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Netteste Zeitung des Bezirks I Sonnabend, am 29. Juni 1935 101. Jahrgang Nr. 149 IlMtter im Bezirk Wckisucke nis. as weiche »llkommen ja groß- reres als n ganzen S graucn- Chancen auf diese ifer. e Tränen verbergen, stend den rm zurück Gerlinde, sich ihr rn, durfte ja nichts, nur, daß n kleinen ast einem verlorcn- :m Nichts 20.27 20.27 v. Sach- , in Tor- ich Theo' 899: Das nseln mit und letzte erhob sich h, wie sie ergötterte Wie oft men Ge- i geknickst Änädigste ..." Und sen, was anen. Tochter!" ige Kind, vernarrt, tandpunkt > schönen der Pferde um. Der Besitzer kam samt einem Pferd unter den Wagen zu liegen. Er kam noch leidlich davon, das Pferd Krachs Bein und muhte getötet werden'. Zn Obercarsdorf ist ebenfalls in dem vom Unwet ter betroffenen Streifen die Ernte völlig vernichtet. An den Häusern ist auf der dem Zuge des Wetters zugewandten Seite bald keine Fensterscheibe mehr ganz. Die großen Wassermassen flossen einem Strome gleich» die Dorfstraße herab und rissen tiefe Rinnen hinein. In zwei Büschen am Ortsausgang gegen Sadisdorf wurden vom Sturme sämtliche Bäume umgeknickl. Noch sind in Obersrauendorf die Schäden des Vorjahres noch keineswegs verwunden, hat die Gemeinde neues Unheil betroffen. Ueber einen Teil des Ortes zog das Hagelwetter in seiner ganzen Härte hinweg und vernichtete alles auf den Fluren, vernichtete auch die ganze Obsternte und die oft jahrelange Gartenarbeit des Häuslers. Das benachbarte Niederfrauendorf ist diesmal besser weggekommen. Hier hausten mehr Gewitter und Sturm, der Bäume umbrach und Dächer abdeckle. Die Fel der und Gemüsegärten wurden zusammengeschlagen, der Lockwitzbach schwoll in kurzer Zeit bis zu voller Userhöhe an. Vom Gasthofe wurden vom Saaldach etwa 5 Quadrat meter, von der Scheune etwa 3 Quadratmeter abgedeckt. Bei Landwirt Karl Süß schlug ein Blitz in die Esse, zündete aber glücklicherweise nicht. Wer sich von hier L u ch a u nähert, der kann beobach ten, wie scharf das Hagelwetter abgeschnitten hat. Noch stehen die Feldfrüchte ganz gut, mit einem Male aber ist auch alles zerstört. Jeder Halm ist mehrmals geknickt, die Aehren sind abgeschlagen. Tief ist das Kraut der Kartoffeln und der Rüben in den Erdboden hineingeschlagen worden. Kerngesunde Bäume von 20—30 Zentimeter Durchmesser hat der Sturm glatt umgebrochen, nicht umgelegt, die stärk sten Aeste sind abgeschlitzt worden. Der Hagel soll hier Stücken bis Hühnerei-Größe gehabt haben. Auch hier ha ben die Glaser riesige Arbeit. Eine Scheune des Erbgerich tes wurde vom Sturm so hart angefaßt, daß sie In ihren Grundvesten wankte und in sich zusammenbrach. Sie bildet jetzt einen großen Trümmerhaufen. Personen, die auf dem Felde waren und noch heimzu- kommen versuchten, wurden von den eisigen Hagelstücken an Es sind rde haben ch... viel- Klappcr- rückt. Ich : Wünsche > Kostbar- Der Freitag Morgen zeigte bedeckten Himmel, doch nie mand glaubte, daß sich solches Unwetter daraus entwickeln würde. Gegen VW Uhr brach das erste Welter los und um 10 Uhr das zweite. Das erste war von einem eisigen Sturm begleitet und hatte auch Hagelschlag im Gefolge. Unsere Stadt blieb vom Kern des Unwetters verschont, das auf einem gar nicht allzubreiten Strich einherzog. Es kam aus der Chemnitzer Gegend und zog über Pretzschen dorf, Röthenbach, Ober-Reichstädt, Obercarsdorf, Ober frauendorf, Luchau, Cunnersdorf. Auf diesem Strich ist die Ernte vollkommen vernichtet; denn der Hagelschlag war außerordentlich groß. Hier ist keine Aehre mehr auf dem Halm, sind die Aeste von den Bäumen herabgeschlagen, tiefe Furchen in die Feldwege gerissen, ist die ganze Decke von den Straßen weggespült worden. Wohl ist für den flüchtigen Beschauer das Unheil nicht so offensichtlich, da nicht wie im vergangenen Jahre so großer Schaden an Verkehrswegen und Brücken entstanden ist, wer ernsthaft hinschauk, kommt zu der Ueberzeugung, daß die Landwirtschaft noch härter betroffen worden ist. In Reich städt hat das Niederdorf nur heftiges Ge witter mit starkem Regen gehabt, wobei es an hrei Stellen einschlug, bei Winkler, Hirschel und Träger, bei letzterem in den Blitzableiter. An keiner Stelle aber zündete glücklicher weise der Blitz. Etwas oberhalb des Gasthauses „zu den Linden" kommt man ins Unwekkergebiet. Die Straße ist von Blättern ganz bedeckt, Aeste, ganze Kronen sind von den Bäumen gebro chen und vielfach weit fort geweht worden. Starke Bäume hak der Sturm ümgelegt. Auf den Feldern ist alles zer schlagen oder verschlämmt; die Ernte ist vernichtet. Es ist ein gar trauriges Bild, was sich dem darbielet, der das Ge biet durchwandert. Die Häuser sind an der Wetterseite voll kommen durchweicht und meist ist an"dieser Seite auch keine Fensterscheibe mehr ganz. Die Glaser haben ungeheure Ar beit zu leisten. Wie schon kurz berichtet, wurde ein Fohlen auf der Weide erschlagen, ein zweites muhte noch abgestochen wer den. Die Tiere haben anscheinend am Zaun gestanden, in den der Blitz elnschlug und seinen Weg suchte. Diese« Bla» enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafl, de« Stadtral« »ad de« Finanzamt« Dippoldi««alde die Haus- nele: Der k Sieg des : Pelztiere . — 15.10: Rundfunk- griiße das verker. — is ist was? Hambura- 19.00: Aus Wetter für morgen (Meldung de« RelchSwetterdlenstes: Ausgabeork Dresden.) ' Schwache bis mäßige Winde aus Nord bis Ost. Zeitweise ausheiternd, aber doch vielfach wechselnd bewölkt. Trocken. Nur etwas wärmer. Las Wetter der Woche In dieser Woche wurde die Wetterlage in Europa durch :in kräftiges nordisches Hochdruckgebiet beeinflußt. Dasselbe riegelte den Weg der atlantischen Zyklone in Richtung Luropa, wie vorausgesagt, ab. Die atlantische Depression, Ke sich im Laufe der Woche zu einem Sturmtief zeitweilig mtwickelt hat, zog in nordöstlicher Richtung, während das ttzorenhoch weiterhin nach Norden vorgestoßen ist. Auch aber dem Mittelländischen Meer hat sich ein kräftiges Tief- iruckgebiet entwickelt. In der Berichtswoche herrschte dem- (usolge sehr warmes und heiteres Wetter. Verschiedentlich !am es zu lokalen Gewitterstörungen, die aber nicht anhal- ender Natur waren. Die über der Biskaya Anfang der Woche liegende Zyklone hat sich langsam nach Nordosten verlagert. Was die Weltwetterlage anbelangt, so hat sich über dem westlichen Teile des Atlantischen Ozeans ein neues Zyklonensystem gebildet. Die Azorenantizyklone hat sich weiterhin verstärkt und könnte unser Wetter in kommen- )er Woche wahrscheinlich beeinflussen. Es ist mit der Fort- Sauer des warmen Wetters zu rechnen, wobei eine Unter- irechung durch einen Kälterücksall in Norddeutschland nicht rusgeschlossen erscheint. Es ist mit lokalen Gewittern zu rechnen. Zeitweilig wird es auch zur Eintrübung kommen. Drei glühend heiße Tage lagen hinter uns, an denen das i Vielfach war man dabei, die ersten Fuhren vom Feldt Thermometer stets bis 35 Grad und darüber anzeigte, der einzufahren. Die Pferde gingen oftmals durch; denn der Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. An letzterem Tage schien i Hagelschlag war ungewöhnlich stark und störte die Tiere. Eilt es, als wollte sich ein Welter entladen, aber am Abend stand j Geschirr des Gutsbesitzers Menzer stürzte beim Durchgehen wieder wunderbares Abendrot am Himmel. aen Wald" Zwei bis ihn; 10 00 cikon: Pu- staiierpfalz gen: Mer- präsentier- ter; 20.00 e Ansichis- unk; 22,30 Frankenberg. Zwischen Neudörfchen und Gasthaus „Drei Rosen" fuhr ein Personenwagen mit solcher Gewalt auf einen Gemüfekrastwagen auf, daß letzterer sich sofort um seine Achse drehte und dann umstürzte. Während der Führer des Personenwagen in der Hauptsache mit dem Schrecken davon kam, wurde der Führer des Lastkraftwagens so schwer ver letzt, daß er von Mitgliedern der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Marienberg. Im benachbarten Wünschendorf versuchte ein Jugendlicher ein Zündhütchen gewaltsam zu öffnen. Da bei explodierte das Zündhütchen. Der junge Mann erlitt eine ernste Augenverletzung und mußte sich in die Behandlung eines Spezialarztes begeben. Reinhardtsgrimma. Reger Badebelrieb herrscht jetzt täglich in unserem schönen großen Dorsleiche, wo Kinder, und in den Abendstunden auch Männlein und Weiblein, erquickende Abküh lung finden. Auch viele Zuschauer finden sich, vor allem abends, ein. Reinhardtsgrimma. Nachdem nun das Pfarrhaus ein neues Gewand erhalten hat, und infolge seiner Lage inmitten vieler grüner Bäume einen äußerst freundlichen Anblick gewährt, läßt gegenwärtig Hermann Krüger durch das Baugejchäst Gebr. Grahl einen Anbau an seine schon vorhandene, kleine Scheune vorneh men. Gestern konnte bereits Las Richtfest gefeiert werden. Es Ist Las vorläufig das letzte Bauvorhaben in unserem Orte. Hos- fentlich finden sich noch Bauluskige, damit die Arbeitslosigkeit noch gemindert wird. Glashütte. Auch über unserem Ork ging am Freitag vormit tag während des heftigen Gewitters Hagelschlag nieder, der aber nur ganz kurz« Zeit dauerte. Die Ferwehr war aber trotzdem alarmiert worden, um bei Hochroassersgesahr sofort bereit zu sein. Sie brauchte aber nirgends einzugreifen, auch dürfte der Flur schaden gering sein. - Bezugspreis: Für einen Mona«: 2.— - mit Zutraaen; einzeln« Nummer 10 - :: Gemeind«-Berbands-Gtrokont» Rr. S .. - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. SO» - Postscheckkonto Dresden 12S48 Anzeigenpreis: DI« 40 Millimeter brett« MiMmekerzeile 0 HA Im Texttetl dir B Millimeter breit« Mllllmekerzell« 18 Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittag«. Zur Zeit Ist Prtltllste Nr. S gülttz li rundlicher , lebhafte :br. Feist- ngsgelell- ,ent (nach > Prozent :: Rinder, rklasse: — Schweine lullen 10, r 478. di- eberstand: 2. Markt. Seitliches und SSchksches Dippoldiswalde.- Heuke mittag wurden durch Amtsge- richtsdirektor Dr. Beyer zwei verdiente Beamte des Amts gerichts von ihrer Arbeitsstätte entlassen, um in den Ruhe stand zu treten: Amtmann Heinker und Gerichtsvoll zieher Gasch. Ueber 42 Jahre hat ersterer dem Staate ge dient, davon 13 Jahre hier in Dippoldiswalde. Letzterer scheidet nach 38 Iahten aus dem Dienste. Er kam vor mehr als 20 Jahren hierher. Beiden, die infolge angegriffener Gesundheit aus dem Amte scheiden, die allen als gewissen hafte Beamte bekannt sind, herzlichste Wünsche für einen recht langen und gesegneten Ruhestand, nicht nur aus dem Kreise der Kollegen, sondern auch der vielen Freunde, be gleiten die beiden. Amtmann Heinker wird nach Dresden ziehen, Gerichtsvollzieher Gasch hier wohnen bleiben. Dippoldiswalde. Ar-Ni-Lichtspiele. Setten ist in einem Lichtspielhaus so gelacht worden, wie bei dem Filmschlaaer „Charleys Tante". Es ist dies -ine tolle Groteske, ein wirklicher Schwank, bei dem das Lachen kaum einmal abreitzt. Diese Posse hatte ja schon auf der Bühne ungeheure Erfolge einheimsen kön nen, so daß es eigentlich gar nicht jo verwunderlich ist, wenn der Film z. Zt. als der größte Heikerkeitsschlager gilt. Der Haupt darsteller, Paul Kemp, spielt Charleys Tante mit einer unwider stehlichen Komik. Es ist zwerchfellerschütternd, wenn er als Donna Lucia aus Brasilien die Schmeichelerin geldlllsterner, äll- licher Don Juans entgegennimmt, wenn er sich graziös in den Hüften wiegt, manchmal auch sein« Frauenrolle vergißt, dann aber blitzschnell wieder in Haltung und Gesten die Donna aus Brasilien ist. Der Löwenanteil des Beifalls gehört ihm, aber auch seine Mitspieler sind nicht von Pappe, da ist Fritz Rasp, als splee niger Lor-, Max Mühlskorff als älterer Herr von gutem Aus sehen und besten Formen, da ist auch Paul Henckels als miese petriger Mitgistsjäger. Ferner zwei frische, humorbegabte Jun gens Albert Lieven und Eric Ode, zwei lieb« Mädchen: Jessie Bihrog und Carola Höhn. Und nicht zu vergessen Ida Wüst als richtige Donna Lucia, sie ist wieder unverwüstlich, selbstherrlich und resolut wie immer. Man kann bei dieser Besetzung natür lich verstehen, daß bei dem Film kein Auge trocken bleibt. Auch das Beiprogramm ist reichhaltig und interessant. Ein Kulturfilm: „Frühling am Como-See", dann ein Film vom Avus-Rennen: „Kampf Ser Motor«", und schließlich die Wochenschau mit Aus schnitten aus allen Interessanten Weltgeschehnissen. — Die 7 Tierzuchtämler Sachsens sind neu eingekeilt wor den. Dem Tierzuchtamt Dresden, Leiter Zuchtinspektor Mentjes, Geschäftsstelle Dresden-A. I, Christianstrabe 27 l, gehören an die Kreisbauernschaften Großenhain, Dresden, Pirna, Dippol diswalde, außer Amtsgerichts-Bezirken Frauenstein und Lauenstein, Freiberg, außer Zweigamt Sayda. Die Amtsge richtsbezirke Frauenstein und Lauenstein gehören zum Tier zuchtamt Annaberg, Lester Landw. Rat Moritz, Annaberg, Köniq-Albert-Str. 20. Oelsa. Am 1. Juli vollenden sich 25 Jahre, daß Emil Bach mann im Hause Am Bach 10 bei Camillo Illgen wohnt. Zinnwald. Laut Verfügung des Reichsbauernführers dürfen Kreisbauernführer, die innerhalb des Reichsnährstandes noch andere führende Aemter bekleiden, z. V. Hauptabteilungsleiter, in Zukunft nur noch eines dieser Aemter verwalten. Aus diesem Grunde hat sich Kreisbauernführer Bennewitz, Dresden, entschlossen, das Amt als Kreisbauernführer von Dresden ab- zugeben und das als Landeshauptabtestungsleiter II der Landes bauernschaft Sachsen zu behalten. Am Freitag versammelte Kreisbauernsührer Bennewitz in der in Zinnwald-Georgenfeld herrlich gelegenen Bauernschule der Landesbauernschast Sachsen im Rahmen seiner Ortsbauernsühreztagung zum letzten Mal seine Ortsbauernsührer aus der Kreisbaurnschaft Dresden und wies den neuen Kreisbauernsührer, Bürgermeister Otto Sickert, in Seifersdorf in sein Amt ein. Dresden. Geheimrat Steiger f. Im nahezu vollendeten 84. Lebensjahr verschied der Geheime Oekonomie- rat Dr. h. c. Otto Steiger, Leutewitz. Sein langes arbeits- reiches Leben galt dem Wohl der Landwirtschaft feiner säch sischen Heimat, um die er sich bleibende Verdienste erworben hat. Die Verdienste des Geheimrats Steiger um die fäch- sische Landwirtschaft sanden ihre Anerkennung in seiner Er nennung zum „Dokter ehrenhalber" durch die philosophische Fakultät der Universität Leipzig und durch Umwandlung der „Reunina"-Stistung zur „Reuning-Steiger"-Stiftung durch die sächsische Statsregierung. Zu seinem 75. Geburts- tag erhielt er von der Sächsischen Landwirtschaftskammer die goldene Denkmünze. Mit Geheimrat Steiger ist ein um die deutsche und besonders die sächsische Landwirtschaft hoch verdienter Mann dahinaegangen, dessen Wirken es ebenfalls N °?"ken ist, daß die Landwirtschaft Sachsens in technischer Hinsicht heute auf so hoher Stufe steht. Radebeul. Am Freitag vormittag fiel der siebenjährige Echulknabe Rolf Hoppe, der mit seiner Mutter von Leipzig nach Dresden fahren wollte, bei der Station Weintraube aus dem fahrenden Zuge. Er erlitt einen Armbruch und Kopfverletzungen und muhte dem Krankenhaus« zugeführl werden. c deutscher >azu? Ge hen Boots musik." — Weiheritz-Jettung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. A