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Abbildung 2 Biehschuppen (s Grundriß, b Querschnitt) Abbildung!. Diehschuppen, Gesamtansicht ciiiwicklung und Dreistrichigkeit vieler Kühe ist darauf zurückzuführcn. Zweckmäßig ist cs daher, wenn ein Weideschuppen vorhanden ist, in dem die Tiere zum Melken angebunden werden können und wo gleichzeitig ein Schutz gegen die Unbilden der Witterung gegeben ist. Ein solcher Weide- oder Viehschupven ist sehr einfach und mit ganz billigen Mitteln her- zustellcn, wie die Abbildungen l und 2 zeigen. Darin können die Tiere nicht nur gemolken werden, sondern sie finden hier auch Schutz vor kalten' Regenschauern und im Sommer vor allzu praller Sonne. Außerdem kann im Wcideschuppcn auch eine Zufütterung stattfinden. . » Or. Hn. Arbeiten des Gartenfreundes im Juli. Unsere Gemüsebeet« verlangen jetzt gute Hackarbcit und ein Wässern bei trockenem Wetter. Wo Beete frei geworden sind, da können wir nochmals Buschbohnen säen, die letzte Saat des Jahres. Auch Kohlrabi kann nochmals ausgesät werden, wenn man eine sruhc Sorte wählt. Sodann gehen wir durch die Blumcnkohlvcete und schützen di« jungen Knospen durch Einknicken einiger Blätter vor dem Sonnenlicht. Schwarzwurzeln, Zwiebeln und Rhabarber lassen wir nicht zur Blüte kommen. Die Tomaten, ob sie eintriebig oder mchrtriebig aufgezogen werden, sollen Seiieu- tricbe nicht entwickeln. Während di« Haupt- triebc wiederholt anzuheftcn sind, werden alle Seitentricbe möglichst frühzeitig ausgebrochen. Kohl und Sellerie sind dankbar für Jauche- gllsse. Wo geerntet wird, da denkt Vie Haus frau auck an das Einkochcn. 2m Obstgarten entspitzen wir .die Triebe der Spalierbäume,' vom Wein kürzen wir die Seitentriebe der tragenden Neben «ruf zwei Augen hinter dem Geschein ein. Ein reicher Ansatz bei unseren Apfelbäumen soll uns nicht nur erfreuen, sondern auch ermahnen, von Zweigen mit zu reichem Behang «in Teil der Früchte auszubrechen, damit sich die übrigen voll entwickeln können. Wo Bäume zurWurzel- schoßbildung neigen, ist es jetzt an der Zeit, diese an ihrer Ursprungsstelle abzuschneiden. Wer junge Erdbeerpfianzen braucht, der pikiere jetzt die kleinen Pflanzen auf ein besonderes Beet. Um die auskriechenden Obstmaden zu fangen, werden, sofern »och nicht gesehen, um die Baumstämme Wellpappcnringe helegt. Mancher lei Bccrenobst ist nun zur Reife gekommen. Reben der Bereitung von Brotaufstriche» kann, besonders bei reicher Ernte, auch in Form oon Süßmost ein Teil des Ertrages zur Berarbcitung komm«». Unoergorener Obstsaft ist auch eine Obstnahrung. 2m Blumengarten zeige» sich im heuert oftmals zahlreiche Blattläuse, die wir frühzeitig mit ei»em nikotinhaltigen Mittel »Mjmpfcn müssen. Gegen den, Mehltau der Rdsen wend« wir ein schwefelhaltiges Mittel od» SchMDolpulver an. Den Rasen vergessen wir nicht zu schneiden und bei Trockenheit zu ziehen. Unseren Topfpflanzen tut bei feuchtem Wetter ein Dungguß gut. Schfd. Krippengeige« »der Leinewebe« d« Pf»« ist grobe Unart und dann verschied«»« Ursachen haben, meist Langeweile, Spielerei oder Nachahmung. Der Trieb dazu ist am stärksten bei Fohlen, daher ist besondere Dov sicht geboten, wenn diese vom Fohlen- in den Arbeitsstall gebracht werden, m dem sich ein Krippengeigcr befindet. Ti«re mit dieser Un tugend sind minderwertig unid könn«n nur unter Preis verkauft werden. Nach dem Gesetz« haftet der Verkäufer für wesentliche Fehl» des betreffenden Tieres, di« beim Verkauf des selben bestehen, auch wenn diese verborgen sind, d. h. nicht in die Augen fallen und bei g«wohn- licher Aufmerksamkeit übersehen werden können. Das Leineweben kennzeichnet sich dadurch, daß das Pferd die Vorderfüße spreizt und das Vorderteil seines Körpers von der einen auf die andere Sette wiegt, dabei das Körper gewicht bald auf den einen, bald auf den anderen Vordcrsuß legend. Durch dies« übl« Gewohnheit können infolge der übermäßigen Fnanspruchnahme Sehnen und Gelenke ge schädigt werden. In Verbindung oder als Folge der Untugend des Lernew«bens tritt auch vielfach das Schildern oder Kro nentreten beim Pfeode auf, wobei es den einen Fuß auf die Krone des anb«m stellt. Wird nun das Tier durch irgendeinen Zufall erschreckt, so kann es sich leicht ver- letzen. — Man bringt Krippengeiger zweck mäßig auf die Weide oder in ein« Box mit damit verbundener Lausaelegenhait, wo si« durch die Bewegung und Ablenkung die Lange weile vergessen und von der Unart ablassen. Al. Farbenpinsrl, die nicht in Gebrauch sind und auch nicht, in der Farbe oder in einer Flüssig keit stehen, soll man in einem Kühlen Raum aufbewahren, weil in der Wärme der Pmsel- sticl eintrocknet und das Holz sich zusammen- zieht, somit die Borsten mehr oder weniger lose werden und nachher beim Gebrauch leicht ausfalle». —t. Verschiedene, sehr wohlschmeckende Roh salat«. Hier bietet- sich sür die Hausfrau Ge legenheit, reiche Abwechslung für den Mittags oder Abendbrottisch zu schaffen. Sehr wohl kann man aus einzelnen Kohlarten, Tomaten, Gurken unter Hinzugabe von Gewürzkräutern, Zwiebeln, Aepfeln eine Rohkostplatte zusammen stellen, die nicht allein dem Gaum«n des Vege tariers mundet. Man ordnet dir in besonderen Schüsseln angemengten Salate auf eine große runde Platte sternartig nach den Farben an, läßt in der Mitte Platz sür einen Tomatensalat und legt außen herum, wenn es die Jahreszeit erlaubt, grünen Salat oder auch gekochte Ei«r, in Scheiben geschnitten und mit Schnittlauch bestreut. Folgende Rezepte für Rohsalat« sind praktisch erprobt und können daher zur Zu bereitung empfohlen werden: Weißkohlsalat. Hierzu werden Weiß- kohlblätter auf mittlerer Raspel geraspelt und mit seingeschnittcner Zwiebel, Kümmel, Zi tronensaft, Oel und Zucker zubereitet. Rotkohlsalat. Rotkohlblätter werden ebenfalls auf mittlerer Raspel geraspelt und dann außer Zrrrone, Oel,-Zucker, fek»«nchxSr Aepfel darangegeben; oder man raspelt He Kohlblätter auf feiner Raspel und gibt sei» gehackte Zwiebeln statt der Aepfel hinzu. Kohlradisalat. Die Kohlrabi werden in seine Scheibchen gehobelt und daun mit Petersilie, Pimpernelle zuberelbet. Gurkensalat ist allbekannt. Er ist aber schwer verdaulich. Dieser Manzel fällt weg, wenn man die Gurke nicht in Scheiben hobelt, sondern mit einer groben Raspel zer kleinert. So geraspelt ist die Gurke viel auf- geschlossener und auch sür den empfindliche« Magen und für Kinder bekömmlich. Selleriesalat wird auch auf der mitt leren Raspel zerkleinert. Man beseitet th» mit Kräutern oder mit Aepfeln allein. Vorzüglich schmeckt Sellerie mit Kräutern, «rd zwar, Petersilie, Dill und Borretsch. Tomatensalat bereitet mau ahn« Zi trone, nimmt aber Oel, nur ganz wenig Zucker, feingeschnittene Zwiebeln, Schnittlauch, Peterfilie Diese Rezepte sind nur eia« kleine Aus wahl aus den zahlreichen Rohkostsoiaien. E« gehört wenig Geschicklichkeit zu ihrer Zu bereitung, wohl aber Geschmack bezüglich der Hinzufügung der Zutaten, wie Zitrone, Lei, Zucker, Gewürzkräuter. Uebung macht den Meister! 4r. A. tu K. Mir die Bücherfreunde Vogelschutz und Obstbau, sei« Begründung «ud Ausführung. Beitrag zur Förderung der Erzielung von Qualitätsobst. Dou Obst gutsbesitzer W. PeMrs, Techentin bei Lud wigslust in Mecklenburg. 27 Abbildungen. Preis 0,75 lldt, zuzüglich 0,15 kdö Porto. Gärtnerische Derlagsges«llschaft m. b. H^ Berlin 8>V 68, Yorckstraße 71. Don Vogelschutztreibenden ist über de« Wert der insektenfressenden Bögel im Obstbau schon oft geschrieben worden. Trotzdem haben sich viele Obstanbauer und Gartenbesitzer noch nicht entschließen können, es mit d«r Vogelanfiet»- lunK-auch einmal selbst zu vrrsuchta. Um so mehr ist es zu begrüßen, daß in dem soeben erschienenen Sonderheft .Vogelschutz und Obst bau" des amtlichen Sackblattes »Der Mst- und Gemüsebau" des Reichsnährstandes einmal ei»- Fachmann die Frage behandelt. Der Verfasser' W. Peters hat hier seine langjährigen Er- >. fahrungen mit dem Vogelschutz als Schädstngs- vekämpfung auf seinem Oostgut tn Techentin bei Ludwigslust niederg«legt. Di« praktische Einrichtung aller notwendigen Maßnahmeüivlrd anschaulich geschildert, ebenso die guten Erfolg«, die in der Bekämpfung vieler Schädlinge er» , zielt worden sind. Die Versuch« sind i« enger Zusammenarbeit mit der staatlich anerkannt«« Versuchs- und Musterstation für Vogelschutz in Seeoach, Kreis Langensalza, mit großer Sorg falt und Liebe zur Sache durchgefuhrt worbe«. Jedem Obstanbau», ab«r auch jedem Bogel liebhaber sei das Heft warm empfohlen. - Fr. Ka rl Mansfeld, Leiter der Daaeljchutzstation Stebach. ,