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1935 44. Zahrg. und ihre Aufzucht So« »«» «efsE Moos auf den Grasfischen Von AMt«rba«meister I. vörger Abbildung 1 Bronze-Trutbahn Abbildung 2 Bronje-Truthenn« Moos hat das eine mit atlm anderen Unkräutern der Grünlandslächen gemeinsam, daß es sich dort besonders breit macht, wo Nährstoffmangel die guten Gräser und Kräu ter an einem üppigen Wachstum hindert. Wo das Hungerblümchen oder di« Knopf- oder Hainsimse sich ansiedelt, ist das Moos be stimmt nicht weit entfernt. Wo also regelrecht ali ,«n. Zu sechs bis acht Hennm stellt man einen jungen, feurigen Hahn. Vielfach ist man noch der Ansicht, daß die Aufzucht der Putenkücken schwierig sei. Das ist nun nicht der Fall, aber immerhin setzt sie einige Sachkenntnis voraus. Die Jungen werden nach dem Schlüpfen für die ersten acht Tage in einen geschützten Raum gebracht, dessen Boden man mit trockenem Kies oder Sand belegt. Meistens läßt man die Kücken bei der Glucke, aber die künstliche Aufzucht wird von manchen Züchtern bevorzugt, weil hierbei weniger Verluste entstehm. Zur Auf zucht gehört unbedingt ein guter Auslauf. Aber in den ersten Wochen dürfen die Kücken nicht zu früh in den Auslauf gelassen werden, besonders darf das Gras nicht mehr naß vom Tau sein. Besonders - empfindlich sind die Puten kücken im Alter von acht bis zehn Wochen. In dieser Zeit sind sie noch mehr vor Regen und Wind zu schützen als vorher. Ist in dieser Zeit das Wetter anhaltend kalt und regnerisch, so nimmt man die Kücken am besten in den Stall. Nach dieser Zeit sind alle Schwierigkeiten überwunden, und man kann die Jungtiere ohne Sorge ins Freie lassen. Erwachsene Tiere sind sehr hart und brauchen selbst iin Winter keinen geschlossenen Stall. Die Kücken erhalten in den ersten Tagen ein Futter, das am besten aus Milch und Käse quark besteht — etwa 100 Gramm pro Tag Sehr häufig ist chie Beobachtung zu machen, daß die Grasslächen im weitesten Umfange verunkrautet sind, wobei gerade das Mos in seiner starken Verbreitung sich besonn ders. bemerkbar macht. Am auffälligsten tritt dieser Zustand in den höher gelegenen Gebieten, auch innerhalb einer Gemarkung, in Erscheinuno gedüngt wird, ivo eine Dolldüngung für «inen regelmäßigen Ersatz der dem Boden durch die Ernte entzogenen Nährstoff« sorgt, fehlt dem Moose die Möglichkeit zu seinem Fort kommen. Stauende Näss« und dauernde De- schattung sind dem Moose sehr zuträglich. Aus diesem Grunde hat das Moos auch seine stärkste Verbreitung im Waldrändern, sowie 26 26.—30. 6.35. Landmanns Wochenblatt Allgemeine Zeitung für Landwirtschaft» Gartenbau und Hauswirtschaft Beilage zur Weißerid-Leltung Schrift! eitullg, Oelonomierot Grundmann. Ntudnmm Jeter Nachdruck au« dem Inhalt dieses Blatter wird gerichtlich »erfolgt (Gesetz vom 18. ImU ISM1 Truthühner Die Heimat der Truthühner oder Puten ist Amerika. Man unterscheidet dort zwei wildlebende Arten, den mexikanischen und den nordamerikanischen Wildputer, von denen der letztere der größere ist. Auch bestehen kleinere Unterschiede in der Färbung. Als die Spanier nach Mexiko kamen, fanden sie das Truthuhn » dort schon als Haushuhn vor. Von ihnen wurde es auch um 1530 nach Europa ge bracht. Ueber Italien und Frankreich ge langte es dann später nach Deutschland. Daß aber damals Unklarheit über die Herkunft bestand, ersehen ivir aus den Namen, die man dem damals sicher aufsehenerregenden Huhne gab. So heißt das Truthuhn indisches und türkisches Huhn, Waldhuhn, Kalekule, Kuhn- huhn und in Schlesien sogar Auerhuhn. Heute sind die Truthühner über die ganze Erde verbreitet und wegen ihres ganz vorzüg lichen Fleisches überall geschätzt. In England spielt der Truthahn die gleiche Rolle wie unsere Gans — der Truthahn ist der englische Weihnachtsbraten. Und mit Recht, denn es gibt kein Geflügel, das ein ähnliches, fo wohl schmeckendes Fleisch liefert. In Deutschland hat die Putenzucht leider nicht den Umfang, den man bei der Wirt schaftlichkeit dieses Huhnes eigentlich erwarten könnte. Wie schon gesagt, ist'das Fleisch über alles Lob wohlschmeckend. Wer einmal einen richtigen Putenbraten zu Weihnachten gegessen hat, wird.ihm stets den Vorzug — auch vor der Gans — geben. Die Pute liefert einen Braten, der auch für einen größere Familie ausreichend ist. So erreichen die amerikani schen Riesenbronzeputen ein Gewicht von 15 bis 20 kg, während das gewöhnliche Trut huhn ein solches von 8 bis 11 kg erreicht. Die Bronzeputen haben ihren 'Namen von dem Bronzeglanz ihres Gefieders. Brust, Unterhals und Rücken sind schwarz, schillern aber bald goldgrün, bald violettbronzefarbig. Jede Feder hat einen tief sammetschwarzen Saum. Der Flügel zeigt ein breites, oliogrün- bronzefarbenes Querband. Man sieht auch häufiger weiße Puten. Eine deutsche Züchtung ist die weiße Cröllwitzer Pute. Die Legezeit beginnt etwa Mitte März. Die Henne legt durchschnittlich 20 bis 30 Eier. Die Brutdauer beträgt 27 bis 30 Tage. Die Zuchthennen sollen mindestens zwei Jahre gern auf die Stoppeln. Sie haben sich hier sehr bewährt als Echneckenoertilger. Zur Mast braucht man die Tier« nicht ein zusperren, im Mastkäfig fressm sie schlecht und nehmen daher wenig zw Sie erreichen auch freilaufend ein gutes Gewicht, denn st« sind sehr gefräßig. Don Spätherbst bis Weih nachten gibt man zweimal ein Weichfuttrr aus Mais oder Gerstenfchrot, das mit Milch bereitet wird und dem man noch gekochte Kartoffeln zusetzt. Gemästet werden nm jung« Tiere, da diese das beste Fleisch liefern. Man wählt am besten emen mittelschweren Schlag, wett diese Tiere leichter zu verkaufen sind. Tiere der schweren Schläge finden nicht immer Absatz, da der Braten selbst für «ine größere Familie zu reichlich ist. Dorteilhast ist es, wenn man sich vor der Mast den Absatz sichert. und Kücken. Dazu gibt man Ameisenpuppm, Mehlwürmer, feingewiegtes gekochtes Fleisch oder ebensolche hartgekochte Eier' Als Griin- futter gibt man Löwenzahn, Schafgarbe oder- Brennesseln, die man fein zerhackt. Rach Ler achten Woche erhalten die Kücken das ge wöhnliche Geflügelfutter. Don größter Wich tigkeit ist der stete Auslauf — am besten Grasflächen mit Gehölz, hier finden die Jung tiere genügend Kerbtiere und das nötig« Grünfutter. Im Herbst gehen die Truthühner