießner, der 1933 abbrannte und im Borjahre durch Trockenheit nichts ernten konnte, ist die Ernte lOü prozentig vernichtet. Ein Geschirr war vom Felde unterwegs, als der Hagel einsetzte. Die Pferde gingen durch. Gerade, daß der junge D. noch vom Wagen springen konnte, dann stürzte er um und mit dem Borderteil rasten die Pferde querfeldein, bis das eine stürzte, wodurch auch das andere zum Stehen kam. Auch Reinhardtsgrimma wurde von einem hef tigem Platzregen, dem bald Hagelwetter von längerer Dauer folgte, betroffen. Für einige Minuten erhob sich auch ein orkanartiger Sturm, der großen Schaden anrichtete. Zahl reiche starke Bäume wurden von der Gewalt des wilden Gesellen glatt abgebrochen und mancher Baum großer Aeste beraubt. Auch an Dachschaden fehlt es nicht. Einen trost losen Anblick bieten die Fluren südöstlich des Ortes nach Eunnersdorf und Luchau zu, wo Hagel in der Größe von kleineren Hühnereiern gefallen ist. Das Getreide, der Klee, sowie Kartoffel- und Rübenfelder sind übel zugerichlet und machen den Eindruck, als ob eine Dampfwalze hinweg ge walzt sei, so daß auf manchem Felde die Ernte 100 prozentig als vernichtet gelten muß. Noch stundenlang nach dem Un wetter sah man große Haufen Hagelkörner liegen. Im Orte selbst waren die Wassermassen zum Teil in die Ställe einge drungen, auch im lieferen Teil bei den Witwen Lina Bög ler und Elsa Böhme gab es Wassersnot, da der Mühlgraben die enormen Wassermassen nicht zu fassen vermochte. Bon seiten der Gemeinde ist ja auch schon länger beabsichtigt, die sem Uebelstande abzuhelsen. Allüberall ein trostloses Bild: Die Felder wie abge walzt, verschlammt, die Bäume ihrer Blätter beraubt, die Obstbäume ohne Früchteansatz, vielfach die Ackerkrume ab geschwemmt, die Straßen zerrissen. Landesleiter Salzmann von der Landesstelle des Reichs propagandaministeriums war mit Hauptstabsleiter der Lan desbauernschaft, Dr. Menzel, ebenso auch Amtshauptmann Freiherr von Miltitz mit Kreisleiter Freund und Kreis bauernführer Dr. Kunze am Nachmittag unterwegs, die Schäden zu besichtigen und sicherten, soweit möglich, schnellste Hilfe zu. Auch andere Herren der Landesbauernschaft wa ren im Unwettergebirge. Alllh ill gmiz SmW Nil llli M Mete im MM Tödlich wirkende und zündende Blitze Unerwartet schnell zogen in der Nacht zum Freitag und am Freitag bis in die Mittagstunden hinein von Nordwesten nach Südosten schwere Unwetter über Sachsen. Besonders das Niederland und die Ausläufer des Gebirges wurden von Gewittern mit Wolkenbruch und hagelschlag und sogar von Windhosen heimgesucht, überall schweren Schaden durch die wassermassen und zündenden Blitze anrichtendr mehrere Dersonen wurden vom Blitz getroffen und getötet. Nach dem Unwetter trat überall eine merkliche Abkühlung nach der tropischen Hitze der letzten Tage ein. In Dresden ging in den Vormittgstunden ein Ge witter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Es war zeit weise so finster, daß die S t raße n b ah n m it L i ch t f a h- ren mußte. Auch in den Wohnungen mußte Licht gebrannt werden. BeiWilsdruff erschlug ein Blitz den dreizehn Jahre alten Sohn des Arbeiters Schmieß auf dem Feld. In Königstein wurden zwei Scheunen, die dem Landwirt Grubitz und der Witwe Hering gehörten, durch Blitzschlag eingeäschert. Die elektrische Leitung von Großhartmanns dorf nach Langenau wurde zerstört. In der Oederaner Gegend sind durch Wolken bruch, Hagel und Sturm Schäden entstanden. Bäume und Zäune wurden umgelegt-, die Hälfte des Hauses des Bauers Bertram ist eingerissen worden. Bei Olbernhau zündete ein Blitz im Axwesen des Bauers Otto Lange in Cämmerswalde. Das Feuer sprang von der vom Blitz in Brand gesetzten Scheune auf das Wohn haus über; beide Gebäude brannten vollständig nieder. Vieh und Einrichtung konnten zum Teil gerettet werden. Ein in dem Haus wohnendes Auszüglerehepaar, das bereits in großer Lebensgefahr schwebte, wurde durch Arbeitsdienst männer gerettet. In Plaue-Bernsdorf sowie in Erkmanns dorf brach eine Windhose zahlreiche starke Fichten um oder entwurzelte sie. Stämme und Baumkronen liegen me terhoch auf den Straßen. Das Schweddeytal wurde durch die gewaltigen Wassermassen in einen reißenden Strom verwandelt. Durch die Wiesen und Gärten der Schweddey floß das Wasser nahezu ein Meter hoch; viel junges Feder vieh ist ertrunken. — Auch der Verkehr auf Bahnhof Flöha wurde zeitweise dadurch gestört, daß infolge des Wolken bruchs die Durchgänge zu den Bahnsteigen überflutet wur den. In Falkenau strömte das Wasser in die Häuser der Dorfstrahe. In einem Schn'ttwarengeschüst stand die Flut 28 Zentimeter hoch und hinterließ eine dicke Schicht von Schlamm und Sand. Die am Augustusberg liegenden Fel der sind tief aufgerissen worden. Am Eingang desLößNitz tal e s hatte der Wolkenbruch einen Erdrutsch zur Folge; durch die sofort eingeleiteten Aufräumungsarbeiten, konnte die Straße aber bald wieder freigegeben werden. Das Was ser hatte bis zu zwei Zentner schwere Felsblöcke aus der Erde gerissen und ins Tal geschwemmt. In Börnichen wur den auf einer Weide drei Kühe vom Blitz erschlagen. In Niederwiesa mußte in mehreren Bauerngütern das Vieh aus den Ställen gezogen werden, weil die Tiere durch das Wasser gefährdet waren. Schwer betroffen wurden die Ortschaften des Oberen Muldetales bei Freiberg. Allenthalben wurden Bäume umgelegt oder entwurzelt und die Straßen zeitweise ge sperrt. Die Wassermassen überfluteten Wege und Stege, Erdmassen und Geröll in die Häuser treibend. In Weißen born wurden auf diese Weise mehrere Gebäude schwer be schädigt. Von einem Haus wurde das Dach abgedeckt. Eine vor zwei Jahren errichtete massive Scheune brach wie ein Kartenhaus zusammen, während eine Feldscheune weggefegt wurde. Vielfach wurden die Fernsprechleitungen infolge Kabelstörung unterbrochen. Auch in St. Michaelis wurde viel Flurschaden angerichtet; in kurzer Zeit schwoll die Mulde so hoch an, daß in Fürstental das Wasser in den Kellern stand. In Zug schlug der Blitz in ein Fleischereige bäude ein, das eingeäschert wurde; ein Blitz traf auch das Wohnhaus des Wirtschaftsbesitzers Ernst Felgner in Groß- waltersdorf, das niederbannte. InChemnitz konntest in den niedrig gelegenen Stadt teilen die Schleusen die ungeheuren Wassermassen nicht fas sen, die Straßen wurden überschwemmt und das Wasser drang in Häuser und Kester ein. Der Hagel richtete in den Gärten teilweise schweren Schaden an. , Die Gemeinde Adelsberg wurde von einer Wind hose heimgesucht. In den Gärten wurden starke Obsibäume umgebrochen oder entwurzelt. An einem Werkstattgebäude wurde durch den Sturm eine Wand eingedrückt und das Lach abgerissen. In Euba wurde die Scheune des Guts besitzers Moritz Richter durch Blitzschlag eingeäschert. In Hilmersdorf schlug der Blitz im Niederdorf in den Giebel eines alten Erbhofes. Dabei wurden die rechte Giebelseite schwer beschädigt, Balken und Bretter zersplittert und die an der Seite hängenden Ziegel weit fortgeschleudert. Der gleiche Blitz warf im Stall eines be nachbarten Bauers zwei Kühe um, die keinen Schaden nah men. An einem zweiten Nachbargrundstück drückte der Blitz eine Wand ein; auch die elektrischen Leitungsdrähte der Höfe wurden zerstört. Um Hohenstein-Ernstthal war der wolken bruchartige Regen mit Hagel und Graupeln durchsetzt, der Wiesen und Getreidefelder überflutete und schweren Scha den verursachte. In Flurhermsdorf trat der Lungwitzbach über die Ufer. Ein Blitz schlug in das Neumärkersche Bau erngut ein, ohne zu zünden; von dem Wohngebäude wurde der Essenkopf getroffen und heruntergeschleudert. InErlbach bei Lugau wurde auf dem Feld der fünf zehn Jahre alte landwirtschaftliche Arbeiter Ruckmann aus Lichtenstein vom Blitz getroffen und getötet. In Bernsdorf bei Glauchau schlug der Blitz in das Wohnhaus des Gutsbesitzers Helm ein und zündete; das Haus brannte vollständig meder. Auch über die Preußische und Sächsische Oberlausitz gingen schwere Gewitter nieder. In Zittau dauerte der wolkenbruchartige Regen, der von orkanartigem Sturm be gleitet war, etwa zehn Minuten. Zwischen 11 und 12 Uhr wurde vermutlich wegen eines Blitzschadens die Stromzu führung für Zittau ausgeschaltet. In Neugersdorf betrug die Niederschlagsmenge 21 Millimeter. Der Sturm hat hier sowie im benachbarten Neueibau vielfach großen Schaven angerichtet; die Gärten und Felder wurden arg verwüstet, starke Bäume entwurzelt. Die von einer großen Esche abgerissenen starken Aeste fielen auf die Lichtleitungen; die Leitungsmasten wurden zersplittert, so daß ein Teil des Ortes zeitweise ohne Strom war. Den schwersten Schaden hat das Unwetter bei dem Aufbau der Schützenfestzelte in Eibau angerichtet; das etwa zur Hälfte aufgebaute starke Holz- und Eisengerüst des Riesenrades wurde umgelegt und fiel auf einen Gerüstwagen, der gleichfalls schwer beschädigt würd'- Furchtbare Blitzschläge. — Verheerende Wolkenbrüche. In vielen Teilen des Reiches haben Unwetter großen Schaden angerichtet. In der Nähe von Steinau in Schle sien wurden an der Oder Arbeiter des Wasserbauamtes oom Gewitter überrascht. Lin Blitz schlug in ihren Kahn and setzte ihn in Brand. Der 52 Jahre alte Strombauarbei- ier Schmidt wurde vom Blitz aus der Stelle getötet, meh rere seiner Arbeitskameraden wurden betäubt. Bei Leo- ^oldshain im kreise Görlitz schlug ein Blitz in'Sine Gruppe oon Landarbeitern. Dabei wurde der Landarbeiter Balzer oom Blitz erkchlaaen. Lie in der Nacht über Nordwestdeutschiand hereinge- vrochene Unwetterkatastrophe war eine der schwersten leit angerZeit. Die Blitze zündeten wiederholt, und Hagelschlag und Wolkenbrüche richteten unübersehbaren Schaden an. Das Unwetter brachte Rekordniederschläge. Unzählige Fen sterscheiben wurden zertrümmert, der Orkan entwurzelte Tausende von Bäumen. Zahlreiche Anwesen wurden durch Blitzschläge eingeäschert. Ueberaus groß sind auch die Vieh- oerluste durch Feuer oder Blitzschlag auf den Weiden. Viele lausend Hektar Wiesen und Weiden stehen unter Wasser. Las gemähte Gras schwimmt auf den riesigen Seen und oerstopft die Abflußgräben. Der Bahndamm der Vuchholzer strecke zwischen Bremervörde und Hesedorf wurde auf 15 Meter unterspült und fortgeschwemmt. Die seit einer Woche auch in Schweden herrschende tro pische Hitze hat eine Reihe von Gewittern ausgelöst. Personen und Tiere wurden vom Blitz getötet oder betäubt, Häuser und Wälder angezündet. In einer Stadt wurden einer alten Frau die Kleider vom Körper gerissen, in einer an deren Stadt riß der Blitz einen Schreibtisch um und schlug ihm die Beine ab. Gleichzeitig richtete in Westschmeden eine Windhose ungeheuren Schaden an. Die Aecker des betros- sesten Gebiets sehen wie abgemäht aus. Kartoffel- und Rü benkraut sind verschwunden, so daß das Vieh zum großen Teil aus Mangel an Futter geschlachtet werden muß. Viels Möwen wurden init gebrochenen Flügeln ausgefunden, so daß man sie töten mußte. Die Hitzewelle hat in Budapest eine Temperatursteioe- rung bsrvorgerufsn, Pis auch für ungarische Verhältnisse —, kaum tragbar erscheint. Am Donnerstagnachmittag wurden 37 Grad Celsius gemessen. 40 Personen erlitten auf der Straße Hitzschläge und mußten in Krankenhäuser gebracht werden. Der Wasserverbrauch ist so gestiegen, daß die Was serwerke bei weiterem Anhalten der Hitze den Bedarf kaum noch decken können. Lie abeWWe EeM Eden» Vermittlungsversuch erfolglos? London, 29. Junk. In England herrscht über die Entwicklung de« Abes- sinienkonflikles weiterhin große Besorgnis. Die abessinische Gefahr überschattet alle anderen Fragen. „Daily Tele graph" sagt, daß Mussolini zur Zeit nicht geneigt ist, auf anderem als auf militärischem Wege zu einem Ergebnis zu kommen, und jeder Versuch des Völkerbundes, in feine Pläne einzugreisem werde mit dem Austritt Italiens beant wortet werden. Das Blatt weiß genauere Einzelheiten über Edens Ver mittlungsvorschläge zu berichten. Danach ist Großbritan nien sogar so weit gegangen, die Landverbindung zwischen Eritrea und Somaliland zuzugestehen und dem abessinischen Kaiser dafür als Entschädigung einen Korridor und einen Hafenplatz in Britisch-Somaliland anzubieten. Der Negus habe sich damit einverstanden erklärt — nur für die Auf rechterhaltung seiner Unabhängigkeit würde Abessinien bis zum letzten Mann kämpfen. Die Stimmung in London ist zur Zeit außerordentlich pessimistisch. Voraussichtlich wird das Kabinett sich in einer Sondersitzung mit der Lage beschäftigen. Maßnahmen sind nach Ansicht der Presse jedoch nicht vor Ende August zu er warten, wenn die abessinische Frage noch einmal vor den Völkerbund kommen sollte. Laut „Daily Mail" herrscht aber im Unterhaus die Meinung vor, daß es jetzt besser für Großbritannien sei, nichts mehr in dieser Angelegenheit zu unternehmen. Einführung des Arbeitsbuches! Nach der Bekanntmachung des Präsidenten der Reichs anstalt sür Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung oom 18. Mai 1935 werden in der Zeit vom 1. Juni 1935 ab die Arbeitsbücher sür Arbeiter und Angestellte folgender Betriebsgsruppen ausgefertigt: Industrie der Steine und Erden, Eisen- und Stahlge winnung, Metallhütten- und Metallhalbwerkzeuge, Herstel lung von Eisen-, Stahl- und Metallwaren, Maschinen-, Ap parate- und Fahrzeugbau, Elektrotechnische Industrie, Op tische und Feinmechanische Industrie, Chemische Industrie, Papierindustrie, Leder- und Linoleumindusirie, Kautschuk- und Asbestindustrie, Baugewerbe und Baunebengewerbe, Großhandel, Einzelhandel, Verlagsgewerbe, Handelsvermitt lung und sonstige Hilfsgewerbe des Handels, Geld-, Bank-, Börsen- und Versicherungswesen. Die Betriebsführer werden gebeten, für ihre Ge- solgschaftsmitglieder die Anträge bei dem zuständi- gen Arbeitsamt in Empfang zu nehmen und bis zu einem oom Arbeitsamt näher bezeichneten Zeitpunkt aus gefüllt bei diesem wieder einzureichen. Allerlei Neuigkeiten Seines Amtes enthoben. Die Pressestelle der Reichs musikkammer gibt bekannt: Der bisherige Hauptschriftleiter der Zeitschrift „Musik im Zeitbewußtsein" und Leiter des Presse- und Kulturamtes der Reichsmusikkammer, Dr. Friedrich Mahling, wurde auf Anordnung der Geschäfts führung der Reichskulturkammer wegen kulturpolitischer Unzuverlässigkeit seiner sämtlichen Aemter in der Reichs musikkammer enthoben. Schweres Autounglück in Pommern. Auf der Straße nach Gollnow in der Nähe von Altdamm fuhr ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen gegen einen Baum und wurde vollständig zertrümmert. Sämtliche Insassen erlit ten mehr oder weniger schwere Verletzungen, denen einer der Verunglückten bald darauf erlag. Die Ursache des Un falls konnte noch nicht festgestellt werden. Lin unglaublicher Bubenstreich. Vor kurzem erst hatte die Wasserleitungsinteressenschast Warmenau (Braun schweig) ihre Wasserleitung durch Anlage eines 24 000 Ku bikmeter fassenden Sammelbeckens verbessert. Nun ist die ganze Anlage durch einen unglaublichen Bubenstreich vor läufig unbrauchbar geworden. Der noch unbekannte Täter hat eine Kanne einer ölartigen Substanz — wahrscheinlich Karbolineum — in das Sammelbecken gegossen. Da das Oel auch bereits in die Leitungsrohre gedrungen ist, ist die ganze Anlage nicht zu benutzen. Den Interessenten ist ein noch nicht abzuschätzender Schaden entstanden. Ver schiedene Personen in Warmenau sind nach dem Genuß des verunreinigten Wassers erkrankt. Es stellte sich heftiges Er brechen ein. Die Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung bereits ausgenommen. Der Direktor des Straßburger Senders abbrrufen. Der Direktor des Straßburger Rundfunksenders ist vom fran zösischen Postminister von seinem Posten abberufen wor den. Der Anlaß zur Abberufung sei darin zu suchen, daß: zu Pfingsten ein deutsch-amerikanischer, linksgerichteter Mu siker, der an einem kommunistischen Musikfest teilnahm, vor dem Straßburger Mikrophon einen Bortrag in deutscher Sprache habe halten dürfen. Er habe dabei versucht, poli tisch zu werden. Das sei allerdings nicht gelungen, denn man habe den Strom abgestellt, so daß der Redner Ins Leere gesprochen habe. Passagierdampfer im Schwarzen Meer gesunken. Nach aus Rumänien bei den österreichischen Behörden eingegan genen Meldungen ist der österreichische Passogierdampfer „Marie" im Sck)warzen Meer während eines Sturmes ge sunken. Der größte Teil der Passagiere wurde von Hilfs- schiffen ausgenommen. Vier Personen dürften ertrunken sein. Das Eisenbahnunglück in Nordschweden. Das Eisen bahnunglück in Nordschweden hat nach einer ergänzenden Meldung acht Menschenleben gefordert. Unter den Todes opfern befindet sich eine Frau. Von den Schwerverletzten dürften einige kaum mit dem Leben davonkommen.